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Die Erfindung betrifft einen Türflügel und eine flächenbündige Türeinheit und findet insbesondere für die Ausgestaltung raumhoher Türen Anwendung.
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Eine raumhohe Zimmertür ist beispielsweise aus der
DE 20 2012 100 380 U1 bekannt. Zumindest die Leisten der Zarge sind hier aus Holz gefertigt. Rahmenkonstruktionen aus Strangpressprofilen für Türblätter sind dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise beschreibt die
DE 10 2009 056 096 A1 eine Türe mit einem Rohrrahmen aus vertikalen und horizontalen Strangpressprofilen, welche über Eckverbinder miteinander verbunden sind. Die Verbindung erfolgt hier materialschlüssig, insbesondere durch Verschweißen. Die Eckverbinder werden hierzu in entsprechende Hohlräume in den Strangpressprofilen eingeführt. Der Fertigungsaufwand ist relativ hoch und die Rahmenkonstruktion nach dem Verschweißen nicht wieder in ihre Einzelteile zerlegbar. Auch in der
DE 19 519 174 A1 werden Hohlprofile an ihren Eckbereichen miteinander verschweißt, wodurch die Gefahr des Verzugs des Rahmens besteht. In der
DE 20 2004 014 619 U1 wird eine Scheibe von einem Holzrahmen gehalten, welcher wiederum in einen aus zwei Metallprofilen gebildeten Rahmen eingebettet ist. Die genauere Ausgestaltung der Metall-Rahmen wird nicht näher ausgeführt. Die
US 3 458 955 A offenbart eine Rahmenkonstruktion für ein Türblatt mit herausnehmbaren Ecken-Formstücken, welche die Hauptleisten miteinander verbinden. Eine Verbindung ohne die zusätzlichen Ecken-Formstücke ist nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Türflügel und eine flächenbündige Türeinheit zur Verfügung zu stellen, welche eine einfachere und kostengünstigere Fertigung erlauben und auch eine Einzelanfertigung verschiedener Dekore wirtschaftlich realisierbar machen.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des ersten Schutzanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist ein Türflügel aufweisend eine Rahmenkonstruktion aus Strangpressprofilen und zwei die Rahmenkonstruktion abdeckende Türplatten, wobei erfindungsgemäß die Rahmenkonstruktion aus zwei vertikal ausgerichteten und zwei horizontal ausgerichteten Strangpressprofilen besteht, welche formschlüssig ineinander eingreifen und jeweils an ihren Endbereichen miteinander verbunden sind. Dabei sind die Strangpressprofile bevorzugt aus einem Leichtmetall, besonders bevorzugt aus Aluminium gefertigt. Die Strangpressprofile können zusätzlich eloxiert sein. Die Strangpressprofile sind so ausgestaltet, dass sie in ihren Endbereichen formschlüssig ineinander eingreifen. Vorteilhafterweise sind die horizontal ausgerichteten und die vertikal ausgerichteten Strangpressprofile an ihren Endbereichen miteinander verschraubt. Die vertikalen Profile sind dazu mit Schraubenkanälen ausgestattet. Insbesondere weisen die Endbereiche der horizontal ausgerichteten Strangpressprofile kreisförmige Aussparungen für die Aufnahme der Schrauben auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die vertikal ausgerichteten Strangpressprofile an ihrer Innenseite kreisförmige Ausformungen auf, die mit den kreisförmigen Aussparungen der horizontal ausgerichteten Strangpressprofile fluchten. Bevorzugt werden für die Verbindung der Strangpressprofile selbstschneidende Schrauben verwendet, sodass das zusätzliche Einarbeiten eines Gewindes in die Ausformungen überflüssig wird.
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Vorteilhafterweise weisen die horizontal ausgerichteten Strangpressprofile an jeweils einer Außenseite eine in Längsrichtung des Strangpressprofiles entlang laufende Nut für die Aufnahme einer Türdichtung, insbesondere einer absenkbaren Boden- bzw. Deckendichtung auf. Entsprechend weisen die vertikal ausgerichteten Strangpressprofile an jeweils beiden Endbereichen im Querschnitt eine U-förmige Aussparung auf, die mit der Nut der horizontal ausgerichteten Strangpressprofile korrespondiert. Bei Konstruktionen, in denen keine Türdichtung erforderlich ist, können die U-förmigen Aussparungen entfallen, sodass die Nut im horizontal ausgerichteten Strangpressprofil abgedeckt wird. Eine entsprechende Anpassung des horizontal ausgerichteten Strangpressprofiles ist in dieser Ausführungsform nicht nötig, sodass dort die Nut für die Aufnahme einer Türdichtung immer vorhanden sein kann. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Strangpressprofile an jeweils zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils einen Absatz für die formschlüssige Aufnahme einer Türplatte auf.
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Die Rahmenkonstruktion ist vorteilhafterweise von zwei Seiten mit jeweils einer Türplatte beklebt. Die Türplatte kann umfangsseitig in ihrer Größe etwas verringert sein, sodass ein umlaufender Überstand in Form einer Kante der Rahmenkonstruktion sichtbar wird. Vorzugsweise wird als Türplatte eine Aluminiumverbundplatte und/oder eine CPL-Platte verwendet. Zwischen den Türplatten ist bevorzugt eine Schalldämmung eingebracht. Weiterhin bevorzugt weisen die vertikal ausgerichteten Strangpressprofile entlang ihrer Längsausrichtung an den Innenseiten der zwei mit den Türplatten verbundenen Seiten jeweils vier stegartige Verstärkungen auf. Gegen diese Stege können flächenbündige Drückergarnituren verschraubt werden, welche eine Ausfräsung auch in das vertikale Rahmenprofil erforderlich machen. Ohne die stegartigen Verstärkungen würden die Drückergarnituren den Halt im Türblatt verlieren.
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Ebenfalls erfindungsgemäß ist eine flächenbündige Türeinheit aus einer Zarge und einem zur Zarge nach außen flächenbündig abschließenden erfindungsgemäßen Türflügel, wobei auch die Zarge aus einem Strangpressprofil besteht. Vorzugsweise besteht die Zarge aus einem Aluminium-Strangpressprofil, welches zusätzlich eloxiert oder lackiert sein kann. Durch die flächenbündige Ausgestaltung der Türeinheit, verschmilzt die Tür optisch mit der sie umgebenden Wand.
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Durch den Einsatz der Rohrrahmenbauweise in Verbindung mit moderner CNC-Bearbeitungstechnik kann ein erfindungsgemäßer Türflügel wesentlich kostengünstiger gefertigt werden, als es dem Stand der Technik bisher möglich war. Auch Einzelanfertigungen in verschiedenen Dekoren sind durch das Baukastensystem wirtschaftlich zu fertigen Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert, ohne dabei auf diese beschränkt zu sein.
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Dabei zeigen:
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1 ein Zargenprofil im Längsschnitt mit jeweils einem Türband,
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2 ein Zargenprofil im Längsschnitt mit jeweils zwei Türbändern,
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3 ein Zargenprofil mit einer Schließvorrichtung,
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4 ein Zargenprofil im Querschnitt,
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5 ein horizontal ausgerichtetes Strangpressprofil,
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6 ein horizontal ausgerichtetes Strangpressprofil im Querschnitt,
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7 ein vertikal ausgerichtetes Strangpressprofil für ein Türblatt ohne Türdichtung,
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8 ein vertikal ausgerichtetes Strangpressprofil für ein Türblatt ohne Türdichtung im Querschnitt,
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9 ein vertikal ausgerichtetes Strangpressprofil für ein Türblatt mit Türdichtung,
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10 ein vertikal ausgerichtetes Strangpressprofil für ein Türblatt mit Türdichtung im Querschnitt.
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In den 1 und 2 ist ein Zargenprofil 1 im Längsschnitt dargestellt. In 1 wird dabei jeweils ein Türband 11 am unteren und oberen Aufhängungspunkt für das Türblatt verwendet, während in 2 eine Ausführungsform mit jeweils zwei Türbändern veranschaulicht wird. Die Zarge 1 besteht bevorzugt aus einem Aluminium-Strangpressprofil. 3 zeigt ein Zargenprofil 1 mit einer Schließvorrichtung 12. Ein Ausschnitt, welcher die Schließvorrichtung 12 zeigt, ist noch einmal vergrößert dargestellt. Die Schließvorrichtung 12 besteht aus zwei unterschiedlich tief ausgeschnittenen Langlöchern.
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4 zeigt ein Zargenprofil 1 im Querschnitt. Erkennbar ist die Aussparung für ein Türband 11.
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In 5 ist ein horizontal ausgerichtetes Strangpressprofil 3 dargestellt. Die Endbereiche des horizontalen Strangpressprofiles 3 weisen kreisförmige Ausformungen 4 für die Aufnahme von Schrauben auf. An einer Außenseite verläuft entlang der Längsrichtung des Strangpressprofiles 3 eine Nut 6 für die Aufnahme einer nicht dargestellten Türdichtung. 6 zeigt den Querschnitt des horizontal ausgerichteten Strangpressprofiles 3. An einer Außenseite befindet sich die Nut 6 für die Aufnahme einer Türdichtung in Form einer Decken- oder Bodendichtung. An zwei gegenüberliegenden Seiten, von denen keine die Nut 6 aufweist, befindet sich jeweils ein Absatz 8, in welchen jeweils eine Türplatte 9 formschlüssig aufgenommen werden kann. Die Türplatte 9 ist bevorzugt eine Aluminiumverbundplatte und/oder eine CPL-Platte. Ein vertikal ausgerichtetes Strangpressprofil 2 ist in 7 dargestellt. Es weist an seiner Innenseite Schraubkanäle 5 auf, die mit den kreisförmigen Ausformungen 4 der horizontal ausgerichteten Strangpressprofile fluchten. In diese Schraubkanälen 5 können selbstschneidende Schrauben ein Gewinde einarbeiten. An zwei gegenüberliegenden Innenseiten sind entlang ihrer Längsausrichtung jeweils zwei stegartige Verstärkungen 10 vorhanden, welche flächenbündigen Drückergarnituren einen Halt ermöglichen. Eine U-förmige Aussparung entsprechend der Nut des horizontal ausgerichteten Strangpressprofiles ist nicht vorhanden, sodass die Nut in der hier dargestellten Ausführungsform vom vertikal ausgerichteten Strangpressprofil 2 verdeckt werden würde. Es kann dementsprechend keine Türdichtung in ein Türblatt mit dem hier dargestellten vertikalen Strangpressprofil 2 eingearbeitet werden. 8 verdeutlicht den Querschnitt des vertikal ausgerichteten Strangpressprofiles 2 ohne U-förmige Aussparung. Zwei gegenüberliegende Seiten weisen jeweils einen Absatz 8 auf, in den jeweils eine Türplatte 9 formschlüssig aufgenommen werden kann. Die beiden gleichen Seiten des Strangpressprofiles weisen nach innen gerichtet jeweils zwei stegartige Verstärkungen 10 auf. Ebenfalls erkennbar sind die Schraubkanäle 5.
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9 zeigt ein vertikal ausgerichtetes Strangpressprofil 2 für ein Türblatt mit Türdichtung. Zusätzlich zu den Schraubkanälen 5 und den stegartigen Verstärkungen 10 ist an einer Seite des Strangpressprofils 2, welche keine stegartige Verstärkung an ihrer Innenseite aufweist, eine U-förmige Aussparung 7 vorhanden. Diese korrespondiert mit der Nut der horizontal ausgerichteten Strangpressprofile und bietet so in Kombination mit der Nut Platz für eine Türdichtung. 10 zeigt den Querschnitt des vertikal ausgerichteten Strangpressprofiles 2 für ein Türblatt mit Türdichtung. An zwei gegenüberliegenden Seiten ist jeweils ein Absatz 8 für die formschlüssige Aufnahme der Türplatten 9 vorhanden. Diese Seiten weisen an ihren Innenseiten jeweils zwei stegartige Verstärkungen 10 auf. An einer dritten Seite des Strangpressprofiles 2 ist, erhöht im Vergleich zur gegenüberliegenden Seite, die U-förmige Aussparung vorhanden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zarge
- 2
- vertikal ausgerichtetes Strangpressprofil
- 3
- horizontal ausgerichtetes Strangpressprofil
- 4
- kreisförmige Ausformung
- 5
- Schraubkanäle
- 6
- Nut
- 7
- U-förmige Aussparung
- 8
- Absatz
- 9
- Türplatte
- 10
- Stegartige Verstärkung
- 11
- Türband
- 12
- Schließvorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012100380 U1 [0002]
- DE 102009056096 A1 [0002]
- DE 19519174 A1 [0002]
- DE 202004014619 U1 [0002]
- US 3458955 A [0002]