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Die Erfindung betrifft einen Drehstromstecker mit mehreren axial vorstehenden, von einem Ringteil außenseitig umgebenen Steckkontakten, einem zylindrischen Grundkörper, der axial an die Buchse angrenzt und an einem ersten axialen Ende einen Kabeleingang und am entgegengesetzten, ringteilseitigen zweiten Ende einen Steckerausgang aufweist.
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Drehstromstecker müssen auf der entsprechenden Gegenbuchse straff sitzen. Dies hat jedoch den Nachteil, dass das Abziehen des Steckers eine hohe Abzugskraft erfordert. Zudem löst sich der Stecker beim Abziehen dann abrupt von der Gegenbuchse, was zu Unfällen führen kann.
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Es gibt Überlegungen und Konzepte, über Hebelmimiken den Abziehvorgang zu erleichtern. Diese Konstruktionen erfordern jedoch einen erhöhten Fertigungsaufwand und erfordern erhöhten Platzbedarf.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Drehstromstecker so zu verbessern, dass dieser einerseits sehr einfach fertigbar ist, einfach zusammengebaut werden kann und andererseits mit geringen Kräften sicher von der Gegenbuchse abgezogen werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Drehstromstecker nach Anspruch 1 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Drehstromstecker ist die außen über den Grundkörper übergeschobene Abziehhülse über mehrere Gewindegänge auf ein Außengewinde am Grundkörper aufgeschraubt. Aufgrund dieser mehreren Gewindegänge ist die axiale Verschiebungsstrecke der Abziehhülse beim Drehen um 360° relativ zum Grundkörper gering, sodass die Kraft zum Drehen deutlich kleiner ist als beispielsweise bei einer Kulissenführung, die bei geringem Drehwinkel bereits einen großen axialen Verschiebeweg sicherstellen muss. Darüber hinaus ist die Montage des erfindungsgemäßen Steckers relativ einfach, denn die Abziehhülse wird einfach axial auf den Grundkörper aufgeschraubt. Es ist nicht erforderlich, dass, wie dies bei Kulissenführungen der Fall ist, nach dem Aufschieben der Hülse der in der Kulissennut laufende Stift erst in die Hülse eingesteckt wird oder dass bei einem innenseitig an der Hülse angeformten Stift die Hülse deformiert und aufgeweitet werden muss, um beim axialen Aufschieben der Hülse entlang der Außenseite des Grundkörpers verschoben zu werden, bis schließlich die Kulissennut erreicht wird und der stiftartige Fortsatz in diese einrasten kann. Auch eine Demontage ist entsprechend einfacher.
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Der erfindungsgemäße Drehstromstecker eignet sich auch, um bekannte, hergestellte Drehstromstecker umzuarbeiten. Hierzu wird der bekannte Grundkörper außenseitig teilweise abgedreht, und es wird das Außengewinde aufgeschnitten. Dann muss nur noch die neu herzustellende Abziehbuchse aufgeschraubt werden. Das bedeutet natürlich auch, dass die Konstruktion bekannter Drehstromstecker kaum verändert werden muss und fast sämtliche Teile der bekannten Drehstromstecker unverändert beibehalten werden können. Es sind auch keine Änderungen an der Gegenbuchse notwendig, beispielsweise für den Angriff oder die Halterung eines Abziehhebels. Auch der Bauraum wird nicht erheblich gesteigert, denn die aufgeschraubte Abziehhülse baut radial sehr klein.
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Vorzugsweise ist die Abziehhülse über ein metrisches Gewinde mit dem Grundkörper verbunden, was ebenfalls den Fertigungsaufwand reduziert und vor allem das Nacharbeiten von bestehenden Grundkörpern einfach macht.
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Es kann ein Anschlag am Grundkörper vorgesehen sein, der nach dem Aufschrauben der Abziehhülse auf den Grundkörper das Abschrauben wieder verhindert. Damit die Abziehhülse in die Gegenrichtung nicht zu weit verstellt werden kann, kann ein Absatz am Grundkörper vorgesehen sein. Damit ist eine Verliersicherheit für die Abziehhülse am Grundkörper geschaffen.
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Um eine fluiddichte Ausführung des Steckers, z. B nach der IP44 zu erreichen, ist gemäß einer Ausführungsform eine Dichtung zwischen dem Grundkörper und der Abziehhülse vorhanden.
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Die Steckerseite mit dem Ringteil ist insbesondere ein Normteil oder hat die Normabmessungen wie in der IEC 60309 angegeben. Der Grundkörper kann lediglich außenseitig im Bereich des Außengewindes von den entsprechenden Normabmessungen abweichen.
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Alternativ hierzu können das Ringteil und der Grundkörper natürlich auch einstückig ineinander übergehen, d. h. es werden in diesem Fall nicht bereits bestehende Ringteile verwendet.
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Die Abziehhülse weist z.B. zumindest eine radial vorstehende Nase, vorteilhaft einen radial vorstehenden Sicherungsbund zum Angriff eines buchsenseitigen Sicherungsschwenkhebels auf. Nach Verschwenken des Schwenkhebels, der beispielsweise durch den Deckel der Buchse gebildet ist, wird der Drehstromstecker an der Gegenbuchse zusätzlich mechanisch gesichert.
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Durch außenseitig axial verlaufende Rippen an der Abziehhülse ist es möglich, die Abziehhülse gut zu greifen. Darüber hinaus ist es jedoch auch möglich, die Rippen als Verdrehschutz zu nutzen. Der Rand des zuvor erwähnten Sicherungsschwenkhebels, der in aufgeschwenktem Zustand gegen die Außenseite der Abziehhülse drückt, kann dann nämlich zwischen die Rippen greifen und als Verdrehsicherung dienen. Somit haben diese Rippen eine Doppelfunktion.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird.
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In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Drehstromsteckers, und
- - 2 eine Längsschnittansicht durch den erfindungsgemäßen Drehstromstecker.
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In 1 ist ein Drehstromstecker dargestellt, der in eine Gegenbuchse nach der Norm IEC 60309 eingesteckt werden kann und dessen überwiegende Abmessungen exakt den in der vorgenannten Norm angegebenen Abmessungen entsprechen, insbesondere die axiale Länge L und der Außendurchmesser D.
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Der Drehstromstecker umfasst einen im Wesentlichen zylinderförmigen Grundkörper 1 mit einem ersten axialen Ende, an welchem ein Kabeleingang ausgebildet ist, der wiederum durch eine Kabelverschraubung 3 geschlossen wird.
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Der Grundkörper 1 hat ein entgegengesetztes, zweites axiales Ende, welches mit einem, vorliegend als separates Teil ausgebildeten hülsenförmigen Ringteil 2 verbunden ist, wobei Grundkörper 1 und Ringteil 2 auch als einstückiges Teil ausgeführt sein können. Das Ringteil 2 entspricht exakt dem in der Norm IEC 60309 angegebenen und bemaßten Teil und umschließt außenseitig Steckkontakte 6.
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Der Grundkörper 1 hat folglich an diesem zweiten Ende einen sogenannten Steckerausgang.
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Im Inneren des Grundkörpers 1 sind die aus sogenannten CEE-Steckern bzw. der IEC 60309 bekannten Teile und Kontakte enthalten, auf die im Folgenden nicht näher eingegangen werden muss.
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Außenseitig ist auf den Grundkörper 1 eine Abziehhülse 5 aufgeschraubt, welche innenseitig ein Innengewinde 7 besitzt, das in ein Außengewinde 8 des Grundkörpers im Bereich des ersten Endes gedreht ist.
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Der Bereich des Innengewindes 7 steht gegenüber der übrigen Innenseite der Abziehhülse 5 etwas radial nach innen vor, um einen ringförmigen Fortsatz zu bilden. Die Innenseite am zweiten Ende liegt dann an einer durch eine Aufweitung im Grundkörper am zweiten Ende vorhandenen Anlagefläche 9 an.
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Die Abziehhülse kann vom ersten Ende aus einfach axial auf den Grundkörper 1 aufgeschoben und dann am Ende des Aufschiebens aufgeschraubt werden, und zwar über mehrere Umdrehungen hinweg. Hierzu ist es nicht erforderlich, dass der Grundkörper 1 oder die Abziehhülse 5 in irgendeiner Weise deformiert werden müssen. Nach dem Aufschrauben der Abziehhülse 5 wird ein Anschlag 4, beispielsweise ein Sicherungsring, in eine Nut im Grundkörper eingesetzt und dient als Verriegelung gegen ein Abschrauben der Abziehhülse 5. Ferner sichert der Anschlag 4 die in der Norm vorgegebene Abmessungen, insbesondere die vorgegebene Länge I, des Drehstromsteckers nach Einstecken in die Gegenbuchse.
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Auf der entgegengesetzten Seite verhindert der radial nach innen vorstehende Fortsatz der Abziehhülse 5 im Bereich des Gewindes 7 sowie die stufenartige Aufweitung mit dem Absatz 10 des Grundkörpers 1 eine Demontage der Abziehhülse 5 in diese Richtung.
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In dem sich ergebenden Spalt 11 zwischen der Innenseite der Abziehhülse 5 und der Außenseite des Grundkörpers 1 kann optional eine Dichtung 12, beispielsweise in Form eines Dichtrings, vorhanden sein, sodass der Drehstromstecker bzw. die komplette Steckverbindung umfassend Stecker und Buchse, die Anforderungen der IP44 erfüllt. Die Dichtung 12 muss nicht zwingend ein O-Ring sein, es kann auch eine mitdrehende Dichtung vorhanden sein.
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Außenseitig ist die Abziehülse 5 in drei Abschnitte unterteilt, nämlich einen zylindrischen, außenseitigen, glatten ersten Abschnitt 13, der dem Ringteil 2 benachbart ist, einem radial vorstehenden Sicherungsbund 14 sowie einem Angriffsabschnitt 15 im Bereich des ersten Endes, der mit axial verlaufenden Rippen 17 versehen ist.
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Mit strichpunktierten Linien ist ein Sicherungsschwenkhebel 18 dargestellt, der üblicherweise durch den Deckel der Gegenbuchse ausgeführt ist und der an seinem in aufgeklapptem Zustand innenseitigen Rand einen Vorsprung 19 aufweist, welcher den Sicherungsbund 14 hintergreift und zudem in eine Nut zwischen benachbarten Rippen 17 ragt, um eine Verdrehung der Abziehhülse 5 zu verhindern.
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Nach dem Anheben des Sicherungsschwenkhebels 18 kann die Abziehhülse 5 gedreht werden. Aufgrund des metrischen Gewindes ist das aufzubringende Drehmoment relativ gering. Die Abziehhülse 5 wandert dann relativ zum Grundkörper in Richtung zweites Ende und drückt sich an der Gegenbuchse ab, um damit ein Abziehen des Drehstromsteckers zu erreichen.
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Eine weitere, vorteilhafte Idee zur einfacheren Entsicherung ist beispielsweise eine sogenannte Entsicherungseinrichtung, über die der Sicherungsschwenkhebel 18 entsichert werden kann, ohne am Sicherungsschwenkhebel 18 selbst händisch anzugreifen. Eine Lücke 21 in dem Sicherungsbund 14 oder eine Nocke 20 nach dem Sicherungsbund 14 in diesem Bereich kann das Entsichern des Sicherungsschwenkhebels 18 in einem begrenzten Drehbereich der Abziehhülse 5 bewirken, sodass problemlos eine Einhandbedienung möglich ist. D.h. die Abziehhülse 5 wird so gedreht, dass der Vorsprung 19 axial unmittelbar vor der Lücke 21 liegt oder so gedreht, dass der Vorsprung 19 auf der rampenflächenförmig radial am Umfang nach außen ansteigenden und schließlich wieder abfallenden Nocke radial durch die Nocke nach außen geschwenkt wird. In diesem begrenzen Drehbereich der Abziehhülse 5 steht der Vorsprung 19 aufgrund der Lücke 19 oder der bis zum Außenumfang des Bundes 21 reichenden Nocke 20 einer axialen Verscheibung des Steckers nach rechts nicht mehr im wege. Dier Vorsprung 19 gleitet durch die Lücke 21 bzw. der Vorsprung 19 des Sicherungsschwenkhebels 18 gleitet beim Aussteckvorgang einfach über die Oberfläche des Steckers inklusive des Bundes 14 hinweg.
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Wenn sich der Sicherungsschwenkhebel im Bereich des Vorsprungs 19 nicht in Nuten zwischen den Rippen 17 befindet, weil die entsprechende Verzahnung nicht dafür ausgelegt ist oder keine Rippen vorhanden sind, so kann dies ebenfalls von Vorteil sein. Dann kann nämlich noch bei eingehaktem Sicherungsschwenkhebel 18 die Abziehhülse 5 gedreht werden, denn während des Abziehvorgangs wandert die Abziehhülse 5 nicht nach rechts gemäß 1, vielmehr wandert der Grundkörper 1 in der Abziehhülse 5 nach rechts. Erst nach dem Lösen wird dann der Hebel 18 weggeschwenkt.
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Die Gewindelängen und die axiale Länge I der Abziehhülse sind so auf die Lage des Ringteils abgestimmt, dass durch das Verdrehen der Abziehhülse 5 diese als Abzieheinrichtung dient und sich beim Verdrehen an der Gegenbuchse stützt.