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Die Erfindung betrifft ein Türband mit einem Türflügelbandlappen und einem Türzargenbandlappen, welche jeweils eine Bandrolle aufweisen und dort um eine vertikale Drehachse drehbar miteinander verbunden sind, wobei der Türflügelbandlappen an einem freien Ende einen ersten, für die Befestigung an einer Schmalseite eines Türflügels vorgesehenen, entlang einer ersten horizontalen Richtung (x) verlaufenden Schenkel und einen gegenüber dem ersten Schenkel abgewinkelten, entlang einer zweiten horizontalen Richtung (y) verlaufenden zweiten Schenkel, welcher den ersten Schenkel mit der zugeordneten Bandrolle verbindet, aufweist und wobei in einer Schließstellung zumindest ein Befestigungsmittel der Türzarge parallel zu dem ersten Schenkel des Türflügelbandlappens verläuft.
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Das Türband ist insbesondere für hochwertige Innentüren vorgesehen, welche in der Praxis auch als Objekttüren bezeichnet werden.
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Aus dem Gesamtkatalog der Simonswerk GmbH „Handbuch 2012/2013“ sind Türbänder für Objekttüren unter dem Markennamen Variant® beschrieben.
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Ein Türband mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist beispielsweise unter der Produktbezeichnung VX 7939/160 (Seite 68) bekannt, wobei der Türzargenbandlappen an seinem freien Ende als Befestigungsmittel Ausnehmungen aufweist, die in einem Bandaufnahmeelement aufgenommen werden.
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Der Türflügelbandlappen ist mit dem ersten Schenkel an die Schmalseite einer Tür angeschlossen und verläuft demnach entlang einer ersten horizontalen Richtung, während ein rechtwinklig anschließender zweiter Schenkel entlang einer zweiten horizontalen Richtung y zu der zugeordneten Bandrolle verläuft. Der gerade Bandlappen des Türzargenteils ist senkrecht in einen Stirnabschnitt einer Türzarge eingesteckt, wobei die Bandrollen des Türflügelbandlappens sowie der Türzargenbandlappen seitlich neben dem Türfalz und auf dem Stirnabschnitt der Türzarge sichtbar sind. Ein weiteres gattungsgemäßes Türband ist unter der Produktbezeichnung Variant® VN 3839/100 (Seite 119) bekannt, wobei der Türzargenbandlappen als Befestigungsmittel einen Zapfen aufweist. Bei den bekannten einfachen Türbändern mit einer herkömmlichen Bandrolle befindet sich diese stets von außen sichtbar neben einem Türfalz und auf dem Stirnabschnitt einer Zarge bzw. einer angrenzenden Wand.
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Um eine verdeckte Anordnung zu ermöglichen, sind spezielle Verdecktürbänder bekannt, welche in die Schmalseite eines Türflügels sowie die über einen Spalt daran angrenzende Laibungsseite einer Türzarge eingesetzt werden. Diese Türbänder sind in ihrem Aufbau relativ aufwändig.
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Bei herkömmlichen Rollenbändern ergibt sich der Nachteil, dass die Bandrollen sichtbar angeordnet sind, wobei auch die gefalzte Tür, die darunterliegende Zarge sowie eine Wand sichtbar sind, wodurch sich insgesamt ein uneinheitliches Erscheinungsbild ergibt.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Türband anzugeben, welches bei einer einfachen technischen Ausgestaltung eine verbesserte Gestaltung einer Tür ermöglicht. Gegenstand der Erfindung ist auch eine entsprechende Tür.
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Lösung der Aufgabe sind ein Türband gemäß Patentanspruch 1 sowie eine Tür gemäß Patentanspruch 11.
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Ausgehend von einem Türband mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der zweite Schenkel des Türflügelbandlappen über eine Länge von mehr als 30 mm entlang der zweiten horizontalen Richtung verläuft und dass in der Schließstellung einen Verbindungsschenkel des Türzargenbandlappens, welcher das zumindest eine Befestigungsmittel mit der zugeordneten Bandrolle verbindet, sich zumindest abschnittsweise parallel zu dem zweiten Schenkel des Türflügelbandlappens von dem zumindest einen Befestigungsmittel und dem ersten Schenkel des Türflügelbandlappens weg in Richtung der Bandrolle erstreckt.
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Im Rahmen der Erfindung soll der Türzargenbandlappen an einem parallel zu der Bandfläche verlaufenden Stirnabschnitt der Türzarge befestigt werden. Ausgehend von diesem Befestigungspunkt sind die Bandrollen jedoch seitlich von der Türöffnung weg versetzt, wobei dieser zusätzliche Abstand durch den Verbindungsschenkel sowie den entsprechend langen zweiten Schenkel des Türflügelbandlappens überbrückt wird.
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Zur Definition der Geometrie wird auf die übliche Einbausituation des Türbandes Bezug genommen, wobei die Bandrollen des Türflügelbandlappens sowie des Türzargenbandlappens um eine vertikale Drehachse drehbar miteinander verbunden sind. Die vertikale Drehachse gibt demnach die vertikale Richtung vor.
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Bei einem rechtwinkligen Koordinatensystem definiert dann bei einem geschlossenen Türflügel die Dickenrichtung des Türflügels eine erste horizontale Richtung und die Breitenrichtung des Türflügels eine zweite horizontale Richtung. Hinsichtlich der zweiten horizontalen Richtung ist die vertikale Drehachse gegenüber dem ersten Schenkel des Türflügelbandlappens sowie dem zumindest einen Befestigungsmittel des Türzargenbandlappens deutlich nach außen versetzt.
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Durch die Verlagerung der Drehachse ergeben sich im Rahmen der Erfindung auch Unterschiede bezüglich der Schwenkbewegung des Türflügels.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Tür mit einer Türzarge, einem gefalztem Türflügel und einem die Türzarge mit dem Türflügel verbindenden, eine vertikale Drehachse aufweisenden Türband, welches insbesondere wie zuvor ausgeführt sein kann, wobei bei einem geschlossenen Türflügel in einem Horizontalschnitt eine Schmalseite des Türflügels parallel zu einem die Durchtrittsöffnung der Tür seitlich begrenzenden Laibungsabschnitt der Türzarge in einer ersten horizontalen Richtung und ein Türfalz des Türflügels an einer Bandseite des Türflügels parallel zu einem Spiegelabschnitt der Türzarge entlang einer zweiten horizontalen Richtung verlaufen. Der Spiegelabschnitt der Türzarge ist üblicherweise auf einer Wand aufgesetzt bzw. dazu vorgesehen, auf eine Wand aufgesetzt zu werden.
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Erfindungsgemäß verdeckt der Türfalz den Spiegelabschnitt entlang der zweiten horizontalen Richtung vollständig, wobei des Weiteren eine die vertikale Drehachse bildende Bandrollenanordnung in den Türfalz eingesetzt ist.
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Die Bandrollenanordnung und damit auch das gesamte Türband sind vorzugsweise von außen nicht sichtbar. Ausgehend von einem klassischen Rollenband wird somit also ein verdecktes Türband bereitgestellt, wobei auch die Türzarge verdeckt und somit nicht sichtbar ist. Ein vor der Tür stehender Betrachter sieht somit nur den Türflügel, der vor der umgebenden Wand angeordnet ist, so dass sich ein besonders harmonischer und hochwertiger Eindruck ergibt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Türfalz entlang der zweiten horizontalen Richtung über den Spiegelabschnitt mit einem Überstand vorsteht, wobei die Bandrollenanordnung an dem Überstand angeordnet ist. Hinsichtlich der zweiten, parallel zu der Wand verlaufenden horizontalen Richtung befindet sich damit die Bandrollenanordnung mit der vertikalen Drehachse außerhalb des Spiegelabschnittes und damit außerhalb der Türzarge, so dass dort in Richtung der Wand entlang der ersten horizontalen Richtung ein Abstand und Freiraum verbleiben, welche für eine freie Schwenkbewegung des Türflügels genutzt werden können. Das Ende des Türfalzes kann bei einem Öffnen des Türflügels in den zur Wand verbleibenden Freiraum einschwenken, welcher der Dicke des Spiegelabschnitts entlang der ersten horizontalen Richtung entspricht.
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Die vorliegende Erfindung lehrt ausgehend von einer bekannten Ausgestaltung eines Türflügels, dass der Türfalz verlängert werden soll, um den Spiegelabschnitt der darunterliegenden Türzarge zu verdecken und vorzugsweise die Anordnung der Bandrollenanordnung an dem Überstand zu ermöglichen.
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Vor diesem Hintergrund ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Türfalz zumindest an der Laibungsseite des Türflügels ausgehend von der Schmalseite des Türflügels, also bei einem geschlossenen Türflügel entlang der zweiten horizontalen Richtung, eine Länge zwischen 45 mm und 75 mm, insbesondere zwischen 55 mm und 65 mm aufweist.
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Damit in der beschriebenen Weise auch die Bandrollenanordnung aufgenommen werden kann, muss der Türfalz zumindest an der Laibungsseite des Türflügels auch eine ausreichende Dicke aufweisen. Vorzugsweise liegt die Dicke, welche bei einem geschlossenen Türflügel entlang der ersten horizontalen Richtung bestimmt wird, zwischen 12 mm und 24 mm.
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Die erfindungsgemäße Tür kann mit dem eingangs beschriebenen Türband gebildet werden, wobei für die Verbindung des Türflügels mit der Türzarge üblicherweise zumindest zwei Türbänder vorgesehen sind. Grundsätzlich kommen jedoch auch andere Bandkonstruktionen in Betracht, welche in geeigneter Weise an den Türflügel an die Türzarge angeschlossen sind und zwei Bandteile aufweisen, welche über eine Bandrollenanordnung verbunden sind.
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Bezüglich der bevorzugten Ausgestaltung des Türbandes ergeben sich im Rahmen der Erfindung weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten.
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So ist bei dem erfindungsgemäßen Türband vorzugsweise vorgesehen, dass in der Schließstellung der von dem zweiten Schenkel des Türflügelbandlappens zwischen dem ersten Schenkel und der vertikalen Drehachse entlang der zweiten horizontalen Richtung überbrückte Abstand zwischen 35 mm und 75 mm, insbesondere zwischen 50 mm und 60 mm beträgt. Ein derartig langer Schenkel ist notwendig, um die Breite des Spiegelabschnittes der Türzarge verdecken zu können.
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Wie bereits zuvor erläutert, erstreckt sich auch der Verbindungsschenkel des Türzargenbandlappens von der Schmalseite des Türflügels weg, so dass auch bei dem Türzargenbandlappen hinsichtlich der zweiten horizontalen Richtung die Bandrolle gegenüber dem zumindest einen Befestigungsmittel versetzt ist.
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Der in der Schließstellung von dem Verbindungsschenkel des Türzargenbandlappens zwischen dem zumindest einen Befestigungsmittel und der vertikalen Drehachse in der zweiten horizontalen Richtung überbrückte Abstand liegt typischerweise zwischen 15 mm und 50 mm, vorzugsweise zwischen 25 mm und 35 mm.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Türflügelbandlappen eine geteilte Bandrolle mit zwei Bandrollenabschnitten aufweist, wobei die Bandrolle des Türzargenbandlappens entlang der vertikalen Drehachse zwischen den Bandrollenabschnitten angeordnet ist. Um davon ausgehend eine besonders kompakte Bauweise zu ermöglichen, kann der Türzargenbandlappen zumindest teilweise in einer Ausnehmung des zweiten Schenkels des Türflügelbandlappens angeordnet sein.
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Konkret ist zweckmäßigerweise der Verbindungsschenkel des Türzargenbandlappens in der Ausnehmung des zweiten Schenkels des Türflügelbandlappens aufgenommen. Es ergibt sich dann auch der Vorteil, dass der zweite Schenkel des Türflügelbandlappens in vertikaler Richtung gesehen oberund unterhalb der Ausnehmung noch zumindest eine Befestigungsöffnung aufweisen kann.
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Der Verbindungsschenkel ist bevorzugt entlang seines Verlaufes zwischen der Bandrolle und dem zumindest einen Befestigungsmittel mit einer doppelten, S förmigen Abwinklung versehen.
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Im Rahmen der Erfindung können an dem Türzargenbandlappen unterschiedliche Befestigungsmittel wie Schrauben, Zapfen oder auch ein abgewinkelter Bandlappenabschnitt vorgesehen sein. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Türzargenbandlappen zumindest zwei Zapfen auf, um an dem Spiegelabschnitt der Türzarge moniert werden zu können.
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Schließlich ist es auch möglich, dass der Verbindungsschenkel gegenüber dem zumindest einen Befestigungsmittel verstellbar angeordnet ist.
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Im Rahmen einer konkreten Ausführungsform ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die Befestigungsmittel von einer Befestigungsplatte getragen werden, wobei der Verbindungsschenkel beweglich, insbesondere entlang der zweiten horizontalen Richtung und optional auch entlang der vertikalen Richtung gegenüber der Befestigungsplatte beweglich ist. Eine Arretierung in unterschiedlichen Positionen kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Verbindungsschenkel in der gewünschten Position zwischen der Befestigungsplatte und einer zusätzlichen Gegenplatte mittels Klemmschrauben fixiert wird.
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Um insgesamt geringe Herstellungskosten zu ermöglichen, können der erste Schenkel, der zweite Schenkel und die Bandrolle des Türflügelbandlappens sowie der Verbindungsschenkel und die Bandrolle des Türzargenbandlappens leicht aus Blech gebildet werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen Ausschnitt einer geschlossenen erfindungsgemäßen Tür in einem Horizontalschnitt,
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2 die Anordnung gemäß der 1 bei einem um 90° aufgeschwenkten Türflügel,
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3 die Anordnung gemäß der 1 bei einem um 180° aufgeschwenkten Türflügel,
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4 eine perspektivische Anordnung eines Türbandes gemäß der Anordnung nach 1,
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5 das Türband gemäß der 4 aus einem anderen Blickwinkel,
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6 das Türband gemäß der 4 in einem Horizontalschnitt,
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7 das Türband gemäß der 4 in einer Seitenansicht,
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8A und 8B Fräsbilder zur Bildung einer Anordnung gemäß der 1.
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Die 1 zeigt eine Tür mit einer Türzarge 1, einem gefalzten Türflügel 2 und einen die Türzarge 1 mit dem Türflügel 2 verbindenden, eine vertikale Drehachse D aufweisenden Türband 3. Die 1 zeigt, dass bei dem geschlossenen Türflügel 2 in dem dargestellten Horizontalschnitt eine Schmalseite 4 des Türflügels 2 parallel zu einem Laibungsabschnitt 5 der Türzarge 1 in einer ersten horizontalen Richtung x verläuft, während ein Türfalz 6 des Türflügels 2 an einer Bandseite des Türflügels 2 parallel zu einem auf eine Wand 7 aufgesetzten Spiegelabschnitt 8 der Türzarge 1 entlang einer zweiten horizontalen Richtung y verläuft.
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Erfindungsgemäß verdeckt der Türfalz 6 den Spiegelabschnitt 8 entlang der zweiten horizontalen Richtung y vollständig, wobei eine die vertikale Drehachse D bildende Bandrollenanordnung von außen nicht sichtbar in den Türfalz 6 eingesetzt ist.
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Konkret steht der Türfalz 6 entlang der zweiten horizontalen Richtung y über den Spiegelabschnitt 8 mit einem Überstand vor, wobei die Bandrollenanordnung an dem Überstand angeordnet ist, so dass das Ende des Türfalzes 6 bei einem Öffnen des Türflügels 2 ohne zu klemmen aufschwenken kann, wozu zwischen der Bandrollenanordnung mit der Drehachse D und der Wand 7 sowie neben dem Spiegelabschnitt 8 ein Freiraum verbleibt.
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Die Kinematik des mit dem Türband 3 an der Türzarge 1 befestigten Türflügels 2 bei einer Öffnungsbewegung ergibt sich aus den 2 und 3, welche den Türflügel 2 bei einem Öffnungswinkel von 90° bzw. 180° zeigen.
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Demnach ist ersichtlich, dass der Türflügel 2 um 180° aufgeschwenkt werden kann, wobei dann die Breitseite des Türflügels 2 parallel zu der Wand 7 liegt. Entlang der zweiten horizontalen Richtung y ist der Türflügel 2 dann vollständig neben dem Laibungsabschnitt 5 und damit der gesamten Türzarge 1 angeordnet.
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Erfindungsgemäß ist bei dem geschlossenen Türflügel gemäß der 1 die Türzarge 1 vollständig verdeckt und somit unsichtbar. Vorzugsweise ist auch an dem gegenüberliegenden schlossseitigen Rand sowie einem oberen Rand des Türflügels 2 eine Überdeckung des Laibungsabschnittes 5 durch den Türfalz 6 vorgesehen.
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Der Türflügel 2 hebt sich von der darunterliegenden Wand lediglich dadurch ab, dass sich am Rand des Türflügels 2 eine Stufe zu der Wand 7 ergibt. Es kann der Eindruck entstehen, dass der Türflügel 2 gewissermaßen vor der Wand 7 „schwebt“. Da die gesamte Türzarge 1 und in der dargestellten Ausführungsform auch das Türband 3 bzw. mehrere zur Befestigung des Türflügels 2 an der Türzarge 1 vorgesehene Türbänder 3 unsichtbar sind, ergibt sich ein besonders hochwertiges und harmonisches Erscheinungsbild.
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In diesem Zusammenhang ergibt sich auch der Vorteil, dass eine verdeckte Anordnung mit einem einfachen Rollenband möglich ist.
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Das Türband selbst wird nachfolgend anhand weiterer Figuren im Detail erläutert.
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Aus einer vergleichenden Betrachtung der 4 und 1 ist ersichtlich, dass das Türband 3 einen Türflügelbandlappen 9 und einen Türzargenbandlappen 10 umfasst, welche jeweils eine Bandrolle 11, 12 aufweisen. Der Türflügelbandlappen 9 weist an einem freien Ende einen ersten, für die Befestigung an der Schmalseite 4 des Türflügels 2 vorgesehenen ersten Schenkel 13 auf, welcher sich entlang der ersten horizontalen Richtung x und der vertikalen Richtung z erstreckt.
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An dem ersten Schenkel 13 schließt über eine rechtwinklige Umbiegung ein zweiter Schenkel 14 an, der sich entlang der zweiten horizontalen Richtung y sowie der vertikalen Richtung z erstreckt. Der zweite Schenkel weist eine Länge von mehr als 30 mm auf, wobei der zwischen dem ersten Schenkel 13 und der vertikalen Drehachse D entlang der zweiten horizontalen Richtung y überbrückte Abstand insbesondere zwischen 50 mm und 60 mm beträgt.
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Die Bandrolle 11 des Türflügelbandlappens 9 weist zwei Bandrollenabschnitte 11a, 11b auf, wobei die Bandrolle 12 des Türzargenbandlappens 10 zwischen den Bandrollenabschnitten 11a, 11b angeordnet ist. Ausgehend von der Bandrolle 12 weist der Türzargenbandlappen 10 einen in der Schließstellung im Wesentlichen entlang der zweiten horizontalen Richtung y verlaufenden Verbindungsschenkel 15 auf, welcher die zugeordnete Bandrolle 12 mit einer Befestigungsplatte 16 verbindet, welcher zwei Befestigungsmittel 17 in Form von Zapfen trägt.
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Gemäß der 1 liegt die Befestigungsplatte 16 direkt an dem Spiegelabschnitt 8 der Türzarge 1 an, wobei sich die Zapfen als Befestigungsmittel 17 senkrecht in den Spiegelabschnitt 8 hineinerstrecken und somit entlang der ersten horizontalen Richtung x verlaufen.
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Die 2 und 3 zeigen in einer Modifikation eine Ausgestaltung des Türzargenbandlappens 10 eine Ausgestaltung ohne Befestigungsplatte 16, wobei die Befestigungsmittel 17 dann ohne eine weitere Verstellmöglichkeit an dem Verbindungsschenkel 15 angeordnet sind.
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Bei der in den 1, 4 und 5 dargestellten Ausführungsform kann der Verbindungsschenkel 15 jedoch gegenüber der Befestigungsplatte 16 in einem gewissen Maße verstellt werden. Hierzu ist der Verbindungsschenkel 15 zwischen der Befestigungsplatte 16 und einer zusätzlichen Gegenplatte 18 angeordnet, wobei durch ein Anziehen von Klemmschrauben 19 der Verbindungsschenkel 15 zwischen der der Befestigungsplatte 16 und der Gegenplatte 18 klemmend gehalten ist. Bei gelösten Klemmschrauben 19 ist dagegen eine Verstellung möglich, wobei auch geeignete Verstellmittel wie Exzenterversteller oder dergleichen integriert werden können.
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Zum Zwecke einer besseren Übersichtlichkeit zeigen die 6 und 7 alleine das Türband in einem Horizontalschnitt sowie in einer Seitenansicht.
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Zu erkennen ist, dass der Verbindungsschenkel 15 des Türzargenbandlappens 10 in eine Ausnehmung des zweiten Schenkels 14 des Türflügelbandlappens 9 angeordnet ist, wodurch sich auch ein kompakter Aufbau ergibt. Durch den Verbindungsschenkel 15 sowie den zweiten Schenkel 14 ist die vertikale Drehachse D weit nach außen verlegt, so dass sich die in den 1 bis 3 dargestellte Kinematik des Türflügels 2 ergibt. Als weitere Besonderheit ist im Rahmen der Erfindung hervorzuheben, dass der Türfalz 6 ungewöhnlich breit ist und beispielsweise eine Länge zwischen 45 mm und 75 mm aufweisen kann.
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Damit die Bandrollen 11, 12 in den Türfalz 6 eingesetzt werden können, muss diese auch eine ausreichende Dicke aufweisen, wobei die bei einem geschlossenen Türflügel entlang der ersten horizontalen Richtung x bestimmte Dicke zwischen 12 mm und 24 mm, insbesondere etwa 18 mm betragen kann.
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Aus der 7 ist des Weiteren ersichtlich, dass der zweite Schenkel 14 des Türflügelbandlappens 9 oberhalb und unterhalb des Verbindungsschenkels 15 Befestigungsöffnungen 20 aufweist, so dass der Türflügelbandlappen 9 nicht nur an dem ersten Schenkel 13, sondern auch an den Befestigungsöffnungen 20 des zweiten Schenkels 14 an den Türflügel 2, nämlich an der Schmalseite 4 sowie an dem Türfalz 6 befestigt werden kann.
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Aus den 8A und 8B ist ersichtlich, wie der Türflügel 2 im Falzbereich ausgefräst werden kann, um das erfindungsgemäße Türband 3 aufnehmen zu können.
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Entlang einer ersten Ausfräsung I wird mit einer Tiefe von 3 mm eine L-förmige Ausnehmung gebildet, welche sich an dem Türfalz 6 von dem äußersten Rand bis zu der Schmalseite 4 erstreckt. Bei einer zweiten Ausfräsung II wird mit einem geringen Abstand zum freien Ende des Türfalzes 6 eine Ausnehmung mit einer Tiefe von 15 mm gebildet, um dort den Türzargenbandlappen aufnehmen zu können.
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Schließlich wird bei einer dritten Ausfräsung III bei einer gleichen Frästiefe der für die Bandrollen 11, 12 notwendige Freiraum gebildet.