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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einen Fahrzeugsitz mit der Rückenlehne mit den Merkmalen des Anspruchs 15.
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Hintergrund:
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Es ist bekannt, in einem Fahrzeugsitz ein Seitenschutz-Airbagmodul zu integrieren. Das Airbagmodul weist üblicherweise einen Airbag auf, der sich in eine Sitzrichtung eines Insassen, der auf dem Fahrzeugsitz sitzt, entfaltet, um diesen bei einem Seitenaufprall vor Verletzungen zu schützen. Oftmals ist das Airbagmodul an einem Lehnenholm der Rückenlehne befestigt, wobei ein Abschnitt des Airbags den Lehnenholm umschließt.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 10 2006 005 137 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, einen Fahrzeugsitz mit einer gepolsterten Rückenlehne. Die Rückenlehne weist einen Lehnenholm auf, an dem ein Airbagmodul mit einem Airbag angeordnet ist. Ein Teil des Airbags umschließt den Lehnenholm. Im Bereich einer Wulst kann sich der Airbag nach außen hin entfalten.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rückenlehne mit einem funktionalen und bauraumsparenden Airbagmodul bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Rückenlehne mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch einen Fahrzeugsitz mit der Rückenlehne mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz, zum Beispiel einen Fahrersitz oder Beifahrersitz und/oder für einen Sitz einer vorderen oder hinteren Sitzreihe eines Fahrzeugs vorgeschlagen. Bevorzugt ist der Fahrzeugsitz als ein Sportsitz ausgebildet. Beispielsweise ist das Fahrzeug als ein Pkw, Lkw oder als ein öffentliches Verkehrsmittel ausgebildet.
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Vorzugsweise weist die Rückenlehne einen Polsterschaum auf, der zur Polsterung der Rückenlehne ausgebildet ist. Dadurch kann sich ein Insasse bequem an einer Anlehnfläche der Rückenlehne anlehnen.
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Die Rückenlehne weist einen Lehnenholm auf, der zum seitlichen Abstützen des in einer Sitzrichtung auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen ausgebildet ist. Vorzugsweise schließt sich der Lehnenholm an eine Längsseite eines Lehnenrahmens der Rückenlehne an. Hierbei verläuft der Lehnenholm entlang einer Höhe des Lehnenrahmens. Insbesondere ist der Lehnenholm als ein langgestreckes Bauteil, zum Beispiel aus Metall, ausgebildet. Vorzugsweise ist der Lehnenholm seitlich an dem Lehnenrahmen angeordnet und erstreckt sich von diesem nach vorne in eine Sitzrichtung des Fahrzeugs. Beispielsweise ist der Lehnenholm benachbart und/oder gleichgerichtet zu einem Karosserieabschnitt des Fahrzeugs, zum Beispiel zu einer Fahrzeugtür und/oder Fahrzeugsäule, angeordnet, wenn der Fahrzeugsitz in dem Fahrzeug integriert ist.
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Die Rückenlehne umfasst ein Airbagmodul, das an dem Lehnenholm angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Airbagmodul als ein Seitenairbagmodul ausgebildet, das den Insassen, insbesondere bei einem Aufprall, z. B. Seitenaufprall des Fahrzeugs vor Verletzungen schützt.
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Das Airbagmodul weist einen ungefüllten Luftsack auf. Vorzugsweise ist der Luftsack bei und/oder nach einer Aktivierung des Airbagmoduls, insbesondere durch den Aufprall des Fahrzeugs, zum Schutz des Insassen zu einem Luftsackkissen aufblähbar. Hierzu umfasst das Airbagmodul vorzugsweise einen Gasgenerator, der bei und/oder nach einer Aktivierung des Airbagmoduls Gas zum Aufblähen des ungefüllten Luftsacks erzeugt.
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Der Luftsack ist in einem ersten Zustand ungerollt, ungestülpt und/oder ungefaltet. In einem zweiten Zustand ist der Luftsack zumindest teilweise gerollt, gestülpt und/oder gefaltet ist. Ein Abschnitt des Luftsacks, der im ersten Zustand in Sitzrichtung vor dem Lehnenholm angeordnet ist, ist im zweiten Zustand des Luftsacks ein gerolltes, gestülptes und/oder gefaltetes Luftsackpackage.
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Das Luftsackpackage ist zumindest teilweise in Sitzrichtung vor dem Lehnenholm angeordnet.
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Vorteilhaft ist, dass durch die zumindest teilweise Anordnung des Luftsackpackages vor dem Lehnenholm ein Entfaltungsweg reduziert werden kann, den das Luftsackpackage zum Schutz des Insassen zurücklegt. Dadurch kann der Insasse schnell und effektiv vor Verletzungen geschützt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mindestens 30 Prozent des Luftsackpackages, vorzugsweise mindestens 50 Prozent und/oder bis zu maximal 90 Prozent des Luftsackpackages als ein Frontluftsackpackage ausgebildet, das in Sitzrichtung vor dem Lehnenholm angeordnet ist. Insbesondere ist eine projezierte Luftsackfläche des ungefüllten planen Luftsacks auf eine X-Z-Ebene des Fahrzeugs zu mindestens 30 Prozent, bevorzugt zu mindestens 35 Prozent, in Sitzrichtung vor dem Lehnenholm angeordnet, wobei die X-Richtung der Sitzrichtung entspricht und die Z-Richtung eine Fahrzeughochachse bildet. Vorzugsweise ist ein Schwerpunkt des Luftsackpackages vor dem Lehnenholm angeordnet.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung weist der Lehnenholm einen vorderen Rand auf, der in Sitzrichtung nach vorne, insbesondere in X-Richtung, gerichtet ist. Vorzugsweise weist der Lehnenholm eine Außenseite auf, die von der Anlehnfläche der Rückenlehne abgewandt ist und/oder dem Karosserieabschnitt des Fahrzeugs zugewandt ist. Optional ergänzend weist der Lehnenholm eine Innenseite auf, die der Außenseite gegenüber liegt und/oder der Anlehnfläche der Rückenlehne zugewandt ist. Insbesondere verlaufen die Außenseite und/oder die Innenseite des Lehnenholms gleichgerichtet und/oder parallel zu dem Karosserieabschnitt des Fahrzeugs, im Speziellen in eine Y-Richtung, die quer zu der X-Richtung gerichtet ist.
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In einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung kontaktiert das Frontluftsackpackage den vorderen Rand des Lehnenholms, insbesondere in X-Richtung. In einer besonders bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens 20 Prozent des Frontluftsackpackages unmittelbar vor dem vorderen Rand des Lehnenholms angeordnet. Dadurch bilden die mindestens 20 Prozent des Frontluftsackpackages in einem Querschnitt durch die Rückenlehne eine optische Verlängerung des vorderen Rands des Lehnenholms in die Sitzrichtung nach vorne, insbesondere in die X-Richtung.
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Alternativ oder optional ergänzend umgibt und/oder bedeckt das Frontluftsackpackage den vorderen Rand des Lehnenholms zumindest teilweise. Vorzugsweise erstreckt sich das Frontluftsackpackage vor dem vorderen Rand in die Sitzrichtung und quer zu der Sitzrichtung, insbesondere in einer y-Richtung des Fahrzeugs, im Speziellen zu einer Fahrzeugmitte hin. In diesem Fall umgibt und/oder bedeckt das Frontluftsackpackage den vorderen Rand des Lehnenholms und ragt zusätzlich nach innen und/oder nach außen, quer zu der Sitzrichtung. Insbesondere ist ein Teil des Frontluftsackpackages zumindest teilweise vor der Innenseite und/oder vor der Außenseite des Lehnenholms angeordnet. Im Speziellen erstreckt sich der Teil des Frontluftsackpackages von dem vorderen Rand des Lehnenholms zur Innenseite und/oder zur Außenseite hin. Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass das Frontluftsackpackage den vorderen Rand des Lehnenholm vollständig umgibt und/oder bedeckt.
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Die zumindest teilweise Anordnung des Frontluftsackpackages um den Lehnenholm herum oder direkt vor dem vorderen Rand des Lehnenholms kann eine funktional verbesserte Anordnung des Luftsacks, insbesondere des Luftsackpackages, in der Rückenlehne bieten. Insbesondere kann sich der Luftsack direkt und präzise in eine Richtung entfalten, in der ein größtmöglicher Schutz für den Insassen bei dem Aufprall des Fahrzeugs gewährleistet werden kann. Weiterhin kann ein schlankeres Sitzlehnendesign realisiert werden.
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Möglich im Rahmen der Erfindung ist, dass das Frontluftsackpackage zumindest teilweise von dem Polsterschaum der Rückenlehne umschäumt ist. Insbesondere ist das Frontluftsackpackage zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, in dem Polsterschaum integriert. Im Speziellen weist der Polsterschaum eine Aussparung für das Frontluftsackpackage auf, sodass kein zusätzlicher Bauraum für das Frontluftsackpackage benötigt wird. Die zumindest teilweise Anordnung des Luftsackpackages vor dem Lehnenholm, das zumindest teilweise umschließen des Lehnenholm und/oder die zumindest teilweise Integration in den Polsterschaum gewährleistet eine bauraumsparende Anordnung des Airbagmoduls, insbesondere des Luftsackpackages, in der Rückenlehne. Dadurch kann die Rückenlehne funktional und zugleich schmal und optisch ansprechend gestaltet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Luftsack einen Verbindungskanal auf. Vorzugsweise verbindet der Verbindungskanal den Gasgenerator strömungstechnisch mit dem Luftsackpackage. Besonders bevorzugt ist, dass sich der Verbindungskanal zwischen dem Gasgenerator und dem Luftsackpackage erstreckt.
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Vorzugsweise bildet der Gasgenerator einen entgegen der Sitzrichtung gerichteten, hinteren Abschluss des Airbagmoduls. Insbesondere ist ein Bereich hinter dem Airbagmodul luftsackfrei ausgebildet. Im Speziellen befinden sich alle Bereiche des Luftsacks in Sitzrichtung vor dem Gasgenerator.
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Bevorzugt im Rahmen der Erfindung ist, dass das Airbagmodul an der Außenseite des Lehnenholms angeordnet ist. Beispielsweise ist das Airbagmodul über zwei Bolzen des Gasgenerators an der Außenseite befestigt. Insbesondere verläuft der Verbindungskanal entlang der Außenseite des Lehnenholms. Im Speziellen schließt sich das Luftsackpackage auf der Außenseite des Lehenholms an den Verbindungskanal an.
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Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung bevorzugt, dass das Airbagmodul an der Innenseite des Lehnenholms angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Airbagmodul über die zwei Bolzen des Gasgenerators an der Innenseite des Lehnenholms befestigt. Optional verläuft der Verbindungskanal entlang der Innenseite des Lehnenholms. Insbesondere schließt sich das Luftsackpackage auf der Innenseite des Lehenholms an den Verbindungskanal an.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung weist die Rückenlehne einen Lehnenbezug auf. Vorzugsweise erstreckt sich der Lehnenbezug über den Polsterschaum und bildet eine Sichtseite der Rückenlehne. Insbesondere weist der Lehnenbezug eine Aufreißnaht auf, entlang der der Lehnenbezug bei und/oder nach einer Aktivierung des Airbags aufreißt. Besonders bevorzugt ist, dass der Lehnenbezug einen Schusskanal für den Luftsack umfasst. Beispielsweise ist der Schusskanal aus einem Gewebe gebildet. Insbesondere ist das Airbagmodul mit dem Luftsack in dem Schusskanal angeordnet. Optional ist der Schusskanal mit der Aufreißnaht vernäht und über das Airbagmodul, insbesondere über die zwei Bolzen des Gasgenerators, mit dem Lehnenholm verbunden. Dadurch kann das Aufreißen des Lehnenbezugs erleichtert werden und ein schnelleres Positionieren des sich aufblähenden Luftsackpackages und/oder des Luftsackkissens gewährleistet werden. Weiterhin werden durch die Anordnung des Luftsackpackages im Schusskanal das sich aufblähende Luftsackpackage und/oder das Luftsackkissen in eine Richtung gelenkt, in der es den Insassen am effektivsten vor Verletzungen schützen kann.
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Beispielsweise weist das Airbagmodul ein Gehäuse aus einem Kunststoffmaterial auf. Alternativ ist es möglich, dass das Airbagmodul als ein Softcover-Airbagmodul ausgebildet ist. In diesem Fall weist das Airbagmodul eine textile Hülle auf. Möglich im Rahmen der Erfindung ist, dass der Luftsack zumindest abschnittsweise thermisch gepresst ist. Dadurch kann in vorteilhafter Weise ein Einbauvolumen des Luftsacks reduziert werden und der Bauraum in der Rückenlehne weiter verringert werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Rückenlehne ein steifes Bauteil. Beispielsweise ist das steife Bauteil als ein Verkleidungsbauteil aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus einem duktilen Kunststoffmaterial, gebildet. Vorzugsweise ist das steife Bauteil benachbart zu dem Airbagmodul angeordnet, sodass der Luftsack dadurch in Form gehalten ist. Insbesondere ist das Airbagmodul zumindest abschnittsweise zwischen dem Lehnenholm und dem steifen Bauteil angeordnet. Vorteilhaft daran ist, dass durch das steife Bauteil eine präzise Rückenlehnenaußenkontur gebildet werden kann, insbesondere wenn das Airbagmodul als das Softcover-Airbagmodul ausgebildet ist und auf der Außenseite des Lehneholms befestigt ist.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Fahrzeugsitz mit der Rückenlehne nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach den Ansprüchen 1 bis 14.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 einen Längsschnitt durch eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, wobei die Rückenlehne einen Lehnenholm und ein Airbagmodul aufweist, wobei das Airbagmodul auf einer Außenseite des Lehnenholms angeordnet ist;
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2 einen Querschnitt durch die Rückenlehne aus 1 entlang der Schnittlinie A-A, wobei das Airbagmodul an einer Außenseite des Lehnenholms angeordnet ist, wobei zumindest 30 Prozent eines Luftsackpackages als Frontluftsackpackage vor dem Lehnenholm angeordnet sind;
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3 den Querschnitt der 2, wobei das Frontluftsackpackage einen vorderen Rand des Lehnenholms umschließt;
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4 einen Querschnitt durch die Rückenlehne aus 6 entlang der Schnittlinie B-B, wobei das Airbagmodul an einer Innenseite des Lehnenholms angeordnet ist, wobei zumindest 20 Prozent des Luftsackpackages als Frontluftsackpackage vor dem Lehnenholm angeordnet sind;
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5 den Querschnitt aus 4, wobei das Frontluftsackpackage den vorderen Lehnenrand zumindest teilweise umschließt;
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6 einen Längsschnitt durch eine alternative Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, wobei die Rückenlehne einen Lehnenholm und ein Airbagmodul aufweist, wobei das Airbagmodul auf einer Innenseite des Lehnenholms angeordnet ist;
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7 einen Längsschnitt durch den vorderen Rand des Lehnenholms.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 und 6 zeigen einen Längsschnitt durch eine Rückenlehne 1 für einen Fahrzeugsitz. Der Fahrzeugsitz ist als ein Sitz einer vorderen oder hinteren Sitzreihe eines Fahrzeugs, z. B. eines Pkws, Lkws oder öffentlichen Verkehrsmittels, ausgebildet.
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Die Rückenlehne 1 weist einen Lehnenholm 2, ein Airbagmodul 3 und einen Polsterschaum 7 auf. Der Lehnenholm 2 ist zum seitlichen Abstützen eines Insassen ausgebildet, der sich an einer Anlehnfläche 1a der Rückenlehne 1 anlehnt. Der Lehnenholm 2 ist als ein langgestrecktes Metallteil ausgebildet, das eine größere Längserstreckung als Quererstreckung aufweist. Er begrenzt die Rückenlehne 1 zur Seite hin und verläuft dabei in einer Sitzrichtung S nach vorne gleichgerichtet und/oder parallel zu einem Karosserieabschnitt des Fahrzeugs, wenn der Fahrzeugsitz in dem Fahrzeug integriert ist. Der Karosserieabschnitt ist z. B. als eine Fahrzeugtür und/oder als eine Fahrzeugsäule, z. B. als eine B-Säule ausgebildet.
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Das Airbagmodul 3 ist als ein Hardcover-Airbagmodul mit einer biegesteifen Hülle oder als ein Softcover-Airbagmodul mit einer textilen Hülle ausgebildet. Das Airbagmodul 3 umfasst als Hauptkomponenten einen ungefüllten Luftsack 4 und einen Gasgenerator 5 (2–4) zur Erzeugung von Gas. Der Luftsack 4 kann thermisch gepresst sein, um eine bauraumsparende Integration in der Rückenlehne 1 zu ermöglichen.
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Das Airbagmodul 3 ist an dem Lehnenholm 2 angeordnet, insbesondere über mindestens einen Bolzen 6 (2–4) des Gasgenerators 5 an dem Lehnenholm 2 befestigt.
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Der ungefüllte Luftsack 4 ist bei und/oder nach der Aktivierung des Airbagmoduls 3, insbesondere durch einen Aufprall, z. B. Seitenaufprall, des Fahrzeugs, mit Gas füllbar und zu einem nicht gezeigten Luftsackkissen aufblähbar. Das Luftsackkissen schützt den Insassen bei dem Aufprall vor Verletzungen, die insbesondere durch einen Stoß gegen den Karosserieabschnitt des Fahrzeugs erzeugt werden können. Hierfür ist das Luftsackkissen zwischen dem Karosserieabschnitt und dem Insassen angeordnet.
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Der ungefüllte Luftsack 4 ist in einem ersten Zustand X ungerollt, ungestülpt und/oder ungefaltet ist und in einem zweiten Zustand Y zumindest teilweise gerollt, gestülpt und/oder gefaltet. Ein Abschnitt 4c des Luftsacks 4, der im ersten Zustand X in Sitzrichtung S vor dem Lehnenholm 2 angeordnet ist, ist im zweiten Zustand Y des Luftsacks 4 ein gerolltes, gestülptes und/oder gefaltetes Luftsackpackage 4a. Das Luftsackpackage 4a zumindest teilweise in Sitzrichtung S vor dem Lehnenholm 2 angeordnet.
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2 zeigt einen Querschnitt durch die Rückenlehne 1 aus 1 entlang der Schnittlinie A-A. Das Airbagmodul 3 ist auf einer Außenseite 2a des Lehnenholms 2 angeordnet, die von der Anlehnfläche 1a (1) abgewandt und dem Karosserieabschnitt zugewandt ist.
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Der Luftsack 4 weist einen Verbindungskanal 4b auf, der sich entlang der Außenseite 2a des Lehnenholms 2 erstreckt und den Gasgenerator 5 mit dem Luftsackpackage 4a verbindet.
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Ein Schwerpunkt des Luftsackpackages 4a ist in Sitzrichtung S vor dem Lehnenholm angeordnet. So sind mindestens 30 Prozent des Luftsackpackages 4a, vorzugsweise mindestens 50 Prozent des Luftsackpackages 4a, als ein Frontluftsackpackage 4d ausgebildet, das in Sitzrichtung S vor dem Lehnenholm 2 angeordnet ist. Bevorzugt ist das Luftsackpackage 4a zu maximal 90 Prozent als das Frontluftsackpackage 4d ausgebildet.
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Der Lehnenholm 2 weist einen in Sitzrichtung S gerichteten vorderen Rand 2b und eine der Außenseite 2a gegenüberliegende Innenseite 2c auf. Das Frontluftsackpackage 4d kontaktiert den vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2. Mindestens 20 Prozent des Frontluftsackpackages 4d sind unmittelbar vor dem vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2 angeordnet. Dadurch bilden die mindestens 20 Prozent des Frontluftsackpackages 4d eine optische Verlängerung des vorderen Rands 2b in Sitzrichtung S nach vorne.
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Das Frontluftsackpackage 4d umgibt und/oder bedeckt den vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2 zumindest teilweise. Ein Teil des Frontluftsackpackages 4d erstreckt sich quer zu der Sitzrichtung S nach außen A und ist vor der Außenseite 2a des Lehnenholms 2 angeordnet, kontaktiert diese und/oder bedeckt diese.
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Quer zu der Sitzrichtung S, nach innen I zur Anlehnfläche 1a (1) hin gerichtet, schließt sich der Polterschaum 7 an das Frontluftsackpackage 4d an. Entgegen der Sitzrichtung S hinter dem Airbagmodul 3 ist ebenfalls der Polterschaum 7 angeordnet. Der Polsterschaum 7 und das Airbagmodul 3 sind von einem Lehnenbezug 8 der Rückenlehne 1 bedeckt. Optional kann zwischen dem Lehnenbezug 8 und dem Airbagmodul 3 ein steifes Bauteil der Rückenlehne 1 angeordnet sein, das das Airbagmodul 3, insbesondere bei der Ausbildung des Airbagmoduls 3 als Softcover-Airbagmodul, in Form hält und optional gegen die Außenseite 2a des Lehnenholms 2 drückt. Dadurch kann eine präzise Rückenlehnen-Außenkontur gewährleistet werden.
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Der Luftsack 4 entfaltet sich bei und/oder nach der Aktivierung des Airbagmoduls 3 zunächst nach außen A, insbesondere in die zum Karosserieabschnitt gerichtet Richtung und dann nach vorne in die Sitzrichtung S und bildet das Luftsackkissen. Hierfür reißt der Bezug 8 entlang einer Aufreißnaht 9 auf. Ggf. reißt auch das steife Bauteil entlang einer Aufreißlinie auf und bildet eine Öffnung für den sich aufblähenden Luftsack 4.
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3 zeigt den Querschnitt der 2 mit einer alternativen Anordnung des Luftsackpackages 4a. Das Airbagmodul 3 ist auf der Außenseite 2a des Lehnenholms 2 angeordnet und über den mindestens einen Bolzen 6 am Lehnenholm 2 befestigt. Der Verbindungskanal 4b erstreckt sich entlang der Außenseite 2a des Lehnenholms 2.
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Die mindestens 20 Prozent des Frontluftsackpackages 4d sind in Sitzrichtung S unmittelbar vor dem vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2 angeordnet und/oder kontaktieren diesen. Das Frontluftsackpackage 4d umschließt den vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2 und bedeckt diesen teilweise, indem es sich nach außen A, insbesondere quer zu der Sitzrichtung S, erstreckt.
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Der Polsterschaum 7 ist in Sitzrichtung S vor dem Frontluftsackpackage 4d und quer zu der Sitzrichtung S nach innen I am Frontluftsackpackage 4d angeordnet. Dadurch ist das Frontluftsackpackage 4d teilweise von dem Polsterschaum 7 umschäumt. Insbesondere weist der Polsterschaum 7 eine Aussparung für das Frontluftsackpackage 4d auf.
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Bei und/oder nach der Aktivierung des Airbagmoduls 3 bläht sich der Luftsack 4 wie in 2 beschrieben auf.
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4 zeigt einen Querschnitt entlang der Schnittlinie B-B durch die Rückenlehne 1 aus 6. Das Airbagmodul 3 ist auf der Innenseite 2c des Lehnenholms 2 angeordnet. Das Airbagmodul 3 ist über den mindestens einen Bolzen 6 des Gasgenerators innenseitig am Lehnenholm 2 befestigt. Der Verbindungskanal 4b erstreckt sich entlang der Innenseite 2c des Lehnenholms 2.
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Mindestens 30 Prozent des Luftsackpackages 4a sind als Frontluftsackpackage 4d in Sitzrichtung S vor dem Lehnenholm 2 angeordnet. Mindestens 20 Prozent des Frontluftsackpackages 4d sind unmittelbar vor dem vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2 angeordnet. Ein Großteil des Frontluftsackpackages 4d ist innen I, vor der Innenseite 2c des Lehnenholms 2 angeordnet. Dadurch erstreckt sich das Frontluftsackpackage 4d quer zu der Sitzrichtung S zu einer Fahrzeugmitte hin.
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Das Luftsackpackage 4a, das Frontluftsackpackage 4d und der Verbindungskanal 4b sind von dem Polsterschaum 7 vollständig umschäumt. Insbesondere weist der Polsterschaum 7 eine Aussparung auf, in der das Luftsackpackage 4a, das Frontluftsackpackage 4d und der Verbindungskanal 4b angeordnet sind. Auch die Außenseite 2a des Lehnenholms 2 ist von dem Polsterschaum 7 bedeckt.
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Der Lehnenbezug 8 weist einen Schusskanal 10 auf, der mit der Aufreißnaht 9 vernäht ist. Das Airbagmodul 3, insbesondere der Gasgenerator 5 und der Luftsack 4, sind in dem Schusskanal 10 angeordnet. Über den Bolzen 6 des Gasgenerators 5 ist der Schusskanal 10 an dem Lehnenholm 2 befestigt. Bei und/oder nach einer Aktivierung des Airbagmoduls 3 reißen der Polsterschaum 7 und der Lehnenbezug 8 in Sitzrichtung S nach vorne auf und bilden die Öffnung für den sich zu dem Luftsackkissen aufblähenden Luftsack 4.
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5 zeigt den Querschnitt der 4 mit der gleichen Anordnung des Airbagmoduls 3 auf der Innenseite 2c des Lehnenholms 2. Im Vergleich zu der Darstellung der 4 ist das Luftsackpackage 4a relativ zum Lehnenholm 2 anders angeordnet. Das Frontluftsackpackage 4d umschließt den vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2 teilweise. Ein größerer Anteil des Frontluftsackpackages 4d als in 4 ist unmittelbar vor dem vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2 angeordnet. Das Frontluftsackpackages 4d ragt von dem vorderen Ende 2b quer zu der Sitzrichtung S nach innen I. Ein Teil des Frontluftsackpackages 4d ist somit vor der Innenseite 2c des Lehnenholms 2 angeordnet. Dieser Abschnitt ist gegenüber der Darstellung in 4 voluminöser ausgebildet.
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Der Polsterschaum 7 ist in Sitzrichtung S vor dem Frontluftsackpackage 4d, nach innen I am Frontluftsackpackage 4d und am Verbindungskanal 4b angeordnet. Er weist die Aussparung für das Frontluftsackpackage 4d auf. Die Außenseite 2a des Lehnenholms 2 ist ebenfalls von dem Polsterschaum 7 bedeckt.
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Wie in 4 beschrieben sind der Gasgenerator 5 und der Luftsack 4 gemäß 5 in dem Schusskanal 10 angeordnet. Zur Entfaltung des Luftsackpackages 4a reißen der Polsterschaum 7 und der Lehnenbezug 8 wie in 4 beschrieben auf, um die Öffnung für das sich zu dem Luftsackkissen aufblähenden Luftsack 4 zu bilden.
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In 6 ist ein weiterer Längsschnitt durch den Lehnenholm 2 und durch das Airbagmodul 3 der Rückenlehne 1 gezeigt. Der Luftsack 4 ist auf der Innenseite 2c des Lehnenholms 2 angeordnet und umschließt den vorderen Rand 2a.
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7 zeigt einen Längsschnitt durch den vorderen Rand 2b des Lehnenholms 2. Der vordere Rand 2b ist vollständig von dem Luftsackpackage 4a und/oder von dem Frontluftsackpackage 4d umgeben.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rückenlehne
- 2
- Lehnenholm
- 2a
- Außenseite
- 2b
- vorderer Rand
- 2c
- Innenseite
- 3
- Airbagmodul
- 4
- Luftsack
- 4a
- Luftsackpackage
- 4b
- Verbindungskanal
- 4c
- Luftsackkissen
- 4d
- Frontluftsackpackage
- 5
- Gasgenerator
- 6
- Bolzen
- 7
- Polsterschaum
- 8
- Lehnenbezug
- 9
- Aufreißnaht
- 10
- Schusskanal
- S
- Sitzrichtung
- A
- außen
- I
- innen
- S
- Sitzrichtung nach vorne
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006005137 A1 [0003]