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Gebiet der Erfindung
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Beschrieben wird im Allgemeinen eine Zellkultivierung. Insbesondere werden eine Zellkulturplattform und ein Zellkultursystem beschrieben.
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Hintergrund
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Ein Zellkulturverfahren kann Monate andauern und umfasst typischerweise während des Verfahrens eine Reihe von aufwendigen manuellen Arbeitsvorgängen. Beispielsweise kann das Kulturverfahren einen Wechsel des Kulturmediums in flüssiger Form jede Sekunde oder jeden dritten Tag und/oder ein mikroskopisches Abbilden umfassen, um das Wachstum von kultivierten Zellen zu verfolgen. Jedes Mal, wenn Arbeitsvorgänge der zuvor genannten Art ausgeführt werden, wird die Zellkultur typischerweise aus einem Inkubator genommen. Dies verursacht Umgebungsveränderungen innerhalb der Zellkultur und diese Umgebungsveränderungen können das Kulturverfahren auf unerwünschte Weise beeinflussen. Lebende Zellen sind empfindlich gegenüber ihrer Umgebung, in welcher sie kultiviert werden. Daher können die zuvor genannten Arbeitsvorgänge zu unerwünschten Stimulationen der Zellen führen, zum Beispiel durch Änderungen von Gaskonzentrationen, einer Temperatur und/oder einer Lichtintensität. Des Weiteren können mechanische Stimulationen, wie beispielsweise eine Vibration und ein Schütteln, ungewünschte Auswirkungen verursachen. Es ist daher besonders wichtig, dass die Zellen während des Kulturverfahrens unter kontrollierten Bedingungen gehalten werden, um eine Untersuchung der Zellen und Gewebezuverlässigkeit zu ermöglichen.
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Hypoxieforschung ist beispielsweise eines von solchen Forschungsgebieten, welche unter Umgebungsschwankungen, die auf die Zellkulturen gerichtet sind, leidet. Eine Untersuchung der Auswirkung von hypoxischen Bedingungen an lebenden Zellen erfordert eine kontinuierliche Kontrolle und Verwaltung der Gasumgebung der kultivierten Zellen. Kommerzielle Hypoxiekammern sind zwar verfügbar, jedoch ist deren Erwerb und Unterhaltung sehr teuer, wodurch diese nicht allen Forschungsgruppen zur Verfügung stehen. Des Weiteren haben kommerzielle Hypoxiekammern sehr große Hauben, welche keine schnellen dynamischen Änderungen in der Gasumgebung der Zellkultur vorsehen. Es kann mehrere Stunden dauern, um die Gasumgebung nach einer Veränderung zu stabilisieren. Des Weiteren sind Mikroskope zum Arbeiten in den Hypoxiekammern ebenso sehr teuer, wenn diese lediglich für Hypoxieuntersuchungen erworben werden. Ohne ein Mikroskop innerhalb der Hypoxiekammer muss die Zellkulturplattform aus der Hypoxiekammer herausgenommen werden, wodurch als logische Folge eine geringe Sauerstoffkonzentration aus der Gasumgebung der Zellkultur schnell verschwindet. Dies kann schwere Schäden der Zellen verursachen. Daher ist es in diesem Forschungsbereich sehr wichtig die Zellen während des gesamten Kulturverfahrens unter gleichen Bedingungen zu halten.
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Kurzfassung
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Im Folgenden wird eine vereinfachte Kurzfassung präsentiert, um ein grundlegendes Verständnis von einigen Aspekten diverser erfindungsgemäßer Ausführungsformen bereitzustellen. Die Kurzfassung ist kein ausführlicher Überblick der Erfindung. Diese soll weder den Zweck haben Schlüsselelemente oder kritische Elemente der Erfindung zu identifizieren, noch um den Rahmen der Erfindung abzugrenzen. Die folgende Kurzfassung präsentiert lediglich einige Konzepte der Erfindung in einer vereinfachten Form als eine Einleitung zu einer detaillierteren Beschreibung von beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsformen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird eine neue Zellkulturplattform bereitgestellt, welche beispielsweise für Hypoxieforschung geeignet ist. Eine erfindungsgemäße Zellkulturplattform umfasst eine oder mehrere Kulturelemente zum Kultivieren von Zellen und eine Rahmenstruktur zur mechanischen Unterstützung der Kulturelemente. Jedes der Kulturelemente umfasst:
- – eine Kulturkammer zur Aufnahme der kultivierten Zellen und von einem Kulturmedium in flüssiger Form,
- – einen Gasraum zur Aufnahme von Gas und
- – ein gasdurchlässiges Material zwischen dem Gasraum und der Kulturkammer.
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Die Rahmenstruktur ist dazu eingerichtet, nicht nur die Kulturelemente, sondern auch ein Gaszufuhrsystem zu unterstützen, welches das eine gewünschte Zusammensetzung aufweisende Gas, ohne das Gas von einer externen Quelle zu erhalten, zuführen kann. Die Rahmenstruktur umfasst Gasleitungen, um das Gas aus dem Gaszufuhrsystem zu empfangen und das Gas zum Strömen durch die Gasräume der Kulturelemente zu leiten. Das Gaszufuhrsystem kann beispielsweise, jedoch nicht notwendigerweise, eine Gaskartusche oder ein anderer austauschbarer und/oder nachfüllbarer Behälter für unter Druck stehendes Gas sein.
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Erfindungsgemäß ist ebenso ein neues Zellkultursystem bereitgestellt. Ein Zellkultursystem gemäß der Erfindung umfasst:
- – eine Zellkulturplattform gemäß der Erfindung und
- – ein Gaszufuhrsystem, welches durch eine Rahmenstruktur der Zellkulturplattform mechanisch unterstützt ist.
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Das Zellkultursystem kann portabel sein, um beispielsweise auf einem Probentisch eines Mikroskops angeordnet zu werden, sodass das Gaszufuhrsystem während der mikroskopischen Abbildung in Betrieb ist. Auf diese Weise verursacht die zur Überwachung des Wachstums der Zellen benötigte mikroskopische Abbildung keine Veränderung in der Gasumgebung der Zellen.
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Das Volumen des zuvor genannten Gasraums ist vorzugsweise klein, um, falls dies notwendig ist, in der Lage zu sein, schnelle Veränderungen in der Gasumgebung der Zellen herbeizuführen. Das Volumen des Gasraumes kann zum Beispiel in etwa das 0,5-fache bis in etwa das 3-fache des Volumens der Kulturkammer zur Aufnahme der kultivierten Zellen sein.
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Eine Anzahl von beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsformen der Erfindung ist in den beigefügten abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Diverse beispielhafte und nicht limitierende Ausführungsformen der Erfindung sowohl in Hinsicht auf Konstruktionen als auch in Hinsicht auf Verfahrensweisen können zusammen mit zusätzlichen Merkmalen sowie deren Vorteile am besten anhand der folgenden Beschreibung von speziellen beispielhaften Ausführungsformen verstanden werden, wenn diese in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen gelesen werden.
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In diesem Dokument werden die Verben „umfassen” und „enthalten” als offene Limitationen verstanden, welche weder die Existenz von weiteren nicht aufgeführten Merkmalen erfordern noch diese ausschließen. Die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale sind untereinander frei kombinierbar, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist. Des Weiteren versteht sich, dass die durchgehende Verwendung von „ein”, „eine” oder „einer”, d. h. einer Singularform, innerhalb dieses Dokuments eine Mehrzahl nicht ausschließt.
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Figurenbeschreibung
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Beispielhafte und nicht limitierende Ausführungsformen der Erfindung und deren Vorteile sind im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erklärt, in welchen:
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1a die mechanische Struktur eines Zellkultursystems gemäß einer beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsform der Erfindung darstellt,
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1b die Betriebsweise eines Zellkultursystems gemäß einer beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsform der Erfindung darstellt und
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2a–2g die mechanische Struktur von Kulturelementen des in 1a dargestellten Zellkultursystems darstellen.
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Beschreibung von beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsformen
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Die in der nachfolgenden Beschreibung bereitgestellten spezifischen Beispiele sollen nicht als Beschränkung des Geltungsbereichs und/oder der Anwendbarkeit der beigefügten Ansprüche verstanden werden. Listen und Gruppen von in der nachfolgenden Beschreibung bereitgestellten Beispielen sind nicht erschöpfend, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
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1a zeigt eine isometrische Ansicht eines Zellkultursystems gemäß einer beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsform der Erfindung. Das Zellkultursystem umfasst eine Zellkulturplattform 101 und ein Gaszufuhrsystem 111, welches zum Zuführen von Gas geeignet ist, welches eine gewünschte Zusammensetzung aufweist, ohne das Gas von einer externen Quelle zu erhalten. Die Zellkulturplattform 101 umfasst Kulturelemente zum Kultivieren von Zellen. Eines der Kulturelemente ist in 1a mit einem Bezugszeichen 102 bezeichnet. Die anderen Kulturelemente sind in 1a nicht gezeigt. Die Zellkulturplattform 101 umfasst ferner eine Rahmenstruktur 103 zur mechanischen Unterstützung der Kulturelemente und des Gaszufuhrsystems 111. Die Rahmenstruktur 103 umfasst Gasleitungen 104 zum Erhalten des Gases aus dem Gaszufuhrsystem 111 und zum Leiten des durch die Gasräume der Kulturelemente strömenden Gases. In diesem beispielhaften Fall sind die Kulturelemente, zum Beispiel das Kulturelement 102, getrennte Komponenten in Bezug auf die Rahmenstruktur 103. Es ist jedoch auch möglich, dass jedes Kulturelement ein integraler Bestandteil der Rahmenstruktur ist.
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Die Rahmenstruktur 103 ist vorzugsweise zumindest teilweise aus einem oder mehreren transparenten Materialien hergestellt. Entsprechend ist jedes Kulturelement vorzugsweise zumindest teilweise aus einem oder mehreren transparenten Materialien hergestellt. In diesem beispielhaften Fall können die kultivierten Zellen mittels optischer Mikroskopietechniken abgebildet und/oder untersucht werden. Das eine oder die mehreren transparenten Materialien können beispielsweise Polystyrol, Polystyrol mit Copolymeren, Polyvinylchlorid, Polyvinylchlorid mit Copolymeren, Polyethylen, Polystyrol-Acrylnitril, Polypropylen, Polyvinylidenchlorid, Polykarbonat, cyclisches Olefincopolymer und/oder Silikonelastomer umfassen.
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In der in 1a dargestellten beispielhaften Zellkulturplattform 101 umfasst die Rahmenstruktur 103 eine Well-Platte 105 und einen Deckel 106. Die Well-Platte 105 umfasst Wells, von welchen jedes geeignet ist, eines der Kulturelemente zu umfassen, und der Deckel 106 umfasst die zuvor genannten Gasleitungen 104. Der Deckel 106 schließt die Wells, wenn der Deckel auf der Well-Platte angeordnet ist, wie in 1a dargestellt. Die physikalischen Abmessungen der Well-Platte 105 sind vorzugsweise vergleichbar mit den physikalischen Abmessungen einer standardmäßigen Labor-Well-Platte, sodass das Zellkultursystem beispielsweise sehr einfach auf einem Probentisch eines Mikroskops und/oder eines anderen Instruments angeordnet werden kann. Die Länge L der Zellkulturplattform 101 kann beispielsweise zwischen 86 mm und 128 mm betragen, die Breite W der Zellkulturplattform 101 kann beispielsweise zwischen 60 mm und 86 mm betragen und die Höhe H der Zellkulturplattform 101 kann beispielsweise zwischen 18 mm und 45 mm betragen.
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In dem in 1a dargestellten beispielhaften Zellkultursystem umfasst das Gaszufuhrsystem 111 einen austauschbaren Behälter 114, welcher unter Druck stehendes Gas umfasst. Der austauschbare Behälter 114 kann beispielsweise eine Gaskartusche sein. Der austauschbare Behälter 114 kann beispielsweise 12 g Gas enthalten, das Volumen, von welchem etwa 7 Liter bei Normaltemperatur und -druck ”NTP” vorhanden sind. Mit einer möglichen Gestaltung des Zellkultursystems kann das zuvor genannte Volumen ausreichend sein, um eine ausreichende Gasströmung durch einzelne Kulturelemente für mehrere Tage aufrechtzuerhalten. Die Kulturelemente sind vorzugsweise derart gestaltet, dass eine kleine Gasströmungsrate, zum Beispiel in etwa 100 μl/min, ausreichend ist, um die gewünschte Gasumgebung innerhalb der Kulturelemente aufrechtzuerhalten. Unter der Verwendung des austauschbaren Behälters 114 besteht keine Notwendigkeit für externe Leitungen und/oder irgendwelche Kabel, die mit einem externen System verbunden sind. Das Zellkultursystem ist daher portabel und die Gasumgebung kann nach wie vor aufrecht erhalten werden, da das Gaszufuhrsystem 111 für einen autonomen Betrieb ohne Verbindungen zu einem externen System geeignet ist. Somit verursacht beispielsweise eine mikroskopische Abbildung, welche zur Überwachung des Wachstums der kultivierten Zellen benötigt werden kann, keine Veränderung in der Gasumgebung der Zellen. In dem in 1a dargestellten beispielhaften Fall umfasst die Rahmenstruktur 103 eine Kavität für den austauschbaren Behälter 114. Es ist jedoch auch möglich, dass die Rahmenstruktur 103 Mittel zum Befestigen eines Behälters für unter Druck stehendes Gas an einer Außenfläche der Rahmenstruktur umfasst.
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Es sei darauf hingewiesen, dass der zuvor genannte austauschbare Behälter 114 nicht die einzig mögliche Auswahl für ein Gaszufuhrsystem 111 ist. Es ist ebenso möglich, dass das Gaszufuhrsystem 111 einen nachfüllbaren Behälter für unter Druck stehendes Gas umfasst. Der nachfüllbare Behälter umfasst ein Nachfüllventil, um ein Nachfüllen von einer externen Quelle, wie beispielsweise einer Gasflasche und/oder eines Gasmischers, zu ermöglichen. Es ist weiterhin möglich, dass das Gaszufuhrsystem eines Zellkultursystems nach einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung einen Raum zur Aufnahme von Flüssigkeiten umfasst, welche derart interagieren, dass das gewünschte Gas erzeugt wird.
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Die Gasströmung in einem Zellkultursystem nach einer beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsform der Erfindung ist in 1b dargestellt. Die Zellkulturplattform des Zellkultursystems umfasst Gasleitungen 104, um das Gas aus dem Gaszufuhrsystem 111 zu erhalten und das Gas zum Strömen durch die Kulturelemente, von welchen eines mit dem Bezugszeichen 112 bezeichnet ist, zu leiten. Die Zellkulturplattform kann ein steuerbares/regelbares Ventil 109 zum Steuern/Regeln des Gasstromes durch die Kulturelemente umfassen. In dem in 1a dargestellten beispielhaften Zellkultursystem kann das steuerbare/regelbare Ventil an einem Element 115 angeordnet sein. Die Zellkulturplattform kann ferner eine Rückstrombarriere umfassen, um die Umgebungsluft davon abzuhalten, in die Kulturelemente in einer zu der Strömungsrichtung des durch das Gaszufuhrsystem zugeführten Gases entgegengesetzten Richtung zu strömen. In den 1a und 1b ist die Rückstrombarriere mit einem Bezugszeichen 110 bezeichnet.
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In einer Zellkulturplattform nach einer beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsform der Erfindung ist die Rahmenstruktur eingerichtet, um zwei oder mehrere autonome Gaszufuhrsysteme mechanisch zu unterstützen. In diesem beispielhaften Fall umfassen die Gasleitungen ein Auswahlventilsystem zum Auswählen, welches der Gaszufuhrsysteme freigegeben ist, um Gas den Kulturelementen zuzuführen. In 1b ist das Auswahlventilsystem mit einem Bezugszeichen 107 bezeichnet. Mit zum Beispiel zwei austauschbaren Behältern, beispielsweise Gaskartuschen, die durch die Rahmenstruktur getragen werden, ist es möglich, eine gewünschte Gasumgebung der kultivierten Zellen während eines Wechsels eines austauschbaren Behälters aufrecht zu erhalten. Weiterhin kann eines der Gaszufuhrsysteme ein sich von dem des anderen Gaszufuhrsystems unterscheidendes Gas umfassen. In diesem beispielhaften Fall ist es möglich, die Gasumgebung der Zellen auf eine kontrollierte Art und Weise zu verändern. In Verbindung mit Hypoxieforschung ist es beispielsweise möglich, Experimente zur Wiederzuführung von Sauerstoff derart durchzuführen, dass zwei verschiedene Gaskonzentrationen mittels Relais zugeführt werden.
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In einer Zellkulturplattform gemäß einer beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsform der Erfindung, umfassen die Gasleitungen eine Schnittstelle 113 zum Anschluss an eine externe Gaszufuhr. In diesem beispielhaften Fall, können eine externe Gasflasche und/oder ein Gasmischer mit der Zellkulturplattform verbunden werden, um einen Verbrauch des Gases aus einem austauschbaren und/oder nachfüllbaren Behälter, beispielsweise einer Gaskartusche, zu vermeiden. In dem in 1a dargestellten beispielhaften Zellkultursystem kann eine Schnittstelle zum Verbinden einer externen Gaszufuhr in dem Element 115 angeordnet sein.
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Eine Zellkulturplattform gemäß einer beispielhaften und nicht limitierenden Ausführungsform der Erfindung umfasst ein elektrisch betriebenes Heizelement zum Regeln/Steuern einer Temperatur der kultivierten Zellen. In dem in 1a dargestellten beispielhaften Zellkultursystem ist das Heizelement mit einem Bezugszeichen 108 bezeichnet.
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Das Heizelement 108 kann beispielsweise Widerstandsdrähte umfassen, welche so dünn sind, dass sie beispielsweise ein mikroskopisches Abbilden oder andere optische Arbeitsvorgänge nicht stören. Das Heizelement 108 kann beispielsweise batteriebetrieben sein und die Rahmenstruktur 103 kann angeordnet sein, um die Batterie mechanisch zu unterstützen.
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2a stellt das in 1a gezeigte Kulturelement 102 dar. Die 2b, 2c und 2d zeigen einen Bereich, welcher durch einen Schnitt des Kulturelements 102 entlang einer in 2a gezeigten Linie A-A erhalten wurde. Die Schnittebene ist bezogen auf die 2b–2d parallel zu der xz-Ebene eines Koordinatensystems 199. In den 2b und 2d sind die Schnittflächen mit einer diagonalen Schraffur gekennzeichnet. In 2b sind die inneren Formen in der gleichen Art und Weise wie in 2a dargestellt. Die 2e, 2f und 2g zeigen einen Bereich, welcher durch einen Schnitt des Kulturelements 102 entlang einer in 2a gezeigten Linie B-B erhalten wurde. Die Schnittebene ist bezogen auf die 2e–2g parallel zu der yz-Ebene des Koordinatensystems 199. Die Betrachtungsrichtungen bezogen auf die 1a und 2a–2g sind durch das Koordinatensystem 199 dargestellt.
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Das Kulturelement 102 umfasst eine Kulturkammer zur Aufnahme der kultivierten Zellen und von einem Kulturmedium in flüssiger Form. Die Kulturkammer ist in den 2a, 2d, 2f und 2g mit einem Bezugszeichen 220 bezeichnet. In 2a sind die kultivierten Zellen mit einem Gittermusterbereich 255 gezeigt. Das Kulturelement 102 umfasst einen Gasraum zur Aufnahme des Gases, welches zum Bereitstellen der gewünschten Gasumgebung für die kultivierten Zellen verwendet wird. Der Gasraum ist in den 2a, 2c, 2f und 2g mit einem Bezugszeichen 221 bezeichnet. Das Kulturelement 102 umfasst ein gasdurchlässiges Material zwischen dem Gasraum 221 und der Kulturkammer 220. Das gasdurchlässige Material ist in den 2a, 2e und 2f mit einem Bezugszeichen 222 bezeichnet. Das gasdurchlässige Material kann beispielsweise Polydimethylsiloxan umfassen.
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Das beispielhafte Kulturelement 102 umfasst ferner ein erstes Reservoir zur Aufnahme des Kulturmediums in flüssiger Form, einen ersten Flüssigkeitskanal zum Leiten des Kulturmediums in flüssiger Form von dem ersten Reservoir zu der Kulturkammer 220, einen zweiten Flüssigkeitskanal zum Leiten des Kulturmediums in flüssiger Form aus der Kulturkammer 220 und ein zweites Reservoir 226, welches mit dem zweiten Flüssigkeitskanal verbunden ist. Das zuvor genannte erste Reservoir ist in den 2a–2f mit einem Bezugszeichen 223 bezeichnet, der zuvor genannte erste Flüssigkeitskanal ist in den 2b und 2d mit einem Bezugszeichen 224 bezeichnet, der zuvor genannte zweite Flüssigkeitskanal ist in den 2b und 2d mit einem Bezugszeichen 225 bezeichnet und das zuvor genannte zweite Reservoir ist in den 2a–2d mit einem Bezugszeichen 226 bezeichnet. In 2d ist das Kulturmedium in flüssiger Form mit einem Bezugszeichen 250 bezeichnet und die Strömung des Kulturmediums in flüssiger Form von dem ersten Reservoir 223 durch die Kulturkammer 220 zu dem zweiten Reservoir 226 ist mit einem gekrümmten Pfeil gekennzeichnet. In dem in 2d beispielhaft gezeigten Zustand basiert die Strömung auf einem hydrostatischen Druckunterschied zwischen dem ersten und zweiten Reservoir 223 und 226. Wie in 2d ersichtlich, bildet die Rahmenstruktur 103 den Boden des Kulturelements 102. Es ist jedoch ebenso möglich, dass das Zellkulturelement 102 ein eigenes Bodenelement aufweist.
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Das beispielhafte Kulturelement 102 umfasst ferner einen ersten Gaskanal zum Leiten des Gases aus den Gaskanälen 104, wie in den 1a und 1b gezeigt, zu dem Gasraum 221 und einen zweiten Gaskanal zum Leiten des Gases aus dem Gasraum 221. Der erste Gaskanal ist in den 2a, 2b, 2c, 2e, 2f und 2g mit einem Bezugszeichen 227 bezeichnet und der zweite Gaskanal ist in den 2a, 2e, 2f und 2g mit einem Bezugszeichen 228 bezeichnet. In den 2f und 2g ist die Gasströmung mit gekrümmten Pfeilen gekennzeichnet.
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Der Gasraum 221 des Kulturelements 102 umgibt die Kulturkammer 220 und eine Wand zwischen dem Gasraum und der Kulturkammer umfasst das gasdurchlässige Material 222, wie in 2a dargestellt. Wie 2a zeigt, weist der Gasraum eine längliche Form auf, sodass der Gasraum eigentlich eine Gasleitung darstellt und somit das Volumen des Gasraumes 221 relativ klein sein kann. Das kleine Volumen des Gasraumes ermöglicht es, wenn dies erforderlich ist, eine schnelle Änderung der Gasumgebung der kultivierten Zellen. Das Volumen des Gasraumes 221 kann beispielsweise in etwa das 0,5-fache bis in etwa das 3-fache des Volumens der Kulturkammer 220 zur Aufnahme der Zellen betragen.
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Die mechanische Struktur des in den 2a–2g dargestellten beispielhaften Kulturelements 102 umfasst übereinandergestapelte Teilbereiche. In den 2a–2g sind die zuvor genannten Teilbereiche mit Bezugszeichen 229, 230 und 231 bezeichnet. Wie in den 2a–2g gezeigt, sind die Teilbereiche 229–231 in der z-Richtung des Koordinatensystems 199 aneinander gestapelt. Wie den 2a–2g entnommen werden kann, weist jeder der Teilbereiche 229–231 ein konstantes Querschnittsprofil auf, wenn eine Schnittebene zu der z-Achse des Koordinatensystems 199 senkrecht ist.
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Die in der vorangehenden Beschreibung bereitgestellten nicht limitierenden spezifischen Beispiele sollen nicht als Beschränkung des Geltungsbereichs und/oder der Anwendbarkeit der beigefügten Ansprüche verstanden werden. Listen und Gruppen von in der vorangehenden Beschreibung bereitgestellten Beispielen sind nicht abschließend, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
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Zellkulturplattform (101), welche Kulturelemente (102) zum Kultivieren von Zellen umfasst. Jedes Kulturelement umfasst eine Kulturkammer zur Aufnahme von kultivierten Zellen und von Kulturmedium in flüssiger Form. Das Kulturelement umfasst ferner einen Gasraum und ein gasdurchlässiges Material zwischen dem Gasraum und der Kulturkammer. Die Zellkulturplattform umfasst ferner eine Rahmenstruktur (103) zur mechanischen Unterstützung der Kulturelemente und zur mechanischen Unterstützung eines Gaszufuhrsystems (111), welches für eine autonome Zuführung von Gas, ohne das Gas von einer externen Quelle zu erhalten, geeignet ist. Das Gaszufuhrsystem kann beispielsweise eine Gaskartusche sein. Die Rahmenstruktur umfasst Gasleitungen (104), um das Gas zum Strömen durch die Gasräume der Kulturelemente zu leiten. Die Zellkulturplattform und das Gaszufuhrsystem bilden somit ein portables Zellkultursystem mit einer kontrollierten Gasumgebung der Zellen.