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Die Erfindung betrifft eine Fettpresse mit einem Pressenrohr, das an einem Ende durch eine an einem Pressenkopf gebildete Abschlusskappe abgeschlossen ist, einer in dem Pressenkopf auf der dem Pressenrohr entgegengesetzten Seite der Abschlusskappe gebildeten Hochdruck-Kolbenpumpe, der über einen Durchlass in der Abschlusskappe Fett aus dem Pressenrohr zuführbar ist, und mit einem die Abschlusskappe durchsetzenden Nachfüllventil.
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Eine Fettpresse dieser Art kann beispielsweise als Handhebelfettpresse ausgebildet sein, bei der die Hochdruck-Kolbenpumpe betätigt wird, indem ein gelenkig am Pressenkopf angebrachter Handhebel relativ zu dem Pressenrohr verschwenkt wird. Das Pressenrohr dient zur Aufnahme eines gewissen Fettvorrates. Wenn deren Handhebel vom Pressenrohr weg geschwenkt wird, so wird Fett aus dem Pressenrohr in die Hochdruck-Kolbenpumpe angesaugt oder mit Hilfe eines im Pressenrohr angeordneten Kolbens in die Hochdruckpumpe gedrückt. Wenn der Handhebel in die entgegengesetzte Richtung geschwenkt wird, so wird das in der Hochdruck-Kolbenpumpe enthaltene Fett unter hohem Druck durch einen Auslass ausgepresst. Das Nachfüllventil ermöglicht es, den Fettvorrat im Pressenrohr wieder aufzufüllen, ohne dass dazu der Pressenkopf vom Pressenrohr gelöst werden muss.
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Bei herkömmlichen Fettpressen dieser Art verläuft das Nachfüllventil parallel zur Achse des Pressenrohres in einer seitlich zu der Hochdruck-Kolbenpumpe versetzten Position durch die Wand der Abschlusskappe.
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Es sind auch Fettpressen bekannt, bei denen der Fettvorrat nicht unmittelbar im Pressenrohr aufgenommen ist, sondern in einer Kartusche, die in das Pressenrohr eingeschoben und an einen in der Abschlusskappe gebildeten Anschluss der Hochdruck-Kolbenpumpe angekuppelt werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine vielseitiger einsetzbare Fettpresse zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Nachfüllventil schräg zur Achse des Pressenrohres durch einen die Hochdruck-Kolbenpumpe aufnehmenden Block des Pressenkopfes hindurch zu einer Mündung in das Pressenrohr verläuft.
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Bei dieser Anordnung liegt die Mündung des Nachfüllventils in das Pressenrohr in der von der Hochdruck-Kolbenpumpe abgedeckten Zone der Abschlusskappe und damit in unmittelbarer Nähe der Achse des Pressenrohres. Das erlaubt es, die Fettpresse auch mit Fettkartuschen zu verwenden, die zur Ankupplung an den Pressenkopf einen Hals mit verhältnismäßig geringem Durchmesser aufweisen. Aufgrund der speziellen Anordnung des Nachfüllventils liegt die Mündung des Nachfüllventils dann immer noch innerhalb des Halses der Kartusche, so dass auch die Kartusche nachgefüllt werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist im Unteranspruch angegeben. Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Fettpresse;
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2 einen vergrößerten axialen Schnitt durch die Fettpresse im Bereich eines Pressenkopfes; und
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3 einen Schnitt längs der Linie III-III in 2.
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Die in 1 gezeigte Fettpresse 10 weist einen Pressenkopf 12 auf, an den ein Pressenrohr 14 beispielsweise mittels einer Verschraubung 16 lösbar angekuppelt ist. In dem Pressenrohr 14 ist eine Kartusche 18 aufgenommen, die einen gewissen Vorrat an Fett enthält.
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Der Pressenkopf 12 ist in einem Stück aus Druckguss hergestellt und gliedert sich in eine die Verschraubung 16 bildende Abschlusskappe 20 und einen längs eines Durchmessers über die Außenseite der Abschlusskappe verlaufenden Block 22, der in bekannter Weise eine selbstansaugende Hochdruck-Kolbenpumpe 24 (2) aufnimmt, die mit Hilfe eines Handhebels 26 betätigbar ist. Wenn der Handhebel 26 aus der in 1 gezeigten Stellung heraus vom Pressenrohr 14 weg geschwenkt wird, so wird Fett aus der Kartusche 18 angesaugt, und wenn der Handhebel anschließend wieder gegen das Pressenrohr geschwenkt wird, so wird das angesaugte Fett unter hohem Druck durch einen Auslass 28 der Fettpresse ausgepresst.
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Die Kartusche 18 weist ein rohrförmiges, am hinteren Ende (unten in 1) offenes Gehäuse aus Kunststoff auf und verjüngt sich am vorderen Ende zu einem Gewindehals 30. Dieses Ende der Kartusche ist dicht an einen im Pressenkopf 12 gebildeten Anschluss 32 angekuppelt.
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Das Pressenrohr 14 weist im Bereich seines hinteren Endes eine umlaufende Sicke auf, die ein Widerlager 34 für eine Feder 36 bildet, in diesem Beispiel eine an den Enden plangeschliffene Schraubenfeder. Die Feder 36 stützt sich an dem Widerlager 34 ab und liegt mit ihrem Umfang nahezu spielfrei an der Innenfläche des Pressenrohres 14 an. Ihr vorderes Ende drückt auf das offene hintere Ende der Kartusche 18, so dass diese mit ihrem vorderen Ende mit einer gewissen Kraft gegen den Anschluss 32 gespannt wird.
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Wenn die Kartusche 18 gewechselt werden soll, wird das Pressenrohr 14 vom Pressenkopf 12 abgeschraubt, und die Kartusche 18 lässt sich dann einfach abziehen und durch eine volle neue Kartusche ersetzen. Wenn anschließend das Pressenrohr 14 aufgeschoben und festgeschraubt wird, wird automatisch wieder eine dichte Verbindung zwischen der Kartusche und der Kolbenpumpe hergestellt, und zwar auch dann, wenn sich die neue Kartusche in ihrer Läge von der alten Kartusche unterscheidet. Auf diese weise lässt sich die erfindungsgemäße Fettpresse mit Kartuschen unterschiedlicher Fabrikate verwenden.
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Die Kartusche 18 weist im gezeigten Beispiel einen Folgekolben 38 auf, der durch einen Teller aus Kunststoff gebildet wird und verschiebbar in dem rohrförmigen Teil der Kartusche 18 geführt ist. Es sind Kartuschen bekannt, die im Auslieferungszustand am vorderen Ende durch einen lösbaren Deckel verschlossen sind und am hinteren Ende einen Multifunktionsdeckel aufweisen, der durch ein umlaufendes abreißbares Halteband am Gehäuse gehalten ist. Nach dem Abreißen des Haltebandes lässt sich der Multifunktionsdeckel als Folgekolben 38 verwenden.
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Der Fettvorrat in der Kartusche füllt nach dem Entfernen eines vorderen Deckels den Raum zwischen dem Anschluss 32 und dem Folgekolben 38 im wesentlichen vollständig aus. Wenn durch die Wirkung der selbstansaugenden Kolbenpumpe Fett aus der Kartusche 18 abgesaugt wird, so verschiebt sich der Folgekolben 38 aufgrund des von außen wirkenden Luftdruckes selbsttätig in Richtung Pressenkopf.
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In 2 sind der Pressenkopf 12 und das daran anschließende Ende des Pressenrohres 14 in einem vergrößerten axialen Schnitt gezeigt. Der Anschluss 32 wird durch einen in den Pressenkopf 12 eingepressten oder eingeklebten ringförmigen Stutzen gebildet. Ein Durchlass 40 verbindet das Innere des Stutzens mit einem Zylinder 42, in dem ein Kolben 44 der Hochdruck-Kolbenpumpe 24 verschiebbar ist.
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Die Kartusche 18 ist an ihrem dem Pressenkopf 12 zugewandten Ende unter Bildung einer umlaufenden, leicht konischen Schulter zu dem Gewindehals 30 verjüngt, der eine Auslassöffnung der Kartusche begrenzt. An dem Hals ist ein Außengewinde gebildet, dass es bei einigen Fabrikaten von Fettpressen erlaubt, die Kartusche an einen Gewindeanschluss des Pressenkopfes anzuschrauben. Die Länge (vorzugsweise mehr als 10 mm) und der Durchmesser (vorzugsweise mehr als 30 mm) des Anschlusses 32 sind so gewählt, dass der Stutzen den Gewindehals 30 vollständig aufnimmt und mit Abstand umgibt. Eine gasdichte Verbindung zwischen der Hochdruck-Kolbenpumpe 24 und der Kartusche 18 wird somit dadurch hergestellt, dass der Stutzen des Anschlusses 32 mit seinem verrundeten Rand an der Schulter der Kartusche anliegt. Das erlaubt eine dichte Ankupplung der Kartusche an den Pressenkopf auch bei Kartuschen, bei denen der umlaufende Rand am freien Ende des Halses nicht glatt ist, sondern beispielsweise Scharten oder Kerben aufweist. Die Feder 36 sorgt dafür, dass die Kartusche mit ausreichender Andruckkraft gegen den Anschluss 32 gedrückt wird. Da der Stutzten den Hals und dessen Außengewinde mit Abstand umgibt, treten auch keine Reibungskräfte auf, die die Andruckkraft vermindern würden.
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Wenn sich der Kolben 44 nach rechts in 2 bewegt, so wird Fett über der Durchlass 40 angesaugt. Wenn sich der Kolben nach links über den Durchlass 40 hinweg bewegt, so wird das im Zylinder 42 eingeschlossene Fett unter hohem Druck über ein Rückschlagventil 46 aus dem Auslass 28 ausgepresst.
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Der Pressenkopf 12 lässt sich nicht nur mit Kartuschen des hier gezeigten Typs verwenden, sondern kann auch vielseitig mit anderen Kartuschenfabrikaten kombiniert werden. Ebenso ist es möglich, Fett unmittelbar in das Pressenrohr 14 einzufüllen und die Fettpresse ohne Kartusche zu benutzen.
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In den Pressenkopf 12 ist ein Nachfüllventil 48 integriert. Wenn der Fettvorrat in der Kartusche 18 oder im Pressenrohr 14 erschöpft ist, so kann über das Nachfüllventil 38 Fett nachgefüllt werden, ohne dass der Pressenkopf 12 vom Pressenrohr 14 gelöst werden muss.
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Wie am deutlichsten in 3 zu erkennen ist, handelt es sich bei dem Nachfüllventil 48 um ein Rückschlagventil, das dicht in eine Gewindebohrung 50 eingeschraubt ist, die schräg, beispielsweise unter einem Winkel von 45° zur Achse des Pressenrohres 14, durch die Abschlusskappe 20 und auch durch einen Teil des Blockes 22 verläuft, in dem der Zylinder 42 der Hochdruck-Kolbenpumpe gebildet ist. Eine Mündung 52, über die das Nachfüllventil 48 mit dem Inneren des Pressenrohres 14 oder, sofern eine Kartusche 18 eingesetzt ist, mit dem Inneren der Kartusche verbindet, liegt somit in unmittelbarer Nähe zur Mittlelachse des Pressenrohres. Beispielsweise beträgt der Abstand zwischen der Mündung 52 und der Mittlelachse des Pressenrohres weniger als 30 mm, vorzugsweise weniger als 20 mm oder gar weniger als 10 mm. So ist sichergestellt, dass die Mündung 52 auch dann noch innerhalb des Gewindehalses 30 der Kartusche liegt, wenn dieser Gewindehals einen sehr kleinen Durchmesser hat.
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Wenn Fett mit Hilfe des Nachfüllventils 48 nachgefüllt werden soll, so wird eine nicht gezeigte Nachfüllpresse an das Nachfüllventil angesetzt, und Fett wird durch die Mündung 52 in das Innere des Pressenrohres bzw. der Kartusche gepresst. Sofern eine Kartusche verwendet wird, ist der Widerstand, den das Fett beim Eintritt in die Kartusche zu überwinden hat, so gering, dass die Kraft der Feder 36 ausreicht, die Kartusche mit dem Anschluss 32 in Anlage zu halten.