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Die Erfindung betrifft einen Hohlprofilrahmen für Möbel, mit zwei unter einem Winkel aufeinander stoßenden Profilrohren und einem Verstärkungswinkel, der mit je einem Schenkel in eines der Profilrohre eingreift.
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Solche Hohlprofilrahmen können beispielsweise ein Fußgestell eines Tisches bilden. Eines der Profilrohre bildet dann einen waagerechten Rahmenholm, der etwa in Höhe der Tischplatte verläuft und an den zwei durch weitere Profilrohre gebildete Tischbeine rechtwinklig oder unter irgendeinem anderen Winkel angesetzt sind. Durch den Verstärkungswinkel werden die Profilrohre an der Stoßstelle stabil in der gewünschten Position relativ zueinander gehalten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine rationelle Fertigung von unterschiedlich gestalteten Hohlprofilrahmen zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schenkel des Verstärkungswinkels durch ein Gelenk in unterschiedlichen Winkelstellungen miteinander verbindbar sind.
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Das Gelenk erlaubt es, ein und denselben Verstärkungswinkel für Hohlprofilrahmen zu verwenden, bei denen die Profilrohre unterschiedliche Winkel miteinander verbinden. Zwar wird es im allgemeinen erforderlich sein, die Enden der Profilrohre so zu bearbeiten, dass sich an der Stoßstelle ein sauberer Anschluss ergibt, wodurch im allgemeinen der Winkel zwischen den beiden Profilrohren festgelegt wird, so dass er nachträglich nicht mehr veränderbar ist, doch bietet das Gelenk die Möglichkeit, den Verstärkungswinkel an die jeweils gewünschte Winkelstellung der Profilrohre anzupassen. Für ein Sortiment von Hohlprofilrahmen, bei denen die Profilrohre unterschiedliche Winkel miteinander bilden, wird deshalb nur ein einziger Typ von Verstärkungswinkeln benötigt, die in großen Stückzahlen und damit rationell und kostengünstig hergestellt werden können.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In einer Ausführungsform erlaubt das Gelenk eine stufenlose Verstellung des Winkels zwischen den beiden Schenkeln. In einer anderen Ausführungsform lässt das Gelenk nur Winkelstellungen zu, die sich um diskrete Winkelinkremente unterscheiden.
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Das Gelenk kann beispielsweise durch zwei in der Breite reduzierte Fortsätze der beiden Schenkel gebildet werden, die im montierten Zustand Seite an Seite nebeneinander liegen und miteinander fluchtende Durchbrüche mit einem identischen, rotationssymmetrischen Querschnitt aufweisen. Das Gelenk wird dann vervollständigt durch ein in die Durchbrüche gestecktes Kernstück, das ein zu den Durchbrüchen komplementäres Profil hat und die beiden Fortsätze miteinander verbindet. Wenn die Durchbrüche und das Kernstück einen kreisförmigen Querschnitt haben, erlaubt das Gelenk eine stufenlose Winkelverstellung. Wenn die Durchbrüche und das Profil einen polygonalen, sternförmigen oder "zahnradförmigen" Querschnitt haben, der nur bei Drehungen um bestimmte diskrete Winkel rotationssymmetrisch ist, so lässt das Gelenk nur eine stufenweise Verstellung des Winkels zu.
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In einer Ausführungsform ist das Gelenk vollständig in einem der Profilrohre aufgenommen. Dieses Profilrohr kann in einer Seitenwand eine Öffnung aufweisen, die das Hindurchstecken des Kernstücks des Gelenks ermöglicht. Das erlaubt eine Montageweise, bei dem zunächst die getrennten Schenkel des Verstärkungswinkels in das jeweilige Profilrohr eingesteckt werden, die Profilrohre dann in der gewünschten Winkelstellung aneinander angesetzt werden und erst dann das Gelenk vervollständigt wird, indem das Kernstück durch die seitliche Öffnung des einen Profilrohres hindurch in die Durchbrüche der Fortsätze eingesteckt wird.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines Hohlprofilrahmens gemäß der Erfindung;
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2 eine perspektivische Ansicht eines von zwei Verstärkungswinkeln in dem Hohlprofilrahmen nach 1;
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3 eine Detailvergrößerung zu 2;
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4 einen Schnitt durch ein Profilrohr eines Hohlprofilrahmens gemäß der Erfindung; und
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5 bis 7 Beispiele für unterschiedliche Gestaltungen eines erfindungsgemäßen Hohlprofilrahmens.
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Der in 1 gezeigte Hohlprofilrahmen dient beispielsweise als Fußgestell eines Tisches und weist eine horizontale Traverse 10 sowie zwei Tischbeine 12 auf. Die Traverse 10 ist an einer nicht gezeigten Tischplatte zu befestigen und wird durch ein Profilrohr 14 mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt gebildet, das beispielsweise durch Strangpressen aus Aluminium oder einer Leichtmetalllegierung hergestellt werden kann. Die Tischbeine 12 werden durch Profilrohre 16 gebildet, die aus dem gleichen Strangmaterial wie das Profilrohr 14 bestehen können und im Winkel an das Profilrohr 14 angesetzt sind. Im gezeigten Beispiel sind die Profilrohre 16 so angeordnet, dass sie A-förmig zur Mitte der Traverse 10 zusammenlaufen und mit dem die Traverse bildenden Profilrohr 14 jeweils einen Winkel von 60° bilden. Dementsprechend sind die oberen Enden der Profilrohre 16 jeweils unter einem Winkel von 30° angeschrägt, so dass sie unter Bildung einer Stoßfuge satt an der Außenfläche des Profilrohres 14 anliegen können.
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Die Fügestellen zwischen dem Profilrohr 14 und den Profilrohren 16 sind jeweils durch einen Verstärkungswinkel 18 versteift. Jeder Verstärkungswinkel 18 hat zwei Schenkel 20, 22, die durch ein Gelenk 24 miteinander verbunden sind. Der Schenkel 20 und das Gelenk 24 sind in dem Profilrohr 14 aufgenommen. Der Schenkel 22 ist größtenteils in dem zugehörigen Profilrohr 16 aufgenommen, ragt jedoch durch eine in 1 nicht erkennbare Öffnung 26 (siehe 3) in das Innere des Profilrohres 14 hinein.
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In 2 ist einer der Verstärkungswinkel 18 perspektivisch dargestellt. Die beiden Schenkel 20 und 22 haben eine identische Form und werden jeweils durch einen im wesentlichen quaderförmigen länglichen Block aus Aluminium oder Leichtmetall gebildet, in dem in Querrichtung verlaufende Öffnungen 28 ausgespart sind. Jeder Schenkel weist an einem Ende einen abgerundeten Fortsatz 30 auf, der in der Breite auf die Hälfte der Gesamtbreite des Verstärkungswinkels reduziert ist und somit nur von einer Außenfläche des betreffenden Schenkels bis zur Mittelebene dieses Schenkels reicht. Die beiden Fortsätze 30 sind so aneinander angesetzt, dass sie zusammen die volle Breite des Verstärkungswinkels ausfüllen, und sie weisen jeweils einen Durchbruch 32 auf, der einen annähernd kreisförmigen Querschnitt hat, jedoch mit leicht gezahnter innerer Umfangsfläche, so dass die Querschnittsform einem vielstrahligen Stern entspricht. Die Fortsätze 30 sind so aneinander angesetzt, dass ihre Durchbrüche 32 miteinander kongruent sind, so dass ein Kernstück 34, das eine zu den Durchbrüchen komplementäre Querschnittsform hat, durch beide Durchbrüche 32 hindurchgesteckt werden kann. Die Fortsätze 30 und das Kernstück 34 bilden zusammen das Gelenk 24.
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Die Querschnittsform der Durchbrüche 32 und des Kernstücks 34 kann beispielsweise ein Stern mit 60 Zacken sein, die in gleichmäßigen Winkelabständen von 6° angeordnet sind, so dass die Querschnittsform rotationssymmetrisch unter Drehungen um einen Winkel von 6° sowie unter Drehungen um ein ganzzahliges Vielfaches von 6° sind.
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Der Verstärkungswinkel 18 läst sich somit in unterschiedlichen Konfigurationen montieren, die sich in dem zwischen den beiden Schenkeln 20, 22 gebildeten Winkel unterscheiden. In dem hier betrachteten Beispiel kann der Winkel in Inkrementen von 6° variiert werden.
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Die Querschnittsform der Schenkel 20 und 22 ist so gewählt, dass diese Schenkel sich passend in die Profilrohre 14 und 16 einstecken lassen, die beispielsweise einen rechteckigen Querschnitt von 40 mm × 50 mm haben. In den Außenflächen jedes Schenkels, die parallel zur Achse des Kernstücks 34 verlaufen, sind quer verlaufende Nuten 36 gebildet, die den Reibungswiderstand beim Einstecken in die Profilrohre 14, 16 verringern. Durch Auflaufschrägen 38 an den freien Enden der Schenkel wird das Einstecken in die Profilrohre weiter erleichtert.
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Die Schenkel 20, 22 können aus einem identischen Strangprofil hergestellt werden, wobei die Extrusionsrichtung beim Herstellen des Strangprofils die Breitenrichtung des Schenkels ist, also die Richtung, in der die Nuten 36 verlaufen. Der Strang wird dann in Stücke aufgeteilt, die die einzelnen Schenkel 20, 22 bilden und jeweils an einem Ende so ausgeklinkt werden, dass der stehenbleibende Teil den Fortsatz 30 bildet.
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In dem in 2 gezeigten Beispiel weist der Schenkel 20 mehrere vorgebohrte Schraubenlöcher 40 auf. Der andere Schenkel 22 hat in dem in 2 gezeigten Zustand noch keine Schraubenlöcher.
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Bei der Montage des Hohlprofilrahmens kann man beispielsweise wie folgt vorgehen. Zunächst werden nur die Schenkel 20 der beiden Verstärkungswinkel 18 von den offenen Enden des Profilrohres 14 her in dieses Profilrohr eingeschoben, und zwar in einer Orientierung, in der ihre Fortsätze 30 einander zugewandt sind, wie in 3 gezeigt ist. In der Seitenwand des Profilrohres 14, die in der Schnittdarstellung in 3 nicht sichtbar ist, sind Schraubenlöcher in dem gleichen Bohrmuster vorgebohrt wie die Schraubenlöcher 40 in den Schenkeln 20. Nach passender Justierung der Schenkel 20 in Axialrichtung des Profilrohres 14 können die Schenkel 20 daher mit Schrauben fixiert werden. Vorzugsweise werden die Schenkel 20 zusätzlich in dem Profilrohr 14 verklebt.
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In der in 3 unteren Wand des Profilrohres 14 ist die Öffnung 26 erkennbar, durch welche die Fortsätze 30 der Schenkel 22 eingeführt werden können. Jeder dieser Schenkel 22 wird so positioniert, dass sein Fortsatz 30 an dem entsprechenden Fortsatz des Schenkels 20 anliegt, die Durchbrüche 32 miteinander fluchten, und der Winkel zwischen den Schenkeln 20, 22 dem gewünschten Winkel zwischen den Profilrohren 14, 16 entspricht.
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In der in 3 nicht sichtbaren Wand des Profilrohres 14, in der sich auch die Schraubenlöcher befinden, sind zwei größere Öffnungen 42 (4) gebildet, die mit den Durchbrüchen 32 der Fortsätze 30 fluchten. Durch diese Öffnungen 42 hindurch werden die Kernstücke 34 in die Fortsätze 30 eingesteckt, um die Schenkel 20 und 22 jedes Verstärkungswinkels in der gewünschten Winkelstellung aneinander zu fixieren. Auch die Kernstücke 34 werden Vorzugsweise in den Durchbrüchen 32 verklebt. Danach werden die Profilrohre 16 auf die Schenkel 22 aufgeschoben, bis sie auf Stoß an dem Profilrohr 14 anliegen, wie in 3 gezeigt ist, und ebenfalls verklebt. Durch die Anlage der Enden der Profilrohre 16 an dem Profilrohr 14 wird die endgültige Position der Profilrohre 16 relativ zu den Schenkeln 22 bestimmt. Erst in diesem Stadium werden durch die Wand der Profilrohre 16 hindurch Schraubenlöcher 44 in die Schenkel 22 gebohrt, damit auch die Profilrohre 16 durch Schrauben an den Versteifungswinkeln 18 fixiert werden können.
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Die Profilrohre 14, 16 können einen an die Querschnittsform der Schenkel 20 und 22 angepassten rechteckigen Querschnitt haben. Generell genügt es dabei, wenn der Innenquerschnitt der Profilrohre an den Außenquerschnitt der Schenkel 20, 22 angepasst ist. Der Außenquerschnitt der Profilrohre kann hingegen auch eine abweichende Form haben. Beispielsweise lassen sich die oben beschriebenen Verstärkungswinkel 18 auch für Profilrohre 14' mit der in 4 gezeigten Querschnittsform verwenden. Diese Profilrohre haben einen beispielsweise quadratischen Außenquerschnitt, weisen jedoch innen eine (in diesem Beispiel trapezförmige) Trennwand 46 auf, die mit drei Wänden des Profilrohres einen rechteckigen, an den Querschnitt der Schenkel 20, 22 Innenquerschnitt definieren. Der Querschnitt eines Schenkels 20 ist in 4 strichpunktiert angedeutet. Die Schnittebene ist in 4 so gewählt, dass sie durch die große, kreisförmige Öffnung 42 für die Kernstücke 34 sowie durch die Öffnung 26 für die Schenkel 22 hindurchgeht.
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In dem in 1 und 3 gezeigten Beispiel sind die beiden Verstärkungswinkel 18 unmittelbar benachbart zueinander in dem Profilrohr 14 angeordnet, so dass zweckmäßigerweise eine gemeinsame Öffnung 26 für die beiden Schenkel 22 vorgesehen sein kann. Die oben beschriebene Montageweise erlaubt es, die Abmessungen der Öffnung 26 so klein zu halten, dass sie von den Profilrohren 16 nahezu vollständig abgedeckt wird. Wahlweise ist es auch möglich, anstelle der einzigen Öffnung 26 zwei getrennte Öffnungen für die Schenkel 22 der beiden Verstärkungswinkel 18 vorzusehen. In diesem Fall können die getrennten Öffnungen vollständig durch die Profilrohre 16 abgedeckt werden.
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Im letzteren Fall können die Gelenke 24 und damit die Ansatzstellen für die Profilrohre 16 auch einen größeren Abstand zueinander aufweisen, wie beispielsweise in 5 gezeigt ist. Wenn es akzeptabel ist, dass die Öffnungen 26 des Profilrohres 14 teilweise offen bleiben, weil diese Öffnungen an der Unterseite der Traverse 10 ohnehin kaum sichtbar sind, so kann die Länge dieser Öffnungen auch so groß gewählt werden, dass sie größer ist als die Länge des Schenkels 20. Das ermöglicht eine abgewandelte Montageweise, bei der zunächst die beiden Schenkel 20, 22 des Verstärkungswinkels 18 miteinander verbunden werden und erst dann der Verstärkungswinkel mit seinem Schenkel 20 durch die Öffnung 26 hindurch in das Profilrohr 14 eingeführt wird.
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In dem in 5 gezeigten Beispiel sind die Schenkel 20, 22 der beiden Verstärkungswinkel außerdem auf einen anderen Winkel eingestellt, so dass die Tischbeine 12 hier mit der Traverse 10 jeweils einen Winkel von 84° bilden.
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6 zeigt eine abgewandelte Konfiguration, bei der die Profilrohre 16 unmittelbar an den Enden der Traverse 10 an das Profilrohr 14 angesetzt sind. In diesem Fall sind die Schenkel 20 der Verstärkungswinkel 18 in umgekehrter Orientierung in das Profilrohr 14 eingesteckt.
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Während bei dem in 6 gezeigten Beispiel die Tischbeine 12 leicht nach außen ausgestellt sind, lässt sich wahlweise auch eine Konfiguration realisieren, bei der die Tischbeine 12 wie in 7 nach unten zusammenlaufen. Dazu braucht lediglich die Winkelstellung der Schenkel 20, 22 der Verstärkungswinkel 18 entsprechend eingestellt zu werden.
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Bei dem hier gezeigten Beispiel ist aufgrund des sternförmigen Querschnitts der Durchbrüche 32 und der Kernstücke 34 eine Änderung der Winkelstellung nur in Inkrementen von 6° möglich. Wahlweise können die Durchbrüche und die Kernkörper jedoch auch einen kreisförmigen Querschnitt halten, was eine stufenlose Einstellung des Winkels erlaubt.