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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugbauteil, vorzugsweise aus einem metallischen Trägerelement, insbesondere betrifft die Erfindung die Ausgestaltung einer Dachrelinganordnung, einer Zierleiste oder einer Blende, z. B. für eine Abdeckung des Verdeckkastendeckels, für einen Windlauf oder für eine A-, B-, C-Säulenabdeckung, sein. Alle diese Bauteile haben eine Außenfläche mit mindestens einer dekorativ ausgestalteten Teilfläche.
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Bekannte Dachrelinganordnungen für Kraftfahrzeuge besitzen zwei in Längsrichtung des Fahrzeugdaches verlaufende Relingprofile, wobei die auf dem Fahrzeugdach montierten Relingprofile auf dem Fahrzeugdach aufliegen oder aufgeständert sein können. Bekannte Relingprofile sind üblicherweise aus einem Aluminiumstrangpressprofil hergestellt, welches gestreckt, gebogen, gefräst und anschließend durch Polieren, Eloxieren, Lackieren oder Pulverbeschichten oberflächenbehandelt wird, um der Außenfläche des Relingprofils ein dekoratives Aussehen zu verleihen.
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Darüber hinaus ist aus dem Dokument
DE 10 2011 080 578 A1 bekannt, eine Dachrelinganordnung mit einem Beleuchtungselement zu versehen, welches an dem Relingprofil angeordnet ist. Bei diesem Beleuchtungselement handelt es sich um eine Leuchtröhre, die das Relingprofil zum Leuchten bringt. Eine solche an einer Dachrelinganordnung angebrachte Lichtquelle verändert jedoch das Aussehen der Dachrelinganordnung und damit das Aussehen des Kraftfahrzeuges erheblich, was nicht gewünscht ist. Bei anderen Kraftfahrzeugbauteilen im Exterieurbereich, wie z. B. Fensterschachtleisten oder A-, B-, C-Säulenblenden ist die Integration einer Beleuchtungsfunktion aus Platzgründen nicht möglich oder führt zu mehr oder weniger befriedigenden Kompromissen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein verbessertes Kraftfahrzeugbauteil zur Verfügung zu stellen, das einerseits zum Leuchten gebracht werden kann, bei dem andererseits aber das dekorative Aussehen stärker Berücksichtigung findet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Kraftfahrzeugbauteil mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Erfindung ist auf Dachrelinganordnungen aber auch auf andere Kraftfahrzeugbauteile wie Zierleisten oder Blenden, z. B. für die Abdeckung des Verdeckkastendeckels, für einen Windlauf oder für eine A-, B-, C-Säulenabdeckung, anwendbar, bei denen ein Aufleuchten zumindest von Teilflächen der Außenfläche gewünscht wird. Besondere Ausführungsformen beschreiben die Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Bauteil, beispielsweise eine Dachrelinganordnung oder eine Zierleiste, besteht aus mindestens einem Trägerelement aus Metall oder Kunststoff, vorzugsweise aus einem metallischen Trägerelement. Die Außenfläche wird durch die einzelnen Seiten des Trägerelementes gebildet. Bei einer Dachrelinganordnung sind dies die drei oder vier Seiten des in Längsrichtung des Fahrzeuges verlaufenden Relingprofils. Zumindest eine nach außen sichtbaren Teilflächen der Außenfläche eines solchen Kraftfahrzeugbauteiles ist dekorativ ausgestaltet. Erfindungsgemäß ist auf mindestens einer Teilfläche dieser Außenfläche eine elektrolumineszierende Lage aufgebracht. Eine solche elektrolumineszierende Lage kann, bei Vorliegen einer elektrischen Verbindung mit einer Spannungsquelle, mit ausreichender Leuchtkraft leuchten. In vorteilhafter Weise bildet die Teilfläche der Außenfläche, auf der die elektrolumineszierende Lage aufgebracht ist, eine homogene Leuchtfläche.
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Die elektrolumineszierende Lage auf den zu beschichtenden Teilflächen des Trägerbauteiles kann dabei eben oder dreidimensional geformt ausgestaltet sein. Für dreidimensional geformte Teilflächen wird vorzugsweise ein Lichtlack als elektrolumineszierende Lage aufgebracht, wohingegen bei ebenen oder gering gewölbten Teilflächen die elektrolumineszierende Lage auch in Form eine Folie auf das metallische Trägerelement aufgebracht wird.
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Unabhängig davon, ob Lichtlack oder eine Folie verwendet wird, kann die elektrolumineszierende Lage eine Teilfläche oder die gesamte Außenfläche des Bauteils durchgängig oder in Form eines Musters bedecken. Eine solche elektrolumineszierende Lage kann also an einer beliebigen Teilfläche des Trägerelementes in beliebiger Größe vorgesehen werden. Die Form und Größe der elektrolumineszierenden Lage ergibt ein gewünschtes Leuchtmuster. Ein solches Leuchtmuster kann beispielsweise auch in Form eines Logos vorgesehen werden. Beim Beschichten mit dem Lichtlack wird hierzu eine Schablone verwendet. Bei einer Folie kann das Muster durch Ausstanzungen in der Folie eingebracht und die so vorbereitete Folie auf dem Trägerelement befestigt werden, beispielsweise über eine Klebeverbindung.
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Eine solche elektrolumineszierende Lage ist sehr dünn. Bei Verwendung eines Lichtlackes sind Schichten kleiner 0,2 mm möglich. Die in einer elektrolumineszierenden Lage vorhandenen elektrolumineszierenden Partikel können in unterschiedlichen Farben leuchten, beispielsweise weiß, grün, blau oder orange. Zur Anregung reichen geringe Spannungen, beispielsweise kleiner 12 V, aus. Die notwendige Versorgungsenergie kann der Stromversorgung des Fahrzeuges entnommen werden, insbesondere kann eine solche elektrolumineszierende Lage über elektrische Kontakte und Anschlüsse mit einer solchen Spannungsquelle verbunden werden, insbesondere mit einem im Fahrzeug für die Beleuchtung vorhandenen Elektronikmodul. Elektrische Anschlüsse können bis in das entsprechende Bauteil reichen und über elektrische Kontaktelemente mit dem Trägerelement verbunden werden. Ein metallische Trägerelement dient aufgrund der Leitfähigkeit des Materials selbst als elektrisch leitendes Kontaktelement und leitet die Versorgungsspannung an die elektrolumineszierende Lage weiter, die auf dem Trägerelement aufgebracht ist.
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Ein solches metallisches Trägerelement kann ein metallisches Profil, wie beispielsweise ein Strangpressprofil oder auch ein Blechteil, ein Gussteil oder ein Verbundteil aus den vorgenannten Bauteilen sein. Ein Verbundteil aus einem der vorgenannten metallischen Bauteile und einem Kunststoffelement ist ebenfalls möglich solange die elektrische Kontaktierung der elektrolumineszierenden Lage, beispielsweise über elektrische Kontakte in dem Kunststoffelement, sichergestellt ist. Bei einem Trägerelement aus Kunststoff ist auch eine Abdeckung der Kunststoffoberfläche mit einer elektrolumineszierenden Lage möglich, um diese zum Leuchten zu bringen.
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Vorteilhafterweise kann bei einer Ausführungsform, bei der die elektrolumineszierende Lage durch einen Lichtlack erzielt wird, dieser Lichtlack eine Farbe aufweisen, die an die Oberfläche der sichtbaren Außenfläche des Bauteils angepasst ist, sodass das Bauteil ein einheitliches Aussehen aufweist. Darüber hinaus kann auch die elektrolumineszierende Lage, wie alle anderen Teilflächen, mit einer Schutzschicht versehen sein, insbesondere einer bekannten Schicht zum Schutz gegen Korrosion.
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Um die elektrolumineszierende Lage auf einem Kraftfahrzeugbauteil zum Leuchten zu bringen, ist eine elektrische Verbindung der elektrolumineszierende Lage über Kontaktelemente und Anschlüsse mit einer Spannungsquelle notwendig. Zur Aktivierung dieser Verbindung wird vorzugsweise ein Steuerungselement im Kraftfahrzeug vorgesehen, welches die entsprechende Kontaktierung ansteuern kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Kontaktierung zusammen mit der Aktivierung des Standlichtes angesteuert, sodass neben dem Standlicht auch die gewünschten und mit der elektrolumineszierende Lage beschichteten Kraftfahrzeugbauteile, wie beispielsweise die Dachrelinganordnung, aufleuchten. In gleicher Weise kann eine Ansteuerung auch mit dem Fahrlicht erfolgen, soweit dies die Gesetzgebung zulässt. Eine weitere Möglichkeit der Ansteuerung wäre die Aktivierung der elektrischen Verbindung zusammen mit dem Blinker des Fahrzeugs. Dies könnte bei Kraftfahrzeugbauteilen vorgesehen werden, die eindeutig der rechten bzw. linken Seite des Kraftfahrzeuges zuzuordnen sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann die Aktivierung der elektrischen Verbindung zwischen der elektrolumineszierenden Lage und der Spannungsquelle per Funk erfolgen. Viele Kraftfahrzeuge besitzen einen Funkschlüssel, der eine solche Aktivierung auslösen kann. In diesem Fall würden die Kraftfahrzeugbauteile, die mit einer elektrolumineszierenden Lage versehen sind, aufleuchten und damit das Auffinden des Kraftfahrzeuges erleichtern.
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Eine solche elektrolumineszierende Lage kann an verschiedenen Kraftfahrzeugbauteilen vorgesehen werden. Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels, nämlich einer Dachrelinganordnung, beschrieben werden. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines Relingprofiles für eine Dachrelinganordnung;
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2 einen Querschnitt des Relingpofiles von 1;
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3 einen Querschnitt eines weiteren Relingprofiles;
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4 einen Querschnitt eines weiteren Relingprofiles.
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Eine Dachrelinganordnung für Kraftfahrzeuge besteht aus zwei Relingprofilen, die hier als metallische Trägerelemente 10 dienen. Diese Relingprofile 10 verlaufen in Längsrichtung des Fahrzeugdaches und sind in der Regel an den Verlauf des Fahrzeugdaches angepasst. Die in den 1 bis 3 gezeigten Relingprofile 10 liegen im montierten Zustand auf dem Fahrzeugdach auf und decken eine Dachfuge ab. Das Relingprofil 10 von 4 wird mittels Relingfüßen, welche nicht gezeigt sind, aufgeständert. Das in 1 gezeigte Relingprofil 10 einer Dachrelinganordnung ist einstückig mit seinen beiden Enden 11, 12 ausgebildet. Es besteht aus einem Aluminiumstrangpressprofil, welches entsprechend dem Verlauf des Fahrzeugdaches streckgebogen, gefräst und anschließend oberflächenbehandelt worden ist. Die Außenfläche des Relingprofiles 10 umfasst die im montierten Zustand sichtbaren drei Teilflächen 23, 24, 25, besser zu sehen in 2. Die Teilfläche 23 wird durch die Oberseite 13 gebildet, die seitlichen Teilflächen 24, 25 durch die Relingseiten 14, 15. Bei der montierten Dachrelinganordnung zeigt die Relingseite 14 mit ihrer Teilfläche 24 nach außen. Wie der 2 zu entnehmen ist, ist die Relingseite 14 im Bereich der Teilfläche 24 mit einer elektrolumineszierenden Lage 30 versehen, nämlich mit einem Lichtlack beschichtet. In diesem Fall ist die gesamte sichtbare Teilfläche 24 durchgehend mit dem Lichtlack 30 beschichtet, sodass bei elektrischer Anregung die gesamte in 1 gezeigte Seite 14 des Relingprofiles 10 aufleuchtet.
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In der 2 wird ein ähnliches Relingprofil 10 einer Dachrelinganordnung gezeigt. In diesem Fall ist die Seite 14 auf der gleichen Teilfläche 24 mit einer Folie als elektrolumineszierender Lage 30 abgedeckt. Ein solches Relingprofil 10, wie in 3 gezeigt, führt beim Aufleuchten zu der gleichen Erscheinung, wie das in 2 gezeigte und mit Lichtlack beschichtete Relingprofil 10. Eine solche Folie kann auch auf einer Dekorblende aufgebracht und zusammen mit einer solchen Dekorblende am Relingprofil 10 befestigt werden. Die Befestigung erfolgt über ein Klebepad 31, welches in einer Aufnahme 18 eingelegt ist und zusätzlich kann die Dekorblende in einer Nut 17 fixiert sein. Die metallische Dekorblende, beispielsweise aus einem Aluminiumblech, verbindet so die elektrolumineszierende Lage 30 elektrisch leitend mit der Relingseite 14 des Relinghohlprofiles 10. Trotz Klebepad 31 verbleiben ausreichende Kontaktflächen zwischen dem Relingprofil 10 und der mit der elektrolumineszierenden Folie 30 versehenden Dekorblende.
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In gleicher Weise wie die Relingseite 14 in den 2 und 3 können auch alle Seiten 13, 14, 15, 16 des Relingprofil 10 mit einer elektrolumineszierenden Lage bedeckt werden. Vorzugsweise werden jedoch nur die sichtbaren Flächen 23, 24, 25 mit einer solchen elektrolumineszierenden Lage 30 versehen, siehe 4. Hier bleibt die Unterseite 16 des Relinghohlprofiles 10 ohne eine Beschichtung mit der elektrolumineszierenden Lage 30. Nur die Seiten 13, 14, 15 des Relingprofiles 10, d. h. die Teilflächen 23, 24, 25 der Außenfläche des Profiles, sind mit dem Lichtlack beschichtet.
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In vergleichbarer Weise kann eine solche elektrolumineszierenden Lage 30 auch an eine Zierleiste oder einer Zierblende des Kraftfahrzeugs vorgesehen werden. So können beispielsweise Abdeckungen des Verdeckkastendeckels, Windläufe oder A-, B-, C-Säulenabdeckungen zum Leuchten gebracht werden. Alle diese Bauteile haben eine Außenfläche mit mindestens einer dekorativ ausgestalteten Teilfläche, die durch das Vorsehen der elektrolumineszierenden Lage 30 nicht beeinträchtigt ist. Bei anderen Kraftfahrzeugbauteilen im Exterieurbereich, wie z. B. Fensterschachtleisten oder A-, B-, C-Säulenblenden, wo die Integration einer Beleuchtungsfunktion aus Platzgründen schwierig ist, ist dies jetzt auf einfache Weise möglich, da die elektrolumineszierenden Lage 30 nur eine geringe Aufbauhöhe benötigt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Trägerelement, Relingprofil
- 11, 12
- Ende von 10
- 13
- Oberseite von 10
- 14, 15
- Seite von 10
- 16
- Unterseite von 10
- 17
- Nut
- 18
- Aufnahme
- 23, 24, 25
- Teilflächen
- 30
- Lage (Lack, Folie)
- 31
- Klebepad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011080578 A1 [0003]