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Die Erfindung betrifft eine Bremsanordnung für eine Antriebsvorrichtung. Ferner betrifft die Erfindung eine Antriebsvorrichtung für eine schwenkbare Fahrzeugklappe.
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Aus der Praxis sind Antriebsvorrichtungen bekannt, welche für eine automatische Verschwenkung einer Fahrzeugklappe, beispielsweise einer Heckklappe oder einer Fahrzeugtür, verwendet werden. Derartige Antriebsvorrichtungen sind meist als in ihrer Länge verstellbare Linearantriebe ausgebildet, welche mit einem ersten Ende an einem Karosserieteil und mit einem zweiten Ende an der zu verschwenkenden Fahrzeugklappe gelenkig verbunden sind, sodass bei einer Längenänderung der Antriebsvorrichtung eine Öffnungsbewegung oder eine Schließbewegung der Fahrzeugklappe bewirkt wird. Die Antriebsvorrichtung weist dabei oft eine Bremsanordnung auf, welche zum einen dazu dienen kann, die Antriebsvorrichtung gleichzeitig als Türfeststeller verwenden zu können, indem die Bremsanordnung einer durch äußere Kräfte bewirkte Verschwenkung der Fahrzeugklappe entgegenwirkt. Dabei können die Bremsvorrichtungen durch eine Steuervorrichtung derart beeinflusst werden, dass eine Bremskraft in Abhängigkeit äußerer Parameter bereitgestellt werden kann.
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Neben einer zusätzlichen Feststellfunktion werden Bremsanordnungen in der Praxis ebenso dafür verwendet, dass bei Beendigung einer angetriebenen Bewegung der Fahrzeugklappe ein aufgrund der Trägheit auftretendes Nachlaufen der Antriebsvorrichtung weitgehend verhindert wird. Zu diesem Zweck werden permanent wirkende Bremsanordnungen in die Antriebsvorrichtung eingesetzt, beispielsweise Scheibenbremsen oder Lamellenbremsen, wobei die Bremskraft dadurch erzeugt wird, dass ein erstes gegenüber einem Gehäuse der Antriebsvorrichtung drehbares Bremselement und ein zweites, gegenüber einem Gehäuse der Antriebsvorrichtung festes Bremselement miteinander reibend in Kontakt stehen. Hierbei entsteht jedoch oftmals das Problem, dass Schleifgeräusche in der Bremse erzeugt werden, welche auf den Antrieb übertragen werden.
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DE 10 2015 009 717 A1 zeigt eine Antriebsvorrichtung für eine schwenkbare Fahrzeugklappe mit einem Gehäuse, welches ein erstes Gehäuseteil und ein konzentrisch zu dem ersten Gehäuseteil angeordnetes zweites Gehäuseteil umfasst. In dem Gehäuse ist eine Spindelstange drehbar angeordnet. Weiter umfasst die gezeigte Antriebsvorrichtung eine drehfest angeordnete Spindelmutter, welche mit an der Spindelstange vorgesehenen Gewindeabschnitten in Eingriff gebracht werden kann. In dem Gehäuse ist eine als Lamellenbremse ausgebildete Bremsanordnung angeordnet. Die Bremsanordnung umfasst dabei ein Gehäuse, ein als Innenlamelle ausgebildetes erstes Bremselement, welches drehfest mit der Spindelstange verbunden ist, ein als Außenlamelle ausgebildetes zweites Bremselement, welches drehfest mit dem Gehäuse der Bremsanordnung verbunden ist und ein Vorspannmittel zur Vorspannung des ersten Bremselementes in Richtung auf das zweite Bremselement. Nachteilig an der gezeigten Antriebsvorrichtung bzw. der Bremsanordnung ist, dass die einander zugewandten Bremsflächen der Lamellen durch den reibenden Kontakt miteinander Geräusche in der Bremsanordnung erzeugen, welche einen Ölfilm nötig machen, der mit der Zeit immer wieder erneuert werden muss.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Bremsanordnung für eine Antriebsvorrichtung bzw. eine Antriebsvorrichtung anzugeben, welche einen geringen Geräuschpegel während des Betriebes aufweist.
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Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bremsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. ein Antriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist eine Bremsanordnung für eine Antriebsvorrichtung geschaffen, umfassend ein Bremsengehäuse, ein erstes Bremselement mit zumindest einer ersten Bremsfläche, ein zweites Bremselement und ein Vorspannmittel zur Vorspannung eines von erstem Bremselement und zweitem Bremselement auf das andere von erstem Bremselement und zweitem Bremselement. Die Bremsanordnung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass die erste Bremsfläche des ersten Bremselementes zumindest teilweise von Flockfasern bedeckt ist. Vorteilhaft werden Schleifgeräusche, welche durch den zur Erzeugung der Bremskraft notwendigen reibenden Kontakt zwischen dem ersten Bremselement und dem zweiten Bremselement entstehen könnten, vermieden oder erheblich reduziert. Die Flockfasern weisen daneben auch vorteilhaft die Eigenschaft auf, dass eine ausreichend große Reibkraft zwischen erstem Bremselement und zweitem Bremselement entsteht. Zudem können die Flockfasern bei Bedarf einfach erneuert werden, wobei die Bremselemente selbst nicht gewechselt werden müssen. Schließlich wird durch die Flockfasern die Möglichkeit geschaffen, dass der Abrieb der unter den Flockfasern liegenden Teilen der Bremsfläche des Bremselementes minimiert wird, sodass die Wartungskosten für die Bremsanordnung insgesamt verringert werden können. Insbesondere wird die Standzeit der Bremsanordnung vorteilhaft erhöht.
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Bevorzugt umfassen die Flockfasern Fasern aus Polyamid oder Viskose. Jedoch können prinzipiell auch andere Arten von Textilfasern verwendet werden. Die Flockfasern werden zweckmäßigerweise mittels Pneumatik und/oder Elektrostatik in einen vorher aufgebachten Klebstoff dauerhaft eingebracht. Dabei werden die Flockfasern durch die elektrischen Feldlinien ausgerichtet. Der Klebstoff ist bevorzugt ein Dispersionsklebstoff, beispielsweise eine Acrylatdispersion oder auch Polyurethan und wird bevorzugt mittels Siebdruck, Spritzpistole oder Tauchbad aufgetragen. Weiter kann der Klebstoff jedoch auch manuell, beispielsweise mit einem Pinsel, aufgetragen werden.
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Zweckmäßigerweise weist das erste Bremselement eine der ersten Bremsfläche gegenüberliegende zweite Bremsfläche auf. Vorteilhaft wird so die Möglichkeit geschaffen, das erste Bremselement von zwei Seiten zu beanspruchen und so zu verhindern, dass das erste Bremselement ungewollt verlagert oder verformt wird.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die zweite Bremsfläche des ersten Bremselementes zumindest teilweise von Flockfasern bedeckt. Hierdurch werden vorteilhaft auch Schleifgeräusche bei Beanspruchung der zweiten Bremsfläche minimiert, wobei gleichzeitig eine regelmäßige Bremskraft bereitgestellt wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Flockfasern imprägniert sind. Vorteilhaft können etwaige äußere Einflüsse auf die Eigenschaften der Flockfasern minimiert werden. Beispielsweise kann die Imprägnierung vor Feuchtigkeit und Schmutz schützen und so die Lebensdauer und Funktionsfähigkeit der Flockfasern verlängern.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Flockfasern geölt oder gefettet. Die Flockfasern stellen dabei einen Speicherkörper für das Fett bzw. das Öl dar, wobei im Betrieb das Fett und Öl nach und nach an die Reibstelle zwischen erstem Bremselement und zweitem Bremselement abgegeben wird und so vorteilhaft ein ungewolltes Austreten von Öl oder Schmiermittel vermieden wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das erste Bremselement ringförmig ausgebildet ist. Vorteilhaft kann das erste Bremselement so leicht auf ein zu bremsendes Teil der Antriebsvorrichtung geschoben und drehfest verbunden werden, sodass ein besonders einfaches Austauschen möglich ist. Besonders bevorzugt ist das erste Bremselement als ringförmige Innenlamelle ausgebildet.
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Zweckmäßigerweise ist das zweite Bremselement ringförmig ausgebildet. Besonders bevorzugt ist das zweite Bremselement als ringförmige Außenlamelle mit zumindest einer dritten Bremsfläche ausgebildet. Vorteilhaft kann so das erste Bremselement und das zweite Bremselement mit ihren jeweiligen Bremsflächen in Kontakt gebracht werden, sodass die Reibung, welche die bremsende Wirkung erzeugt, zwischen dem jeweiligen Bremsflächen der Bremselemente entsteht, sodass verbesserte Bremseigenschaften erzielt werden können und zudem aufgrund der Bedeckung zumindest der ersten Bremsfläche des ersten Bremselementes mit Flockfasern eine reduzierte Geräuschentwicklung vorliegt.
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Besonders bevorzugt weist das ringförmige erste Bremselement an einem Innenumfang einer Innenverzahnung auf. Vorteilhaft lässt sich das erste Bremselement leicht auf ein eine entsprechende Außenverzahnung aufweisendes Bauteil der Antriebsvorrichtung aufschieben, wobei das Bremselement axial verlagerbar und zudem gleichzeitig drehfest auf dem Bauteil angeordnet ist. Hierdurch wird vorteilhaft sichergestellt, dass zum einen die Bremskraft durch das Vorspannmittel eingestellt werden kann und zum anderen ein leichter Austausch des Bremselementes möglich ist.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung umfasst die Bremsanordnung ein Anschlagteil, wobei das Vorspannmittel mit einem ersten Ende an dem Anschlagteil und mit einem zweiten Ende an einem von erstem Bremselement und zweitem Bremselement anliegt. Vorteilhaft wird hierdurch die feine regelmäßige Bremswirkung erforderliche Vorspannung durch das Anschlagteil bereitgestellt, wobei die Vorspannung zudem durch die Anordnung des Anschlagteils relativ zu den Bremselementen mitbestimmt wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Anschlagteil ringförmig ausgebildet ist. Vorteilhaft kann so das Anschlagteil materialsparend ausgebildet sein, wobei das Anschlagteil bzw. die Ringfläche derart dimensioniert wird, dass sowohl eine Anschlagfläche für das Vorspannmittel bereitgestellt wird und zudem die Möglichkeit besteht, darüber hinaus Führungsflächen für das Vorspannmittel bereitzustellen.
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Besonders bevorzugt weist das Anschlagteil an einem Außenumfang ein Außengewinde auf. Vorteilhaft wird hierdurch die Möglichkeit geschaffen, das Anschlagteil einfach durch Einschrauben einzusetzen bzw. durch Ausschrauben wieder zu entfernen, sodass das Anschlagteil einfach gewechselt werden kann und zudem ein einfacher Zugang zu dem Vorspannmittel bzw. den Bremselementen ermöglicht wird. Zweckmäßigerweise weist das Bremsengehäuse zumindest abschnittsweise ein Innengewinde auf, wobei das Außengewinde des Anschlagteils mit dem Innengewinde des Bremsengehäuses kämmt. Vorteilhaft kann so die Vorspannung des Vorspannmittels durch Ein- beziehungsweise Ausschrauben des Anschlagteils relativ zu dem Bremsengehäuse reguliert werden.
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Zweckmäßigerweise ist das Vorspannmittel als Druckfeder ausgebildet. Vorteilhaft ist so eine zuverlässige und kostengünstige Möglichkeit geschaffen, die Bremskraft durch Auswahl der Druckfeder zu wählen. Zudem ist ein einfacher Austausch der Druckfeder möglich.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist eine Antriebsvorrichtung für eine schwenkbare Fahrzeugklappe geschaffen, umfassend ein Gehäuse und eine drehbar in dem Gehäuse angeordnete Spindelstange. Die Antriebsvorrichtung umfasst weiter eine Bremsanordnung, umfassend ein Bremsengehäuse, ein mit der Spindelstange drehfest verbindbares erstes Bremselement, und ein mit dem Bremsengehäuse drehfest verbundenes zweites Bremselement, wobei zumindest eines vom erstem Bremselement und zweitem Bremselement entlang einer Längsachse der Spindelstange verlagerbar ist. Weiter umfasst die Bremsanordnung ein Vorspannmittel zur Vorspannung des einen entlang der Längsachse der Spindelstange verlagerbaren Bremselementes in Richtung auf das andere Bremselement. Die Antriebsvorrichtung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass die Bremsanordnung wie vorstehend beschrieben ausgebildet ist. Vorteilhaft wird hierdurch eine Antriebsvorrichtung bereitgestellt, welche aufgrund der auf zumindest eine der Bremsflächen der Bremselemente vorgesehenen Flockfasern eine verbesserte Antriebsakkustik aufweist, sodass während der Abbremsung keine oder kaum störende Nebengeräusche in der Antriebsanordnung auftreten.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist das erste Bremselement formschlüssig mit der Spindelstange verbindbar. In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Spindelstange in einem Bremsabschnitt eine Außenverzahnung auf. Vorteilhaft kann so das erste Bremselement drehfest durch Formschluss mit der Spindelstange in dem Bremsabschnitt verbunden werden, wobei das erste Rastelement jedoch in axialer Richtung der Spindelstange verlagerbar bleibt.
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Zweckmäßigerweise ist die Bremsanordnung als eine Lamellenbremse ausgebildet. Die Lamellenbremse weist dabei radial zu der Spindelstangenlängsachse hin gerichtete Außenlamellen auf, welche in einem festen axialen Abstand zueinander entlang eines Innenumfangs eines hohlzylindrischen Lamellenbremsengehäuses ortsfest angeordnet sind. Die Außenlamellen umgeben damit konzentrisch einen definierten Bremsabschnitt der Spindelstange, ohne die Spindelstange jedoch zu berühren. Die Bremsung der Drehung der Spindelstange um ihre Längsachse wird nun dadurch erreicht, dass die Spindelstange wiederum entlang ihres Außenumfangs radial umlaufende und axial beabstandete Innenlamellen aufweist, welche in dem Bremsabschnitt der Spindelstange so angeordnet sind, dass sie den Raum zwischen den Außenlamellen durchdringen, ohne dabei das hohlzylindrische Lamellenbremsengehäuse an seinem Innenumfang zu berühren. Die so ineinander greifenden Innen- und Außenlamellen werden dann durch das Vorspannmittel gegeneinander gepresst, so dass eine Reibung zwischen den Lamellen, vermittelt durch die Flockfasern, entsteht, welche insbesondere eine Drehung der Spindelstange um ihre Längsachse bremst.
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Weitere Vorteile, Weiterbildungen und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die Erfindung wird nunmehr unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen und anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert.
- 1 zeigt einen Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels einer Antriebsvorrichtung.
- 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels einer Antriebsvorrichtung
- 3 zeigt die in 1 und 2 gezeigte Bremsanordnung im ausgebauten Zustand in einer Detailansicht.
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1 zeigt einen Längsschnitt einer Antriebsvorrichtung 1 im vollständig eingefahrenen Zustand. Das geschlossene Gehäuse 2 der Antriebsvorrichtung 1 umfasst dabei ein erstes Gehäuseteil 3 und ein zweites Gehäuseteil 4. Das erste Gehäuseteil 3 und das zweite Gehäuseteil 4 sind in dem Ausführungsbeispiel als offene Hohlzylinder ausgebildet, welche konzentrisch übereinander geschoben sind, so dass das geschlossene Gehäuse 2 der Antriebsvorrichtung 1 teleskopartig ein- und ausfahrbar ist. Dabei weist das erste Gehäuseteil 3 in einem ersten Abschnitt 3a einen größeren Innen- und Außendurchmesser als in einem daran angrenzenden zweiten Abschnitt 3b auf. Der erste Abschnitt 3a ist dabei in axialer Richtung soweit erstreckt, dass das zweite Gehäuseteil 4 in den ersten Abschnitt 3a des ersten Gehäuseteils 3 fast vollständig hineingeschoben werden kann.
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Eine als Hohlzylinder ausgebildete Außenwand 4a des zweiten Gehäuseteils 4 wird an einem dem zweiten Abschnitt 3b des ersten Gehäuseteils 3 abgewandten Ende des zweiten Gehäuseteils 4 durch einen rechtwinklig nach innen radial umlaufenden ringförmigen Boden 4b begrenzt, welcher als eine erste Anschlagfläche für eine Schraubenfeder 5 dient. Der ringförmige Boden 4b weist auf der der Schraubenfeder 5 abgewandten Seite einen Hohlzylinderfortsatz 4c auf, in den formschlüssig ein erstes Gelenkteil 6 eingepresst ist, welches eine selbstsichernde Kunststoffkugelpfanne 6a in seinem Inneren aufweist. Das erste Gelenkteil 6 definiert damit ein erstes geschlossenes Ende des Gehäuses 2, an welchem beispielsweise eines von Fahrzeugklappe und Karosserieteil gelenkig anschließbar ist.
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In dem dem Ringboden 4b zugewandten Ende des ersten Gelenkteils 6 ist ein weiterer Hohlzylinder 4d eingepresst, welcher konzentrisch innerhalb des zweiten hohlzylindrischen Gehäuseteils 4 angeordnet ist. Der Außendurchmesser des Hohlzylinders 4d entspricht dabei dem Innendurchmesser des Ringbodens 4b. Die Schraubenfeder 5 ist dabei so angeordnet bzw. ausgebildet, dass diese sich in axialer Richtung über den ersten Abschnitt 3a des ersten Gehäuseteils 3 erstreckt und sich radial zwischen der Außenwand 4a und dem Hohlzylinder 4d befindet. In einem dem ersten Gelenkteil 6 abgewandten Endabschnitt des Hohlzylinders 4d ist entlang des Innenumfangs des Hohlzylinders 4d eine zylindrische Spindelmutter 7 eingepresst. Die Spindelmutter 7 weist dabei an einer Stirnseite 7a eine Fase 7b auf.
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Der zweite Abschnitt 3b des ersten Gehäuseteils 3 weist an seinem dem ersten Gelenkteil 6 abgewandten Ende ein eingepresstes zweites Gelenkteil 8 mit einer selbstsichernden Kugelpfanne 8a auf. Das zweite Gelenkteil 8 definiert damit ein zweites geschlossenes Ende des Gehäuses 2, an welchem wie bei dem ersten Gelenkteil 6 das andere von Heckklappe und Karosserieteil gelenkig anschließbar ist.
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In dem an dem ersten Abschnitt 3a grenzenden Endabschnitt des zweiten Abschnittes 3b des ersten Gehäuseteils 3 ist ein ringförmiges Kugellager 9 eingepresst, in welchem eine Spindelstange 10 um deren Längsachse L drehbar gelagert ist. Die Spindelstange 10 ist dabei axial über einen so großen Bereich innerhalb des Gehäuses 2 erstreckt, dass die Spindelstange 10 das Kugellager 9 und die Spindelmutter 7 vollständig und einen Teil des ersten Gehäuseteils 3 konzentrisch durchsetzt. Die Spindelstange 10 weist dabei in einem dem zweiten Gelenkteil 8 zugewandten ersten Endabschnitt 10a ein sich axial erstreckendes Rillenprofil 11 auf. Der Endabschnitt 10a wird dabei radial zumindest abschnittsweise von einer als Lamellenbremse ausgebildeten Bremsanordnung 12 radial umschlossen, welche im Detail in 2 und 3 näher gezeigt ist. An einem dem ersten Endabschnitt 10a gegenüberliegenden Ende 10b der Spindelstange 10 ist weiter ein Anschlagteil 13 fest angeordnet, welches durch eine der Spindelmutter 7 zugewandten Stirnfläche eine ringförmige Anschlagfläche 13a bildet. Der Außendurchmesser des Anschlagteils 13 entspricht dabei dem Innendurchmesser des Hohlzylinders 4d und ist konzentrisch zu dem ersten Gehäuseteil 3 und dem zweiten Gehäuseteil 4 angeordnet.
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2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels einer Antriebsvorrichtung, welche insbesondere den Aufbau der als Lamellenbremse ausgebildeten Bremsanordnung 12 genauer gezeigt.
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In dem an dem ersten Abschnitt 3a grenzenden Endabschnitt des zweiten Abschnittes 3b des ersten Gehäuseteils 3 ist ein Hohlzylinder 14 eingepresst, welcher entlang seines Innenumfangs einen Ringboden 14a aufweist, welcher die Innenwand des Hohlzylinders 14 in einen dem zweiten Gelenkteil 8 abgewandten Abschnitt 14b und einen dem zweiten Gelenkteil 8 zugewandten Abschnitt 14c unterteilt. Entlang des Innendurchmessers des Abschnitts 14b ist das ringförmige Kugellager 9 eingepresst. Das Kugellager 9 ist an seiner dem ersten Gelenkteil 6 zugewandten Seite über einen Steg 3c mit einem Hohlzylinder 4e des zweiten Gehäuseteils 4 verbunden, welcher in den durch den ersten Abschnitt 3a des ersten Gehäuseteils 3 umschlossenen Raum konzentrisch in das erste Gehäuseteil 3 hineinragt. Der Hohlzylinder 4e umschließt dabei radial den Hohlzylinder 4d, wobei die Schraubenfeder 5 wiederum den Hohlzylinder 4e radial umläuft.
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An dem dem Kugellager 9 nächstgelegenen Ende weist der Hohlzylinder 4e entlang seines Außenumfangs einen radial umlaufenden Kragen 4f auf, welcher eine zweite Anschlagsfläche für die Schraubenfeder 5 bildet.
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In den Abschnitt 14c des Hohlzylinders 14 ist ein Bremsengehäuse 15 der Lamellenbremse 12 eingepresst, welches ein erstes topfförmiges Bremsengehäuseteil 15a und zweites topfförmiges Bremsengehäuseteil 15b umfasst. Das erste Bremsengehäuseteil 15a weist dabei mit seinem offenen Ende in Richtung auf das erste Gelenkteil 6 und das zweite Bremsengehäuseteil 15b ist wiederum mit seinem dem zweiten Gelenkteil 8 abgewandten offenen Ende so in das erste Bremsengehäuseteil 15a eingepresst, dass der radial durch den Abschnitt 14c des Hohlzylinders 14 umgebene Raum eingeschlossen wird. Das zweite topfförmige Bremsengehäuseteil 15b weist dabei eine konzentrische Bohrung 16 in seiner Bodenfläche 15c auf, welche von der Spindelstange 10 durchsetzt wird.
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3 zeigt die in 2 gezeigte als Lamellenbremse ausgebildete Bremsanordnung 12 im ausgebauten Zustand in einer Detailansicht. Die Bremsanordnung 12 umfasst ein erstes ringförmiges Bremselement 17, welches als Innenlamelle mit einer ersten Bremsfläche 17a und einer zweiten Bremsfläche 17b ausgebildet ist und an seinem Innendurchmesser eine Innenverzahnung 18 aufweist, welche mit dem Rillenprofil 11 der Spindelstange 10 im eingebauten Zustand in Eingriff ist. Hierdurch ist das erste Bremselement 17 axial entlang der Längsachse L der Spindelstange 10 verlagerbar und ist gleichzeitig drehfest mit der Spindelstange 10 verbindbar. An einem Innendurchmesser des zweiten Bremsengehäuseteils 15b des Bremsengehäuses 15 ist ein zweites ringförmiges Bremselement 19 mit einer dritten Bremsfläche 19a schwimmend, jedoch drehfest angeordnet. Die erste Bremsfläche 17a und die gegenüberliegende zweite Bremsfläche 17b sind jeweils mit Flockfasern 50 bedeckt, so dass die Flockfasern 50 zwischen der ersten Bremsfläche 17a und der dritten Bremsfläche 19a angeordnet sind.
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Die Bremsanordnung 12 umfasst weiter ein als Druckfeder ausgebildetes Vorspannmittel 21, welches mit einem ersten Ende 21a an einem in das zweite Bremsengehäuseteil 15b eingeschraubten Anschlagteil 22 anliegt, welches ringförmig ausgebildet ist und ein Außengewinde 22a aufweist, welches mit einem an einem Innendurchmesser des zweiten Bremsengehäuseteils 15b des Bremsengehäuses 15 vorgesehenen Innengewinde 15c in Eingriff steht. Ein zweites Ende 21b des Vorspanmittels 21 liegt an dem zweiten Bremselement 19 an. Somit spannt das Vorspannmittel 21 das zweite Bremselement 19 auf das erste Bremselement 17 vor und sorgt so dafür, dass ein Kontakt zwischen dem ersten Bremselement 17 und dem zweiten Bremselement 19 entsteht und somit durch die Reibung eine Bremswirkung auf die Drehbewegung der Spindelstange 10 realisierbar ist. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Bremsanordnung zwei erste Bremselemente 17 und drei zweite Bremselemente 19, welche gemeinsam ein Lamellenpaket 23 bilden.
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Das ringförmige Anschlagteil 22 weist an seinem Innenumfang einen vorstehenden Hohlzylinderabschnitt 22b auf, welcher der Führung des als Druckfeder ausgebildeten Vorspannmittels 21 dient, welches den Hohlzylinderabschnitt 22b radial umläuft.
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Vorstehend wurde die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, bei dem die Flockfasern 50 auf zwei sich gegenüberliegenden Bremsflächen eines Bremselementes vorgesehen sind. Es versteht sich, dass die Flockfasern auch nur auf einer der Bremsflächen des Bremselementes vorgesehen sein können, soweit nur die eine Bremsfläche beansprucht wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015009717 A1 [0004]