-
Die Erfindung betrifft eine Sicherungsarmatur nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Eine Sicherungsarmatur dient dem Schutz von Trinkwasser in Leitungen einer Trinkwasseranlage. So verhindern Sicherungsarmaturen eine Verunreinigung von Trinkwasser durch Nichttrinkwasser. Dabei sind aus der Praxis als Rückflussverhinderer und als Systemtrenner ausgebildete Sicherungsarmaturen bekannt. Bei einem Systemtrenner sind zwei Rückflussverhinderer hintereinander geschaltet, um einen gegenüber einem einfachen Rückflussverhinderer noch höheren Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen zu gewährleisten.
-
Aus der
EP 1 801 298 B1 ist eine als Systemtrenner ausgebildete Sicherungsarmatur bekannt. Dieser bekannte Systemtrenner verfügt über einen eingangsseitigen Rückflussverhinderer, einen ausgangsseitigen Rückflussverhinderer sowie ein Ablassventil. Der eingangsseitige Rückflussverhinderer dient dem Unterbrechen einer Verbindung für eine Flüssigkeit zwischen einer ersten, sogenannten Vordruckzone und einer zweiten, sogenannten Mitteldruckzone. Der ausgangsseitige Rückflussverhinderer dient dem Unterbrechen einer Verbindung für die Flüssigkeit zwischen der zweiten, sogenannten Mitteldruckzone und einer dritten, sogenannten Hinterdruckzone. Das Ablassventil dient dem Entleeren der zweiten, sogenannten Mitteldruckzone von der Flüssigkeit.
-
Nach der
EP 1 801 298 B1 sind ein Sperrelement des ersten, eingangsseitigen Rückflussverhinderers sowie ein Sperrelement des Ablassventils durch ein gemeinsames, topfartiges Element ausgebildet.
-
Das topfartige Element verhindert, dass der erste, eingangsseitige Rückflussverhinderer und das Ablassventil gleichzeitig eine geöffnete Stellung einnehmen können. Ein Boden des topfartigen Elements ist dabei Teil des Sperrelements des Rückflussverhinderers und eine Wandung des topfartigen Elements ist Teil des Sperrelements des Ablassventils. In der Wandung des topfartigen Elements sind Ausnehmungen eingebracht, die bei geöffnetem, ersten, eingangsseitigem Rückflussverhinderer in Wirkverbindung mit einem Überströmkanal stehen, der als Nut in einer Wand eines den ersten, rückflussseitigen Rückflussverhinderer und das Ablassventil aufnehmenden Gehäuses der Sicherungsarmatur ausgebildet ist.
-
Sämtliche Flüssigkeit, die bei geöffnetem, erstem Rückflussverhinderer von der ersten, sogenannten Vordruckzone in die zweite, sogenannte Mitteldruckzone strömen soll, muss nach der
EP 1 801 298 B1 über den Überströmkanal fließen. Der Überströmkanal bestimmt den maximalen Volumenstrom der Flüssigkeit.
-
Es besteht Bedarf daran, an einer Sicherungsarmatur höhere Volumenströme der Flüssigkeit zu ermöglichen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine neuartige Sicherungsarmatur zu schaffen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Sicherungsarmatur gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
-
In den Boden des topfartigen Elements ist ein zweiter Rückflussverhinderer integriert, der zum ersten Rückflussverhinderer parallel geschaltet ist und der in geöffnetem Zustand eine Strömung der Flüssigkeit durch den Boden des topfartigen Elements parallel zum Überströmkanal freigibt.
-
Durch den in den Boden des topfartigen Elements integrierten zweiten Rückflussverhinderer, der parallel zum ersten Rückflussverhinderer geschaltet ist, kann der Volumenstrom von der ersten Zone in die zweite Zone erhöht werden. So kann dann, wenn die beiden parallel geschalteten Rückflussverhinderer geöffnet sind, Flüssigkeit sowohl über den Überströmkanal als auch über den Boden des topfartigen Elements von der ersten Zone zur zweiten Zone strömen.
-
Vorzugsweise ist der zweite Rückflussverhinderer derart ausgelegt ist, dass derselbe gleichzeitig mit dem ersten Rückflussverhinderer oder nach dem ersten Rückflussverhinderer öffnet. Alternativ ist der zweite Rückflussverhinderer derart ausgelegt ist, dass derselbe gleichzeitig mit dem ersten Rückflussverhinderer oder vor dem ersten Rückflussverhinderer öffnet. Beide Varianten erlauben eine vorteilhafte Erhöhung des möglichen Volumenstroms von der ersten Zone in die zweite Zone.
-
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Sicherungsarmatur einen dritten Rückflussverhinderer zum Unterbrechen einer Verbindung für die Flüssigkeit zwischen der zweiten Zone und einer dritten Zone auf, wobei der dritte Rückflussverhinderer in Reihe zum ersten Rückflussverhinderer und zweiten Rückflussverhinderer geschaltet ist. Nach dieser Weiterbildung ist die Sicherungsarmatur als Systemtrenner ausgeführt, der dann einen zu den beiden parallel geschalteten Rückflussverhinderern in Reihe geschalteten, dritten Rückflussverhinderer aufweist.
-
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine erfindungsgemäße Sicherungsarmatur im Querschnitt in einem ersten Zustand;
- 2 die erfindungsgemäße Sicherungsarmatur im Querschnitt in einem zweiten Zustand;
- 3 die erfindungsgemäße Sicherungsarmatur im Querschnitt in einem dritten Zustand;
- 4 die erfindungsgemäße Sicherungsarmatur im Querschnitt in einem vierten Zustand.
-
Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherungsarmatur.
-
1 bis 4 zeigen einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Sicherungsarmatur nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in mehreren unterschiedlichen Zuständen.
-
Die erfindungsgemäße Sicherungsarmatur 10 verfügt über ein Gehäuse 11, wobei das Gehäuse 11 im gezeigten Ausführungsbeispiel einen ersten Rückflussverhinderer 12 und ein Ablassventil 13 aufnimmt. Der erste Rückflussverhinderer 12 dient dem Unterbrechen einer Verbindung für eine Flüssigkeit zwischen einer ersten Zone 14 und einer zweiten Zone 15. Das Ablassventil 13 dient dem Entleeren der zweiten Zone 15 von der Flüssigkeit.
-
Der erste Rückflussverhinderer 12 verfügt über ein Sperrelement 16 und einen Ventilsitz 17. Dann, wenn das Sperrelement 16 des ersten Rückflussverhinderers 12 am Ventilsitz 17 des ersten Rückflussverhinderers 12 anliegt, ist die Strömung der Flüssigkeit zwischen der ersten Zone 14 und der zweiten Zone 15 unterbrochen.
-
Das Absperrventil 13 verfügt ebenfalls über ein Sperrelement 18 und einen Ventilsitz 19. Dann, wenn das Sperrelement 18 des Ablassventils 13 am Ventilsitz 19 des Sperrelements 13 anliegt, kann die zweite Zone 15 nicht von der Flüssigkeit entleert werden.
-
Das Sperrelement 16 des ersten Rückflussverhinderers 12 und das Sperrelement 18 des Ablassventils 13 sind von einem gemeinsamen, topfartigen Element 20 bereitgestellt. Das topfartige Element 20 ist dabei derart ausgeführt, dass der erste Rückflussverhinderer 12 und das Ablassventil 13 nicht gleichzeitig in einer geöffneten Stellung sein können.
-
1 zeigt, dass dann, wenn der erste Rückflussverhinderer 12 die geschlossene Stellung einnimmt, das Ablassventil 13 geöffnet ist.
-
Über die Zwischenstellungen der 2 und 3 wird der erste Rückflussverhinderer 12 aus seiner geschlossenen Stellung der 1 heraus in die geöffnete Stellung der 4 überführt. In 2 ist das Absperrventil 13 gerade geschlossen und bleibt auch dann geschlossen, wenn sich das topfartige Element 20 weiter nach rechts bewegt. In 3 ist der erste Rückflussverhinderer 12 gerade noch geschlossen. In 2 und 3 sind demnach der erste Rückflussverhinderer 12 und das Absperrventil 13 beide geschlossen.
-
In 4, in welcher der erste Rückflussverhinderer 12 geöffnet ist, ist das Absperrventil 13 geschlossen.
-
Das topfartige Element 20, welches einerseits das Sperrelement 16 des ersten Rückflussverhinderers 12 und andererseits das Sperrelement 18 des Ablassventils 13 bereitstellt, verfügt über einen Boden 21 und eine rohrartige bzw. zylinderartige Wandung 22.
-
Der Boden 21 des topfartigen Elements 20 ist Teil des Sperrelements 16 des ersten Rückflussverhinderers 12, wobei der Boden 16 des topfartigen Elements 20 mit einem nach innen gerichteten Vorsprung des Gehäuses 11 zusammenwirkt, der einen Ventilsitz 17 für das Sperrelement 16 des ersten Rückflussverhinderers 12 bereitstellt.
-
Die Wandung 22 des topfartigen Elements 20 ist Teil des Sperrelements 18 des Ablassventils 13. Ein nach außen gerichteter Vorsprung der Wandung 22 des topfartigen Elements 20 bildet dabei das Sperrelement 18 des Ablassventils 13 aus.
-
In die Wandung 22 des topfartigen Elements 20 ist mindestens eine Ausnehmung 23 eingebracht. Die oder jede Ausnehmung 23 in der Wandung 22 des topfartigen Elements 20 ist dabei zwischen dem das Sperrelement 16 des Rückflussverhinderers 12 bereitstellenden Boden 21 und dem das Sperrelement 18 des Ablassventils 13 bereitstellenden Vorsprung der Wandung 22 positioniert.
-
Bei geöffnetem ersten Rückflussverhinderer 12 wirkt die oder jede Ausnehmung 23 mit einem Überströmkanal 24 zusammen und ermöglicht ein Fließen der Flüssigkeit von der ersten Zone 14 in die zweite Zone 15 bei geschlossenem Ablassventil 13.
-
Der Überströmkanal 24 ist durch eine umlaufende Nut an der inneren Oberfläche der Wand 11 des Gehäuses 11 der Sicherungsarmatur 10 ausgebildet.
-
In den Boden 21 des topfartigen Elements 20 ist ein zweiter Rückflussverhinderer 25 integriert, der parallel zum ersten Rückflussverhinderer 12 geschaltet ist.
-
In geöffnetem Zustand dieses Rückflussverhinderers 25 gibt derselbe ebenfalls eine Strömung der Flüssigkeit von der ersten Zone 14 in die zweite Zone 15 frei, jedoch nicht wie der erste Rückflussverhinderer 12 über den Überströmkanal 24, sondern parallel hierzu über den Boden 21 des topfartigen Elements 20. Hierdurch kann bei geöffneten Rückflussverhinderern 12, 25, die parallel geschaltet sind, der Volumenstrom von der ersten Zone 14 in die zweite Zone 15 erhöht werden.
-
Der Schließkörper 16 des ersten Rückflussverhinderers 12 wird von einem Federelement 28 gegen den Ventilsitz 17 des ersten Rückflussverhinderers 12 gedrückt. Auch der parallel zum ersten Rückflussverhinderer 12 geschaltete zweite Rückflussverhinderer 25 weist ein Sperrelement 26 mit einem Ventilsitz 27 auf, wobei ein Federelement 29 das Sperrelement 26 gegen den Ventilsitz 27 des Rückflussverhinderers 25 drückt. Der zweite Rückflussverhinderer 25 ist derart ausgelegt, dass derselbe entweder gleichzeitig mit dem ersten Rückflussverhinderer 12 oder nach dem ersten Rückflussverhinderer 12 oder vor dem ersten Rückflussverhinderer 12 öffnet. In jedem Fall ist sichergestellt, dass dann, wenn Flüssigkeit von der ersten Zone 14 in die zweite Zone 15 bei geschlossenem Absperrventil 13 strömen soll, beide parallel geschalteten Rückflussverhinderer 12, 25 öffnen, um so einen erhöhten Volumenstrom der Flüssigkeit in der ersten Zone 14 in die zweite Zone 15 zu ermöglichen.
-
Die in 1 bis 4 gezeigte Sicherungsarmatur 10 kann zu einem Systemtrenner erweitert werden, nämlich durch einen dritten Rückflussverhinderer, der dem Unterbrechen einer Verbindung für die Flüssigkeit zwischen der zweiten Zone 15 und einer dritten Zone (nicht gezeigt) dient.
-
Dieser dritte, nicht gezeigte Rückflussverhinderer ist dann in Reihe zu den beiden parallel geschalteten Rückflussverhinderern 12, 25 geschaltet. Dann, wenn die Sicherungsarmatur als Systemtrenner ausgeführt ist, können die beiden parallel geschalteten, ersten und zweiten Rückflussverhinderer 12, 13 als einlassseitige Rückflussverhinderer des Systemtrenners und der zu denselben in Reihe geschaltete dritte Rückflussverhinderer als ausgangsseitiger Rückflussverhinderer des Systemtrenners bezeichnet werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Sicherungsarmatur
- 11
- Gehäuse
- 12
- erster Rückflussverhinderer
- 13
- Ablassventil
- 14
- erste Zone
- 15
- zweite Zone
- 16
- Sperrelement
- 17
- Ventilsitz
- 18
- Sperrelement
- 19
- Ventilsitz
- 20
- topfartiges Element
- 21
- Boden
- 22
- Wand
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Überströmkanal
- 25
- Rückflussverhinderer
- 26
- Sperrelement
- 27
- Ventilsitz
- 28
- Federelement
- 29
- Federelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1801298 B1 [0003, 0004, 0006]