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Die Erfindung betrifft eine Einlage für Walzen landwirtschaftlicher Geräte mit einem U-förmig ausgebildeten Querschnitt.
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Diese insbesondere als sogenannte STS-Walzen bekannten, mit einem U-förmigen Querschnitt ausgebildeten Walzen werden in der Landwirtschaft zur Rückverdichtung des Ackerbodens nach der Auflockerung des Bodens eingesetzt. In der Praxis werden diese mit einem U-förmigen Querschnitt ausgebildeten Walzen häufig als Nachläufer hinter einem Grubber montiert. Dieser Walzentyp, bei dem sich im Betrieb das im Querschnitt U-förmige Profil mit Ackerboden zusetzt, hat sich in der Praxis seit langer Zeit bewährt.
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Problematisch ist die Verwendung dieser bekannten Walzen, wenn sich im Erdreich eines zu bearbeitenden Ackers Krankheitskeime, wie beispielsweise der den sogenannten Kartoffelkrebs übertragende Pilz Synchytrium endobioticum, befinden, da dieser befallene Ackerboden, der sich in den U-förmigen Profilen der Walzen festsetzt, so von einem Acker auf einen anderen Acker übertragen werden.
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Um die Gefahr der Krankheitsübertragung beim Wechsel zwischen zwei Ackerflächen zu beseitigen, ist es erforderlich, die U-förmigen Profile der Walzen von anheftenden Erdreich zu befreien. Da an einer zweireihig ausgelegten drei Meter breiten STS-Walze über zwanzig Einzelwalzen angeordnet sind, stellt das sorgfältige Reinigen aller Walzen einen erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand dar.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Walze mit einem U-förmigen Querschnittsprofil so auszubilden, dass diese einfach und schnell von anheftendem Erdreich befreit werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine Einlage aus einem streifenförmigen Bandmaterial mit einem in den U-förmigen Querschnitt einlegbaren Grundkörper, auf dessen radial nach außen weisender Oberfläche ein Zahnprofil ausgebildet ist.
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Durch das Auffüllen des U-förmigen Profilquerschnitts mit der Einlage aus einem gezahnten Bandmaterial ist es möglich, bei gleichbleibendem Rückverdichtungsergebnis die Anhaftungen von Erdreich an der Walze bzw. an der in der Walze angeordneten Einlage deutlich zu reduzieren und das Reinigen von Restanhaftungen von Erdreich zu erleichtern. Die nach außen gezahnte Oberfläche des in den Profilquerschnitt einzulegenden Bandmaterials verhindert einerseits das Aufschieben eines Erdwalls vor der Walze, wie dies bei einem geschlossenen glatten Walzenprofil der Fall wäre, und verringert andererseits das Anheften von Erdreich durch die Ausbildung nur einzelner Zahnzwischenräume anstelle des umlaufenden offenen Profils der Walze ohne Einlage.
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Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des als Einlage zu verwendenden streifenförmigen Bandmaterials ist weiterhin, dass die Einlage einfach und schnell zur Umrüstung/Nachrüstung bestehender Walzen verwendet werden kann ohne neue Geräte kaufen zu müssen.
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Gemäß einer praktischen Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Zähne des Zahnprofils quer zur Umfangsrichtung der Walze ausgebildet sind.
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Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass bei in den U-förmigen Querschnitt der Walze eingelegtem Bandmaterial die radial nach außen weisende Oberfläche des Grundkörpers bündig mit den Oberkanten der beidseitigen Flanken des Querschnitt U-förmig ausgebildeten Profils der Walze abschließt. Durch diese Ausgestaltung des Bandmaterials wird gewährleistet, dass das U-förmige Querschnittsprofil der Walze durch die Einlage vollständig ausgefüllt wird und so nur das Zahnprofil der Einlage mit dem Erdreich in Verbindung tritt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das streifenförmige Bandmaterial aus einem Gummi-Material besteht. Das Gummi-Material ist einfach und schnell herzustellen und unterliegt im Gebrauch beim Kontakt mit dem Erdreich einem nur äußerst geringen Verschleiß.
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Um ein Ausleiern bzw. Auslängen des aus einem Gummi-Material gefertigten Bandmaterials der Einlage zu verhindern, wie dies durch Temperatur und/oder mechanische Krafteinwirkungen auftreten kann, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass in Längsrichtung des streifenförmigen Bandmaterials mindestens ein Lage eines textilen Werkstoffs in das Gummi-Material eingebettet ist. Diese textile Einlage, die vorzugsweise gewellt in das Gummi-Material eingebettet ist, wirkt dem Auslängen des Gummi-Materials entgegen.
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Mit einer praktischen Ausführungsform der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, dass auf der radial nach innen weisenden Oberfläche des Grundkörpers des Bandmaterials quer zur Umfangsrichtung der Walze ein Zahnprofil ausgebildet ist. Durch die Ausbildung des zusätzlichen Zahnprofils auf der in dem U-förmigen Profilquerschnitt der Walze angeordneten Unterseite der Einlage lässt sich das streifenförmige leichter in Umfangsrichtung der Walze biegen. Insbesondere bei er Ausbildung der Einlage aus einem steifen Gummi-Material erleichtert das zusätzliche Zahnprofil das Biegen der Einlage.
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Um das Anhaften von Erdreich in den Zahnzwischenräumen zu minimieren, wird mit der Erfindung weiterhin vorgeschlagen, dass in Längsrichtung des Bandmaterials gesehen, das Verhältnis der Breite eines jeden Zahns des Zahnprofils zum Abstand zwischen zwei nebeneinander angeordneten Zähnen 0,75 bis 0,9, vorzugsweise 0,82, beträgt.
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Zum Montieren der Einlage auf einer Walze wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das streifenförmige Bandmaterial als in der Länge dem Walzenumfang entsprechender Abschnitt ausgebildet ist, dessen beiderseitigen Enden über eine Klemm- oder Schraubverbindung miteinander verbindbar sind. Eine solchermaßen ausgestaltete Einlage lässt sich schnell und einfach auf die einzelnen Walzen aufziehen, ohne die einzelnen Walzen von der Achse lösen zu müssen.
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Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das streifenförmige Bandmaterial als in der Länge dem Walzenumfang entsprechender endloser Ring ausgebildet ist. Diese Ausgestaltungsform der Einlage als auf das U-förmige Querschnittsprofil der Walze aufziehbarer Ring, ist dann vorteilhaft, wenn die einzelnen Walzen lose vorliegen und nicht oder noch nicht nebeneinander auf einer Achse angeordnet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einlage für Walzen landwirtschaftlicher Geräte nur beispielhaft dargestellt ist, ohne die Erfindung auf dieses Ausführungsbeispiel zu beschränken: In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht mehrerer auf einer Achse angeordneter Walzen mit einem U-förmigen Querschnitt;
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2 eine perspektivische Seitenansicht eines Teilabschnitts einer erfindungsgemäßen Einlage und
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3 eine ausschnittweise perspektivische Ansicht einer Walze gemäß 1 mit eingefügter Einlage.
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Die Abbildung 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Achse 1 auf der nebeneinander fünf ringförmige Walzen 2 angeordnet sind, die jede ein im Querschnitt U-förmiges Profil aufweisen. Die ringförmigen Walzen 2 sind über Speichen 3 mit der Achse 1 verbunden.
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Diese insbesondere als sogenannte STS-Walzen bekannten Walzen 2 werden in der Landwirtschaft zur Rückverdichtung des Ackerbodens nach der Auflockerung des Bodens eingesetzt, um eine Rückverdichtung unterhalb der Saatkornablage zu erzielen. In der Praxis werden diese mit einem U-förmigen Querschnittsprofil ausgebildeten Walzen 2 häufig als Nachläufer hinter einem Grubber montiert.
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Im Betrieb setzt sich das im Querschnitt U-förmige Profil der Walzen 2 mit Ackerboden zu und bildet so eine gleichmäßige Walzfläche für die Rückverdichtung des Bodens aus.
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Problematisch kann die Verwendung dieser bekannten Walzen 2 mit dem U-förmigen Querschnitt sein, wenn sich im Erdreich eines zu bearbeitenden Ackers Krankheitskeime, wie beispielsweise der den sogenannten Kartoffelkrebs übertragende Pilz Synchytrium endobioticum, befinden, da dieser befallene Ackerboden, der sich in den U-förmigen Profilen der Walzen 2 festsetzt, so von einem Acker auf einen anderen Acker übertragen wird, wenn die Walzen 2 nicht sorgfältig gereinigt werden
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Da an einer zweireihig ausgelegten drei Meter breiten STS-Walze aber über zwanzig einzelne Walzen 2 angeordnet sind, stellt das sorgfältige Reinigen aller Walzen 2 einen erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand dar.
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Die Abbildung 2 zeigt ausschnittweise eine in das U-förmige Profil der Walzen 2 einfügbare Einlage 4 aus einem streifenförmigen Bandmaterial 5, wobei des streifenförmige Bandmaterial 5 einen Grundkörper 6 aufweist, auf dessen in der im U-förmigen Querschnittsprofil einer Walze 2 angeordneten Position radial nach außen weisenden Oberfläche 7 ein Zahnprofil 8 ausgebildet ist.
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Das Zahnprofil 8 wird durch quer zur Umfangsrichtung der Walze 2 ausgebildet Zähne 11 und Zahnzwischenräume 12 zwischen einander benachbarten Zähnen 11 gebildet.
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In Längsrichtung 9 des Bandmaterials 5 betrachtet, ist die Breite B des Bandmaterials 5 so bemessen, dass diese der inneren Breite des U-förmigen Querschnittsprofil der Walze 2 entspricht.
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Bei in den U-förmigen Querschnitt der Walze 2 eingelegtem Bandmaterial 5 schließt die radial nach außen weisende Oberfläche 7 des Grundkörpers 6 bündig mit den Oberkanten 10 der beidseitigen Flanken des Querschnitt U-förmig ausgebildeten Profils der Walze 2 ab, wie dies der Abbildung 3 zu entnehmen ist. Durch diese Ausgestaltung des Bandmaterials 5 wird gewährleistet, dass das U-förmige Querschnittsprofil der Walze 2 durch die Einlage 4 vollständig ausgefüllt wird und so nur das Zahnprofil 8 der Einlage 4 mit dem Erdreich in Verbindung tritt.
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Durch das Auffüllen des U-förmigen Profilquerschnitts einer jeden Walze 2 mit einer Einlage 4 aus einem gezahnten Bandmaterial 5 ist es möglich, bei gleichbleibendem Rückverdichtungsergebnis die Anhaftungen von Erdreich an der Walze 2 bzw. an der in der Walze 2 angeordneten Einlage 4 deutlich zu reduzieren und das Reinigen von Restanhaftungen von Erdreich zu erleichtern.
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Die nach außen gezahnte Oberfläche des in den Profilquerschnitt einzulegenden Bandmaterials 5 verhindert das Aufschieben eines Erdwalls vor der Walze 2, wie dies bei einem geschlossenen glatten Walzenprofil der Fall wäre.
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Weiterhin wird das Anheften von Erdreich an der Einlage 4 durch die Ausbildung nur einzelner Zahnzwischenräume 12 anstelle des umlaufenden offenen Profils der Walze 2 ohne Einlage 4 verringert.
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Wie weiterhin aus der Abbildung 2 ersichtlich, ist auf der radial nach innen weisenden Oberfläche 13 des Grundkörpers 6 des Bandmaterials 5 quer zur Umfangsrichtung der Walze 2 ein Zahnprofil 14 ausgebildet. Durch die Ausbildung des zusätzlichen Zahnprofils 14 auf der in dem U-förmigen Profilquerschnitt der Walze 2 angeordneten Unterseite der Einlage 4 lässt sich das streifenförmige Bandmaterial 5 leichter in Umfangsrichtung der Walze 2 biegen.
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Vorteilhafterweise besteht das streifenförmige Bandmaterial 5 zur Ausbildung der Einlage 4 aus einem Gummi-Material. Das Gummi-Material ist einfach und schnell herzustellen und unterliegt im Gebrauch beim Kontakt mit dem Erdreich einem nur äußerst geringen Verschleiß.
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Um ein Ausleiern bzw. Auslängen des aus einem Gummi-Material gefertigten Bandmaterials 5 der Einlage 4 zu verhindern, wie dies durch Temperatur und/oder mechanische Krafteinwirkungen auftreten kann, ist in Längsrichtung 9 des streifenförmigen Bandmaterials 5 mindestens ein Lage eines textilen Werkstoffs 15 in das Gummi-Material eingebettet ist. Diese textile Einlage, die vorzugsweise gewellt in das Gummi-Material eingebettet ist, wirkt dem Auslängen des Gummi-Materials entgegen. Bei der dargestellten Ausführungsform des aus einem Gummi-Material bestehenden Bandmaterials 5 sind drei Lagen eines textilen Werkstoffs 15 parallel zueinander in dem Gummi-Material angeordnet.
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In Längsrichtung des Bandmaterials 5 gesehen, beträgt das Verhältnis der Breite eines jeden Zahns 11 des Zahnprofils 8 zur Breite des Zahnzwischenraums 12 zwischen zwei nebeneinander angeordneten Zähnen 11 0,75 bis 0,9, vorzugsweise 0,82 bei einer Höhe der Zähne 11 von 0,6 cm bis 1.2 cm. Relativ flache Zähne 11 und schmale Zahnzwischenräume 12 verringern das Anheften von Erdreich in den Zahnzwischenräumen 12.
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Bei der Ausbildung der Einlage 4 aus einem Gummi-Material verformen sich die Zähne 11 beim Abrollen der Walze 2 immer ein wenig, so dass das in den Zahnzwischenräumen 12 anheftende Erdreich gelockert wird und im weiteren Verlauf der Umdrehung der Walze 2 wieder aus dem Zahnzwischenraum 12 herausfällt.
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Zum Montieren der Einlage 4 auf einer Walze 2 bzw. im U-förmigen Querschnittsprofil einer Walze 2 ist das streifenförmige Bandmaterial 5 vorteilhafterweise als in der Länge dem Walzenumfang entsprechender Abschnitt ausgebildet ist, dessen beiderseitigen Enden über eine Klemm- oder Schraubverbindung miteinander verbindbar sind. Eine solchermaßen ausgestaltete Einlage lässt sich schnell und einfach auf die einzelnen Walzen 2 aufziehen, ohne die einzelnen Walzen 2 von der Achse 1 lösen zu müssen.
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Alternativ besteht die Möglichkeit, das streifenförmige Bandmaterial 5 als in der Länge dem Walzenumfang entsprechender endloser Ring auszubilden, der wie ein Reifen auf die Walze 2 aufgezogen wird. Diese Ausgestaltungsform der Einlage 4 als auf das U-förmige Querschnittsprofil der Walze 2 aufziehbarer Ring, ist dann vorteilhaft, wenn die einzelnen Walzen 2 lose vorliegen und nicht oder noch nicht nebeneinander auf einer Achse 1 angeordnet sind.
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Eine wie voranstehend beschrieben ausgebildete Einlage 4 für Walzen 2 mit einem U-förmigen Querschnittsprofil zeichnet sich dadurch aus, dass diese einfach und schnell zur Umrüstung/Nachrüstung bestehender Walzen '2 verwendet werden kann ohne neue Geräte kaufen zu müssen. Da Rückverdichter mit STS-Walzen als Standardgerät auf einer Vielzahl landwirtschaftlicher Betriebe vorhanden sind, können diese bestehenden Walzen 2 im Bedarfsfall einfach und schnell durch das Anlegen der gezahnten Einlagen 4 umgerüstet werden. Eine teure Neuanschaffung oder Anmietung eines anders arbeitenden Rückverdichters wird so überflüssig.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Achse
- 2
- Walze
- 3
- Speiche
- 4
- Einlage
- 5
- Bandmaterial
- 6
- Grundkörper
- 7
- Oberfläche (außen)
- 8
- Zahnprofil (außen)
- 9
- Längsrichtung
- 10
- Oberkante
- 11
- Zahn
- 12
- Zahnzwischenraum
- 13
- Oberfläche (innen)
- 14
- Zahnprofil (innen)
- 15
- textiler Werkstoff
- B
- Breite (Einlage)