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Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Verhinderung des Missbrauchs eines Funkschlüssels durch Reichweitenverlängerung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Technischer Hintergrund
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Funkschlüssel erfreuen sich gerade im Automobilbereich zunehmender Beliebtheit, finden aber auch für andere Anwendungszwecke zunehmend Verbreitung.
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Das System besteht aus einem Funkschlüssel und einer dem Funkschlüssel zugeordneten Sende- und Empfangseinheit, die sich den dem Objekt befindet zu dem der Zugang und/oder Zugriff derart gesichert ist, dass er nur mithilfe des Funkschlüssels erlangt werden kann.
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Nachfolgend sei dies exemplarisch anhand eines Funkschlüssels für ein Kraftfahrzeug erläutert.
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Das System funktioniert normalerweise so, dass immer dann, wenn sich eine Hand dem Türgriff eines mit einem Funkschlüssel ausgestatteten Fahrzeugs nähert, die Sende- und Empfangseinheit aktiviert wird. Dies passiert normalerweise mithilfe eines kapazitiven oder optischen Näherungssensors, der etwa in den Türgriff eingelassen ist und die Annäherung des mutmaßlichen Funkschlüsselträgers detektiert, etwa wenn dieser nach dem Türgriff greift.
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Wird eine Annäherung eines potentiellen Funkschlüsselträgers detektiert, dann wird die Sende- und Empfangseinheit aus dem „Schlaf-Modus“ geweckt. Mindestens eine, meist mehrere im Fahrzeug verteilte Antennen der Sende- und Empfangseinheit senden daraufhin eine Anfrage an den Funkschlüssel aus, meist auf einer LF-Frequenz von 125 bzw. 130 kHz.
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Die Sende- und Empfangseinheit geht in einem nächsten Schritt auf Empfang im UHF-Bereich, in Europa sind das meistens 433 MHz. Die Sende- und Empfangseinheit wartet dann auf Bestätigung.
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Trägt derjenige, der sich mit der Hand dem Türgriff angenähert hat, einen passenden Funkschlüssel mit einem RFID-Transponder bei sich, dann empfängt dieser Funkschlüssel das 125 kHz-Signal. Das Signal wird dekodiert und von dem Funkschlüssel mit einer neuen Kodierung im UHF-Frequenzbereich wieder ausgesandt.
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Dieses Signal wird von der Sende- und Empfangseinheit im Fahrzeug empfangen und dort dekodiert.
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Da die Sende- und Empfangseinheit beide Dekodiertabellen kennt, kann sie das von ihr ursprünglich abgegebene Signal mit dem soeben vom Funkschlüssel empfangenen Signal vergleichen. Wenn der Signalabgleich stimmt, wird das Türschloss entriegelt. Wird hingegen innerhalb einer vorherbestimmten Zeit keine richtige Antwort detektiert, dann wird das Schloss nicht entriegelt, stattdessen schaltet die Sende- und Empfangseinheit nach einiger Zeit wieder in den Stand-by-Modus.
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Alternativ kann bei solchen Systemen das Fahrzeug auch mit der Fernbedienung geöffnet werden.
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Ein Funkschlüssel besteht daher vorzugsweise aus einer Fernbedienung und einem RFID-Transponder. Manchmal ist in den Schlüssel auch noch ein mechanischer Notschlüssel integriert.
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In ähnlicher Art und Weise wird der Motor gestartet. Immer dann, wenn die im Fahrzeug befindliche oder die über das Fahrzeug verteilten Antennen der Sende- und Empfangseinheit erkennen, dass der Funkschlüssel mit dem RFID-Transponder offensichtlich im Fahrzeug ist, dann kann der Motor über den Start-/Stoppknopf betätigt werden.
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Um die notwendige Diebstahlsicherheit herzustellen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Türen nicht geöffnet werden können und das Fahrzeug nicht gestartet werden kann, wenn sich der Schlüssel nicht in unmittelbarer Nähe des Fahrzeugs bzw. im Fahrzeug befindet. Zu diesem Zweck ist die Reichweite der bei derartigen Systemen verwendeten LF-Antennen begrenzt. Hängt der Schlüssel beispielsweise im Haus am Schlüsselbrett, während das Fahrzeug in der Garage steht, dann ist die Entfernung zu groß, um eine Kommunikation zwischen dem Funkschlüssel und der Sende- und Empfangseinheit des Fahrzeugs zuzulassen. Das Fahrzeug ist sicher versperrt und kann auch nicht gestartet werden.
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Die Schwachstelle derartiger Systeme liegt darin, dass Autodiebe das System durch Reichweitenverlängerung missbrauchen können, was auch als sogenannte Relais-Station-Attack oder kurz RSA bezeichnet wird, und dadurch Zugriff auf das Fahrzeug erlangen.
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Ausgangspunkt ist der Gedanke, dass in vielen Haushalten die Autoschlüssel und damit auch der Funkschlüssel in unmittelbarer Nähe der Eingangstür abgelegt oder an ein Schlüsselbrett gehängt werden.
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Der Angriff erfolgt durch zwei Angreifer, die beide mit mindestens einer Relais-Station ausgerüstet sind. Unter einer ersten Relais-Station versteht man hier ein elektronisches Gerät, von denen eines das Signal, das die fahrzeugeigene Sende- und Empfangseinheit aussendet, aufnimmt und an die zweite Relais-Station weitersendet, die dieses Signal ihrerseits wieder an ihren Nahbereich abgibt. Derjenige der Angreifer, der die erste Relais-Station bedient, nähert sich dem Fahrzeug, berührt z. B. den Türgriff und empfängt dann mit seiner ersten Relais-Station das von der Sende- und Empfangseinheit des Fahrzeugs ausgesandte Signal. Dieses wird an die zweite Relais-Station übermittelt. Der Angreifer, der die zweite Relais-Station bedient, hält sich in der Nähe der Eingangstür auf, hinter der sich der Funkschlüssel befindet oder in der Nähe der Person, die den Funkschlüssel bei sich trägt. Mit der zweiten Relais-Station wird das vom Fahrzeug ausgestrahlte Signal, das ursprünglich eine geringe Reichweite hatte, dem Funkschlüssel zugestrahlt. Dieser wird daraufhin aktiv, das von ihm ausgesandte, oft im MHz-Bereich liegende und daher reichweitenstärkere Rücksignal wird entweder direkt von der Sende- und Empfangseinheit des Fahrzeugs empfangen oder ebenfalls mithilfe der verwendeten oder weiterer entsprechender Relais-Stationen dem Fahrzeug zugestrahlt. Auf diese Art und Weise wird die Distanz zwischen dem Funkschlüssel und dem Fahrzeug soweit verringert, dass der Sende- und Empfangseinheit des Fahrzeugs vorgegaukelt wird, der Funkschlüssel befände sich in der Nähe des Fahrzeugs. Daraufhin werden die Türen des Fahrzeugs geöffnet und das Fahrzeug kann auch angelassen und weggefahren werden.
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Bei neueren Funkschlüsseln haben die Hersteller dieses Problem bereits erkannt und Maßnahmen gegen einen derartigen Missbrauch getroffen. Hier wird beispielsweise die Gruppenlaufzeit gemessen und das System verweigert bei einer entsprechenden Überschreitung den Dienst. Andere Systeme erkennen illegale Intermodulationsprodukte im Nutzkanal oder die durch die Relais-Technik veränderte Feldstärke.
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Wiederum andere Systeme verwenden komplexe Modulationsarten, die eine einfache Relais-Station nicht demodulieren oder modulieren kann.
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All diese Ansätze kommen aber jenen Fahrzeugbesitzern nicht zugute, die bereits ein mit einem Funkschlüssel der ersten Generation ausgestattetes Fahrzeug besitzen, das derartigen Angriffen schutzlos ausgeliefert ist.
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Um auch solche Fahrzeugbesitzer gegen Diebstahl absichern zu können, schlägt das deutsche Patent
DE 10 2014 006 389 B3 vor, nachträglich in den Funkschlüssel eine Vorrichtung einzubauen, mit deren Hilfe sich der im Funkschlüssel vorhandene Sender und/oder Empfänger deaktivieren lässt. Der Nachteil eines solchen Systems ist, dass ein mechanischer Eingriff in den Funkschlüssel bzw. seine elektrischen Bauteile erforderlich ist. Ein solcher verursacht nicht nur einigen Aufwand, sondern beeinträchtigt unter Umständen auch die Funktionsfähigkeit des Funkschlüssels, insbesondere dann, wenn dieser nachtägliche Eingriff womöglich nicht sachgerecht vorgenommen wird.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem
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Angesichts dessen ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Lösung anzugeben, wie ein Funkschlüssel nachträglich gegen Missbrauch gesichert werden kann, ohne in den Funkschlüssel selbst eingreifen zu müssen.
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Die erfindungsgemäße Lösung
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Die erfindungsgemäße Lösung ist ein Gerät zur Verhinderung des Missbrauchs eines Funkschlüssels, insbesondere durch Reichweitenverlängerung. Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass das Gerät einen Bewegungssensor umfasst. Dieses, im Regelfall völlig separat bzw. unabhängig vom Funkschlüssel ausgebildete und arbeitende Gerät ist so mit dem Funkschlüssel verbindbar, dass der Bewegungssensor eine Bewegung des Funkschlüssels detektiert. Dies erfolgt im Regelfall dadurch, dass das erfindungsgemäße Gerät und der Funkschlüssel mechanisch so miteinander verbunden sind, dass eine Bewegung des Funkschlüssels zwangsläufig bzw. in nahezu allen Fällen auch eine Bewegung des erfindungsgemäßen Geräts zur Folge hat.
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Das erfindungsgemäße Gerät besitzt einen Aktuator, der die Funktion des Funkschlüssels unterbindet, wenn eine vorgegebene Zeit seit der letzten Bewegung des Funkschlüssels vergangen ist.
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Hinter diesem Lösungsansatz steckt der Gedanke, dass jedem ordnungsgemäßen Gebrauch des Funkschlüssels eine Annäherung des Funkschlüssels in der Tasche oder Hand des rechtmäßigen Besitzers vorausgeht, im Zuge derer der Funkschlüssel zwangsläufig bewegt wird, denn der rechtmäßige Besitzer muss ja zunächst mit dem Funkschlüssel zu dem Auto gehen.
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Hat hingegen eine vorbestimmte Zeit keine Bewegung des Funkschlüssels mehr stattgefunden, dann ist der Funkschlüssel mit aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in der Nähe des Wagens und das erfindungsgemäße Gerät unterbindet dann eine Kommunikation des Funkschlüssels mit der Sende- und Empfangsstation des Fahrzeugs. Das erfindungsgemäße Gerät vereitelt auf diese Art und Weise den oben beschriebenen Relais-Station-Angriff.
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Der Begriff des „Funkschlüssels“ beschreibt in seiner engeren, bevorzugten Bedeutung einen mechanischen Schlüssel, der mit einem Funksender ausgestattet ist. Diese Bedeutung ist aber nicht zwangsläufig, in seinem weiteren Sinne bezeichnet dieser Begriff ein Funk-Zugangsmodul.
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Im Regelfall handelt es sich bei dem Aktuator des erfindungsgemäßen Geräts um einen Störsender. Sofern dieser aktiviert ist, macht er ein zum Empfang durch den Funkschlüssel bestimmtes Funksignal, das von der Sende- und Empfangseinheit des Fahrzeugs ausgesandt und auf beliebigem Weg dem Funkschlüssel zugeleitet wird, für den Funkschlüssel unverwertbar. Zusätzlich oder alternativ macht er das vom Funkschlüssel ausgesandte Signal für die mit dem Funkschlüssel kooperierende Sende- und Empfangsstation des Fahrzeugs unverwertbar.
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Aufgrund dessen ist im Regelfall keine qualifizierte physische oder gar elektrische Verbindung zwischen dem erfindungsgemäßen Gerät und dem Funkschlüssel erforderlich. Es reicht vielmehr, dass lediglich die Gehäuse des Funkschlüssels und des erfindungsgemäßen Geräts so miteinander verbunden sind – beispielsweise durch eine Schlüsselkette oder einen Schlüsselring – dass sie stets gemeinsam und in Nachbarschaft zueinander getragen werden. Denn dann kann das erfindungsgemäße Gerät, wenn der es ihn eingebaute Bewegungssensor eine Bewegung detektiert, davon ausgehen, dass auch der Funkschlüssel bewegt worden ist. Es kann dann eine Entscheidung treffen, ob die Funktion des Funkschlüssels zu unterbinden ist oder nicht.
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Besondere Ausgestaltungsoptionen
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Vorzugsweise besitzt das erfindungsgemäße Gerät eine eigene Elektronik, die unabhängig von der Elektronik des Funkschlüssels arbeitet. Diese wertet das Signal des Bewegungssensors aus und detektiert eingehende Signale, die ursprünglich von der Sende- und Empfangseinheit ausgesandt worden sind und/oder sie detektiert ausgehende Signale, die von dem Funkschlüssel ausgesandt werden. Erstes ist bevorzugt, da dem erfindungsgemäßen Gerät dann eine längere Reaktionszeit verbleibt, innerhalb derer entschieden werden kann, ob der Aktuator die Kommunikation des Funkschlüssels zu unterbinden hat, oder nicht.
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Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Gerät so ausgelegt, dass es in einem Anlernmodus betrieben werden kann, in dem es das von der Sende- und Empfangseinheit ausgehende Signal empfangen, ggf. analysieren und so abspeichern kann, dass dieses Signal künftig erkannt werden kann. Ein vergleichbarer Anlernmodus kann für das vom Funkschlüssel ausgesandte Signal vorgesehen sein.
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Vorzugsweise ist der Bewegungssensor de erfindungsgemäßen Geräts so konzipiert, dass er auch die im Fahrbetrieb unweigerlich auftretende Karosseriebewegung und/oder Beschleunigung detektiert. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass das erfindungsgemäße Gerät nicht unbeabsichtigt während der Fahrt, wenn der Funkschlüssel längere Zeit vergleichsweise „ruhig“ im Fahrzeug abgelegt liegt, aktiv wird und die Kommunikation zwischen dem Funkschlüssel und der fahrzeugseitigen Sende- und Empfangseinheit behindert und dadurch im Fahrzeugbetrieb unvorhergesehenerweise stört.
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Alternativ oder zusätzlich kann das erfindungsgemäße Gerät so konzipiert sein, dass die Elektronik des Geräts den Aktuator deaktiviert, wenn eine Kommunikation zwischen dem Funkschlüssel und dem Fahrzeug detektiert wird, die sich nahtlos oder innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls an die erste Kommunikation anschließt, die das erfindungsgemäße Gerät wegen der damit im Zusammenhang stehenden Bewegung als ordnungsgemäß erkannt hat. Es ist dann also so, dass das erfindungsgemäße Gerät eine Kommunikation zwischen der Sende- und Empfangseinheit, die als „ordnungsgemäß begonnen“ erkannt wurde, dauerhaft zulässt und erst dann wieder zu prüfen beginnt, wenn eine längere Kommunikationspause zwischen dem Funkschlüssel und der Sende- und Empfangseinheit darauf schließen lässt, dass das Fahrzeug zwischenzeitlich abgestellt worden ist oder jedenfalls der Fahrbetrieb geendet hat.
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Auch dies stellt eine Absicherung gegen Störungen im Fahrzeugbetrieb dar. Erkennt das erfindungsgemäße Gerät Bewegungen und lässt daher eine Kommunikation zwischen dem Funkschlüssel und der Empfangsstation zu und wird im Anschluss daran erkannt, dass der Funkschlüssel stetig oder in bestimmten Zeitintervallen weiterhin mit der fahrzeugseitigen Sende- und Empfangsstation kommuniziert, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass der Funkschlüssel sich im Fahrzeug befindet und derzeit keine Störung der Kommunikation zwischen dem Funkschlüssel und der Empfangsstation gewünscht ist. Auf diese Art und Weise kann ebenfalls sicher ausgeschlossen werden, dass es zu Störungen des Fahrzeugbetriebs kommt oder das erfindungsgemäße Gerät plötzlich eingreift, obwohl der Funkschlüssel rechtmäßig geraume Zeit still im Fahrzeug gelegen hat. Das ist vor allen Dingen dann von Interesse, wenn zum Beispiel eine Stausituation bewältigt werden muss. Hier kann es tatsächlich sein, dass der Funkschlüssel längere Zeit nahezu unbewegt im praktisch stillstehenden oder extrem langsam fahrenden Fahrzeug liegt. Dies darf das erfindungsgemäße Gerät nicht dazu veranlassen, die Kommunikation zwischen dem Funkschlüssel und der Sende- und Empfangsstation unbeabsichtigt zu stören.
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Ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
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Die 1 illustriert ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Geräts in seinem Zusammenwirken mit einem Funkschlüssel.
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Die 2a illustriert einen erfolgreichen Angriff, hier am Beispiel eines Funkschlüssels für ein Fahrzeug.
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Die 2b illustriert, wie das erfindungsgemäße Gerät einen Angriff abwehrt, ebenfalls am Beispiel eines Funkschlüssels für ein Fahrzeug.
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In 1 gut zu erkennen ist der Funkschlüssel 1. Er ist mit einem hier nicht dargestellten RFID-Transponder versehen.
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Er kann einen Ansatz 2 aufweisen, um ihn nach Art eines Zündschlüssels in eine hierfür bestimmte Öffnung des Fahrzeugs einzustecken und so im Fahrbetrieb eine definierte Position einzunehmen. Diese Bauart ist aber kein Muss.
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Darüber hinaus ist in den Funkschlüssel 1 im Regelfall eine Fernbedienung 3 integriert, die hier durch verschiedene Tasten zum Öffnen, zum Schließen und zum separaten Öffnen und Schließen des Kofferraums symbolisiert wird.
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Der Funkschlüssel ist in einem Gehäuse untergebracht, das vorzugsweise eine Öse 4 besitzt. Über diese Öse 4 kann der Funkschlüssel mit einem Schlüsselring 5 oder einer Schlüsselkette bzw. einem Schlüsselband (beide hier nicht gezeigt) verbunden werden.
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An dem gleichen Schlüsselring 5 ist das erfindungsgemäße Gerät 6 angehängt. Wie man hier sieht, hat dieses Gerät 6 ein eigenes, vom Schlüsselgehäuse unabhängiges Gehäuse.
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In dem Gehäuse ist im Regelfall eine Batterie 10 zur Stromversorgung untergebracht, sowie eine Elektronik 8, die das erfindungsgemäße Gerät steuert.
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Darüber hinaus ist ein Bewegungssensor 9 vorgesehen, der erkennt, wenn das erfindungsgemäße Gerät 6 an dem Schlüsselring 5 zusammen mit dem Funkschlüssel 1 bewegt wird.
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Schließlich besitzt das erfindungsgemäße Gerät einen Aktuator 7, hier in Gestalt eines Störsenders. Zweckmäßigerweise ist das erfindungsgemäße Gerät 6 so in dem Schlüsselbund 5 befestigt, dass der Störsender dem Funkschlüssel 1 zugewandt ist. Nicht dargestellt ist die Antenne des erfindungsgemäßen Geräts 6, mit dem diese das Signal der beispielsweise im Fahrzeug untergebrachten Sende- und Empfangseinheit empfängt.
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Die 2a zeigt stellvertretend am Beispiel eines Fahrzeug-Funkschlüssels, wie der Angriff auf einen solchen Funkschlüssel ablaufen kann, der nicht durch das erfindungsgemäße Gerät geschützt ist.
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Einer der Angreifer begibt sich mit einer ersten Relais-Station 11 zum Fahrzeug. Er fängt damit auf der ersten Funkstrecke 12 das z. B. durch die Annäherung an das Fahrzeug oder die Berührung des Fahrzeuggriffs ausgelöste Signal der fahrzeugeigenen Steuerung auf, das auch Weckruf genannt wird. Die erste Relais-Station 11 funkt das Signal über die zweite Funkstrecke 13 an die zweite Relais-Station 14. Diese sendet das von ihr empfangene Signal an den im Haus befindlichen Funkschlüssel 1 weiter, was hier rein bespielhaft durch die Funkstrecke 17 symbolisiert wird. Die Elektronik des Schlüssels geht daraufhin davon aus, dass sich der Funkschlüssel in der Reichweite des Fahrzeugs befindet und sendet ein das Fahrzeug freigebendes Signal an die fahrzeugeigene Steuerung, was hier wiederum durch die Funkstrecke 17 symbolisiert wird. Regulär würde dieses Signal wegen seiner begrenzten Reichweite die fahrzeugeigene Steuerung nicht erreichen. Daher wird das vom Funkschlüssel ausgesandte Signal von der zweiten Relais-Station 14 aufgefangen und in geeigneter Art und Weise an die erste Relais-Station 11 weitergeleitet (sog. Reichweitenverlängerung) z. B. über die Funkstrecke 13. Diese leitet das Signal an die fahrzeugeigene Steuerung weiter, was hier erneut beispielhaft durch die Funkstrecke 12 symbolisiert wird. Das Fahrzeug wird dadurch entriegelt und betriebsbereit.
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Die 2b illustriert die Absicherung durch das erfindungsgemäße Gerät 6, das mit dem Funkschlüssel mechanisch verbunden ist und daher stets zusammen mit diesem bewegt wird. Das Gerät detektiert das Signal, das die zweite Relais-Station 14 in der oben geschilderten Art und Weise dem Funkschlüssel zuzuleiten versucht. Ist das Gerät 6 zu diesem Zeitpunkt schon eine vordefinierte Zeit nicht mehr bewegt worden, wird das von seiner Elektronik als Missbrauchsfall angesehen. Zur weiteren Absicherung kann die Elektronik des erfindungsgemäßen Geräts 6 vorteilhafterweise zusätzlich so programmiert sein, dass abgespeichert worden ist, ob seit dem letzten Kontakt mit der fahrzeugeigenen Steuerung eine Bewegungsfolge stattgefunden hat, die darauf schließen lässt, dass der Funkschlüssel sich vom Fahrzeug entfernt hat.
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Sobald ein Missbrauchsfall detektiert wird, sendet das erfindungsgemäße Gerät 6 in dem hier vorliegenden Beispiel ein Störsignal aus, das die Kommunikation des Funkschlüssels mit der zweiten Relais-Station unbrauchbar macht. Dies kann dadurch erfolgen, dass sich die Signale 15 und 16 des Funkschlüssels 1 und des Geräts 6 mischen, wodurch von den Relais-Stationen 11, 14 ein Signal an die fahrzeugeigene Steuerung weitergegeben wird, das von dieser nicht verwertet werden kann. Alternativ kann das Signal des Geräts 6 so beschaffen sein, dass es bereits vereitelt, dass ein von der Relais-Station 14 empfangbares Signal entsteht. Das Fahrzeug bleibt gesichert.
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Alternativ zur Verbindung des erfindungsgemäßen Geräts mit dem Funkschlüssel durch einen Schlüsselring oder dergl. wird folgende, nicht zeichnerisch dargestellte Ausführungsform vorgeschlagen:
Man macht sich den Umstand zu Nutze, dass die meisten Funkschlüssel zugleich eine integrierte Fernbedienung zum Öffnen und Schließen des Fahrzeugs insgesamt und/oder einzelner Klappen des Fahrzeugs, wie der Kofferraumklappe, aufweisen. Die Fernbedienung ist batteriegespeist und verwendet z. B. eine Batterie des Typs AAA, weshalb der Funkschlüssel ein Batteriefach aufweist. Das erfindungsgemäße Gerät wird miniaturisiert und zusammen mit einer kleineren Batterie in ein Gehäuse eingebaut, das im Batteriefach des Funkschlüssels Platz findet, die dortigen Pole kontaktiert und mit Strom versorgt.
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Auch diese Variante des erfindungsgemäßen Geräts funktioniert und ist technisch aufgebaut wie zuvor beschrieben. Dadurch, dass diese Variante des erfindungsgemäßen Geräts im Funkschlüssel Platz findet, wird das Gerät in jedem Fall mit dem Funkschlüssel mitbewegt. Dadurch, dass das erfindungsgemäße Gerät in dem Funkschlüssel untergebracht ist, kann sein Aktuator von innen her auf den Funkschlüssel einwirken und die Funkverbindung dadurch z. B. besonders effektiv stören, da der entsprechende Aktuator in nächster Nähe zur Antenne des Funkschlüssels angeordnet ist.
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Festzuhalten ist noch, dass das erfindungsgemäße Gerät, in jeder der hier beschriebenen Varianten, für alle Arten von Funkschlüsseln zum Einsatz kommen kann, nicht nur im Zusammenhang mit Funkschlüsseln für PKW, auch wenn das erfindungsgemäße Gerät im PKW-Bereich wegen der hier besonders stark anzutreffenden Diebstahlgefahr von sehr hohem Nutzen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Funkschlüssel
- 2
- Ansatz des Funkschlüsselgehäuses
- 3
- Fernbedienung
- 4
- Öse
- 5
- Schlüsselring
- 6
- erfindungsgemäßes Gerät
- 7
- Aktuator, bevorzugt in Gestalt eines Störsenders
- 8
- Elektronik
- 9
- Bewegungssensor
- 10
- Batterie
- 11
- erste Relais-Station
- 12
- erste Funkstrecke
- 13
- zweite Funkstrecke
- 14
- zweite Relais-Station
- 15
- gestörte Funkstrecke zwischen dem Funkschlüssel und der zweiten Relais-Station
- 16
- Signal des erfindungsgemäßen Geräts
- 17
- Funkstrecke, die ein Mischsignal zur zweiten Relais-Station überträgt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014006389 B3 [0021]