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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radabdeckung und/oder ein System zur Abdeckung von Rädern mit individuellen Radabdeckungselementen und ein zugehöriges Befestigungssystem für diese Elemente an Felgen von Fahrzeugen.
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Zur Individualisierung von Fahrzeugen sind Radabdeckungen in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt und im Einsatz. Seit langem bekannt sind Radabdeckungen welche mit einem umlaufenden Sicherungsring, welcher als Stahlklammer ausgeführt ist und z. B. in eine Umlaufnut der Felge eingreifen. Diese gibt es in den verschiedensten Designvarianten und Farben, meist als Scheiben-förmige Ausführung.
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In der
DE 37 34 211 C2 wird eine Radabdeckung vorgeschlagen, welche mittels einer zentralen Befestigungsvorrichtung in dem Mittelloch einer Felge anbringbar ist. Hierzu ist an einer Scheiben-förmigen Radabdeckung mittig ein umlaufender Fortsatz angeordnet, welcher in das Mittelloch einer Felge eingreift und dort mittels Rastnasen fixiert wird.
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Auch in der
DE 44 32 351 B4 wird eine Radabdeckung offenbart welche in oder an der Mittelbohrung einer Felge anbringbar ist. Hier wird vorgeschlagen einen Haltering an der Felge anzubringen an welchen dann die Scheiben-förmige Radabdeckung mittels Haltezungen befestigbar ist.
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Bei vielen bekannten und auch den vorgenannten Ausführungen wird dabei die Radabdeckung starr, also sich mit dem Rad drehend, angebracht oder an dem Rad fixiert. Eine besonders effektvolle Ausführung einer Radabdeckung erlaubt eine Rotation der Radabdeckung abweichend von der Rotation des Rades selber. Hier offenbart die
EP 2 380 748 B1 eine Ausführung in welcher eine mittige Abdeckkappe der Mittellochbohrung einer Felge in abweichende Rotation zum Rad selbst gebracht wird. In der genannten Ausführung wird hierzu der drehbare Deckel der Mittenabdeckung durch Turbinenflügel in Rotation versetzt und diese Rotation bleibt beispielsweise auch noch eine gewisse Zeit bestehen, wenn das Fahrzeug und somit die Rotation der Räder selbst bereits zum Stehen gekommen ist.
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Wünschenswert wäre eine Radabdeckung mit welcher eine Vielzahl unterschiedlicher Designvariationen erreicht werden kann und welche darüber hinaus einen speziellen optischen Effekt erzielt.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine verbesserte Radabdeckung vorzustellen, welche eine sichere Verbindung der Radabdeckung in der Mittellochbohrung einer Felge erlaubt und eine einfachere, flexiblere Anpassung an Designvorstellungen erfüllt und darüber hinaus einen optischen Effekt erzielt.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 gelöst. Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen umfasst.
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Erfindungsgemäß ist eine Radabdeckung mit Befestigungsvorrichtung für ein Fahrzeugrad welche mittels einer Befestigungsvorrichtung in der zentralen Mittenlochbohrung einer Felge lösbar befestigt ist, wobei die Befestigungsvorrichtung aus einem passgenauen Adapter, welcher Fahrzeugseitig in der Mittenlochbohrung der Felge verdrehsicher angeordnet ist, sowie einem, drehbar gelagerten Aufnahmekopf an der Fahrzeug abgewandten Seite der Felge ausgebildet ist, wobei der Aufnahmekopf mittig durch eine Achsbefestigung, wenigstens mittels eines Bolzens durch den Adapter und den Aufnahmekopf von einer Sicherungsschraube positioniert wird, wobei wenigstens ein Radabdeckungselement mittels in dem Aufnahmekopf angeordneten Befestigungsvorrichtungen lösbar an dem Aufnahmekopf befestigbar ist.
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An den drehbar gelagerten, bevorzugt mit einem Kugellager gelagerten Aufnahmekopf wird die aus einem oder bevorzugt aus einer Mehrzahl bestehender Elemente ausgebildete Radabdeckung angebracht. Insbesondere die Ausführung der Radabdeckung aus mehreren, Lamellen- oder Sektions-artigen Elementen erlaubt eine ausgefallene und individuelle Design-technische Gestaltung von Radabdeckungen. Die Radabdeckung oder die einzelnen Radabdeckungselemente werden an ihrem, dem Mittenloch der Felge zugewandten Ende an dem Adapterkopf bevorzugt mittels einer Verschraubung befestigt. Zur zusätzlichen Stabilisierung und Sicherung sind die Enden der Radabdeckungselemente geometrisch ausgeformt und korrespondieren mit einer Einbringung des Adapterkopfes im Bereich der Schraubverbindungsstelle. In einer bevorzugten Ausführung ist die Verbindung der Lamellen am Aufnahmekopf mehrfach gesichert und fixiert. Durch passgenaue Aussparungen im Aufnahmekopf entsteht eine leichte Presspassung zwischen dem Aufnahmekopf und den Lamellenenden, eine Nut oder Aussparung an den Enden der Lamellen und dem korrespondierenden Steg oder Feder in den Aussparungen im Aufnahmekopf verhindern ein Lösen oder Verrutschen der Radabdeckelemente. Zusätzlich werden die Lamellen-Elemente mit einem Scheiben-förmigen Deckel mit Schraubendurchführungen am Aufnahmekopf verschraubt wodurch eine sichernde Flächenpressung des Deckels und der Lamellen mit dem Aufnahmekopf erfolgt.
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Der Aufnahmekopf ist an der Außenseite, also dem Fahrzeug abgewandten Seite der Felge an der Mittenlochbohrung drehbar gelagert und über eine Schraube oder einen Bolzen durch den auf der Felgeninnenseite in der Mittenlochbohrung eingepassten Adapter und durch den Aufnahmekopf mittig positioniert.
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In die Mittenlochbohrung der Felge wird der passgenau gefertigte Adapter montiert welcher am Anschlag der Mittenlochbohrung anliegt und gegen Verdrehung und Verschiebung beispielsweise durch Gewindestifte Fahrzeugseitig gesichert ist. In dem Aufnahmetopf ist ein Kugellager eingepresst (Übermaßpassung), welches die Rotation während des Fahrens aufnimmt. Das Kugellager ist zusätzlich mit einem Sicherungsring gegen ein Verrutschen nach außen gesichert. Der Lagerinnenring liegt auf dem Adapter auf und das Kugellager zentriert sich auf den Adapter am Zentrierbund mit einer Übergangspassung oder ist durch einen Vorsatz am Adapter über eine Übergangspassung zentriert. Die Konstruktion ist durch eine Schraube oder bevorzugt durch einen Rändelbolzen der in den Adapter gepresst wird und einer Mutter, die nach dem Aufnahmetopf auf den Bolzen geschraubt wird, gesichert. Da die Mutter auf der Außenseite des Lagerinnenrings aufliegt, ist diese eine zusätzliche Sicherung für das Kugellager gegen ein Verrutschen nach außen.
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Die Radabdeckung oder die einzelnen Lamellen oder Elemente sind entsprechend der Felge konturgetreu gefertigt und so konstruiert, dass stets genügend Abstand zwischen Felgestern und Spinner besteht. Der Abstand zu rotierenden Teilen beträgt bevorzugt mindestens 5 mm und zu statischen Teilen mindestens 3 mm.
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Zur Aufnahme und Fixierung des Deckels zentriert sich dieser beim Verschrauben auf den Aufnahmekopf. Im Deckel selbst kann eine Aussparung für eine Label-Abdeckung ausgebildet sein, welche beispielsweise hineingeklebt werden kann.
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Zum Erreichen eines optischen Effekts, nämlich der Maßnahmen gegen eine Rotationsbewegung der Radabdeckung oder des Spinner mit dem Rad selbst, wird die Rotationsbewegung durch das Kugellager aufgenommen ohne dass sich die Abdeckung mitdreht.
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Dies wird unterstützt indem eine Lamelle ein höheres Gewicht aufweist oder bevorzugt durch Aussparungen an der Außenseite wenigstens einer Lamelle in welche Gewichte eingebracht oder eingeklebt werden. Dadurch entsteht ein Schwerependel, so dass die Lamelle mit dem Gewichten immer in der Ruheposition bleibt oder nur leicht pendelt
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Zusammenbauzeichnung der Radabdeckungen und Befestigungssystem
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2 Eine Frontansicht einer Felge mit Radabdeckungsspeichen
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3 einen Schnitt durch eine Felge mit angebautem Befestigungssystem und Radabdeckungslamellen
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4 eine Detaildarstellung aus 3
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Die Radabdeckung oder Radabdeckungsspeichen sind in 1 in einer Zusammenbau- oder Anbauzeichnung an einer Felge 100 gezeigt. Auf der dem Fahrzeug zugewandten Seite, also der Innenseite der Felge 100 wird in deren Mittenlochbohrung 1 ein passgenauer Adapter 2 eingesetzt, welcher mit einem mittig angeordneten Bolzen 3 ausgerüstet ist. in dieser Position wird der Bolzen 3 im Adapter 2 und der Adapter selbst in der Mittenlochbohrung fixiert. Bevorzugt erfolgt die Sicherung mittels Gewindestiften 12 gegen den Bolzen und gegen die Mittenlochbohrung. Ein so vorbereitetes Rad kann am Fahrzeug montiert werden, anschließend wird der Aufnahmekopf 4 mit einem eingepressten Kugellager 5 und beispielsweise Sicherungsring 6 und/oder Unterlegscheiben über den Bolzen 3, der zusammen mit dem Adapter 2 in der Mittenlochbohrung 1 montiert ist, geschoben. Zur Befestigung des so drehend gelagerten Adapterkopfs 4 in dieser Lage wird dieser mit einer Mutter 7 oder Schraube auf den Bolzen 3 fixiert. Der Bolzen ist dafür mit entsprechenden Innen- oder Außengewinde ausgerüstet. Entlang des Umfangs des Adapterkopfes 4 ist dieser mit Ausklinkungen oder Ausnehmungen 13 ausgerüstet in welche die Enden 15 einer Radabdecklamelle 8 korrespondierend eingreifen. Hierbei können auch am Aufnahmekopf 13 Erhebungen angeordnet sein, welche dann entsprechend in Ausnehmungen an den Enden 15 einer Radabdeckungslamelle 8, korrespondierend eingreifbar ausgeführt sind. Die so in ihrer Position am Aufnahmekopf 4 festgelegten Radabdecklamellen 8 bzw. Radabdeckungsspeichen werden mit einer Flächenpressung mit einem Deckel 10 welcher mittels Schrauben 9 durch den Deckel 10 und die mit Bohrungen versehenen Enden der Lamellen in einem Gewinde im Aufnahmekopf 4 gesichert. Mittig im Deckel 10 welcher flächig auf alle Lamellen drückt und mit dem Aufnahmekopf verschraubt ist, ist, wie in 2 gezeigt, ein Bereich für eine Label-Abdeckung vorgesehen, dies kann in eine Bohrung im Deckel eingebracht werden oder auf die flächige Scheibe aufgeklebt werden.
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Durch das im Aufnahmekopf 4 eingebrachte Kugellager 5 sind die Radabdecklamellen 8 gegenüber der Felge verdrehbar angeordnet und drehen sich daher in Fahrt des Fahrzeuges nicht mit sondern verharren in ihrer Ruhestellung oder werden nur durch entstehende Kraftmomente ins Schwingen gebracht. Der Effekt, dass sich die Speichen 8 während der Fahrt nicht mitdrehen oder nur schwingen, kann durch Variation des Gewichts wenigstens einer der Radabdeckspeichen 8 beeinflusst werden. Hierzu ist an wenigstens einer der Radabdeckspeichen 8 ein zusätzliches Gewicht 11 angebracht. Die Radabdeckspeiche kann hierfür eine entsprechende Aufnahmevorrichtung aufweisen oder die Gewichte können auf- oder eingeklebt werden. Dadurch wird die, mit Gewicht ausgerüstete, entsprechend schwerere Radabdeckspeiche, stabiler in einer unteren Position gehalten und das Mitdrehen der Speichen mit dem Rad während der Fahrt verhindert. In einer alternativen Ausführung der Erfindung kann das Befestigungssystem für individuelle Radabdeckungen 8 auch in einer mitdrehenden, also in der Drehbarkeit des Aufnahmekopfs gegenüber dem Rad blockierten Variante genutzt werden. Hierbei können die Radabdeckungs-Speichen, -Lamellen oder Scheiben wie genannt mit dem Aufnahmekopf verbunden werden und eine Vielzahl unterschiedlicher Designvarianten ermöglichen. Der Aufnahmekopf selbst ist in einer solchen Variante aber entweder nicht mit einem Kugellager drehbar gelagert sondern form- oder kraftschlüssig mit dem Adapter 2 verbunden, die Radabdeckung dreht sich damit zusammen mit dem Rad oder das Kugellager ist mit einem Blockiermittel feststellbar und in seiner Drehbarkeit blockiert.
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Auch sind für die genaue Ausführung einige alternative Varianten der einzelnen Komponenten und/oder deren Montierbarkeit an einem Rad möglich. Der Adapter 2 kann in die Felge 100 eingeklebt oder in diese integriert ausgeführt sein oder er kann mittels einer Überwurfmutter auf der Felgenaußenseite befestigt sein. Hierzu ist für den Adapter ein passendes Gegenstück gefertigt welches durch die Bohrung für den Felgendeckel ragt. Auch kann der Adapter als Spurverbreiterungsplatte ausgeführt sein oder in die Mittenlochbohrung fest eingepresst sein. Der Adapter kann weiter mit einem durch die Mittenlochbohrung ragenden Fortsatz mit Außengewinde ausgeführt sein wodurch der Bolzen 3 entfallen kann.
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Auch die Befestigung der Radabdeckelemente 8 bzw. Radabdecklamellen 8 an dem Aufnahmekopf 4 kann alternativ nur durch wenigstens Kleben, Verpressen oder Anschrauben der Lamellen 8 am Aufnahmekopf erfolgen. Auch ist in einer weiteren Ausführungsvariante der Aufnahmekopf und die Radabdecklamellen als ein kombiniertes, verbundenes Teil ausgeführt. Auch der Abdeckdeckel kann in verschiedenen Varianten, wie beispielsweise Einkleben, Einpressen, Verkeilen oder Einschrauben fixiert werden und/oder leicht ausgewechselt werden um verschiedene Designs zu ermöglichen. Auch das Design der Radabdeckung kann durch einfaches Austauschen der Lamellen 8 jederzeit einfach und schnell variiert werden oder es können einzelne, beschädigte Lamellen ausgewechselt werden. Auch die Änderung der Anzahl der eingesetzten Speichen 8 kann durch zusätzliches Austauschen des Aufnahmekopfs 4 verändert werden und so die Optik des Rades sehr variabel beeinflusst werden.
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Nachdem bevorzugte Ausführungen der Erfindung in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben wurden, ist festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf diese genauen Ausführungen und Anwendungsfälle beschränkt ist und dass verschiedene Änderungen und Modifizierungen daran von einem Fachmann ausgeführt werden können, ohne dass vom Umfang der Erfindung, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist abgewichen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3734211 C2 [0003]
- DE 4432351 B4 [0004]
- EP 2380748 B1 [0005]