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Die Erfindung betrifft eine Sicherungsarmatur nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Sicherungsarmatur dient dem Schutz von Trinkwasser in Leitungen einer Trinkwasseranlage und Versorgungssystemen. So verhindern Sicherungsarmaturen eine Verunreinigung von Trinkwasser durch Nichttrinkwasser. Dabei sind aus der Praxis als Rückflussverhinderer und als Systemtrenner ausgebildete Sicherungsarmaturen bekannt. Bei einem Systemtrenner sind zwei Rückflussverhinderer hintereinander in Serie geschaltet, um einen gegenüber einem einfachen Rückflussverhinderer noch höheren Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen zu gewährleisten.
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Aus der
DE 20 2017 107 759 U1 ist eine Sicherungsarmatur bekannt, die speziell für eine Feuerwehranwendung ausgelegt ist. So verfügt die dort offenbarte Sicherungsarmatur über einen Spritzschutzring, der Ablassöffnungen eines Ablassventils, die vom Gehäuse der Sicherungsarmatur ausgebildet sind, außen umgibt, um ein unkontrolliertes Entweichen von über das Ablassventil strömender Flüssigkeit in die Umgebung zu verhindern. Der Spritzschutzring weist eine Spritzschutzringöffnung auf, welche eine Strömungsrichtung für die Flüssigkeit, die über das Ablassventil aus der Sicherungsarmatur entweicht, definiert, um so die Flüssigkeit definiert in die Umgebung abzuleiten.
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Es besteht die Gefahr, dass über die Spritzschutzringöffnung des Spritzschutzrings Verunreinigungen in die Sicherungsarmatur gelangen, welche die ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit derselben beeinträchtigen.
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Es besteht Bedarf an einer Sicherungsarmatur, bei welcher die Gefahr des Eintrags von Verunreinigungen reduziert oder gar ausgeschlossen werden kann. Dementsprechend liegt der hier vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungsarmatur bereitzustellen, die vor dem Eintrag von Verunreinigungen aus der Umgebung geschützt ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Sicherungsarmatur gemäß Anspruch 1 gelöst. Am Spritzschutzring greift ein die Spritzschutzringöffnung abdeckender Schmutzschutzring an, über den zwar Flüssigkeit, die über das Ablassventil aus der Sicherungsarmatur entweicht, in die Umgebung abführbar ist, der aber ein Eindringen von Verunreinigungen aus der Umgebung in Richtung auf das Ablassventil verhindert. Bei der erfindungsgemäßen Sicherungsarmatur kann Flüssigkeit definiert über den Spritzschutzring in die Umgebung entweichen, ein Eintrag von Verunreinigungen aus der Umgebung in Richtung auf das Ablassventil kann jedoch verhindert werden.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht der Schmutzschutzring aus einem Elastomer-Werkstoff. Ein solcher Spritzschutzring erlaubt einerseits das definierte Entweichen der Flüssigkeit und verhindert andererseits das Eindringen von Verunreinigungen.
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Vorzugsweise weist der Schmutzschutzring einen ersten Abschnitt, über den derselbe am Spritzschutzring befestigt ist, und einen zweiten Abschnitt, der die Spritzschutzringöffnung abdeckt, auf. Der zweite Abschnitt des Schmutzschutzrings ist vorzugsweise geschlitzt und so in Umfangsrichtung segmentiert. Der zweite Abschnitt des Schmutzschutzrings liegt dann, wenn über denselben keine Flüssigkeit strömt, mit einer vorzugsweise durch Schlitze segmentierten Kante dichtend und Vorspannung am Gehäuse an. Eine derartige Ausgestaltung des Schmutzschutzrings ist besonders bevorzugt, um einerseits das Abströmen von Flüssigkeit in die Umgebung zuzulassen und andererseits dann, wenn über den Schmutzschutzring keine Flüssigkeit strömt, ein Einbringen von Verunreinigungen aus der Umgebung zu verhindern.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Spritzschutzring in Axialrichtung geteilt, wobei der erste Abschnitt des Schmutzschutzrings zwischen Teilen des Spritzschutzrings geklemmt ist. Dies erlaubt eine vorteilhafte Befestigung des Schmutzschutzrings am Spritzschutzring.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Schmutzschutzring sich in Radialrichtung erstreckende Vorsprünge auf, die vorzugsweise am ersten Abschnitt des Schmutzschutzrings ausgebildet sind. Die Vorsprünge schützen die Sicherungsarmatur bei einem Herabfallen vor Beschädigungen.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine Seitenansicht einer ersten erfindungsgemäßen Sicherungsarmatur;
- 2 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Sicherungsarmatur gemäß 1;
- 3 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Sicherungsarmatur der 1 und 2;
- 4 ein Detail der 3.
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Die Erfindung betrifft eine Sicherungsarmatur 10.
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Die Sicherungsarmatur 10 verfügt über ein Gehäuse 11 sowie einen Gehäusedeckel 12. Gehäuse 11 und Gehäusedeckel 12 definieren zusammen einen Innenraum, in welchem ein in 1 nicht sichtbarer Rückflussverhinderer sowie ein nicht gezeigtes Ablassventil angeordnet sind. Rückflussverhinderer 16 sowie Ablassventil 21 sind in 3 sichtbar.
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Der Rückflussverhinderer 16 dient dem Unterbrechen einer Verbindung für eine die Sicherungsarmatur 10 durchströmende Flüssigkeit zwischen einer ersten Zone 17, insbesondere einer eingangsseitigen Vordruckzone, und einer zweiten Zone 18, insbesondere einer ausgangsseitigen Hinterdruckzone. Das Ablassventil 21 dient dem Entleeren der zweiten Zone 18 von der Flüssigkeit.
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Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der grundsätzliche Aufbau von Rückflussverhinderern sowie Ablassventilen von Sicherungsarmaturen dem hier angesprochenen Fachmann geläufig sind. Diesbezüglich sei zum Beispiel auf die
DE 20 2017 107 579 U1 verwiesen.
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Sind zwei Rückflussverhinderer im Innenraum der Sicherungsarmatur hintereinander geschaltet, so bildet die Sicherungsarmatur einen Systemtrenner aus.
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Die Sicherungsarmatur 10 der 1 verfügt über eine Eingangsseite 13 und eine Ausgangsseite14. Über die Eingangsseite 13 ist die Sicherungsarmatur 10 an einer eingangsseitigen Zuführeinrichtung für Trinkwasser montierbar, so zum Beispiel an einen Hydranten. Über die Ausgangsseite 14 ist an der Sicherungsarmatur 11 eine ausgangsseitige Entnahmeeinrichtung für Trinkwasser, insbesondere ein Schlauch oder eine Leitung, montierbar.
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Gemäß 3 definiert das Gehäuse 11 zusammen mit dem Gehäusedeckel 12 den Innenraum 15, in dem der Rückflussverhinderer 16 angeordnet ist. Der Rückflussverhinderer 16 dient dem Unterbrechen einer Verbindung zwischen der ersten Zone 17 und der zweiten Zone 18, wozu der Rückflussverhinderer 16 über ein Sperrelement 19 und einen mit dem Sperrelement 19 zusammenwirkenden Ventilsitz 20 verfügt. Dann, wenn das Sperrelement 19 am Ventilsitz 20 anliegt, ist die Strömung von Flüssigkeit zwischen der ersten Zone 17 und der zweiten Zone 18 unterbrochen. Dann hingegen, wenn das Sperrelement 19 nicht an dem Ventilsitz 20 anliegt, ist die Flüssigkeitsströmung zwischen der ersten Zone 17 und der zweiten Zone 18 freigegeben.
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Die Sicherungsarmatur 10 verfügt weiterhin über ein Ablassventil 21. Das Ablassventil 21 verfügt über vom Gehäuse 11 bereitgestellte Ablassöffnungen 22.
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Dann, wenn der Rückflussverhinderer 16 die Flüssigkeitsströmung zwischen der ersten Zone 17 und der zweiten Zone 18 sperrt, dient das Ablassventil 21 der Entleerung der zweiten Zone 18 in die Umgebung. Rückflussverhinderer 16 und Ablassventil 21 können nicht gleichzeitig geöffnet sein.
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Über einen Spritzschutzring 23, der am Gehäuse 11 befestigt ist und in Umfangsrichtung um das Gehäuse 11 umläuft, wird ein unkontrolliertes Entweichen von über das Ablassventil 21 und über die Ablassöffnungen 22 strömender Flüssigkeit in die Umgebung verhindert. Der Spritzschutzring 23 schließt sich dabei radial außen an das Gehäuse 11 im Bereich der Ablassöffnungen 21 an.
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Flüssigkeit, welche die Ablassöffnungen 22 im Wesentlichen in radialer Richtung des Gehäuses 11 verlässt, wird am Spritzschutzring 23 umgelenkt und in Richtung auf eine Spritzschutzringöffnung 24 des Spritzschutzrings 23 geführt, über welche dann die Flüssigkeit aus der Sicherungsarmatur 10 in Axialrichtung des Gehäuses 11 austritt.
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Bei der erfindungsgemäßen Sicherungsarmatur 10 greift am Spritzschutzring 23 ein Schmutzschutzring 25 an. Der Schmutzschutzring 25 deckt die Spritzschutzringöffnung 24 ab. Über den Schmutzschutzring 25 kann zwar Flüssigkeit, die über das Ablassventil 21 aus der Sicherungsarmatur 10 entweicht, in die Umgebung abgeführt werden, der Schmutzschutzring 25 verhindert jedoch ein Eindringen von Verunreinigungen aus der Umgebung in den Spritzschutzring 23 und damit in Richtung auf das Ablassventil 21.
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Der Schmutzschutzring 25 besteht vorzugsweise aus einem Elastomer-Werkstoff, vorzugsweise aus einem Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) oder aus einem Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR) oder aus einem Silikon. Der Schmutzschutzring 25 verfügt über einen ersten Abschnitt 25a und einen zweiten Abschnitt 25b. Über den ersten Abschnitt 25a ist der Schmutzschutzring 25 am Spritzschutzring 23 befestigt. Der zweite Abschnitt 25b des Schmutzschutzrings 25 deckt die Spritzschutzringöffnung 24 des Spritzschutzrings 23 ab.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Spritzschutzring 23 in Axialrichtung geteilt und verfügt über zwei Teile 23a, 23b, die miteinander verbunden sind und zwischen welchen der erste Abschnitt 25a des Schmutzschutzrings 25 in montiertem Zustand mit einem Ende bzw. Abschnitt 25c geklemmt ist.
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Der zweite Abschnitt 25b des Schmutzschutzrings 25, der die Spritzschutzringöffnung 24 des Spritzschutzrings 23 abdeckt, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel geschlitzt und so in Umfangsrichtung segmentiert, wobei Schlitze 26 sich im Wesentlichen in Radialrichtung erstrecken und in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind, um die einzelnen Segmente des zweiten Abschnitts 25b auszubilden.
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Die Schlitze 26 können dabei in Umfangsrichtung gesehen gleichverteilt am zweiten Abschnitt 25b des Schmutzschutzrings 25 ausgebildet sein.
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Die Schlitze 26 können auch in Umfangsrichtung gesehen ungleichverteilt am zweiten Abschnitt 25b des Schmutzschutzrings 25 ausgebildet sein.
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Der zweite Abschnitt 25b des Schmutzschutzrings 25 erstreckt sich ausgehend vom ersten Abschnitt 25a desselben, der sich außen an den Spritzschutzring 23 anschließt, in Richtung auf das Gehäuse 11, wobei die beiden Abschnitte 25a, 25b des Schmutzschutzrings 25 vorzugsweise einen Winkel zwischen 110° und 140° anschließen.
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Der zweite Abschnitt 25b des Schmutzschutzrings 25 schließt mit einer die Ablassöffnungen 22 bereitstellenden Wand des Gehäuses 11 einen Winkel zwischen 40° und 80° ein.
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Dann, wenn keine Flüssigkeit über den Spritzschutzring 23 und damit Schmutzschutzring 25 strömt, liegt eine vorzugsweise über die Schlitze 26 segmetierte Kante 27 des zweiten Abschnitts 25b des Schmutzschutzrings 25 dichtend unter Vorspannung am Gehäuse 11 anliegt, und zwar mit einer insbesondere durch die Abmessung des Abschnitts 25b und den Werkstoff des Schmutzschutzrings 25 definierten Vorspannkraft.
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Wasser bzw. Flüssigkeit, die mit hohem Druck über das Ablassventil 21 strömt, kann den zweiten Abschnitt 25b des Schmutzschutzrings 25 definiert von dem Gehäuse 11 abheben und so kontrolliert in die Umgebung strömen. Schmutzpartikel hingegen können über den zweiten Abschnitt 25b nicht in die Spritzschutzringöffnung 24 eintreten und so in Richtung auf das Ablassventil 21 gelangen.
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Es ist auch möglich, dass die vorzugsweise durch die Schlitze 26 segmentierte Kante des zweiten Abschnitts 25b mit Abstand vom Gehäuse 11 positioniert ist. In diesem Fall bewegt Wasser bzw. Flüssigkeit, die mit hohem Druck über das Ablassventil 21 strömt, den zweiten Abschnitt 25b des Schmutzschutzrings 25 weiter von Gehäuse 11 weg.
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Am Schmutzschutzring 25, nämlich am ersten Abschnitt 25a desselben, sind sich in Radialrichtung erstreckende Vorsprünge 28 ausgebildet, die dann, wenn die Sicherungsarmatur zu Boden fallen sollte, eine Beschädigung derselben verhindern. Die Vorsprünge 28 sind dabei aus dem Elastomerwerkstoff des Schmutzschutzrings 25 gebildet und elastisch verformbar. Vorzugsweise sind die Vorsprünge 28 in Umfangsrichtung gesehen über den Schmutzschutzring 25, nämlich den Abschnitt 25a desselben, gleichmäßig verteilt.
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Obwohl im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel der Spritzschutzring 23 aus den vorzugsweise miteinander verschraubten Teilen 23a, 23b zusammengesetzt und demnach mehrteilig ausgebildet ist, kann derselbe auch einteilig ausgebildet sein. In diesem Fall kann dann der Schmutzschutzring 25 mit dem Abschnitt 25a am Spritzschutzring 23 durch zum Beispiel Verkleben oder dergleichen befestigt sein. In 4 ist eine Umfangsposition 29 sichtbar, an welcher die Teile 23a, 23b des Spritzschutzring 23 verschraubt sind. Die Teile 23a, 23b des Spritzschutzrings 23 können auch auf andere Art und Weise kraftschlüssig oder formschlüssig miteinander verbunden sein.
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Der Elastomerwerkstoff, aus welchem der Schmutzschutzring 25 vorzugsweise gefertigt ist, verfügt vorzugsweise über eine Härte Shore A zwischen 60 und 80. In diesem Fall ist die Segmentierung des zweiten Abschnitts 25b des Schmutzschutzrings 25 über die Schlitze 26 besonders bevorzugt. Bei geringerer Shore Härte kann abhängig von der Materialdicke des zweiten Abschnitts 25b des Schmutzschutzrings 25 auf die Schlitze 26 verzichtet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sicherungsarmatur
- 11
- Gehäuse
- 12
- Gehäusedeckel
- 13
- Eingangsseite
- 14
- Ausgangsseite
- 15
- Innenraum
- 16
- Rückflussverhinderer
- 17
- erste Zone
- 18
- zweite Zone
- 19
- Schließkörper
- 20
- Ventilsitz
- 21
- Auslassventil
- 22
- Auslassöffnung
- 23
- Spritzschutzring
- 23a
- Abschnitt
- 23b
- Abschnitt
- 24
- Spritzschutzringöffnung
- 25
- Schmutzschutzring
- 25a
- Abschnitt
- 25b
- Abschnitt
- 25c
- Abschnitt
- 26
- Schlitz
- 27
- Kante
- 28
- Vorsprung
- 29
- Umfangsposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017107759 U1 [0003]
- DE 202017107579 U1 [0016]