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Nachfolgend werden eine Reserveradbefestigung zur Befestigung eines Reserverads eines Kraftfahrzeugs, ein Befestigungsadapter sowie ein Kraftfahrzeug beschrieben.
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Beim Betrieb von Kraftfahrzeugen kann es zu Reifenpannen kommen, bei denen ein Reifen beschädigt wird, sodass eine Weiterfahrt nicht möglich ist. Deswegen sind Kraftfahrzeuge entweder mit Reparatursets oder mit Reserverädern ausgerüstet. Reserveräder werden häufig in Reserveradmulden in einem Gepäckraum des Kraftfahrzeugs aufbewahrt. Manche Fahrzeuge sehen eine Aufbewahrung an anderen Stellen vor, beispielsweise unterhalb des Kraftfahrzeugs, im Motorraum oder an einer Hecktüre.
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Die Reserveradgröße muss mit der Radgröße entsprechender Kraftfahrzeuge kompatibel sein, sodass der Abrollumfang eines Reserverads sich nicht wesentlich oder gar nicht von dem Abrollumfang der übrigen Räder unterscheidet. Da gleiche Kraftfahrzeugtypen mit unterschiedlichen Radgrößen ausgeliefert werden können, müssen manchmal unterschiedlich große Reserveräder für diese gleichen Kraftfahrzeugtypen verwendet werden. Reserveräder müssen im Kraftfahrzeug befestigt werden.
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Felgen weisen Radnabenaufnahmen auf, mit denen die Felgen auf eine Radnabe des Kraftfahrzeugs aufsetzbar sind. Die Felgen können über die Radnaben zentriert werden, sodass ein entsprechend montiertes Rad rund läuft und eine Radachse der Felge mit der Radnabenachse übereinstimmt. Die entsprechende Symmetrieachse der Felge wird nachfolgend ebenfalls als Radnabenachse bezeichnet.
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Es ist bekannt, Reserveräder mit Hilfe einer Radnabenaufnahme des Reserverads in einer entsprechenden Reserveradmulde zu befestigen. Dies bedingt, dass das Reserverad relativ zur Radnabenaufnahme zentriert in einer entsprechenden Reserveradmulde angeordnet werden muss. Abhängig von den jeweiligen Umständen bringt dies mit sich, dass der notwendige zur Verfügung zu stellende Bauraum für die Reserveradmulde groß ausgestaltet werden muss, um verschieden dimensionierte Reserveräder aufnehmen zu können. Dies bedingt einen großen notwendigen Stauraum, der für das Reserverad vorgehalten werden muss, der das übrige Platzangebot des Kraftfahrzeugs reduziert. Des Weiteren werden Kraftfahrzeuge häufig mit unterschiedlichen Karosserieformen oder Ausstattungen angeboten, die Einfluss auf eine Reserveradmulde haben können. Um den Konstruktionsaufwand, der zur Konstruktion unterschiedlicher Karosserieformen oder Ausstattungsvarianten notwendig ist, gering zu halten, kann es notwendig sein, ein Reserverad in unterschiedlichen Varianten in leicht abweichenden Positionen in einer Reserveradmulde positionieren zu müssen.
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Aufgabe ist es somit, eine Reserveradbefestigung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass der notwendige Stauraum für unterschiedlich große Reserveräder reduziert werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Reserveradbefestigung gemäß Anspruch 1, einen Befestigungsadapter gemäß dem nebengeordneten Anspruch 7 sowie durch ein Kraftfahrzeug gemäß dem nebengeordneten Anspruch 8. Weiterführende Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Nachfolgend wird eine Reserveradbefestigung zur Befestigung eines Reserverads eines Kraftfahrzeugs mit einem Befestigungsadapter beschrieben, der eine erste Auflagefläche zur Auflage auf eine Radnabenaufnahme des Reserverads sowie einen Zentriervorsprung an der Auflagefläche zum Eintauchen in die Radnabenaufnahme des Reserverads aufweist, wobei der Zentriervorsprung einen zumindest abschnittsweise kreisförmigen Außenumfang mit einem Kreiszentrum aufweist, wobei das Kreiszentrum eine Reserveradachse definiert, wobei der Befestigungsadapter eine Aufnahme für einen Spanner aufweist, wobei die Aufnahme eine Befestigungsachse definiert, wobei Reserveradachse und Befestigungsachse voneinander abweichen.
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Die Aufnahme kann als Bohrung ausgebildet sein.
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Durch die Vorsehung eines Befestigungsadapters, bei dem Reserveradachse und Befestigungsachse voneinander abweichen, lässt sich das Reserverad gegenüber herkömmlichen Lösungen freier positionieren, was eine Optimierung des Bauraums ermöglicht und dadurch größere gestalterische Freiheiten im Übrigen eröffnet. Der Befestigungsadapter hat eine Auflagefläche, mit deren Hilfe das Reserverad mit Hilfe des Spanners verspannt werden kann, sodass dieses im Kraftfahrzeug fixiert ist. Die Radnabenaufnahme hilft, das Reserverad an der vorgesehenen Stelle zu fixieren und somit eine radiale Bewegung des eingespannten Reserverads zu verhindern.
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Der Zentriervorsprung kann in einer Ausgestaltung teilweise zylindrisch, konisch oder konusabschnittsförmig sein, wobei der Außenumfang des Zylinders oder kleinster und größter Außenumfang eines entsprechenden Konus oder Konusabschnitts auf den Durchmesser der Radnabenaufnahme abgestimmt sind. Bei Verwendung eines Konus bzw. Konusabschnitts kann der größte Durchmesser des Konus größer sein als der Durchmesser der Radnabenaufnahme des Reserverads, wobei der kleinste Durchmesser des Konus kleiner als der Durchmesser der Radnabenaufnahme sein sollte, um eine Zentrierung des Reserverads und des Befestigungsadapters zueinander zu bewirken.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung können Reserveradachse und Befestigungsachse seitlich versetzt sein. Auf diese Weise können unterschiedlich große Reserveräder relativ zur Befestigungsachse versetzt angeordnet werden, was es erlaubt, größere Reserveräder anders zu platzieren als kleinere. Hierdurch lässt sich der Bauraum optimieren.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass Reserveradachse und Befestigungsachse nicht parallel sind. Somit können unterschiedlich große Reserveräder mit unterschiedlichen Neigungswinkeln aufbewahrt werden, was wiederum die Gestaltungsfreiheit bei der Ausgestaltung einer Reserveradmulde erhöht.
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Insbesondere in einer Kombination von seitlich versetzten und nicht parallelen Reserveradachsen und Befestigungsachsen kann eine Reserveradmulde für unterschiedlich große Reserveräder optimiert werden.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann der Spanner einen Schraubbolzen aufweisen. Dies erlaubt es, das Reserverad nach Aufsetzen des Befestigungsadapters von oben zu verschrauben.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann der Spanner als Stehbolzen und Mutter ausgebildet sein. Ein entsprechender Stehbolzen kann fahrzeugfest angeordnet sein, sodass das Reserverad über den Stehbolzen positioniert wird, der Befestigungsadapter auf den Stehbolzen aufgesetzt wird und mit Hilfe der Mutter festgelegt wird.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann der Befestigungsadapter eine zweite Auflagefläche zur Auflage des Spanners aufweisen, die der ersten Auflagefläche gegenüberliegend angeordnet ist. Hierdurch lässt sich eine flächige Verspannung mit geringen Flächenpresskräften erreichen.
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Ein erster unabhängiger hier beschriebener Gegenstand betrifft einen Befestigungsadapter einer Reserveradbefestigung der vorgenannten Art.
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Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Reserveradbefestigung der vorgenannten Art. Ein entsprechendes Kraftfahrzeug erlaubt die Minimierung des notwendigen Stauraums zur Anordnung von Reserverädern unterschiedlicher Durchmesser.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann das Kraftfahrzeug eine Reserveradmulde zur Aufnahme des Reserverads und eine Befestigung zur Festlegung des Spanners aufweisen. Die Befestigung kann die Befestigungsachse definieren.
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In einer weiterführenden Ausgestaltung kann die Befestigung einen Schraubpunkt aufweisen. Die entsprechend notwendige Schraubachse ist dann die Befestigungsachse. Alternativ dazu kann die Befestigung ein Stehbolzen sein, wobei die Ausrichtung des Stehbolzens die Befestigungsachse definiert.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Dabei zeigen schematisch:
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1 einen Querschnitt durch ein Kraftfahrzeug mit einem in einer Reserveradmulde befestigten Reserverad;
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2 einen Querschnitt durch ein Kraftfahrzeug nach dem Stand der Technik mit einem Reserverad in einer ersten Größe;
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3 einen Querschnitt durch ein Kraftfahrzeug nach dem Stand der Technik mit einem Reserverad in einer zweiten Größe;
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4 eine perspektivische Ansicht auf einen Befestigungsadapter;
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5 eine Seitenansicht auf den Befestigungsadapter aus 4 sowie
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6 einen Schnitt durch den Befestigungsadapter aus 4.
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Gleiche oder gleichwirkende Bauteile werden im Nachfolgenden mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Querschnitt durch ein Kraftfahrzeug 2 mit einem Laderaum 4.
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In dem Laderaum 4 ist eine Reserveradmulde 6 vorgesehen, die durch eine Laderaumabdeckung 8 vom Laderaum 4 getrennt ist.
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In der Reserveradmulde 6 liegt ein Reserverad 10 mit einer Felge 12 und einem Reifen 14. Die Felge 12 weist eine Radnabenaufnahme 16 auf. Die Radnabenaufnahme 16 weist eine Radnabenachse 18 auf.
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An einem Boden 20 des Kraftfahrzeugs 2 ist eine Konsole 22 befestigt, an der ein Stehbolzen 24 eingeschraubt ist. Der Stehbolzen 24 weist eine Befestigungsachse 26 auf. Die Radnabenachse 18 und die Befestigungsachse 26 sind einerseits nicht parallel und andererseits seitlich zueinander versetzt.
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Dieser Versatz wird durch einen Befestigungsadapter 30 verwirklicht, der eine Aufnahme 32 für den Stehbolzen 24 aufweist. Der Befestigungsadapter 30 weist einen Zentriervorsprung 34 auf, der in die Radnabenaufnahme 16 der Felge 12 eintaucht. Der Zentriervorsprung 34 ist vorliegend als abschnittsweise zylinderförmig dargestellt, wobei ein Durchmesser des Zentriervorsprungs 34 so gewählt ist, dass der Zentriervorsprung 34 in die Radnabenaufnahme 16 eintauchen kann. Somit kann der Befestigungsadapter 30 eine Positionierung des Reserverads 10 ermöglichen.
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Der Befestigungsadapter 30 weist eine Auflagefläche 36 auf, die an der Felge 12 an einem Flansch 38 der Radnabenaufnahme 16 abgestützt ist.
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Mittels einer Mutter 40, die auf den Stehbolzen 24 aufgeschraubt wird, wird der Befestigungsadapter 30 gegen die Radnabenaufnahme 16 der Felge 12 verspannt und somit das Reserverad 10 in der Reserveradmulde 6 fixiert.
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2 zeigt ein Kraftfahrzeug 2' aus dem Stand der Technik.
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Das Kraftfahrzeug 2' ist mit zwei unterschiedlichen Rückwänden 42', 42'' dargestellt, die beim Einlegen des Reserverads 10' für unterschiedliche Positionen des Reserverads 10' im Kraftfahrzeug 2' bedingen.
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Dies bewirkt, wie in 3 zu sehen ist, bei einer Konstellation, in der nur die Rückwand 42'' vorhanden ist, dass eine Radnabenachse 18' nicht mit einer Befestigungsachse 26' zusammenfällt, was ein Positionieren des Reserverads 10' erschwert. In manchen Varianten kann die dargestellte Position des Reserverads 10' notwendig sein, um das Reserverad 10' in der Reserveradmulde 6' anordnen zu können.
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4 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung des Befestigungsadapters 30.
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Der Befestigungsadapter 30 weist eine Befestigungsfläche 44 für die Mutter 40 auf, die von einem Flansch 46 umgeben ist. Durch den Flansch 46 kann die Befestigungsmutter 40 vertieft angeordnet werden.
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5 zeigt eine Seitenansicht des Befestigungsadapters 30.
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Der Zentriervorsprung 34 ist konusabschnittsartig ausgebildet. Dies erleichtert das Einführen in die Radaufnahme 16.
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6 zeigt einen Querschnitt durch den Befestigungsadapter 30.
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Bei dem Befestigungsadapter 30 ist die Aufnahme 32 im Randbereich des Zentriervorsprungs 34 angeordnet. Die Aufnahme 32 fällt mit der Befestigungsachse 26 zusammen. Eine Symmetrieachse des Befestigungsvorsprungs 34 fällt mit der Radnabenachse 16 zusammen, die seitlich versetzt und nicht parallel sind.
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Der Befestigungsadapter 30 kann aus Kunststoff oder Metall bestehen, insbesondere aus Aluminium, das korrosionsfest und vergleichsweise weich ist, um das Reserverad 10 nicht zu beschädigen.
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Obwohl der Gegenstand im Detail durch Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Laderaum
- 6, 6'
- Reserveradmulde
- 8
- Laderaumabdeckung
- 10, 10'
- Reserverad
- 12
- Felge
- 14
- Reifen
- 16
- Radnabenaufnahme
- 18
- Radnabenachse
- 20
- Boden
- 22
- Konsole
- 24
- Stehbolzen
- 26
- Befestigungsachse
- 30
- Befestigungsadapter
- 32
- Aufnahme
- 34
- Zentriervorsprung
- 36
- Auflagefläche
- 38
- Flansch
- 40
- Mutter
- 42', 42''
- Rückwand
- 44
- Befestigungsfläche
- 46
- Flansch