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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine mobile Haltevorrichtung für Gebrauchsutensilien, wie beispielweise Sonnenschirme oder Stehtische, die auf Balkonen verwendet werden. Die unterschiedlichen Gebrauchsgegenstände sind in den meisten Fällen zusammen mit einer stabilen Haltevorrichtung aus einem Stück aufgebaut, sodass der komplette Aufbau große Außenmaße aufweist und viel Standfläche benötigt. Bei Nichtverwendung nehmen die Gegenstände viel Stauraum am Lagerungsort ein. Für einen stabilen Stand auf kleinen Flächen sind an den meisten Haltevorrichtungen keine Befestigungsmöglichkeiten beispielsweise für Balkongeländer angebracht. Ebenfalls können mit der speziellen Haltevorrichtung keine weiteren Utensilien gehalten werden.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2012 012 755 A1 ist eine Balkonhalterung für diverse Mess- und Speicherinstrumente bekannt, der verschiebbar, auswechselbar, drehbar und schwenkbar ausgebildet ist. Da die Haltekraft magnetisch ist, können größere Gebrauchsgegenstände nicht dauerhaft befestigt werden. In der Offenlegungsschrift
DE 242 5506 A1 ist ein Balkongeländer aus rostfreiem Stahl beschrieben, für das unterschiedliche Klemmvorrichtungen aus folgenden Schriften bekannt sind: Die Offenlegungsschrift
EP 298 5474 A1 fasst eine Klemmvorrichtung für den Handlauf eines Geländers zusammen, an der unterschiedliche Gebrauchsgegenstände befestigt werden. Gerade bei runden Handläufen ist eine Verdrehsicherung für schwere Gebrauchsgegenstände und großer Hebelwirkung nicht gewährleistet. In der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2017 003 779 U1 wird ein Grillhalter beschrieben, der mit einer Rohrschelle an einem Geländerhandlauf befestigt und mit einer Stellschraube fixiert wird. Diese Halterung ist auch nur für Gegenstände mit einem geringen Gewicht einsetzbar.
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Aus der Patentschrift
EP 100 5816 A1 ist ein Blumenkastenhalter bekannt, der ohne zusätzlichen Bauaufwand einen Blumenkasten mit einer wannenförmigen Auflage horizontal abstützt.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung zur Verwendung von Gebrauchsutensilien auf Balkonen weist demgegenüber eine vereinfachte Montage bei verbesserter Funktionalität auf. Weiterhin ist die Vorrichtung sehr flexibel und leicht zu transportieren.
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Dazu weist die Haltevorrichtung einen Ausrichtungszylinder mit einer Spannvorrichtung zur Befestigung einer Vielzahl von Balkonutensilienaufsätzen auf, der an einem Geländer angeordnet ist. Die Spannvorrichtung wiederum weist Spannelemente mit gefalteten Blechen und Schrauben mit geriffeltem Kunststoffkopf zur Verspannung der Kupplungsstange auf. Die Haltevorrichtung weist vorteilhafterweise zwei Klemmvorrichtungen auf, die in vier Elemente aufgeteilt sind. Die vier Klemmelemente sind bevorzugt mit drei Schraubverbindungen auf beiden Seiten des Geländers angeordnet. Alle Klemmelemente sind aus einem Stahl- oder Aluminiumprofil ausgebildet.
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Das erste Klemmelement der ersten Klemmvorrichtung, insbesondere das Tragelement für die Haltevorrichtung, wird zur Innenseite des Balkons angeordnet und weist im oberen Bereich eine Höhlung auf. Die Höhlung wird bevorzugt am Handlauf des Geländers angeordnet und hat einen Öffnungswinkel zwischen 90° und 140° (optimal 120°). So kann vorteilhaft an unterschiedlichen Handlaufprofilen die Haltevorrichtung angeordnet werden. Das Tragelement weist eine Länge zwischen 200 mm und 400 mm (optimal 300 mm) auf und ist bevorzugt mit drei Gewindebohrungen ausgebildet. Zwischen der ersten und zweiten Anschraub-Gewindebohrung ist die Höhlung ausgebildet. Auf der gegenüberliegenden Geländerseite ist am Handlauf das zweite Klemmelement, insbesondere das Aufnahmeelement, mit der gleichen Höhlung und zwei Durchgangsbohrungen angeordnet.
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Die zweite Klemmvorrichtung ist vorteilhaft im unteren Bereich an der dritten Anschraub-Gewindebohrung des Tragelements angeordnet. Die Klemmvorrichtung ist insbesondere zur Schraubenachse 360° verdrehbar ausgebildet. Das dritte Klemmelement der zweiten Klemmvorrichtung, insbesondere das Halteelement, ist ebenfalls aus einem Stahl- oder Aluminiumprofil ausgebildet. Das Halteelement weist einen Querschnitt mit einer Länge zwischen 10 mm und 30 mm (optimal 20 mm) und einer Breite zwischen 3 mm und 7 mm (optimal 5 mm) auf. Das vierte Klemmelement, insbesondere das Absatzelement, weist eine Länge zwischen 20 mm und 60 mm (optimal 40 mm), insbesondere die selbe Länge wie das Halteelement auf. Das Absatzelement weist bevorzugt im vorderen Bereich einen Absatz mit einer Länge zwischen 10 mm und 20 mm (optimal 15 mm) auf und wird vor dem Halteelement angeordnet. Der Absatz der zweiten Klemmvorrichtung weist bevorzugt die Breite des Geländerstegs auf und kann nachträglich durch eine Zerspanung angepasst werden. Vorteilhaft klemmen das Haltelemente und das Absatzelement den Geländersteg ein.
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Im Mittelbereich des Tragelements wird vorteilhafterweise zusätzlich ein Auflageelement für einen Blumenkasten angeordnet. Das Auflageelement weist am Kopfende ein weiteres Halteelement mit demselben Querschnitt und einer Länge zwischen 40 mm und 80 mm (optimal 60 mm) auf, durch das das Auflageelement mit dem Tragelement über eine Schraubverbindung befestigt ist. Alternativ wird ein verstellbares Auflageelement am Aufnahmeelement angeordnet. Vorteilhafterweise weist das Auflageelement eine Schraubverbindung auf, durch das die Auflagefläche der Blumenkastenbreite angepasst werden kann.
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Das Trag-, Aufnahme-, Absatz- und Auflageelement, beispielsweise ausgeführt als Stahl- oder Aluminiumprofil, weisen vorzugsweise einen Querschnitt mit einer Länge zwischen 20 mm und 50 mm (optimal 35 mm) und einer Breite zwischen 10 mm und 30 mm (optimal 20 mm) auf. Zusätzlich können die Elemente als Voll- oder Rohrprofil ausgebildet sein. Beim rechteckigen oder runden Rohrprofil weist die Wandung vorzugsweise eine Dicke zwischen 1 mm und 4 mm (optimal 2,5 mm) auf.
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Auf die überstehenden Enden der Schrauben der zweiten und dritten Anschraubbohrung, die bevorzugt ein metrisches ISO-Gewinde mit einem Nenndurchmesser zwischen 6 mm und 10 mm (optimal 8 mm) aufweisen, wird jeweils eine Rundfixierung angeordnet, mit denen das untere Ende des Ausrichtungszylinders senkrecht befestigt wird. Die Rundfixierung kann beispielweise als Rohrschelle oder Trussaufnehmer ausgeführt sein. Die Schrauben mit Sechskantkopf weisen bevorzugt ein durchgehendes Gewinde auf und sind für die unterschiedlichen Handlaufprofile mit einer Länge zwischen 70 mm und 110 mm (optimal 90 mm) ausgeführt. Bevorzugt sind die Schrauben aus Edelstahl oder verzinktem Stahl ausgebildet.
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Die Haltevorrichtung ist sehr kompakt und flexibel gestaltet und kann einfach an beliebige Stellen des Balkongeländers durch Lösen der drei Schrauben verschoben werden. Für den Transport werden die drei Schrauben der Klemmelemente einfach herausgeschraubt und die Haltevorrichtung vom Geländer abgenommen. Die Spannvorrichtung stellt eine flexible Haltevorrichtung für eine Vielzahl von Balkonutensilienaufsätzen dar. Aufgrund der Spannvorrichtung kann eine Kupplungsstange bevorzugt an der Unterseite des Aufsatzes befestigt und einfach ausgetauscht werden. Die Utensilienaufsätze mit Kupplungstangen benötigen aufgrund ihrer geringen Bauhöhe nur wenig Lagerplatz.
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Die Balkonutensilienaufsätze haben vorteilhafterweise eine angeschraubte Kupplungsstange mit einem Durchmesser zwischen 20 mm bis 60 mm (optimal 40 mm), die vorzugsweise aus Aluminium, verzinktem Stahl oder Edelstahl besteht. Die Kupplungsstange wird beispielsweise mit einem Stehtisch-, Sonnensegelhaken-, Grill- oder Vogelhäuschenaufsatz kombiniert. Andere Gebrauchsgegenstände, wie beispielweise ein Sonnenschirm, eine Wäschespinne- oder ein Tannenbaum weisen bereits eine Kupplungsstange auf.
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Bevorzugt haben der Ausrichtungszylinder und die Spannvorrichtung im Kupplungsbereich einen Innendurchmesser von 70 mm. Durch die Schraubelemente mit einem gefalteten Blech kann die Spannvorrichtung auf einen Innendurchmesser von 20 mm reduziert werden. Die Einzelkomponenten bestehen vorzugsweise aus Aluminium, verzinktem Stahl oder Edelstahl.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere optionale Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung im Schnitt, wobei nur die wesentlichen Bereiche dargestellt sind,
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2 schematisch die erfindungsgemäße Haltevorrichtung in der Draufsicht,
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3 schematische Darstellung weiterer Ausführungen der Haltevorrichtung,
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4 schematische Darstellung der unterschiedlichen Zylinderbefestigungen,
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5 schematische Darstellung eines verstellbaren Auflageelements und
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6 schematisch mehrere Beispiele für erfindungsgemäße Balkonutensilienaufsätze.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt eine erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung 1, wobei nur die wesentlichen Bereiche dargestellt sind. Die Haltevorrichtung 1 umfasst eine Spannvorrichtung 2 zur Befestigung des Balkonutensilienaufsatzes 9. Der Balkonutensilienaufsatz 9 wird mit der Kupplungsstange 91 in den Ausrichtungszylinder 3 geschoben und mit den Spannelementen 4 fixiert.
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Die Spannvorrichtung 2 umfasst den Ausrichtungszylinder 3 und gleiche Spannelemente 4 zur Verspannung des Balkonutensilienaufsatzes 9. Die Spannelemente 4 weisen je eine Schraube mit geriffeltem Kunststoffkopf 41 und je ein gefaltetes Blech 42 auf. An jedem Blech 42 ist eine Spannfläche 42a ausgebildet. Die Spannflächen 42a, werden durch die Spannelemente 4 gegeneinandergedrückt, in der Verwendung der Haltevorrichtung 1 mit Zwischenlage der Kupplungsstange 91, welche üblicherweise aus einem dünnwandigen Rohr besteht.
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In der Ausführung der 1 ist die Spannvorrichtung 2 mit zwei Klemmvorrichtungen 5 und 6 als Rohrprofile am Balkongeländer 8 angeordnet. Die Klemmvorrichtung 5 weist auf der Innenseite des Balkongeländerhandlaufs 81 ein Tragelement 51 auf, das durch zwei Schraubenverbindungen 51a, b mit einem Aufnahmeelement 52 auf der Außenseite des Geländerhandlaufs 81 angeordnet ist. In den Klemmelementen 51 und 52 sind zwischen den Schraubbohrungen 51a, b jeweils eine Höhlung 53 und 54 ausgebildet, die um den Balkongeländerhandlauf 81 angeordnet sind. Die zweite Schraubverbindung 51b weist ein verlängertes Schraubenende 59 auf, an das eine Rundfixierung 7 angeordnet ist.
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Die Klemmvorrichtung 6 weist ein Halteelement 61 auf, das auf der Innenseite des Balkongeländerstegs 82 angeordnet ist. Auf der Außenseite ist ein Absatzelement 62 angeordnet, das durch die dritte Schraubverbindung 61a mit dem Tragelement 51 verbunden ist. Durch den anpassbaren Absatz 62a und das Halteelement 61 wird der Balkongeländersteg 82 umschlossen. Die dritte Schraubenverbindung 61a weist ebenfalls ein verlängertes Schraubenende 64 auf, an das eine zweite Rundfixierung 7 als zweiteilige Rohrschelle 72 angeordnet ist.
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Im Mittelbereich des Tragelements 51 wird vorteilhafterweise zusätzlich ein Auflageelement 55 angeordnet. Das Auflageelement 55 weist am Kopfende ein weiteres Halteelement 56 auf, durch das das Auflageelement 55 mit dem Tragelement 51 über eine Schraubverbindung 55a verbunden ist.
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2 zeigt die erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung 1 in der Draufsicht. Erkennbar ist die Klemmvorrichtung 5, die mit dem Tragelement 51 und dem Aufnahmeelement 52 als rechteckiges oder rundes Rohrprofil durch die Schraubverbindungen 51a, b um den Geländerhandlauf 81 angeordnet ist. Das Schraubenende 59 der Schraubverbindung 51b weist die angeschraubte Rundfixierung 7 als zweiteilige Rohrschelle 72 auf, die den unteren Teil des Ausrichtungszylinders 3 umschließt.
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In der Ausführung der 2 ist weiter die Anordnung der Klemmvorrichtung 6 am Balkongeländer 8 im Hintergrund dargestellt.
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3 illustriert weitere Ausführungen der Haltevorrichtung 1. Dabei ist das Geländerhandlaufprofil 81 rechteckig und die Geländerstege 82 breiter ausgeführt. Zusätzlich weisen die Geländerstege 82 eine schräge Anordnung auf. Das Absatzelement 62 weist für die breiten Geländerstege einen mechanisch angepassten breiteren Absatz 62a auf.
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In der Ausführung der 3 ist weiter die Anordnung der Schraubverbindungen 51a, b und 61a jeweils als Durchgangsbohrung mit Anschraubmutter 58 illustriert.
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4 zeigt weitere Ausführungen der Rundfixierung 7, die beispielweise als einteilige Rohrschelle 71, zweiteilige Rohrschelle 72 oder Trussaufnehmer 73 ausgeführt ist.
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5 zeigt eine Haltevorrichtung 1 mit einem verstellbaren Auflageelement 57, das ebenfalls durch die Schraubverbindungen 51a, b am Aufnahmeelement 52 angeordnet ist. Vorteilhafterweise weist das Auflageelement eine Schraubverbindung 57a und ein Langloch 57b auf, durch die die Auflagefläche der Blumenkastenbreite angepasst werden kann.
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6 zeigt schematisch mehrere Beispiele für erfindungsgemäße Balkonutensilienaufsätze 9, die teilweise mit einer Kupplungsstange 91 ausgeführt sind. Das Balkonutensil Sonnenschirm 92 weist beispielsweise bereits eine Kupplungsstange 91 auf, an der ein Gewebedach 92a angeordnet ist. Die Utensilien Wäschespinne 94 und Weihnachtsbaum 95 weisen ebenfalls eigene Kupplungsstangen auf. Das Balkonutensil Stehtisch hat eine Tischplatte 96 an der Kupplungsstange 91. Das Balkonutensil Vogelfütterung hat ein Vogelhaus 97 an der Kupplungsstange 91. Das Balkonutensil Grill hat eine Metallschale 98 mit einem Grillrost 98a an der Kupplungsstange 91. Das Utensil Sonnensegelhalter 99 mit Karabinerhaken 99a kann als eigene Kupplungsstange ausgeführt sein oder mit der Kupplungsstange 91 kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012012755 A1 [0002]
- DE 2425506 A1 [0002]
- EP 2985474 A1 [0002]
- DE 202017003779 U1 [0002]
- EP 1005816 A1 [0003]