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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haarformgerät mit einer Heizeinrichtung, mit zwei gelenkig zueinander verstellbaren Armen, von denen jeder an seiner zu dem anderen Arm weisenden Seite eine Formplatte mit einer für den Vorgang einer Haarformung in Kontakt mit der zu formenden Haarsträhne stehenden Formfläche trägt. Jeder dieser Arme trägt an seiner zu dem jeweils anderen Arm weisenden Seite eine Formplatte. Typischerweise sind beide Formplatten beheizt, wobei zur Beheizung einer Formplatte entweder ein oder mehrere elektrische Heizelemente, typischerweise PTC-Heizelemente und/oder Warmluftstrom verwendet werden. Zwischen den Formplatten befindet sich ein Haarformspalt, der aufgrund der gelenkigen Anordnung der Arme geöffnet oder geschlossen werden kann. Die Formplatten sind an ihrer zu dem Haarformspalt weisenden Seite mit einer ebenen Oberfläche ausgerüstet. Zum Glätten von Haar wird dieses durch den geschlossenen Haarformspalt hindurch gezogen. Die dem Haar zugeführte Temperatur unterstützt den Glättungsprozess.
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Infolge des gelenkigen Anschlusses der beiden Arme des Haarformgerätes aneinander können diese gegeneinander verstellt werden, wobei die Formflächen in einer zueinander weisenden, fluchtenden Anordnung verbleiben. Werden die Formflächen durch Verstellen der Arme voneinander weg bewegt, kann zwischen den zueinander weisenden Formplatten eine Haarsträhne aufgenommen werden. Anschließend werden die Arme in ihre Geschlossen-Stellung gebracht, in der die Formplatten mit ihren Formflächen auf die dazwischen eingelegte Haarsträhne wirken.
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Nach dem Stand der Technik bekannt sind Haarformgeräte, welche am Rand der Haarformplatten in paralleler Ausrichtung zu dieser, Trägerelemente für Haaradditive wie Pflegestoffe aufweisen. Zu diesen den Stand der Technik begründenden Anmeldungen gehören beispielsweise
WO 2009078046 ,
WO 2013045331 und
DE 10 2009 054 580 . Diese Anmeldungen verfolgen stets die in Längsrichtung zur Arbeits- bzw. Haarformfläche verlaufende Anordnung der Additivreservoire bzw. Auslässe. Keine der vorgenannten Anmeldungen weist eine umlaufende Anordnung etwaiger Additivauslässe auf. Darüber hinaus handelt es sich bei den Formplatten um rechteckig geformte Formkörper, welche nach dem Stand der Technik hinreichend bekannt sind. Runde Formkörper, wie sie vorliegend offenbart werden und darüber hinaus eine Drehbarkeit aufweisen sind nicht bekannt.
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Die auf der runden Form basierend gewählte, umlaufende und somit verbesserte Anordnung etwaiger Additivreservoire entspricht folglich ebenfalls nicht dem Stand der Technik. Folge der erfindungsgegenständlichen Anordnung ist die verbesserte Applizierung von Additiven auf das Haar, welche unabhängig von der Handhabung des entsprechenden Haarformgerätes optimiert wird. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Haarformgerät dergestalt weiterzubilden, dass der Anwendungsbereich zunächst erweitert und die Handhabung desselben Haarformgerätes verbessert wird.
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Gegenstand der Erfindung
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Das erfindungsgegenständliche Haarformgerät soll entgegen den herkömmlichen, nach dem Stand der Technik bekannten Haarformgerät, keine längs gerichteten Haarformflächen aufweisen. Die vorliegenden Haarformflächen sollen vorliegend rund, oder zumindest näherungsweise rund ausgestaltet sein.
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Dementsprechend sollen auch die verwendeten Heizelemente auf die Form der Formplatten angepasst werden. Die verwendeten Heizelemente in Form von PTC-Heizelementen sollen aus diesem Grund ebenfalls eine runde Form aufweisen. Alternativ zu PTC-Heizelementen können ebenfalls Dickschichtheizer verwendet werden, welche eine ebenso runde Ausformung aufweisen.
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Das erfindungsgegenständliche Gerät soll darüber hinaus außerhalb der Formflächen einen weiteren Arbeitsbereich aufweisen. Jener Arbeitsbereich soll zur Applizierung von Pflegestoffen oder anderer Additive dienen. Jener Bereich soll umlaufend zu den vorgenannten Formflächen angeordnet sein und die Formflächen um 360° umlaufend einfassen.
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Der vorgenannte Bereich soll eine schwammartige Oberfläche aufweisen. Durch jene Oberfläche werden etwaige Pflegestoffe oder alternative Additive während der Haarbehandlung auf das Haar übertragen. Der Bereich soll an ein Haaradditivreservoir angeschlossen sein, aus welchem entsprechende Haaradditive in den vorgenannten Schwammkörper übertragen werden. Bei zunehmender Benutzung des erfindungsgegenständlichen Gerätes, wird so die kontinuierliche Abgabe von Additiven auf das Haar gewährleistet.
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Für eine bessere Verteilung der Additive innerhalb der schwammartigen Oberfläche soll eine Umverteilung mittels feiner Kapillare erfolgen. Jene sollen die Oberfläche von dem Haaradditivreservoir ausgehend durchziehen. Durch feine Verästelungen innerhalb des Pflegestoffbereichs soll eine optimale Verteilung erfolgen, welche lageunabhängig von dem Gesamtgerät ist.
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In einem Ausführungsbeispiel soll mindestens einer der beiden Arme ein Reservoir zur Aufnahme überschüssiger Pflegestoffe aufweisen.
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Bei den zu verwendenden Additiven kann es sich um Pflegemittel oder auch Conditioner handeln. Je nach verwendetem Additiv kann sich der gewünschte Haarbehandlungsvorgang von dem Benutzer anpassen lassen.
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In einem Ausführungsbeispiel soll der die Formflächen umlaufende Bereich in zwei separate Arbeitsbereiche unterteilt sein. Über einen Bereich, welcher sich auf den Bereich des unteren oder oberen Halbkreises erstreckt, sollen die vorgenannten Additive auf das Haar beaufschlagt werden. In dem zweiten Bereich, welcher sich auf den Bereich des entsprechend anderen Halbkreises erstreckt, soll ein dampfdurchlässiger weiterer Formkörper angeordnet sein. Durch feine Poren, welche auf dem zweiten Formkörper enthalten sind, soll das Haar mittels heißem Dampf beaufschlagt werden. Der dazu erforderliche warme Dampf soll durch die innerhalb des Gerätes befindliche Heizeinrichtung und einem zugehörigen Wasserreservoir generiert werden. Jenes Wasserreservoir kann sich innerhalb eines der beiden Gerätearme befinden und soll ein Volumen von 5 ml–20 ml aufweisen. Mittels eines dochtähnlichen Textilgewebes kann das innerhalb des Behältnisses befindliche Wasser zum Bestimmungsort transportiert werden und auf dem Weg dorthin von der innerhalb des Gerätes liegenden Heizeinrichtung erwärmt werden.
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Erfindungsgegenständlich ist die Eigenschaft, dass die beiden auf dem gleichen Arm befindlichen Arbeitsflächen miteinander gekoppelt und als gesamte Einheit drehbar gelagert sind. Durch die Lagerung ist es möglich, etwaiges Ziehen im Haar zu minimieren und das Haar vollumfänglich mit einem Additiv zu beaufschlagen. Der Anwender kann so den Haarformungsvorgang individuell beeinflussen.
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Die Rotation kann durch händisch aufgebrachte Kraft in Gang gesetzt werden. Alternativ kann die Rotation auch durch Betätigung des motorischen Antriebs initiiert werden. Die verwendeten Arbeitsflächen sollen mittels Federkraft, Gravitationswirkung oder mittels eines motorischen Vorgangs in die Ausgangsstellung zurück versetzt werden. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass der Benutzer während der Anwendung – im Rahmen der Verwirklichung ohne motorischen Antrieb – einen geringen Druck auf die Arbeitsfläche ausüben muss um die Rotation der Formflächen zu ermöglichen. Der aufzuwendende Druck soll so gewählt werden, dass die Rotation nicht ohne eine leichte händische Kraftausübung des Benutzers erfolgen kann um dem Gerät während der Benutzung die nötige Haarführungsstabilität zu geben.
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Um größtmögliche Flexibilität zu ermöglichen, können die runden Haarformplatten austauschbar sein. Durch die Austauschbarkeit ist es möglich Haarformplatten zu verwenden, die nicht nur glatt sondern auch eine plastische Aushebung in Form eines Reliefs aufweisen. Durch jene Aushebungen kann dem zu formenden Haar eine Führung gegeben werden sodass trotz drehbar gelagerter Haarformfläche ein Herausrutschen des Haares verhindert wird.
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Das verwendete Relief kann ebenfalls formgebend wirken. Das bedeutet, dass eine Wellenform oder eine ähnliche Form verwendet werden kann, die dem Benutzer so ermöglicht eine bestimmte Frisur zu formen. Auch die Größe des verwendeten Reliefs soll je nach gewählter Formplatte variabel sein. So kann über die entsprechende Wahl der Formplatte das Gerät je nach Benutzerwunsch die entsprechende Haarumformung ermöglichen.
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Die entsprechenden Formen können ein- oder auch beidseitig auf den Formplatten ausgeprägt sein. Sofern Sie auf beiden Formplatten ausgeprägt sind, können sie zueinander komplementär sein und so einen Haarformspalt zwischen den Haarformplatten ausbilden. Die Haarführung wird so weiter verbessert. Alternativ kann das Relief auch nur einseitig ausgeprägt sein.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel soll das Haarformgerät außerhalb des die Formflächen umlaufenden Bereichs mindestens einen Kühlkörper, welcher aktiv oder passiv arbeitet, aufweisen. Dies dient nach erfolgter Haarumformung der Verfestigung des Haares. Die Erhaltungsdauer der erstellten Frisur wird durch die nach der Umformung vorgenommene Abkühlung verbessert.
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Das erfindungsgegenständliche Gerät kann auch als Crimper verwendet werden. Im Rahmen der Handhabung als Haarcrimper werden die Haarsträhnen nur eingelegt, nicht aber durch das Gerät hindurch gezogen. Durch die Hitze, welche auf das Haar beaufschlagt wird, wird das Haar entsprechend in die Form gebracht, welche das Relief dem Haar vorgibt. Aufgrund der Austauschbarkeit der einzelnen Formplatten hat der Benutzer die Möglichkeit die individuell gewünschte Haarumformung zu ermöglichen.
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Für die Funktion als Crimper soll das erfindungsgegenständliche Gerät eine Feststellfunktion aufweisen. Die Drehbarkeit der Formplatten soll bei aktivierter Feststellfunktion, welche mechanisch wirkt, ausgeschlossen werden.
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Das Gerät soll wie bereits nach dem Stand der Technik bekannte Geräte einen Ionengenerator aufweisen. Durch die Beaufschlagung mit Ionen werden statische Ladungen im Haar abgebaut wenn nicht sogar minimiert. Das Haarformergebnis ist entsprechend besser.
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Das Gerät soll einem weiteren Ausführungsbeispiel nicht mittels eines herkömmlichen Stromanschlusses, sondern mittels eines integrierten Akkumulators betrieben werden.
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Unter Verwendung eines Akkumulators kann das erfindungsgegenständliche Gerät wasserdicht ausgestaltet sein. Durch die Dichtigkeit soll es dem Benutzer vereinfacht werden etwaige durch Additive verursachte Verunreinigungen zu entfernen und das Gerät zu reinigen. Die Möglichkeit das Gerät reinigen zu können ist für die Langlebigkeit und die Hygiene unabdingbar. Gerade unter Verwendung von Haaradditiven kann es zu einem Verkleben des Gerätes und der entsprechenden Walzenöffnungen kommen, welche nur durch die intensive Reinigung beseitig werden kann.
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Aufgrund der Dichtigkeit des Gerätes kann es schließlich auch unter feuchten Bedingungen verwendet werden. Die Wasserdichtigkeit soll mindestens dem Schutzgrad IPX7 der ISO 20653 entsprechen.
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Das Gerät kann eine Oberflächenbeschichtung aus Silikon aufweisen. Dadurch ist es möglich, die Griffigkeit des Gerätes weiter zu verbessern.
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In dem vorgenannten Ausführungsbeispiel kann der Ladevorgang kann während der Nichtbenutzung über eine separate Basisstation erfolgen oder über gewöhnliches Ladekabel. Jenes verwendete Ladekabel kann beispielsweise ein Micro-USB-Ladekabel sein, welches bei einer Vielzahl von Elektrohausgeräten, wie Smartphones, Tablets usw. eingesetzt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haarformgerät
- 2
- Elektrisches Anschlussmittel
- 3
- Heizer
- 4
- Haarformarme
- 5
- Additivreservoir
- 6
- Runde, drehbar gelagerte Haarformfläche
- 7
- Umlaufender Additivbereich
- 8
- Dampfauslässe
- 9
- Wassertank
- 10
- Griffteil
- 11
- Kühlkörper
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009078046 [0003]
- WO 2013045331 [0003]
- DE 102009054580 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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