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Die Erfindung betrifft eine Liegenbrettvorrichtung für eine Patientenliege.
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Bei einer Durchführung einer Radiotherapie ist ein Patient üblicherweise auf einer flachen Therapieliege gelagert. Dass die Therapieliege flach ist, ist typischerweise insofern vorteilhaft, weil der Patient definierter und/oder reproduzierbarer gelagert werden kann, als wenn der Patient auf einer unebenen Liege gelagert wird. Die flache Therapieliege ermöglicht also insbesondere, dass in einem Bestrahlungsbereich beispielsweise ein Tumor des Patienten mittels der Radiotherapie behandelt werden kann.
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Vor der Durchführung der Radiotherapie ist üblicherweise eine Radiotherapieplanung nötig, welche beispielsweise eine medizinische Bildgebung für ein Festlegen des Bestrahlungsbereichs beinhaltet. Für die medizinische Bildgebung ist insbesondere ein tomographisches Bildgebungssystem vorteilhaft. Das tomographische Bildgebungssystem kann einen Computertomographen, einen Magnetresonanztomographen und/oder einen PET-Tomographen umfassen. Typischerweise ist eine Patientenliege des tomographischen Bildgebungssystems uneben und insbesondere auf einer Oberseite konkav zu einer Lagerung des Patienten ausgebildet. Daher wird für die medizinische Bildgebung für die Radiotherapieplanung üblicherweise eine auf einer Unterseite konvex ausgebildete Liegenbrettvorrichtung auf die konkave Oberseite der Patientenliege gelegt, wobei der Patient auf einer flachen der Unterseite gegenüberliegenden Oberseite der Liegenbrettvorrichtung gelagert sein kann. In diesem Fall können medizinische Bilder, welche bei der medizinischen Bildgebung des Patienten erfasst werden, den Patienten für die Radiotherapieplanung so abbilden, als ob der Patient auf der flachen Therapieliege gelagert ist. In anderen Worten kann der Bestrahlungsbereich vor der Durchführung der Radiotherapie festgelegt werden, weil der Patient bei der medizinischen Bildgebung auf der flachen Liegenbrettvorrichtung und bei der Durchführung der Radiotherapie auf der flachen Therapieliege gelagert sein kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Liegenbrettvorrichtung anzugeben.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Liegenbrettvorrichtung für eine Patientenliege, wobei die Liegenbrettvorrichtung und die Patientenliege für eine medizinische Bildgebung für eine Radiotherapieplanung eines Patienten ausgebildet sind, weist
- - ein Liegenbrett zu einer Lagerung des Patienten, wobei eine Oberseite des Liegenbretts flach zu der Lagerung des Patienten ausgebildet ist,
- - ein Referenzpositionensystem für ein Bereitstellen von Referenzpositionen relativ zum Liegenbrett,
- - ein Führungsschienensystem und
- - eine Halterungsschnittstelle auf.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Liegenbrett karbonfaserverstärkten Kunststoff auf.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Halterungsschnittstelle eine Phantomkörperhalterungsschnittstelle für ein lösbares Verbinden eines Röntgenphantoms auf.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Halterungsschnittstelle eine Kopfstützenhalterungsschnittstelle für ein lösbares Verbinden einer Kopfstütze des Patienten auf.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Halterungsschnittstelle die Phantomkörperhalterungsschnittstelle und die Kopfstützenhalterungsschnittstelle auf.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Halterungsschnittstelle eine Patientenliegehalterungsschnittstelle auf, um die Liegenbrettvorrichtung mit der Patientenliege lösbar zu verbinden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Halterungsschnittstelle eine Messsystemhalterungsschnittstelle für ein lösbares Verbinden eines physiologischen Messsystems des Patienten auf und das physiologische Messsystem ist für ein Erfassen einer Atembewegung des Patienten und/oder einer Herzrhythmus des Patienten ausgebildet.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Halterungsschnittstelle eine Liegenbretterweiterungshalterungsschnittstelle für ein lösbares Verbinden einer Liegenbretterweiterung auf.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Führungsschienensystem zwei an gegenüberliegenden Seiten des Liegenbretts angeordnete Führungsschienen auf und ist für ein Befestigen von zumindest einem Patientenfixierungsgurt des Patienten ausgebildet.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die beiden Führungsschienen über eine gesamte Länge des Liegenbretts ausgebildet.
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Gemäß einer Ausführungsform ist ein Profil der Führungsschienen u-förmig.
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Gemäß einer Ausführungsform ist eine Längsachse der beiden Führungsschienen parallel zu einer Längsachse des Liegenbretts.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Liegenbrettvorrichtung ein Referenzmarkersystem mit mehreren Bildmarkern auf und die mehreren Bildmarker sind entlang einer Längsachse des Liegenbretts verteilt angeordnet sind.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Referenzpositionensystem eine Anordnung an Aussparungen an einer ersten Seite des Liegenbretts auf.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die mehreren Bildmarker gemäß einem ersten Abstand beabstandet und die Aussparungen sind gemäß einem zweiten Abstand beabstandet, wobei der erste Abstand dem zweiten Abstand entspricht.
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Gemäß einer Ausführungsform sind eine Achse der mehreren Bildmarker und eine Achse der Aussparungen parallel zueinander ausgerichtet.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Referenzpositionensystem eine weitere Anordnung an Aussparungen an einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Liegenbretts auf.
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Gemäß einer Ausführungsform unterscheidet sich eine Reihenfolge einer ersten Beschriftung der Anordnung an Aussparungen an der ersten Seite von einer Reihenfolge einer zweiten Beschriftung der Anordnung an Aussparungen an der zweiten Seite.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Aussparungen halbkreisförmig.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Aussparungen zylinderförmig.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die zylinderförmigen Aussparungen zumindest teilweise von einer Unterseite des Liegenbretts abgeschlossen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist jede Aussparung einen Durchmesser zwischen 1 bis 80 mm auf.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Aussparungen außerhalb eines Bildgebungsbereichs des Liegenbretts angeordnet.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Aussparungen für ein lösbares Verbinden eines Befestigungsbalkens ausgebildet.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Aussparungen entlang der Längsachse des Liegenbretts angeordnet.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Führungsschienensystem die zwei an den gegenüberliegenden Seiten des Liegenbretts angeordneten Führungsschienen auf und die Aussparungen unterteilen zumindest eine der beiden Führungsschienen in mehrere Führungsschienenabschnitte.
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Das tomographische Bildgebungssystem weist einen Computertomographen, die Patientenliege und die Liegenbrettvorrichtung auf.
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Die erfindungsgemäße Liegenbrettvorrichtung bietet insbesondere folgende Vorteile:
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Die Liegenbrettvorrichtung ermöglicht vorzugsweise eine definierte und/oder reproduzierbare Lagerung des Patienten, wodurch ein Bestrahlungsbereich mittels der medizinischen Bildgebung und der Radiotherapieplanung festgelegt werden kann und wobei der Bestrahlungsbereich für den auf einer flachen Therapieliege definiert und/oder reproduzierbar gelagerten Patienten bei einer Radiotherapie verwendet werden kann.
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Weiterhin ist die Liegenbrettvorrichtung vorteilhaft, weil das Liegenbrett, das Referenzpositionensystem, das Führungsschienensystem und die Halterungsschnittstelle ein Teil der Liegenbrettvorrichtung sind. Insbesondere die Kombination dieser Einheiten ermöglicht eine breite Anwendung der Liegenbrettvorrichtung, eine einfachere Positionierung des Patienten und/oder eine schnellere Durchführung der medizinischen Bildgebung, womit typischerweise Kostenvorteile verbunden sind.
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Das Führungsschienensystem bietet insbesondere einen Vorteil, dass der Patientengurt des Patienten in einer Position entlang der Liegenbrettvorrichtung verschoben werden kann, obwohl der Patient gleichzeitig auf dem Liegenbrett gelagert sein kann.
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Die Halterungsschnittstelle ermöglicht ein lösbares Verbinden des Röntgenphantoms, der Kopfstütze, des physiologischen Messsystems, der Liegenbretterweiterung und/oder der Patientenliege mit der Liegenbrettvorrichtung.
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Insbesondere wenn die Halterungsschnittstelle die Phantomkörperhalterungsschnittstelle aufweist, ist die Liegenbrettvorrichtung typischerweise vorteilhaft, weil bei einer Durchführung einer wartungsbedingten Bildgebung mittels des tomographischen Bildgebungssystems der Phantomkörper mit der Liegenbrettvorrichtung verbunden sein kann und damit die Liegenbrettvorrichtung während der Durchführung der wartungsbedingten Bildgebung auf der Patientenliege verbleiben kann. Denn die wartungsbedingte Bildgebung erfordert üblicherweise den Phantomkörper in einer definierten Position relativ zum tomographischen Bildgebungssystem.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Grundsätzlich werden in der folgenden Figurenbeschreibung im Wesentlichen gleich bleibende Strukturen und Einheiten mit demselben Bezugszeichen wie beim erstmaligen Auftreten der jeweiligen Struktur oder Einheit benannt.
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Es zeigen:
- 1 eine Liegenbrettvorrichtung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 die Liegenbrettvorrichtung in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 3 die Liegenbrettvorrichtung in einem dritten Ausführungsbeispiel,
- 4 die Liegenbrettvorrichtung in einem vierten Ausführungsbeispiel,
- 5 die Liegenbrettvorrichtung in einem fünften Ausführungsbeispiel und
- 6 ein tomographisches Bildgebungssystem.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Liegenbrettvorrichtung 10 in einer perspektivischen Ansicht.
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Die Liegenbrettvorrichtung 10 für eine Patientenliege 11 weist ein Liegenbrett 12 zu einer Lagerung eines Patienten P, wobei eine Oberseite 12.0 des Liegenbretts 12 flach zu der Lagerung des Patienten P ausgebildet ist, ein Referenzpositionensystem 13 für ein Bereitstellen von Referenzpositionen 13.P relativ zum Liegenbrett 12, ein Führungsschienensystem 14 und eine Halterungsschnittstelle 15 auf.
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Die Liegenbrettvorrichtung 10 und die Patientenliege 11 sind für eine medizinische Bildgebung für eine Radiotherapieplanung eines Patienten P ausgebildet. Die Radiotherapieplanung umfasst typischerweise ein Festlegen eines Bestrahlungsbereichs mittels bei der medizinischen Bildgebung erfassten medizinischer Bilder. Der Bestrahlungsbereich kann beispielsweise einen bei einer Radiotherapie zu bestrahlenden Tumor des Patienten P umfassen. Die Radiotherapie umschreibt insbesondere ein Bestrahlen des Patienten P mit ionisierenden Strahlen. Beispielsweise kann ein Linearbeschleuniger die ionisierenden Strahlen erzeugen. Die medizinische Bildgebung wird typischerweise mittels eines tomographischen Bildgebungssystems 21 durchgeführt, welches eine Röntgeneinrichtung, insbesondere eine Computertomographen, aufweisen kann. In diesem Fall erfolgt die medizinische Bildgebung üblicherweise mittels durch das tomographische Bildgebungssystem 21 emittierten Röntgenstrahlen. Die bei der medizinischen Bildgebung emittierten Röntgenstrahlen können ionisierend sein.
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Die Liegenbrettvorrichtung 10 kann beispielsweise Overlay genannt sein. Das Liegenbrett 12, insbesondere die Oberseite 12.0 des Liegenbrett 12, weist eine Liegefläche für eine Aufnahme des Patienten P auf. Das Referenzpositionensystem 13, das Führungsschienensystem 14 und die Halterungsschnittstelle 15 sind vorzugsweise außerhalb der Liegefläche, insbesondere an Seiten und/oder in einem Randbereich der Liegenbrettvorrichtung 10 angeordnet. Die Liegefläche kann in einem zentralen Bereich der Oberseite 12.0 des Liegenbretts 12 angeordnet sein und/oder sich über die gesamte Oberseite 12.0 erstrecken.
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In diesem Ausführungsbeispiel weist das Liegenbrett 12 karbonfaserverstärkten Kunststoff auf. Typischerweise ist dadurch das Liegenbrett 12 stabil und dennoch gewichtsarm ausgebildet. Darüber hinaus schwächt typischerweise der karbonfaserverstärkter Kunststoff ionisierende Strahlen, beispielsweise bei der medizinischen Bildgebung und/oder bei der Radiotherapie, weniger als metallische Strukturen. Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Liegenbrett 12, insbesondere im Bereich der Liegefläche, karbonfaserverstärkten Kunststoff aufweist, während beispielsweise das Führungsschienensystem 14 und/oder die Halterungsschnittstelle 15 alternativ oder zusätzlich zum karbonfaserverstärkten Kunststoff weiteren Kunststoff und/oder die metallischen Strukturen aufweist.
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Das Liegenbrett 12, das Referenzpositionensystem 13, das Führungsschienensystem 14 und die Halterungsschnittstelle 15 bilden insbesondere die Liegenbrettvorrichtung 10 und/oder sind in die Liegenbrettvorrichtung 10 als fester Bestandteil integriert. Das kann insbesondere bedeuten, dass das Liegenbrett 12, das Referenzpositionensystem 13, das Führungsschienensystem 14 und/oder die Halterungsschnittstelle 15 relativ zueinander fest angeordnet sind und/oder aus einer Einheit gefertigt und/oder zu der Einheit zusammengebaut worden sind. In diesem Fall entspricht insbesondere die Einheit der Liegenbrettvorrichtung 10.
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Die Liegenbrettvorrichtung 10 weist die flache Oberseite 12.0 auf, während eine Unterseite der Liegenbrettvorrichtung 12 konvex gewölbt sein kann. In diesem Fall kann die Liegenbrettvorrichtung 10 vorzugsweise in einer definierten Position mit der Patientenliege 11 verbunden sein, weil üblicherweise die Patientenliege 11 eine konkav gewölbte Oberseite aufweist. Denn die konkav gewölbte Oberseite und die konvex gewölbte Unterseite sind vorzugsweise derart aufeinander abgestimmt, dass die Liegenbrettvorrichtung 10 stabil auf der Patientenliege 11 aufliegen kann. Die definierte Position ermöglicht insbesondere ein reproduzierbares Ausrichten der Liegenbrettvorrichtung 10 zur Patientenliege 11.
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Die Referenzpositionen 13.P umfassen insbesondere mechanische Strukturen. Die Referenzpositionen 13.P sind insbesondere gemäß einer bestimmten Anordnung auf der Liegenbrettvorrichtung 10 angeordnet, damit der Patient und/oder ein medizinisches Instrument relativ zu der bestimmten Anordnung reproduzierbar auf dem Liegenbrett 12 angeordnet werden kann. Die bestimmte Anordnung und/oder eine Beschriftung der bestimmten Anordnung kann beispielsweise Hersteller-spezifisch sein. In anderen Worten unterscheiden sich typischerweise die bestimmte Anordnung und/oder eine Beschriftung der bestimmten Anordnung von Hersteller zu Hersteller der Liegenbrettvorrichtung 10. Das Bereitstellen der Referenzpositionen 13.P kann ein Anzeigen der bei der medizinischen Bildgebung erfassten Referenzpositionen auf einer Anzeigeeinheit umfassen. Die bereitgestellten Referenzpositionen 13.P können für ein Anbringen von einem medizinischen Instrument an einer bestimmten Position relativ zu den Referenzpositionen 13.P verwendet werden.
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In diesem Ausführungsbeispiel weist das Führungsschienensystem 14 zwei an gegenüberliegenden Seiten des Liegenbretts 12 angeordnete Führungsschienen auf. Typischerweise kann zwischen den gegenüberliegenden Seiten des Liegenbretts 12 auf der Oberseite 12.0 des Patientenbretts 12 der Patient P gelagert sein. Wenn der Patient P bäuchlings oder rücklings auf dem Liegenbrett 12 gelagert ist, ist das Führungsschienensystem 14 vorzugsweise derart ausgebildet, dass die beiden Arme des Patienten P benachbart zu den beiden Führungsschienen angeordnet sind. Die Führungsschienen sind insbesondere starr und/oder gerade ausgebildet. Jede Führungsschiene ist vorzugsweise zumindest an einem Ende der Führungsschiene offen. An den zumindest einen offenen Enden der beiden Führungsschienen kann vorzugsweise der Patientenfixierungsgurt, insbesondere zwei Gurtendstücke des Patientenfixierungsgurts, eingeführt werden. Der Patientenfixierungsgurt ermöglicht insbesondere ein lösbares Fixieren des Patienten P, insbesondere wenn der Patient auf dem Liegenbrett 12 gelagert ist. Grundsätzlich ist es denkbar, dass mehrere Patientenfixierungsgurte zur Fixierung des Patienten P mit den beiden Führungsschienen verbunden sind.
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Die Halterungsschnittstelle 15 ist typischerweise eine mechanische Schnittstelle, um eine weitere mechanische Struktur mit der Liegenbrettvorrichtung 10 vorzugsweise lösbar zu verbinden. Die Halterungsschnittstelle 15 kann ein Stecksystem, eine Bohrung, ein Gewinde und/oder ein Arretierungssystem umfassen. Die Halterungsschnittstelle 15 kann nach einem Schlüssel-Schloss-Prinzip ausgebildet sein.
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In diesem Ausführungsbeispiel weist die Halterungsschnittstelle 15 eine Patientenliegehalterungsschnittstelle 16 auf, um die Liegenbrettvorrichtung 10 mit der Patientenliege 11 lösbar zu verbinden. Die Patientenliegehalterungsschnittstelle ermöglicht insbesondere ein Arretieren der Liegenbrettvorrichtung 10 an der Patientenliege 11. Wenn die Liegenbrettvorrichtung 10 mit der Patientenliege 11 verbunden ist, ist typischerweise die Liegenbrettvorrichtung 10 starr zur Patientenliege 11 angeordnet. In diesem Fall wird beispielsweise die Liegenbrettvorrichtung 10 gemeinsam mit der Patientenliege 11 bewegt, falls die Patientenliege 11 bei der medizinischen Bildgebung, insbesondere zu einer Positionierung des Patienten in einem Messbereich des tomographischen Bildgebungssystems 21, verfahren wird.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Liegenbrettvorrichtung 10 und der Patientenliege 11 in einer Seitenansicht.
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Die Oberseite 12.0 ist flach und/oder insbesondere parallel zur xz-Ebene ausgebildet. Das kann insbesondere bedeuten, dass mehrere Normalenvektoren der Oberseite 12.0, insbesondere der Liegefläche des Patientenbretts 12, zueinander parallel ausgerichtet sind. Die mehreren Normalenvektoren der Oberseite 12.0 sind in 2 parallel zur y-Achse ausgerichtet.
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Die Unterseite der Liegenbrettvorrichtung 10 ist konvex gewölbt und die Oberseite der Patientenliege 11 ist konkav gewölbt.
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Die in 2 zwischen der Liegenbrettvorrichtung 10 und der Patientenliege 11 dargestellte Lücke dient lediglich dem Zwecke einer verbesserten Illustrierung und ist typischerweise während der medizinischen Bildgebung kleiner und/oder gar nicht vorhanden.
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3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Liegenbrettvorrichtung 10 in einer perspektivischen Ansicht.
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Die Halterungsschnittstelle 15 weist eine Phantomkörperhalterungsschnittstelle 17 für ein lösbares Verbinden eines Röntgenphantoms auf. Die Phantomkörperhalterungsschnittstelle 17 umfasst beispielsweise eine Bohrung und/oder ein Stecksystem, in welche ein Befestigungsstift des Röntgenphantoms gesteckt werden kann. Die Phantomkörperhalterungsschnittstelle 17 ist vorzugsweise derart angeordnet, dass eine wartungsbedingte Bildgebung durchgeführt werden kann, wenn die Patientenliege 11 mit der Liegebrettvorrichtung 10 verbunden ist. Das Röntgenphantom weist üblicherweise mehrere Röntgenstrahlenabsorbierende Strukturen auf, welche typischerweise nach einem gewissen Schema zueinander angeordnet sind und/oder die Röntgenstrahlen der medizinischen Bildgebung und/oder Röntgenstrahlen der wartungsbedingten Bildgebung unterschiedlich stark absorbieren. Beispielsweise kann die wartungsbedingte Bildgebung mittels des tomographischen Bildgebungssystems 21, insbesondere mittels der Röntgeneinrichtung und/oder des Computertomographen, erfolgen.
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In diesem Ausführungsbeispiel weist die Halterungsschnittstelle 15 eine Kopfstützenhalterungsschnittstelle 18 für ein lösbares Verbinden einer Kopfstütze des Patienten P auf. Die Kopfstütze kann beispielsweise ein Kissen für den Kopf des Patienten P aufweisen. Die Kopfstützenhalterungsschnittstelle 18 ermöglicht vorzugsweise, dass der Patient P, insbesondere der Kopf des Patienten P, relativ zur Liegenbrettvorrichtung 10 in einer bestimmten Position reproduzierbar gelagert sein kann.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Halterungsschnittstelle 15 die Phantomkörperhalterungsschnittstelle 17 und die Kopfstützenhalterungsschnittstelle 18 auf.
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Die Halterungsschnittstelle 15 weist insbesondere eine Messsystemhalterungsschnittstelle 19 für ein lösbares Verbinden eines physiologischen Messsystems des Patienten P auf. Die Messsystemhalterungsschnittstelle 19 kann eine weitere Messsystemhalterungsschnittstelle aufweisen, um beispielsweise das physiologische Messsystem, insbesondere ein Signalkabel des physiologischen Messsystems, mit dem tomographischen Bildgebungssystem 21 zu verbinden. Die medizinische Bildgebung kann beispielsweise auf physiologische Messsignale des physiologischen Messsystems abgestimmt sein. Das physiologische Messsystem ist typischerweise für ein Erfassen einer Atembewegung des Patienten P und/oder einer Herzrhythmus des Patienten P ausgebildet ist.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass die Halterungsschnittstelle eine Liegenbretterweiterungshalterungsschnittstelle für ein lösbares Verbinden einer Liegenbretterweiterung aufweist. Die Liegenbretterweiterung ist insbesondere zu einer Erweiterung des Liegenbretts 12 ausgebildet. Die Liegenbretterweiterungshalterungsschnittstelle ist üblicherweise stirnseitig relativ zur z-Achse an der Liegenbrettvorrichtung 10 angeordnet. Grundsätzlich ist es denkbar, dass die Liegenbrettvorrichtung 10 zwei an gegenüberliegenden Stirnseiten der Liegenbrettvorrichtung 10 angeordnete Liegenbretterweiterungshalterungsschnittstellen aufweist. Beispielsweise kann die Liegenbretterweiterung das Liegenbrett 12 um 10 bis 120 cm verlängern. Die Liegenbretterweiterung kann vorzugsweise aus karbonfaserverstärkten Kunststoff gefertigt sein. Die Liegenbretterweiterung weist üblicherweise eine flache Oberseite zur Lagerung des Patienten P auf. Mittels der Liegenbretterweiterung wird typischerweise die Liegefläche verlängert.
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4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Liegenbrettvorrichtung 10 aus einer Vogelperspektive.
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4 zeigt, dass eine Längsachse 14.L der beiden Führungsschienen des Führungsschienensystems 14 parallel zu einer Längsachse 12.L des Liegenbretts 12 ist, wobei die Längsachse 12.L des Liegenbretts 12 parallel zur z-Achse ausgebildet ist.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die beiden Führungsschienen des Führungsschienensystems 14 über eine gesamte Länge des Liegenbretts 12 ausgebildet. Grundsätzlich ist es denkbar, dass die beiden Führungsschienen lediglich entlang der Liegefläche ausgebildet sind. Die gesamte Länge beschreibt insbesondere eine Ausdehnung entlang der Längsachse 14.L der beiden Führungsschienen.
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Die Liegenbrettvorrichtung 10 weist ein Referenzmarkersystem 20 mit mehreren Bildmarkern 20.M auf. Die mehreren Bildmarker 20.M sind entlang der Längsachse 12.L des Liegenbretts 12, insbesondere gleichmäßig und/oder mit dem gleichen Abstand, verteilt angeordnet. Die mehreren Bildmarker 20.M sind vorzugsweise derart ausgebildet, dass bei der medizinischen Bildgebung die mehreren Bildmarker 20.M erfasst werden können. Die mehreren Bildmarker 20.M können beispielsweise eine röntgenstrahlenabsorbierende Flüssigkeit und/oder Struktur, insbesondere aus Metall, aufweisen. Beispielsweise kann mittels der medizinischen Bildgebung der mehreren Bildmarker 20.M eine Position des Patienten P relativ zur Liegenbrettvorrichtung 10 erfasst werden.
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Das Referenzpositionensystem 13 weist eine Anordnung an Aussparungen 13.P an einer ersten Seite 12.1 des Liegenbretts 12 auf. Die Aussparungen 13.P entsprechen in diesem Ausführungsbeispiel den Referenzpositionen 13.P. In diesem Ausführungsbeispiel weist das Referenzpositionensystem 13 eine weitere Anordnung an Aussparungen 13.P an einer der ersten Seite 12.1 gegenüberliegenden zweiten Seite 12.2 des Liegenbretts 12 auf. Vorzugsweise sind die Aussparungen 13.P an der ersten Seiten 12.1 und die Aussparungen 13.P an der zweiten Seite 12.2 paarweise auf der gleichen z-Position entlang der z-Achse angeordnet. In diesem Fall können beispielsweise die Aussparungen 13.P für ein lösbares Verbinden eines Befestigungsbalkens verwendet werden, wobei der Befestigungsbalken senkrecht zu der Längsachse 12.L des Liegenbretts 12 ausgerichtet ist. Der Befestigungsbalken kann beispielsweise für ein Fixieren des Patienten P und/oder für ein Befestigen eines medizinischen Instruments und/oder für ein Befestigen eines weiteren Phantomkörpers ausgebildet sein.
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Die Anordnung und/oder die weitere Anordnung der Aussparungen 13.P beschreibt insbesondere eine regelmäßige Anordnung und/oder eine gleichmäßige Verteilung der Aussparungen 13.P, insbesondere entlang der Längsachse 12.L des Liegenbretts 12. Grundsätzlich ist es denkbar, dass ein Abstand zwischen den Aussparungen 13.P variiert, beispielsweise innerhalb der Anordnung und/oder der weiteren Anordnung und/oder zwischen der Anordnung und/oder der weiteren Anordnung.
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Die Aussparungen 13.P können beispielsweise mittels einer Bohrung und/oder einer Ausfräsung und/oder beim Gießen mit einer entsprechenden Gußform für die Aussparungen 13.P entstehen. Jede Aussparungen weist typischerweise einen Durchmesser zwischen 1 bis 80 mm auf, vorteilhafterweise zwischen 20 und 50 mm, besonders vorteilhafterweise von 32 mm auf.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Aussparungen 13.P entlang der Längsachse 12.L des Liegenbretts 12 angeordnet.
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4 zeigt weiterhin, dass die Aussparungen 13.P halbkreisförmig, insbesondere in einer x-z-Ebene, sind. Grundsätzlich sind rundliche und offene Aussparungen 13.P vorteilhaft, weil dadurch ein Komfort, insbesondere aufgrund eines verringerten Verletzungsrisikos, für den Patienten P erhöht sein kann. Alternativ oder zusätzlich können die Aussparrungen 13.P eckig sein.
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Die mehreren Bildmarker 20.M sind gemäß einem ersten Abstand beabstandet und die Aussparungen 13.P sind gemäß einem zweiten Abstand beabstandet. In diesem Ausführungsbeispiel entspricht der erste Abstand dem zweiten Abstand, wenn der erste Abstand und der zweite Abstand von einem Mittelpunkt der Aussparrungen 13.P und/oder der mehreren Bildmarker 14.M definiert ist. Vorzugsweise weisen die Aussparungen 13.P und die mehreren Bildmarker 14.M paarweise gleiche z-Positionen entlang der z-Achse auf. In diesem Fall kann vorzugsweise mittels der medizinischen Bildgebung eine Position der Aussparungen 13.P, insbesondere einer bestimmten Aussparung, mittels eines auf der gleichen z-Position angeordneten Bildmarkers ermittelt werden.
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Eine Achse der mehreren Bildmarker 20.M und eine Achse der Aussparungen 13.P sind parallel zueinander ausgerichtet. Die mehreren Bildmarker 20.M sind vorzugsweise auf einer geraden Linie angeordnet. Die Aussparungen 13.P sind vorzugsweise auf einer geraden Linie angeordnet.
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Die beiden Führungsschienen des Führungsschienensystems 14 sind in diesem Ausführungsbeispiel jeweils an der ersten Seite 12.1 oder an der zweiten Seite 12.2 angeordnet.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass die Aussparungen 13.P außerhalb eines Bildgebungsbereichs des Liegenbretts 12 angeordnet sind. Typischerweise weist die Oberseite 12.0 des Liegenbretts 12, insbesondere die Liegefläche, den Bildgebungsbereich auf. Der Bildgebungsbereich ist beispielsweise flach ausgebildet und/oder weist lediglich karbonfaserverstärkten Kunststoff auf. In diesem Fall können typischerweise mittels der medizinischen Bildgebung die Aussparungen 13.P nicht erfasst werden. Vorteilhafterweise können mittels des bei der medizinischen Bildgebung erfassten Referenzmarkersystems 20 die Aussparungen 13.P zumindest teilweise ermittelt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist grundsätzlich denkbar, dass sich eine Reihenfolge einer ersten Beschriftung der Anordnung an Aussparungen 13.P an der ersten Seite 12.1 von einer Reihenfolge einer zweiten Beschriftung der Anordnung an Aussparungen 13.P an der zweiten Seite 12.2 unterscheidet. Die erste Beschriftung und die zweite Beschriftung unterscheiden sich in diesem Ausführungsbeispiel zusätzlich zur jeweiligen Reihenfolge sowie können beispielsweise mittels Siebdruck und/oder mittels Gravur an der Liegenbrettvorrichtung 10 angebracht sein.
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5 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel der Liegenbrettvorrichtung 10 in einem Ausschnitt einer perspektivischen Detailansicht.
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Das Profil der Führungsschienen des Führungsschienensystems 14 ist u-förmig. Das Profil kann tropfenförmig genannt sein. Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Profil eckig, insbesondere rechteckig ist. Die Führungsschiene kann Kardanführung genannt sein.
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5 zeigt, dass die Aussparungen 13.P halbkreisförmig und zylinderförmig sind. In anderen Worten kann jede Aussparung 13.P die Zylinderform, insbesondere eine Halbzylinderform aufweisen. Die zylinderförmigen Aussparungen 13.P sind zumindest teilweise von einer Unterseite des Liegenbretts 12, insbesondere von der Unterseite der Liegenbrettvorrichtung 10, abgeschlossen.
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Eine Längsachse der zylinderförmigen Aussparungen 13.P, welche insbesondere parallel zur y-Achse ist, und eine Längsachse 14.L der beiden Führungsschienen stehen in diesem Ausführungsbeispiel aufeinander senkrecht.
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Die Aussparungen 13.P unterteilen zumindest eine der beiden Führungsschienen in mehrere Führungsschienenabschnitte. In anderen Worten schneiden sich die Aussparungen 13.P und die beiden Führungsschienen teilweise.
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6 zeigt das tomographische Bildgebungssystem 21. In diesem Ausführungsbeispiel weist das tomographische Bildgebungssystem 21 den Computertomographen, die Patientenliege 11 und die Liegenbrettvorrichtung 10 auf. Das tomographische Bildgebungssystem ist zu der medizinischen Bildgebung ausgebildet. Der Computertomograph weist typischerweise einen Röntgenröhre und einen Röntgendetektor auf. Die Liegenbrettvorrichtung 10 ist insbesondere mittels der Patientenliegehalterungsschnittstelle 16 mit der Patientenliege 11 verbunden. Der Patient P ist auf der Oberseite 12.0 des Patientenbretts 12 gelagert.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung dennoch nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.