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Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren eines Fahrzeugs an der Anhängekupplung eines PKW nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der Praxis bekannt. Sie dient zum Transport eines oder mehrerer Fahrräder und weist als Aufnahme eine Schiene auf, in welche die beiden Laufräder des Fahrrads eingestellt werden können sowie einen von der Schiene nach oben verlaufenden Bügel, an welchem der Rahmen des Fahrrads befestigt werden kann.
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Mittels der gattungsgemäßen Vorrichtung können Fahrräder für körperlich aktive Personen transportiert werden. Für in ihrer körperlichen Beweglichkeit eingeschränkte Personen besteht hingegen das Problem, dass sie einen häufig nur sehr eingeschränkten Lebensraum nutzen können. Wenn beispielsweise Personen nur wenige Schritte zu Fuß zurücklegen können und ansonsten auf einen Rollstuhl angewiesen sind, sind Ausflüge in andere Städte oder überhaupt an fremde Orte, zu denen der Rollstuhl mitgenommen werden müsste, stets dann problematisch, wenn der Rollstuhl nicht in den PKW, der für die Fahrt genutzt wird, mitgenommen werden kann. Ein Grund kann entweder in der Größe des Kofferraums des PKW liegen, der die Aufnahme eines Rollstuhls nicht gestattet. Ein anderer Grund kann in dem Gewicht des verwendeten Rollstuhls liegen: Wenn beispielsweise ein elektromotorisch angetriebener Rollstuhl verwendet wird, so übersteigt dessen Gewicht häufig das Maß, welches es ermöglichen würde, den Rollstuhl anzuheben und in den Kofferraum eines PKW einzuladen. Insbesondere wenn das Begleitpersonal über lediglich eingeschränkte körperliche Kräfte verfügt, kann der Transport des Rollstuhls im PKW unter praktischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sein, so dass beispielsweise ein älterer Lebenspartner den Rollstuhl seines anderen, auf den Rollstuhl angewiesenen Lebenspartner, nicht in den PKW einladen kann und dementsprechend diese beiden Lebenspartner in ihrer alltäglichen Beweglichkeit und ihrem alltäglichen Aktionsradius erheblich eingeschränkt sind.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend zu verbessern, dass diese mit einer möglichst einfachen Handhabung den Transport eines Rollstuhls am PKW ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, die Aufnahme an der Transportvorrichtung zur Befestigung eines Rollstuhls auszugestalten. Dabei können vorteilhaft die an den unterschiedlichen Rollstuhlmodellen geeigneten Anschlussmöglichkeiten genutzt werden, so dass in Anpassung an den jeweils zu verwendenden Rollstuhl die Aufnahme damit zusammenwirkend ausgestaltet ist.
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Weiterhin weist die Vorrichtung einen höhenbeweglichen Schlitten auf, an dem diese Aufnahme angeordnet ist, so dass der Rollstuhl, sofern er mit der Aufnahme verbunden ist, mitsamt dem Schlitten in der Höhe auf und ab bewegt werden kann. Der Schlitten ist dabei elektromotorisch beweglich, so dass der Rollstuhl ohne nennenswerte Kraftanstrengung des Bedienpersonals angehoben oder abgesenkt werden kann.
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Die elektromotorische Beweglichkeit des Schlittens kann entweder ausschließlich durch einen Elektromotor erfolgen. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass eine elektrisch angetriebene Hydraulikpumpe Anwendung findet, welche dann hydraulisch die Bewegung des Schlittens bewirkt. Im Rahmen des vorliegenden Vorschlags wird auch dies als elektromotorische Bewegung des Schlittens bezeichnet, weil letztlich die für den Antrieb des Schlittens erforderliche Energie elektrisch bereitgestellt wird.
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Auf diese Weise kann der Rollstuhl auf dem Boden an die Vorrichtung heranbewegt werden und mit der Aufnahme der Vorrichtung fest verbunden werden. Anschließend wird der Schlitten elektromotorisch aufwärts bewegt, so dass der Rollstuhl vom Untergrund abgehoben wird und in eine Transportstellung angehoben wird, in welcher er einen ausreichenden Abstand vom Untergrund aufweist, um beim Durchfahren von Schlaglöchern, beim Überfahren von Bodenwellen und ähnlichen Hindernissen vom Untergrund frei zu sein und die Fahrt des PKW nicht zu behindern. Am Zielort angekommen, kann der Schlitten mitsamt der Aufnahme und dem daran befestigten Rollstuhl elektromotorisch abgesenkt werden, so dass der Rollstuhl auf den Untergrund aufgesetzt werden kann und anschließend von der Aufnahme gelöst werden kann.
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Für die elektromotorische Beweglichkeit des Schlittens kann die Vorrichtung vorteilhaft einen elektrischen Anschluss aufweisen, welche die elektrische Energieversorgung des den Schlitten antreibenden Motors ermöglicht. Dieser elektrische Anschluss ist mit dem PKW verbindbar. In einer ersten Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass die aus dem PKW entnommene elektrische Energie unmittelbar zum Betrieb des Motors der Vorrichtung genutzt wird. In einer zweiten Ausgestaltung weist die Vorrichtung einen Energiespeicher zur elektrischen Energieversorgung des Schlittenmotors auf, beispielsweise in Form eines Akkumulators. In diesem Fall kann der elektrische Anschluss an die Elektrik des PKW dazu genutzt werden, über einen längeren Zeitraum mit vergleichsweise geringen Strömen den Akkumulator aufzuladen, so dass der Anschluss an die PKW-Elektrik zur indirekten Energieversorgung des Schlittenmotors dient. Während der Bewegung des Schlittenmotors wird die elektrische Energie dabei überwiegend aus dem erwähnten Energiespeicher, beispielsweise einem an der Vorrichtung befindlichen Akkumulator, entnommen.
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Da beim Überfahren von Rampen, Bodenwellen oder ähnlichen Hindernissen derjenige Überstand am hinderlichsten ist, der am weitesten über den PKW nach hinten hinausragt, kann vorteilhaft vorgesehen sein, den Rollstuhl nicht nur anzuheben, sondern dabei auch um eine horizontale Achse zu schwenken, so dass sein am weitesten vom PKW beabstandetes Ende zusätzlich zu der reinen Hubbewegung des Schlittens nach oben geschwenkt wird. Hierzu kann die Aufnahme vorteilhaft zwei aufrechte Rampen aufweisen, die im Abstand der Spurweite des Rollstuhls horizontal voneinander entfernt angeordnet sind und im Vergleich zum Schlitten unbeweglich angeordnet sind. Wenn die Aufnahme also einen Rahmen aufweist und der Schlitten relativ zu dem Rahmen höhenbeweglich ist, so sind die beiden aufrechten Rampen rahmenfest an der Vorrichtung vorgesehen, so dass der Schlitten sowohl relativ zu dem Rahmen als auch relativ zu den beiden aufrechten Rampen höhenbeweglich ist. Durch die Abstimmung auf die Spurweite des Rollstuhls ist sichergestellt, dass der Rollstuhl mit zwei seiner Laufräder an den beiden aufrechten Rampen anliegt. Wenn der Rollstuhl nun mitsamt dem Schlitten angehoben oder abgesenkt wird, kann ohne schleifende oder gleitende Bewegungen, also ohne einen Verschleiß am Rollstuhl und unter Vermeidung eines hohen Bewegungswiderstand der Rollstuhl mit seinen Laufrädern leichtgängig an den beiden aufrechten Rampen entlanglaufen.
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Die beiden Rampen weisen dabei jeweils eine Anfahrschräge auf, die unten an den Rampen vorgesehen ist und sich nach oben und nach hinten, also vom PKW weg, erstreckt. Oberhalb der Anfahrschrägen weisen die beiden Rampen jeweils einen Halteabschnitt auf, der weniger schräg nach hinten verläuft, beispielsweise indem der Halteabschnitt vertikal nach oben verläuft oder sogar schräg nach vorn verläuft. Im Übergangsbereich zwischen der Anfahrschräge und dem darüber befindlichen Halteabschnitt wird der Rollstuhl daher um eine liegende, quer zum PKW verlaufende Achse geschwenkt, so dass das vom PKW am weitesten entfernte Ende des Rollstuhls entsprechend dieser Schwenkbewegung nach oben angehoben wird, zusätzlich zu der Hubbewegung, die der Rollstuhl ohnehin mitsamt dem Schlitten der Aufnahme vollführt. Auf diese Weise kann nach hinten ein besonders großer Freiraum unterhalb des Rollstuhls geschaffen werden.
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Vorteilhaft kann die Aufnahme nicht nur mittels der Kupplungsklaue auf der Anhängekupplung festgelegt sein. Zu Gunsten einer möglichst stabilen Befestigung der Aufnahme und des daran gehaltenen Rollstuhls an der Anhängekupplung kann wenigstens ein Stützarm vorgesehen sein, der sich von der Aufnahme zu einem Anschlussbereich der Anhängekupplung erstreckt, wobei sich dieser Anschlussbereich vom Kugelkopf der Anhängekupplung entfernt befindet. Insbesondere vorteilhaft können zwei derartige Stützarme vorgesehen sein, welche die Aufnahme symmetrisch zu beiden Seiten hin abstützen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigen die 1–6 die Vorrichtung und einen daran festzulegenden Rollstuhl in unterschiedlichen Betriebszuständen.
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In den Zeichnungen ist mit 1 jeweils insgesamt eine Vorrichtung bezeichnet, die an einem PKW 2 montiert ist und dazu dient, einen Rollstuhl an diesem PKW außen transportieren zu können.
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Die Vorrichtung 1 weist einen Rahmen 3 auf, an dem außen zwei aufrechte Rampen 4 befestigt sind, nämlich an zwei aufrecht verlaufenden Führungsprofilen 5 mit jeweils U-förmigem Querschnitt. In den Führungsprofilen 5 ist ein Schlitten 6 höhenbeweglich geführt, wobei der Schlitten 6 zwei Befestigungsstellen aufweist, an denen er die Befestigung eines Rollstuhls ermöglicht. An jeder Befestigungsstelle sind übereinander zwei Laschen 7 vorgesehen, die jeweils miteinander fluchtende Bohrungen aufweisen.
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2 zeigt die Festlegung der Vorrichtung 1 an einer Anhängekupplung 8 des PKW 2. Dabei ist ersichtlich, dass an dem Rahmen 3 der Vorrichtung 1 einerseits eine Kupplungsklaue 9 vorgesehen ist, welche den Kugelkopf der Anhängekupplung 8 umfasst. Weiterhin erstrecken sich vom Rahmen 3 der Vorrichtung 1 zwei Stützarme 10 zu einem Anschlussbereich 11 der Anhängekupplung 8, welcher im Abstand vor dem Kugelkopf der Anhängekupplung 8 angeordnet ist.
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3 zeigt einen Rollstuhl 12 zu Beginn eines Beladevorgangs: Der Rollstuhl 12 ist an die Vorrichtung 1 herangerollt worden, bis zwei Laufräder 14 den Rampen 4 anliegen. An dem am weitesten vom PKW 2 entfernten und somit hinteren Ende des Rollstuhls 12 ist eine Leuchtenleiste 15 befestigt, welche Heckleuchten und ein Kennzeichen trägt. In 3 sind zwei teleskopische Hubzylinder 16 ersichtlich, welche sich einerseits am Rahmen 3 der Vorrichtung abstützen und andererseits, nämlich oben, an den Schlitten 6 anschließen.
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An den Führungsprofilen 5 sind Sicherungen 17 vorgesehen. Es handelt sich dabei um Stifte, die quer in die Nuten der Führungsprofile 5 eintauchen oder aus diesen herausgezogen werden können. Die jeweilige Stellung dieser Sicherung 17 wird über einen Sensor, beispielsweise im einfachsten Fall über einen Mikroschalter, erfasst und über eine elektrische Leitung 18 ist die Sicherung 17 mit der Steuerung der Vorrichtung 1 verbunden. In 3 befindet sich die Sicherung 17 in ihrem sicheren Zustand, d. h. der entsprechende Stift ist aus der Nut des Führungsprofils 5 herausgezogen. In diesem Zustand kann der Schlitten 6 problemlos innerhalb der Führungsprofile 5 auf und ab verfahren werden. Nachdem der Schlitten 6 eine bestimmte Stellung erreicht hat, beispielsweise eine obere Endstellung, kann der Stift der Sicherung 17 in die Nut des Führungsprofils 5 eingeführt werden, ohne mit dem Schlitten 6 zu kollidieren. Die Sicherung 17 nimmt nun ihre Sperrstellung ein und sichert den Schlitten 6 mechanisch in seiner angehobenen Stellung.
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4 zeigt den Anschlussbereich der Vorrichtung 1: Die beiden Laschen 7 sind gemeinsam durch einen U-förmigen Schäkel gebildet, wobei ein Haltebügel 19 des Rollstuhls 12 in den Zwischenraum zwischen den beiden Laschen 7 eintaucht. Ein Sicherungsstift 20 ist durch die beiden Bohrungen der beiden Laschen 7 geführt und legt den Haltebügel 19 zwischen den beiden Laschen 7 fest. Weiterhin ist in 4 deutlich ersichtlich, dass die Rampen 4 einen unteren Abschnitt aufweisen, der als Anfahrschräge 21 bezeichnet ist und der sich schräg nach oben und nach hinten, vom PKW 2 weg, erstreckt. An die Anfahrschräge 21 schließt nach oben ein vertikal verlaufender Halteabschnitt 22 an.
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In 5 ist ersichtlich, dass der mit seinen Haltebügeln 19 zwischen den Laschen 7 am Schlitten 6 festgelegte Rollstuhl 12 mitsamt dem Schlitten 6 an der Vorrichtung 1 angehoben worden ist. Die Hubzylinder 16 sind dementsprechend weit ausgefahren. Der Rollstuhl 12 ist dabei mit seinen Laufrädern 14 an den Anfahrschrägen 21 der Rampen 4 gelaufen, so dass durch den zunehmenden Abstand, den die Vorderkante der Laufräder 14 im Vergleich zu den Laschen 7 aufweisen, der Rollstuhl 12 eine Schwenkbewegung um eine liegende Achse vollführt hat, wobei die Schwenkachse durch die beiden Kontaktstellen verläuft, wo die beiden Haltebügel 19 des Rollstuhls 12 den Sicherungsstiften 20 der Laschen 7 anliegen. Auf diese Weise ist das hintere Ende des Rollstuhls 12 mitsamt der Leuchtenleiste 15 überproportional weit angehoben worden, nämlich um ein Maß, welches größer ist als die Hubbewegung der beiden Hubzylinder 16.
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6 zeigt in einer perspektivischen Ansicht von schräg hinten den Rollstuhl 12 in seiner endgültig angehobenen Position, in welcher die Hubzylinder 16 vollständig ausgefahren sind und somit der Schlitten 6 maximal weit angehoben ist. Dabei ist ersichtlich, dass der Rollstuhl 12 aufgrund der erläuterten Schwenkbewegung nun schräg gestellt ist und sich seine beiden Laufräder 14, die am weitesten vom PKW 2 entfernt sind, in einer größeren Höhe über den Untergrund befinden als die beiden Laufräder 14, die den Rampen 4 anliegen und zwar den jeweiligen Halteabschnitten 22 der Rampen 4. Der Rollstuhl 12 ist mithilfe von Spanngurten 23 zusätzlich an der Vorrichtung 1 festgelegt und gesichert, so dass der Rollstuhl 12 nun am PKW 2 transportiert werden kann.