DE202016102244U1 - Vorrichtung zur Führung und Zustellung einer Mikroplatte zu mehreren Handhabungsplätzen entlang einer Linearführung - Google Patents
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Abstract
Description
- Bei automatisierten Laborabläufen, bei denen Mikroplatten zu deren Handhabung, z. B. zum Befüllen oder Entnehmen von Reagenzien, zum Temperieren oder zum Lagern, zwischen dafür vorgesehenen Handhabungsplätzen entlang einer Linearführung horizontal in einer x-Richtung transportiert werden müssen, ist es nicht ausreichend, nur den Transport zu automatisieren. Vielmehr müssen die Mikroplatten entsprechend den individuellen Handhabungen, die an den jeweiligen Handhabungsplätzen vorgesehen sind, diesen so zugestellt werden, dass sie dort automatisiert gehandhabt werden können. Unter Zustellen ist dabei nicht nur die Herstellung einer geeigneten relativen Position zu an dem jeweiligen Handhabungsplatz angeordneten Handhabungsgeräten gemeint, sondern auch die Absicherung einer optimalen Handhabbarkeit der Mikroplatte durch das jeweilige Handhabungsgerät.
- Eine optimale Handhabbarkeit kann z. B. gegeben sein, wenn die Mikroplatte in einer genauen Position mit einem nur geringen Spiel gehalten wird. Sie kann aber auch durch ein gegenteiliges, grob positioniertes Halten mit einer Lose gegeben sein, um sie z. B. ungehindert aufnehmen zu können.
- Aus der Praxis bekannte Laborstrecken, in denen jeweils ein kompletter Laborablauf unter Nutzung von Mikroplatten stattfindet, weisen wenigstens drei verschiedene Typen von Handhabungsplätzen für das Handhaben der Mikroplatten auf, die entlang einer Linearführungen angeordnet sind, auf der die Mikroplatten mittels eines Führungsschlittens in horizontaler Richtung transportiert werden.
- Einen ersten Typ stellen sogenannte Be- und Entladeplätze dar. Hier werden die Mikroplatten jeweils auf einer Adapterplatte, die auf einem Führungsschlitten der Linearführung angeordnet ist, in vertikaler Richtung abgesetzt (beladen) oder von dieser aufgenommen (entladen). Zum Entladen ist es ausreichend, wenn die auf dem Führungsschlitten mittelbar über eine Adapterplatte aufliegende Mikroplatte grob zu dem Handhabungsgerät, hier z. B. einem Greifer positioniert ist. Das vertikale Aufnehmen von und Absetzen auf der Adapterplatte muss ungehindert möglich sein, dass heißt die Mikroplatte muss gegenüber dem Führungsschlitten in horizontaler Richtung eine Lose aufweisen, die größer ist als die maximale Toleranz, die sich aus einer Toleranzkette der Lageabweichungen von Mikroplatte und Handhabungsgerät, z. B. einem Greifer, ergibt, sodass die Mikroplatte beim Aufnehmen durch den Greifer um diese Lose ausweichen kann. An einem solchen Handhabungsplatz wird die Mikroplatte z. B. mittels des Greifers zwischen z. B. einem Stacker, einem Inkubator, einer Waschstation oder einem Stellplatz und dem Führungsschlitten übergeben.
- Einen zweiten Typ von Handhabungsplätzen stellen sogenannte Pipettierplätze dar. Hier werden die Kavitäten der Mikroplatte z. B. mit einem sog. 96well oder 384well Matrix- oder Simultan-Pipettierer als Handhabungsgerät entleert oder befüllt. Die an dem Pipettierer in einer Matrix angeordneten Pipettenspitzen müssen dabei jeweils genau in eine Kavität eingeführt werden, weshalb die Mikroplatten an diesem Handhabungsplatz genau zum Pipettierer positioniert sein müssen. Der Pipettierer befindet sich oberhalb der Linearführung, weshalb ein Ausheber vorhanden ist, der die Mikroplatte gemeinsam mit der Adapterplatte von dem Führungsschlitten abhebt und auf dem Ausheber genau positioniert zum Pipettierer vertikal in einer z-Richtung aushebt. Das Abheben soll ungehindert möglich sein, weshalb die Adapterplatte in horizontaler Richtung eine Lose aufweisen muss.
- Vorteilhaft sollen zur Abgabe kleinster Flüssigkeitsmengen (im sub-µl-Bereich) die Pipettenspitzen jeweils auf den Boden der Kavitäten aufsetzbar sein. Im Falle des Handhabens von mit einer Abdeckfolie versiegelten Mikroplatten soll gesichert sein, dass die Abdeckfolie und damit die Mikroplatte nicht an den Pipettenspitzen hängen bleibt.
- Einen dritten Typ von Handhabungsplätzen stellen sogenannte Dispensierplätze dar. Hier werden durch einen Dispenser, z. B. flow through bulk liquid dispenser, Reagenzien in die Kavitäten kontaktfrei zugegeben. Die Mikroplatte verbleibt hierzu auf dem Führungsschlitten, weshalb die Mikroplatte hier genau zu dem Schlitten positioniert sein muss.
- Eine genaue Positionierung wird erreicht, wenn die Adapterplatte gegenüber dem Führungsschlitten in horizontaler Richtung über eine Verbindung positioniert ist, die lediglich ein Führungsspiel aufweist, welches erforderlich ist, um diese Verbindung herzustellen und zu lösen.
- Aus den vorgenannten Anforderungen hat sich die Aufgabe ergeben, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der an wenigstens einem Handhabungsplatz die Mikroplatte genau zu dem Führungsschlitten der Linearführung positioniert ist und an wenigstens einem der anderen Handhabungsplätze die Mikroplatte gegenüber einem dort angeordneten Handhabungsgerät eine Lose aufweist.
- Diese Aufgabe wird für eine Vorrichtung zur Führung und Zustellung einer Mikroplatte zu mehreren Handhabungsplätzen entlang einer Linearführung, bestehend aus mindestens einer Führungsschiene und einem Führungsschlitten, der in einer horizontalen x-Richtung zwischen den Handhabungsplätzen auf der mindestens einen Führungsschiene verfahrbar ist, mit wenigstens einem Auflageplatz, auf dem eine Adapterplatte zur Aufnahme der Mikroplatte angeordnet ist, dadurch gelöst, dass in dem Führungsschlitten an dem wenigstens einen Auflageplatz zwei in einer vertikalen z-Richtung, senkrecht zur x-Richtung verschiebbare Zentrierbolzen, einen Konusabschnitt aufweisend, jeweils in einer Führungsbohrung gelagert sind, zu denen koaxial angeordnet in der Adapterplatte jeweils eine Zentrierbohrung vorhanden ist, und unterhalb der Führungsschienen wenigstens eine wenigstens einem der mehreren Handhabungsplätze fest zugeordnete Gleitkufe mit wenigstens einer gegenüber der x-Richtung geneigten Gleitfläche und einer Plateaugleitfläche vorhanden ist, sodass beim Führen des Führungsschlittens oberhalb der geneigten Gleitfläche die Zentrierbolzen auf der geneigten Gleitfläche gleitend in z-Richtung verschoben und entlang der Zentrierbohrungen geführt werden, sodass sich die Eingriffstiefe der Konusabschnitte der Zentrierbolzen in den Zentrierbohrungen verändert.
- Es ist vorteilhaft, wenn die Führungsbohrungen jeweils durch an einen Absatz grenzende erste und zweite Zylinderbohrungen mit einem kleineren und einem größeren Durchmesser gebildet sind und die Zentrierbolzen einen Zylinderabschnitt mit einem Zylinderdurchmesser kleiner dem kleineren Durchmesser der ersten Zylinderbohrung und den Konusabschnitt mit einem Grundflächendurchmesser größer dem kleineren Durchmesser und kleiner dem größeren Durchmesser der zweiten Zylinderbohrung aufweisen, sodass eine untere Endlage für die Verschiebung jeweils eines der Zentrierbolzen in einer der Führungsbohrungen in Wirkungsrichtung einer Schwerkraft des Zentrierbolzens durch den Absatz bestimmt ist.
- Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn die Zentrierbolzen in der unteren Endlage jeweils mit dem Konusabschnitt in eine der Zentrierbohrungen ragen, sodass die Adapterplatte gegenüber dem Führungsschlitten in einer horizontalen Ebene mit einer Lose positioniert ist.
- Es ist ferner vorteilhaft, wenn an wenigstens einem der mehreren Handhabungsplätze unterhalb der Führungsschienen ein Ausheber angeordnet ist und in der Adapterplatte weitere Zentrierbohrungen vorhanden sind, in die der Ausheber mit an ihm vorhandenen weiteren Zentrierbolzen eingreifen kann, um die Adapterplatte zum Ausheber zentriert vom Führungsschlitten abheben zu können.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Zuhilfenahme von Zeichnungen näher erläutert. Hierzu zeigen:
-
1a eine Prinzipskizze einer Vorrichtung mit drei Handhabungsplätzen in einer ersten Arbeitsposition, in der sich eine Mikroplatte an einem Pipettierplatz befindet, -
1b eine Teilansicht des Pipettierplatzes gemäß1a in Explosionsdarstellung, -
1c eine Prinzipskizze der Vorrichtung gemäß1a in einer zweiten Arbeitsposition, in der sich eine Mikroplatte an einem Dispensierplatz befindet, -
1d eine Prinzipskizze der Vorrichtung gemäß1a in einer dritten Arbeitsposition, in der sich eine Mikroplatte an einem Be- und Entladeplatz befindet, -
2 eine Teilansicht der Vorrichtung in Explosionsdarstellung, -
3a eine Teilansicht der Vorrichtung gemäß2 in einer ersten Ausführung in einer ersten bzw. dritten Arbeitsposition, -
3b eine Teilansicht der Vorrichtung gemäß2 in einer ersten Ausführung in einer zweiten Arbeitsposition, -
3c eine Detailansicht der Vorrichtung gemäß2 in der ersten Ausführung in der ersten bzw. dritten Arbeitsposition, -
3d eine Detailansicht der Vorrichtung gemäß2 in der ersten Ausführung in der zweiten Arbeitsposition, -
4a eine Teilansicht der Vorrichtung gemäß2 in einer zweiten Ausführung in einer ersten bzw. dritten Arbeitsposition, -
4b eine Teilansicht der Vorrichtung gemäß2 in einer zweiten Ausführung in einer zweiten Arbeitsposition, -
4c eine Detailansicht der Vorrichtung gemäß2 in der zweiten Ausführung in der ersten bzw. dritten Arbeitsposition. -
4d eine Detailansicht der Vorrichtung gemäß2 in der zweiten Ausführung in der zweiten Arbeitsposition. - In den
1a ,1c und1d ist jeweils eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zur Führung und Zustellung einer Mikroplatte1 zu beispielsweise drei Handhabungsplätzen2.1 –2.3 gezeigt. Jeder der drei Handhabungsplätze2.1 –2.3 ist einem eingangs erläuterten Typ zugeordnet. - Eine erfindungsgemäße Vorrichtung enthält grundsätzlich eine Linearführung mit einer einzelnen Führungsschiene
3 oder, wie in den Figuren gezeigt, zwei parallelen Führungsschienen3 und einem Führungsschlitten4 mit wenigstens einem Auflageplatz4.1 , auf dem eine Adapterplatte5 angeordnet ist, die eine Mikroplatte1 trägt. - Entlang der Linearführung kann die Mikroplatte
1 in x-Richtung eines kartesischen Koordinatensystems horizontal zwischen verschiedenen Handhabungsplätzen2.1 –2.3 transportiert werden. An wenigstens einem, jedoch nicht an allen zweiten Handhabungsplätzen2.2 wird die Mikroplatte1 automatisch zu den Führungsschienen3 genau mit einem Führungsspiel F positioniert, während sie an wenigstens einem anderen der Handhabungsplätze2.1 ,2.3 nur grob mit einer Lose L positioniert wird, sodass die Mikroplatte1 hier, z. B. mit einem Ausheber10 oder einem Greifer8 mit oder auch ohne die Adapterplatte5 vom Auflageplatz4.1 ungehindert aufgenommen werden kann. - Bei den drei in den
1a ,1c und1d gezeigten Handhabungsplätzen2.1 –2.3 ist der erste Handhabungsplatz2.1 ein Pipettierplatz, an dem die Mikroplatte1 grob zu den Führungsschienen3 und in einer genauen Position zu einem Ausheber10 , durch den sie übernommen wurde, positioniert ist. - Der zweite Handhabungsplatz
2.2 ist ein Dispensierplatz, an dem die Mikroplatte1 genau zu den Führungsschienen3 positioniert ist. - Der dritte Handhabungsplatz
2.3 ist ein Be- und Entladeplatz, an dem die Mikroplatte1 wieder nur grob zu den Führungsschienen3 positioniert ist, um dort mit einem Greifer8 ungehindert aufgenommen und abgesetzt werden zu können. - Als genaue Positionierung der Mikroplatte
1 zu den Führungsschienen3 wird eine nur das Führungsspiel F aufweisende Verbindung zwischen der Adapterplatte5 und dem Führungsschlitten4 verstanden, während eine grobe Positionierung die Lose L größer einem üblichen Passungsspiel aufweist oder auch nur durch eine gezielte Ablage einer Adapterplatte5 auf dem Führungsschlitten4 gegeben ist. Ein Spiel zwischen der Adapterplatte5 und der auf der Adapterplatte5 innerhalb von Zentrierstiften12 gehaltenen Mikroplatte1 und das Führungsspiel F der Linearführung, welche zur Toleranzkette zwischen der Mikroplatte1 und den Führungsschienen3 gehören, sind vergleichsweise sehr klein und können hierbei vernachlässigt werden. - Die Führungsschienen
3 sind zu einer nicht dargestellten Basis fest angeordnet, zu der auch alle Handhabungsgeräte einen festen Bezug haben, sodass durch den Bezug der Mikroplatte1 zu den Führungsschienen3 ein fester Bezug zu einem jeweiligen Handhabungsgerät an einem der Handhabungsplätze2.1 –2.3 hergestellt ist. - Es ist erfindungswesentlich, dass in dem Führungsschlitten
4 , wie in2 deutlich gezeigt, an dem wenigstens einen Auflageplatz4.1 zwei in einer vertikalen z-Richtung, senkrecht zur x-Richtung verschiebbare Zentrierbolzen6 jeweils in einer Führungsbohrung4.2 gelagert sind, zu denen koaxial angeordnet in der Adapterplatte5 jeweils eine Zentrierbohrung5.1 vorhanden ist. Durch die vertikale Verschiebung der Zentrierbolzen6 in den Führungsbohrungen4.2 werden diese in die Zentrierbohrungen5.1 ein- und ausgeführt, bzw. unterschiedlich tief in die Zentrierbohrungen5.1 eingeführt. Die Zentrierbolzen6 weisen jeweils einen Zylinderabschnitt6.1 und einen Konusabschnitt6.2 auf. Indem die Zentrierbolzen6 über ihre Länge des Konusabschnittes6.2 einen nicht konstanten Durchmesser aufweisen, sind die Zentrierbolzen6 in den Zentrierbohrungen5.1 in unterschiedlichen Einführtiefen mit einer unterschiedlichen Lose L bzw. auch nur mit einem Führungsspiel F in der Adapterplatte5 angeordnet. Siehe hierzu die3a und4a , in denen die Zentrierbolzen6 weniger tief in die Zentrierbohrungen5.1 eingeführt sind, sodass dazwischen eine Lose L gegeben ist, und die3b und4b , in denen die Zentrierbolzen6 maximal tief in die Zentrierbohrungen5.1 eingeführt sind, sodass sie mit dem Führungsspiel F ineinander greifen. - Um die Mikroplatte
1 zusammen mit der Adapterplatte5 am ersten Handhabungsplatz2.1 , siehe hierzu1a , ungehindert vom Führungsschlitten4 abheben zu können, reicht es aus, wenn die Lose L zwischen den Zentrierbohrungen5.1 und den Zentrierbolzen6 , jeweils gegeben durch den Durchmesser d5.1 der Zentrierbohrung5.1 und den maximalen Durchmesser des in die Zentrierbohrung5.1 eingeführten Stückes des Konusabschnittes6.2 , ausreichend groß ist, damit es beim Abheben bzw. Aufsetzen zu keinen Verkantungen oder Verklemmungen kommt. Diese Lose L ist auch hilfreich, wenn die Mikroplatte1 am dritten Handhabungsplatz2.3 , siehe hierzu1d , von der Adapterplatte5 abgehoben wird. Die Mikroplatte1 kann dann, obwohl sie eng toleriert zwischen Zentrierstiften12 liegt, gemeinsam mit der Adapterplatte5 eine Ausweichbewegung vollziehen, um sich an den Greifer8 anzulegen und verkantungsfrei aufgenommen zu werden. - Bei einer groben Positionierung greifen die Zentrierbolzen
6 vorteilhaft bereits in die Zentrierbohrungen5.1 ein. Sie könnten aber auch nur in Flucht mit den Zentrierbohrungen5.1 unterhalb dieser noch nicht in diese eingreifend gelagert sein. - Um die Zentrierbolzen
6 in den Zentrierbohrungen5.1 zu führen, ist an den Handhabungsplätzen2.1 –2.3 , an denen eine genaue Positionierung erforderlich ist, hier der zweite Handhabungsplatz2.2 , der Dispensierplatz, siehe die1c ,2 ,3b und4b , unterhalb der Führungsschienen3 und zu diesen fest angeordnet eine Gleitkufe7 vorhanden. Die Gleitkufe7 weist gegenüber der x-Richtung wenigstens eine geneigte Gleitfläche7.1 und eine Plateaugleitfläche7.2 auf, sodass beim Führen des Führungsschlittens4 über die geneigte Gleitfläche7.1 die Zentrierbolzen6 auf der geneigten Gleitfläche7.1 gleitend in z-Richtung verschoben und entlang der Zentrierbohrungen5.1 geführt werden. Beim Einschieben zentrieren sich die Zentrierbolzen6 in den Zentrierbohrungen5.1 und die Lose L wird geringer, bis sie nur noch dem Führungsspiel F entspricht, sodass die Adapterplatte5 in eine genaue Position zum Führungsschlitten4 und damit zur Linearführung gezogen wird. Während des Gleitens über die Plateaugleitfläche7.2 verharren die Zentrierbolzen6 in einer oberen Endlage zentriert mit dem Führungsspiel F in den Zentrierbohrungen5.1 . Nur eine geneigte Gleitfläche7.1 ist ausreichend, wenn die Gleitkufe7 an einem letzten Handhabungsplatz entlang der Linearführung angeordnet ist, sodass je nach Richtungssinn der Bewegung die Zentrierbolzen6 in die Zentrierbohrungen5.1 hinein bzw. herauf geführt werden. Ist die Gleitkufe7 nicht an einem die Vorrichtung begrenzenden Handhabungsplatz2.1 –2.3 angeordnet, weist sie zwei geneigte Gleitflächen7.1 auf, die dann zur Plateaugleitfläche7.2 hin ansteigend und abfallend sind. - In
3a ist für eine erste Ausführung der Vorrichtung der Führungsschlitten4 in einer Arbeitsposition dargestellt, wie sie am ersten und dritten Handhabungsplatz2.1 ,2.3 gegeben ist. - Die Zentrierbolzen
6 hängen hier in einer unteren Endlage in den Führungsbohrungen4.2 . - Dazu sind die Führungsbohrungen
4.2 , wie genauer in3c gezeigt, jeweils durch an einen Absatz4.2.1 grenzende erste und zweite Zylinderbohrungen4.2.2 ,4.2.3 mit einem kleineren und einem größeren Durchmesser d4.2.2, d4.2.3 gebildet. Damit die Zentrierbolzen6 in einer unteren Endlage jeweils auf dem Absatz4.2.1 gehalten werden, weisen sie einen Zylinderabschnitt6.1 mit einem Zylinderdurchmesser d6.1 kleiner dem kleineren Durchmesser d4.2.2 der ersten Zylinderbohrung4.2.2 und einen Konusabschnitt6.2 mit einem Grundflächendurchmesser d6.2 größer dem kleineren Durchmesser d4.2.2 und kleiner dem größeren Durchmesser d4.2.3 der zweiten Zylinderbohrung4.2.3 auf. Der Konusabschnitt6.2 kann so durch die Schwerkraft des Zentrierbolzens6 gehalten, ringförmig mit seiner Grundfläche an den Absatz4.2.1 angelegt in der unteren Endlage verharren. Der Durchmesser d5.1 der Zentrierbohrung5.1 ist größer als der Grundflächendurchmesser d6.2 des Konusabschnittes6.2 und kleiner oder gleich dem Durchmesser d4.2.3 der zweiten Zylinderbohrung4.2.3 . - Alternativ könnte die untere Endlage auch durch an die Gleitkufe
7 anschließende Gleitstreifen11 bestimmt sein, die sich über die gesamte Länge der Führungsschienen3 erstrecken, wie in der4a gezeigt. Sowohl die Führungsbohrungen4.2 als auch die Zentrierbolzen6 müssten dann, wie genauer in4c dargestellt, nicht in einer abgesetzten Form hergestellt werden. Hier ist der Durchmesser d5.1 der Zentrierbohrung5.1 größer als der Durchmesser d6 des Zentrierbolzens6 und kleiner oder gleich dem Durchmesser d4.2 der Führungsbohrung4.2 . Das hätte allerdings den Nachteil, dass die Zentrierbolzen6 bei einem Abheben des Führungsschlittens4 von den Führungsschienen3 aus den Führungsbohrungen4.2 herausfallen würden. - Grundsätzlich müssen die Zentrierbolzen
6 in der unteren Endlage nicht bereits in die Führungsbohrungen4.2 eingreifen, wenn die Adapterplatte5 mit einer hinreichenden Genauigkeit so auf dem Auflageplatz4.1 des Führungsschlittens4 positioniert ist, dass die Führungsbohrungen4.2 und Zentrierbohrungen5.1 zueinander fluchtend verlaufen und die Adapterplatte5 durch ihre Schwerkraft auch während des Verfahrens des Führungsschlitten4 so verharrt. - Es ist jedoch von Vorteil, wenn, wie bereits beschrieben, die Zentrierbolzen
6 in ihrer unteren Endlage bereits jeweils mit der Lose L in jeweils eine der Zentrierbohrungen5.1 ragen, sodass die Adapterplatte5 gegenüber dem Führungsschlitten4 in einer horizontalen Ebene mit dieser Lose L positioniert ist. - An der in
3b gezeigten Arbeitsposition am zweiten Handhabungsplatz2.2 befinden sich die Zentrierbolzen6 in der oberen Endlage, womit die Adapterplatte5 und damit die Mikroplatte1 gegenüber den Führungsschienen3 in einer genauen Position gehalten ist. Ein oberhalb der Linearführung angeordneter Dispenser14 kann gezielt in die Kavitäten dispensieren. - An dem ersten Handhabungsplatz
2.1 , insbesondere gezeigt in den1a und1b , ist unterhalb der Führungsschienen3 ein Ausheber10 angeordnet. Die Mikroplatte1 ist gegenüber den Führungsschienen3 grob positioniert. Damit die Adapterplatte5 von unten zwischen den Führungsschienen3 hindurch von dem Ausheber10 aufgenommen werden kann, sind in der Adapterplatte5 weitere Zentrierbohrungen9 vorhanden, in die der Ausheber10 mit weiteren Zentrierbolzen10.1 eingreifen kann, um die Adapterplatte5 zum Ausheber10 zentriert vom Führungsschlitten4 abzuheben. - Die Adapterplatte
5 ermöglicht durch die Zentrierbohrungen5.1 eine genaue Positionierung der Mikroplatte1 zu den Führungsschienen3 und durch die weiteren Zentrierbohrungen9 die genaue Positionierung der Mikroplatte1 auf dem Ausheber10 . Alternativ kann die Adapterplatte5 und damit die Mikroplatte1 in einer groben Position zu den Führungsschienen3 positioniert werden. Die Adapterplatte5 ermöglicht ein vielfältiges Handhaben der Mikroplatte1 , ohne dass an der Mikroplatte1 dafür erforderliche konstruktive Maßnahmen getroffen werden müssen. Damit kann eine handelsübliche Mikroplatte1 mit normierten Außenmaßen unabhängig vom Hersteller und der Anzahl der Kavitäten verwendet werden. - An der Adapterplatte
5 können des Weiteren klappbare Klinken15 mit einem Rastmechanismus angebracht sein. Im eingerasteten Zustand halten diese Klinken15 die Mikroplatte1 auf der Adapterplatte5 entgegen einer Zugkraft, die z. B. am ersten Handhabungsplatz2.1 wirken kann, wenn Pipettierspitzen eines Pipettierers16 aus einer mit Folie verschlossenen Mikroplatte1 herausgezogen werden. - Auch kann in der Adapterplatte
5 unter der Mikroplatte1 eine federnd gelagerte Unterlage13 vertikal lose angeordnet sein, sodass sich die Mikroplatte1 ausrichten kann, wenn die Spitzen eines Dispensers14 auf den Boden der Mikroplatte1 auftreffen. - Vorteilhaft weist die Adapterplatte
5 vier überhöhte Eckstücke17 auf. So kann z. B. über eine knapp darüber horizontal angeordnete Lichtschranke eine von der horizontalen Lage abweichende Fehllage der Mikroplatte1 auf einfache Weise detektiert werden. - Bei den ergänzend genannten Maßnahmen handelt es sich um aus dem Stand der Technik im Einzelnen bekannte Merkmale, die geeignet sind, eine erfindungsgemäße Vorrichtung zu verbessern, ohne die eigentliche Idee der Erfindung auszugestalten.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Mikroplatte
- 2.1
- erster Handhabungsplatz
- 2.2
- zweiter Handhabungsplatz
- 2.3
- dritter Handhabungsplatz
- 3
- Führungsschienen
- 4
- Führungsschlitten
- 4.1
- Auflageplatz
- 4.2
- Führungsbohrung
- 4.2.1
- Absatz
- 4.2.2
- erste Zylinderbohrung
- 4.2.3
- zweite Zylinderbohrung
- 5
- Adapterplatte
- 5.1
- Zentrierbohrung
- 6
- Zentrierbolzen
- 6.1
- Zylinderabschnitt
- 6.2
- Konusabschnitt
- 7
- Gleitkufe
- 7.1
- geneigte Gleitfläche
- 7.2
- Plateaugleitfläche
- 8
- Greifer
- 9
- weitere Zentrierbohrung
- 10
- Ausheber
- 10.1
- weiterer Zentrierbolzen
- 11
- Gleitstreifen
- 12
- Zentrierstift
- 13
- Unterlage
- 14
- Dispenser
- 15
- Klinke
- 16
- Pipettierer
- 17
- Eckstück
- d4.2.2
- Durchmesser der ersten Zylinderbohrung
4.2.2 - d4.2.3
- Durchmesser der zweiten Zylinderbohrung
4.2.3 - d6.1
- Zylinderdurchmesser (des Zylinderabschnittes
6.1 ) - d6.2
- Grundflächendurchmesser (des Konusabschnittes
6.2 ) - d5.1
- Durchmesser der Zentrierbohrung
5.1 - d6
- Durchmesser des Zentrierbolzens
6 - d4.2
- Durchmesser der Führungsbohrung
4.2 - F
- Führungsspiel
- L
- Lose
Claims (4)
- Vorrichtung zur Führung und Zustellung einer Mikroplatte (
1 ) zu mehreren Handhabungsplätzen (2.1 –2.3 ) entlang einer Linearführung, bestehend aus mindestens einer Führungsschiene (3 ) und einem Führungsschlitten (4 ), der in einer horizontalen x-Richtung zwischen den Handhabungsplätzen (2.1 –2.3 ) auf der mindestens einen Führungsschiene (3 ) verfahrbar ist, mit wenigstens einem Auflageplatz (4.1 ), auf dem eine Adapterplatte (5 ) zur Aufnahme der Mikroplatte (1 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Führungsschlitten (4 ) an dem wenigstens einen Auflageplatz (4.1 ) zwei in einer vertikalen z-Richtung, senkrecht zur x-Richtung verschiebbare Zentrierbolzen (6 ), einen Konusabschnitt (6.2 ) aufweisend, jeweils in einer Führungsbohrung (4.2 ) gelagert sind, zu denen koaxial angeordnet in der Adapterplatte (5 ) jeweils eine Zentrierbohrung (5.1 ) vorhanden ist, und unterhalb der Führungsschienen (3 ) wenigstens eine wenigstens einem der mehreren Handhabungsplätze (2.1 –2.3 ) fest zugeordnete Gleitkufe (7 ) mit wenigstens einer gegenüber der x-Richtung geneigten Gleitfläche (7.1 ) und einer Plateaugleitfläche (7.2 ) vorhanden ist, sodass beim Führen des Führungsschlittens (4 ) oberhalb der geneigten Gleitfläche (7.1 ) die Zentrierbolzen (6 ) auf der geneigten Gleitfläche (7.1 ) gleitend in z-Richtung verschoben und entlang der Zentrierbohrungen (5.1 ) geführt werden, sodass sich die Eingriffstiefe der Konusabschnitte (6.2 ) der Zentrierbolzen (6 ) in den Zentrierbohrungen (5.1 ) verändert. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbohrungen (
4.2 ) jeweils durch an einen Absatz (4.2.1 ) grenzende erste und zweite Zylinderbohrungen (4.2.2 ,4.2.3 ) mit einem kleineren und einem größeren Durchmesser (d4.2.2, d4.2.3) gebildet sind und die Zentrierbolzen (6 ) einen Zylinderabschnitt (6.1 ) mit einem Zylinderdurchmesser (d6.1) kleiner dem kleineren Durchmesser (d4.2.2) der ersten Zylinderbohrung (4.2.2 ) und den Konusabschnitt (6.2 ) mit einem Grundflächendurchmesser (d6.2) größer dem kleineren Durchmesser (d4.2.2) und kleiner dem größeren Durchmesser (d4.2.3) der zweiten Zylinderbohrung (4.2.3 ) aufweisen, sodass eine untere Endlage für die Verschiebung jeweils eines der Zentrierbolzen (6 ) in einer der Führungsbohrungen (4.2 ) in Wirkungsrichtung einer Schwerkraft des Zentrierbolzens (6 ) durch den Absatz (4.2.1 ) bestimmt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrierbolzen (
6 ) in der unteren Endlage jeweils mit dem Konusabschnitt (6.2 ) in eine der Zentrierbohrungen (5.1 ) ragen, sodass die Adapterplatte (5 ) gegenüber dem Führungsschlitten (4 ) in einer horizontalen Ebene mit einer Lose (L) positioniert ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einem der mehreren Handhabungsplätze (
2.1 –2.3 ) unterhalb der Führungsschienen (3 ) ein Ausheber (10 ) angeordnet ist und in der Adapterplatte (5 ) weitere Zentrierbohrungen (9 ) vorhanden sind, in die der Ausheber (10 ) mit an ihm vorhandenen weiteren Zentrierbolzen (10.1 ) eingreifen kann, um die Adapterplatte (5 ) zum Ausheber (10 ) zentriert vom Führungsschlitten (4 ) abheben zu können.
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