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Die Erfindung betrifft einen Ventilator mit integrierter Volumenstromregelung.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits verschiedene Ausführungsformen von Ventilatoren bekannt, welche den Volumenstrom des Ventilators durch eine Anpassung der Ventilatorraddrehzahl anhand von gemessenen Luftdrücken regeln. Die Ventilatoren umfassen hierzu jeweils ein von einem Motor angetriebenes Ventilatorrad, dessen Drehzahl über die Motordrehzahl gesteuert wird.
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Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Ventilatoren werden zur Volumenstromregelung Vergleichswerte der Luftdrücke in einem Ansaugbereich des Ventilatorrads und außerhalb des Ventilators, d. h. der Umgebungsdruck, mittels flexibler Schläuche gemessen, die von der jeweiligen Messstelle zu einem Luftdrucksensor führen. Der oder die Luftdrucksensor(en) und die Regelelektronik befinden sich meist an der Motorelektronik bzw. Motorsteuerung, die in axialer Strömungsrichtung gesehen hinter dem Ventilatorrad angeordnet ist, so dass die Druckschläuche an dem Ventilatorrad vorbei in den Ansaugbereich geführt werden müssen. Die von den Luftdrucksensoren ermittelten Luftdruckwerte des von dem Ventilatorrad im Bereich der Einströmdüse erzeugten statischen Unterdrucks und des Umgebungsdrucks werden im Stand der Technik an eine mit der Motorsteuerung verbundene Regeleinheit übermittelt, die aus den gemessenen Luftdruckwerten einen Regelwert zur Drehzahlregelung des Ventilatorrades bestimmt.
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Durch die Verwendung der flexiblen Schläuche kann es jedoch dazu kommen, dass beispielsweise durch Knicke, Löcher oder Engstellen in den Schläuchen fehlerhafte Luftdruckwerte ermittelt werden. Ferner ist die Montage sehr aufwendig und teuer, da sowohl die Luftdrucksensoren und die Regeleinheit als auch die flexiblen Schläuche einzeln montiert werden müssen. Zudem muss der Ventilator hierfür über spezielle Halterungen für die Schläuche vorsehen, um diese verlegen zu können. Eine Montage ist meist nur von Hand und daher zeitaufwendig und mithin kostenintensiv möglich.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Ventilator mit integrierter Volumenstromregelung bereit zu stellen, bei dem die statischen Luftdrücke zur Regelung des Volumenstroms einfach und fehlerfrei ermittelt werden können und bei dem die Elemente zur Messung der Luftdrücke einfach und kostengünstig montierbar sind.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird hierfür ein insbesondere als Kompaktmodul ausgebildeter Ventilator vorgeschlagen, der einen Motor, ein von dem Motor angetriebenes Ventilatorrad, eine stromaufwärts zu dem Ventilatorrad angeordnete Einströmdüse, zumindest eine Luftdruckmessvorrichtung mit zumindest einem Luftdrucksensor und eine mit der Luftdruckmessvorrichtung verbundene Regelelektronik umfasst. Die zu fördernde Luft wird von dem durch den Motor angetriebenen Ventilatorrad aus einem Zuströmraum, der entlang des Strömungspfades der Luft vor bzw. stromaufwärts der Einströmdüse liegt und meist durch die freie Umgebung gebildet ist, in die Einströmdüse gesaugt. Die Luftdruckmessvorrichtung und die Regelelektronik sind für die Luftdruckmessung unmittelbar an der Einströmdüse oder mittelbar über ein Frontelement stromaufwärts an der Einströmdüse angeordnet, sodass der Abstand zu einem Düsendruckraum und dem Zuströmraum, in denen jeweils der Luftdruck ermittelt werden soll, möglichst gering ist. Die zumindest eine Luftdruckmessvorrichtung steht zudem in unmittelbarer Wirkverbindung mit dem Zuströmraum und dem von der Einströmdüse bestimmten Düsendruckraum, welcher durch den Innenraum der Einströmdüse beispielsweise in dem Bereich ihrer Engstelle mit verringertem Durchströmungsquerschnitt oder dem Bereich stromaufwärts ihrer Engstelle bestimmt ist.
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Zur Messung der Luftdrücke ist die Luftdruckmessvorrichtung ausgebildet, unmittelbar einen statischen Umgebungsdruck der Luft bzw. Umgebungsluftdruck im Zuströmraum und einen statischen Druck der Luft bzw. Luftdruck im Düsendruckraum der Einströmdüse zu messen. Um die gemessenen und von der Regelelektronik verarbeiteten Werte an den Motor bzw. die Motorsteuerung leiten zu können, ist die Regelelektronik mit dem Motor verbunden und ausgebildet, basierend auf den unmittelbar gemessenen Werten des Umgebungsdrucks im Zuströmraum und des Drucks im Düsendruckraum einen Regelwert zu bestimmen und an den Motor zu liefern. Über den Regelwert ist die Ventilatorraddrehzahl und somit der Volumenstrom einstellbar. Die Verwendung von Schläuchen zur Druckerfassung und Übertragung an die Sensoren und Regelelektronik ist somit obsolet.
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Die Einströmdüse ist in einer Ausführungsvariante von einer Einströmöffnung auf einer zu dem Zuströmraum gewandten Seite in Richtung des Ventilatorrades verjüngend als Konfusor ausgebildet, wodurch der statische Luftdruck im Inneren der Einströmdüse und insbesondere im Bereich des geringsten Durchströmungsquerschnitts gegenüber den Luftdrücken in dem Zuströmraum und den übrigen Bereichen im Konfusor minimal ist.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Luftdruckmessvorrichtung und die Regelelektronik integral als ein Messmodul ausgebildet. Die Luftdruckmessvorrichtung und die Regelelektronik sind dabei eine modulare, integrale Baueinheit und mithin einfacher montierbar. Zudem muss keine zusätzliche Verbindung zwischen der Luftdruckmessvorrichtung und der Regelelektronik montiert werden.
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Um sowohl den Druck in dem Düsendruckraum als auch den Umgebungsdruck in dem Zuströmraum unmittelbar erfassen zu können, ist das Messmodul bei einer vorteilhaften Ausbildungsform unmittelbar an den Düsendruckraum der Einströmdüse und den Zuströmraum, d. h. dem freien ansaugseitigen Umgebungsraum mit Umgebungsdruck, angrenzend angeordnet.
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Die Luftdrucksensoren sind zur unmittelbaren Messung des jeweiligen statischen Luftdrucks (Druck in der Einströmdüse bzw. Umgebungsdruck) in dem Messmodul direkt an ein Gehäuse des Messmoduls angrenzend und mit dem Düsendruckraum bzw. Zuströmraum über jeweils eine Öffnung in dem Gehäuse verbunden angeordnet. Alternativ weist das Messmodul in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform zumindest einen Druckstutzen auf, der sich von dem Messmodul bzw. von einem Luftdrucksensor der Luftdruckmessvorrichtung in den Düsendruckraum und/oder den Zuströmraum erstreckt. Der Druckstutzen ist rohrförmig, vorzugsweise beidseitig offen sowie vorzugsweise starr ausgebildet und stellt die unmittelbare Wirkverbindung zwischen dem Luftdrucksensor und dem Düsendruckraum bzw. dem Zuströmraum her, sodass der Druck im Düsendruckraum und/oder der Umgebungsdruck im Zuströmraum unmittelbar auf den zumindest einen Luftdrucksensor der Luftdruckmessvorrichtung einwirkt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildungsform umfasst die Luftdruckmessvorrichtung zwei Luftdrucksensoren, wobei ein erster Luftdrucksensor in unmittelbarer Wirkverbindung mit dem Düsendruckraum der Einströmdüse und ein zweiter Luftdrucksensor in unmittelbarer Wirkverbindung mit dem Zuströmraum stehen. Durch die zwei Luftdrucksensoren ist jeder der statischen Luftdruckwerte (Druck in der Einströmdüse und Druck im Zuströmraum, d. h. zumeist Umgebungsdruck) unabhängig voneinander erfassbar und an die Regelelektronik über eine jeweils unabhängige Verbindung übermittelbar. Eine weitere alternative Ausführung sieht vor, dass anstelle der zwei Luftdrucksensoren ein Differenzdrucksensor verwendet wird.
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Um die gemessenen Luftdruckwerte und/oder einen daraus ermittelten Regelwert an den Motor übermitteln zu können, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltungsform vor, dass die Regelelektronik und der Motor miteinander eine drahtgebundene oder eine drahtlose Verbindung aufweisen. Drähte lassen sich im Vergleich zu Druckschläuchen viel leichter, kostengünstiger und sicherer an dem Ventilator verlegen, um die Verbindung zwischen der die ansaugseitigen statischen Drücke messenden Luftdruckmessvorrichtung und der Motorsteuerung herzustellen. Bei einer alternativen Drahtlosverbindung wird eine Übermittlung der Signale bzw. Regelwerte der Regelelektronik an die Motorsteuerung per Funk vorgesehen.
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Das Frontelement grenzt ferner in einer vorteilhaften Ausbildungsvariante an den Zuströmraum an und ist an einer stromaufwärtigen Seite der Einströmdüse angeordnet. Das Frontelement kann als Teil der Verkleidung des Ventilators ausgebildet sein und die Einströmöffnung der Einströmdüse bestimmen oder ein Teil der Einströmdüse sein. Alternativ ist das Frontelement ein Frontflansch oder Frontblech und als ein Befestigungselement zur Befestigung des Ventilators bestimmt. In einer Ausbildung als Kompaktmodul kann der Ventilator über das Frontelement bzw. Frontblech/Frontflansch an seinem Einsatzort, beispielsweise einem Klimakastengerät fixiert werden.
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Alternativ kann das Frontelement in einer weiteren Ausgestaltungsalternative ein eine Einströmöffnung der Einströmdüse überspannendes Gitter sein oder als Frontblech/Frontflansch ein derartiges Gitter umfassen.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zur Volumenstromregelung eines vorstehend beschriebenen Ventilators vorgeschlagen. Das Verfahren umfasst hierzu, dass der statische Umgebungsdruck in dem Zuströmraum und der statische Druck in dem Düsendruckraum der Einströmdüse unmittelbar von der an der Einströmdüse oder dem Frontelement angeordneten Luftdruckmessvorrichtung gemessen werden. Ferner, dass die Regelelektronik aus dem statischen Umgebungsdruck des Zuströmraums und dem statischen Druck des Düsendruckraums im Inneren der Einströmdüse zumindest einen Regelwert bestimmt und den Regelwert drahtlos oder drahtgebunden an den Motor zur Steuerung der Ventilatorraddrehzahl übermittelt.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht zudem vor, dass die Motorsteuerelektronik des Motors ausgebildet ist, ein Motorsteuerungssignal zur Volumenstromregelung des Ventilators aus mehreren Eingangswerten zu ermitteln, wobei einer der Eingangswerte der von der Regelelektronik bestimmte Regelwert ist.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens ist zur Erhöhung der Messgenauigkeit zudem vorgesehen, dass der statische Druck in dem Düsendruckraum an zumindest zwei, vorzugsweise mehreren unterschiedlichen Messstellen erfasst und über eine Druckschlauchleitung an das Messmodul geführt wird.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 einen erfindungsgemäßen Ventilator in einer Seitenansicht
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Die Figur ist beispielhaft schematisch.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer, in Radialbauweise ausgeführter Ventilator in einer Seitenansicht dargestellt und umfasst einen Motor 10 in Außenläuferbauweise, ein Ventilatorrad 11 und eine Einströmdüse 12. Über den Rahmen 3 sind die Bauteile miteinander zu einem Kompaktmodul verbunden. Der Motor 10 ist an einer hinteren, von dem Zuströmraum A abgewandten Seite des Ventilators an dem Rahmen 3 fixiert. Der Rotor des Motors 10 greift in die an der Bodenscheibe des Ventilatorrads 11 ausgebildete Nabe zum Antrieb des Ventilatorrads 11 ein. Das Ventilatorrad 11 saugt Luft axial aus dem Zuströmraum A entlang des durch die Pfeile skizzierten Strömungspfades in den Ventilator und bläst diese radial aus. Durch den sich zu dem Ventilatorrad 11 hin verjüngenden Strömungsquerschnitt der Einströmdüse 12 wird die aus dem Zuströmraum A angesaugte Luft entsprechend des beschleunigt, wobei sich gleichzeitig der statische Druck verringert. Somit ist der statische Druck in der Einströmdüse 12 geringer als in dem Zuströmraum A. Das Innere der Einströmdüse 12 bestimmt den Düsendruckraum B. Die Einströmdüse 12 erstreckt sich axial in den Bereich des Ventilatorrads 11 und in eine durch die Deckscheibe 17 des Ventilatorrads 11 bestimmte Ansaugöffnung.
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Angrenzend zu dem Zuströmraum A und dem Düsendruckraum B ist das integrale Messmodul 1 angeordnet und an der Einströmdüse 12 fixiert. In dem integralen Messmodul 1 ist eine Lufdruckmessvorrichtung und eine Regelelektronik integriert. Die Luftdruckmessvorrichtung umfasst Luftdrucksensoren, die unmittelbar mit dem Zuströmraum sowie unmittelbar mit dem Düsendruckraum B in Verbindung stehen und mithin unmittelbar den statischen Umgebungsdruck der Luft im Zuströmraum A sowie unmittelbar den statischen Druck der Luft in dem Düsendruckraum B messen. Aus der Differenz des Umgebungsdrucks der Luft im Zuströmraum A und dem Druck der Luft im Düsendruckraum B berechnet die Regelelektronik den geförderten Volumenstrom an Luft. Der durch die Regelelektronik bestimmte Volumenstrom wird mittels eines Drahtes 2 an die in den Motor 10 integrierte Motorsteuerelektronik 10' übertragen. Die Motorsteuerelektronik 10' regelt die Drehzahl des Motors 10 und dadurch die Drehzahl des Ventilatorrades 11 in Abhängigkeit des durch das integrale Messmodul 1 ermittelten Volumenstroms und eines vorgegebenen Sollvolumenstroms. Insbesondere wird durch die Volumenstromregelung vorgesehen, dass der geförderte Volumenstrom konstant gehalten wird.
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Anströmseitig umfasst der Ventilator an der Einströmdüse 12 zudem ein als Frontblech ausgebildetes Frontelement 13 mit einer zentralen Einströmöffnung. Das Frontblech dient als Anschlusselement für den Ventilator und beeinflusst in der gezeigten Ausführung die Strömung nicht. Alternativ kann das Messmodul 1 jedoch auch an dem Frontelement 13 befestigt werden, da auch hier unmittelbar die Werte der statischen Drücke des Zuströmraums A und Düsendruckraums B erfassbar sind. In einer weiteren Ausführung kann vorgesehen werden, dass das Frontelement 13 ein nicht dargestelltes Ventilatorgehäuse axial abschließt.