DE202015101815U1 - Vorrichtung zur Lastableitung an Gebäuden - Google Patents
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Abstract
Befestigungsanordnung eines Bauprodukts an einem Bauteil, das seinerseits an einem Baukörper oder Baugrund befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Last des Bauprodukts in den Baukörper oder Baugrund abgeleitet wird.
Description
- Die Befestigung von Fenstern und Außentüren muss alle planmäßig auf das Bauteil einwirkenden Kräfte sicher in den tragenden Baugrund und Baukörper übertragen. Umgekehrt dürfen keine Kräfte aus dem Bauwerk in diese Bauteile eingeleitet werden.
- Dies ist nicht mehr gewährleistet, wenn weitere Bauprodukte an Fenstern und Außentüren bzw. deren Rahmen angebracht werden. Die Kräfte z.B. eines an einem Fensterrahmen angebrachten Geländers werden dann nämlich direkt in den Fensterrahmen, aber nicht mehr in den Baugrund oder Baukörper übertragen. Indirekt wird die wirkende Kraft des Geländers dann über die Befestigung des Fensterrahmens selbst in den Baukörper eingeleitet.
- Sowohl die Befestigung des Geländers am Fensterrahmen als auch die Befestigung des Fensterrahmens am Baukörper ist hohen Belastungen ausgesetzt. Obwohl am Bau dringend gebraucht, sind solche Befestigungen meist statisch nicht bemessbar bzw. nachweisbar.
- Problematisch wird es bei Profilen ohne Stahleinlage oder ohne ausreichende Stahleinlage, die eine Befestigung nur am Fensterrahmen statisch und technisch ebenfalls vor große Schwierigkeiten stellt oder unmöglich macht. Dies ist insbesondere bei Kunstprofilen der Fall. Auch bei dünnen/schmalen Fensterrahmen können die vorgeschriebenen Randabstände meist für manche Befestigungsvorrichtungen nicht mehr eingehalten werden.
- Grundsätzlich sind baustatischen Vorgaben bei der Befestigung eines Bauteils/Bauprodukts an einem weiteren Bauteil/Bauprodukt mit den Befestigungsmöglichkeiten im Stand der Technik regelmäßig nicht ausreichend oder nur umständlich erfüllbar.
- Aufgabe der Erfindung ist es eine baustatisch sichere Befestigung eines Bauprodukts/Bauteils an einem anderen Bauprodukt/Bauteil zu finden, welches seinerseits mit dem Baukörper/Baugrund verbindbar gestaltet ist. Dies kann nur dadurch geschehen, dass die Kräfte ersten Bauteils/Bauprodukts nicht nur in das zweite Bauteil/Bauprodukt eingeleitet werden, sondern auch oder ganz in den Baukörper unter gleichzeitiger Sicherstellung der Kraftableitung des zweiten Bauteils oder Bauprodukts. Die Aufgabe kann für den Beispielsfalls so formuliert werden: Aufgabe der Erfindung ist eine baustatisch sichere Befestigung eines Geländers an einem Fensterrahmen (egal welchen Materials und unabhängig von einer Stahleinlage), der seinerseits mit dem Gebäude verbunden werden soll. Dies kann nur dadurch geschehen, dass die vom Geländer ausgehenden Kräfte nicht nur in den Fensterrahmen eingeleitet werden, sondern auch oder ganz in das Gebäude, gleichzeitig ist zu gewährleisten, dass die auf den Fensterrahmen wirkenden Kräfte ebenfalls in das Gebäude abgeleitet werden.
- Alle bekannten Befestigungen am Fensterrahmen berücksichtigen nur die Lastabtragung bis ins Fensterprofil. Für die Lastabtragung vom Fenster in den Baugrund muss der Bauherr dann eine separate Lösung finden oder auf Lösungsvorschläge der derzeit gültigen Montagerichtlinien zurückgreifen, die jedoch nicht auf jeden Fall anzuwenden sind. Es handelt sich damit um Ad-hoc-Lösungen auf der Baustelle.
- Problematisch ist, dass dann immer noch trotzdem die Hauptlasten auf das Fensterprofil wirken. Dies wurde in der Vergangenheit mit oft aufwendigen komplizierten Einzellösungen geplant, wodurch sowohl die Planung, auch die statische Bemessung erschwert und verteuert wird. Ad-hoc-Lösungen müssen nämlich ständig nachgeprüft werden. Auch die Ausführung und Montage ist mit Mehrkosten verbunden.
- Die Aufgabe wird durch die Erfindung nach den Schutzansprüchen gelöst. Zur besseren Lesbarkeit in den Ansprüchen 1–3 wird das erste Bauteil als Bauprodukt (Geländer/Absturzstange/Sonnenschutz/Prallscheibe/Insektenschutz/tragendes Bauteil/Außentür) und das zweite Bauteil (Fensterrahmen/Türprofil) als Bauteil bezeichnet.
- Ein Vorteil der Erfindung ist Möglichkeit der Komplettfertigung und Lieferung ab Werk. Die Erfindung kann schnell und flexibel auf die jeweilige Bausituation angepasst werden, da die Ausführung, soweit im Rahmen der statischen Bemessung verbleibend, in ihren Abmessungen variabel herstellbar ist.
- Die Montage muss von Arbeitern nur einmal gelernt werden.
- Die Befestigungslösung kann nach den derzeit gültigen technischen Baubestimmungen geprüft und hergestellt werden.
- Als Beispiele werden zwei Ausführungsformen vorgestellt:
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1 zeigt eine Grundplatte (1.1 ), welche mit einem Querbolzen (6 ) fest verbunden (beispielsweise durch Verschweißen oder Verschrauben) in ein vorgebohrtes Profil eingeführt wird. Weiter wird ein Gewindebolzen, an den später das Bauteil montiert wird fest mit dem Querbolzen verbunden (beispielsweise mit Innensechskant ausgeführt in ein Innengewinde des Querbolzens6 eingedreht). - Die Grundplatte (
1.1 ) wird zusammen mit einer Ausgleichsplatte (7 ) am Profil fixiert. Mittels eines durch eine Befestigungsbohrung (10 ) durchtretenden geeigneten Befestigungselements wird die Befestigungsvorrichtung am Baukörper verankert. - Die Ausführungsform in
2 zeigt eine abweichende Grundplatte (1.2 ) die mittels Verbindungslöcher (9 ) einstellbar mit einer Eckkralle (2 ) verbunden ist und die Befestigungsvorrichtung über diese Eckkralle (2 ) am Baukörper verankert wird. Über ein Langloch (8 ) wird die Grundplatte beispielsweise am Baukörper fixiert. -
8 und9 zeigen für die jeweilige Ausführungsform wie die Montage mit einem Fensterrahmenprofil aussieht. An dem durchtretenden Gewindebolzen (3 ) mit Mutter (4 ) wird dann das Bauprodukt/Geländer angebracht. Gut erkennbar ist dort auch die gleichzeitige Befestigung des Fensterrahmenprofils. - Figurenbeschreibung
-
1 Schnittdarstellung der Befestigung Ausführungsform 1 -
2 Schnittdarstellung der Befestigung Ausführungsform 2 -
3 Schnittdarstellung wie in1 jedoch in 3D-Ausführung Ansicht von Außenseite -
4 Schnittdarstellung wie in2 jedoch in 3D-Ausführung Ansicht von Außenseite -
5 Schnittdarstellung wie in2 jedoch in 3D-Ausführung Ansicht von hinten (Mauerseite) -
6 Ausführungsform 1 verschraubt an Betonwand -
7 Ausführungsform 2 verschraubt an Ziegel-Mauerwerk -
8 Ausführungsform 1 verschraubt an Betonwand inkl. Fensterprofil in 3D-Ansicht -
9 Ausführungsform 2 verschraubt an Ziegel-Mauerwerk inkl. Fensterprofil in 3D-Ansicht -
10 Darstellung in fertiger Mauerlaibung inkl. Innen- und Außenputz
Claims (15)
- Befestigungsanordnung eines Bauprodukts an einem Bauteil, das seinerseits an einem Baukörper oder Baugrund befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Last des Bauprodukts in den Baukörper oder Baugrund abgeleitet wird.
- Befestigungsanordnung eines Bauprodukts an einem Bauteil, das seinerseits an einem Baukörper oder Baugrund befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Last des Bauprodukts in den Baukörper oder Baugrund abgeleitet wird und nicht in das weitere Bauteil.
- Befestigungsanordnung eines Bauprodukts an einem Bauteil, das seinerseits an einem Baukörper oder Baugrund befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Last des Bauprodukts gemeinsam mit der Last des Bauteils statisch sicher in den Baukörper oder Baugrund abgeleitet wird.
- Befestigungsanordnung eines Brüstung/Geländers an einem Fensterrahmen/Fensterprofil, der an einem Baukörper befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Last des Brüstung/Geländers in den Baukörper oder Baugrund abgeleitet wird.
- Befestigungsanordnung eines Brüstung/Geländers an einem Fensterrahmen/Fensterprofil, der an einem Baukörper befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Last des Brüstung/Geländers in den Baukörper oder Baugrund abgeleitet wird.
- Befestigungsanordnung eines Brüstung/Geländers an einem Fensterrahmen/Fensterprofil, der an einem Baukörper befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Last des Brüstung/Geländers in den Baukörper oder Baugrund abgeleitet wird und nicht in den Fensterrahmen/Fensterprofil.
- Befestigungsanordnung eines Brüstung/Geländers an einem Fensterrahmen/Fensterprofil, der an einem Baukörper befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Last des Brüstung/Geländers gemeinsam mit der Last des Fensterrahmens/Fensterprofils sicher in den Baukörper oder Baugrund abgeleitet wird.
- Befestigungsanordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Lastableitung mittels einer winkelartigen Konstruktion erfolgt.
- Bauproduktebefestigung nach einem der Ansprüche 1–7 bestehend aus, a) Grundplatte zur Befestigung am Baukörper (
1.1 oder1.2 ) b) Befestigung am Baukörper zur Lastableitung des Bauprodukts (10 ,9 ) c) mit einer winkelartigen Konstruktion zur Lastableitung des Bauprodukts (6 ,3 ) d) Befestigung für das Bauteil (11 ) - Bauproduktebefestigung nach einem der Ansprüche 1–7 bestehend aus, a) Grundplatte zur Befestigung am Baukörper (
1.1 oder1.2 ) b) Befestigung am Baukörper zur Lastableitung des Bauprodukts (10 ,9 ) c) mit einer winkelartigen Konstruktion zur Lastableitung des Bauprodukts (6 ,3 ) wobei die Konstruktion als a. Querbolzen (6 ) b. rechtwinkling zum Querbolzen angeordneter Gewindebolzen (3 ) ausgebildet ist. d) Befestigung für das Bauteil (11 ) - Bauproduktebefestigung nach einem der Ansprüche 1–7 bestehend aus, a) Grundplatte zur Befestigung am Baukörper (
1.1 oder1.2 ) b) Befestigung am Baukörper zur Lastableitung des Bauprodukts (10 ,9 ) c) mit einer winkelartigen Konstruktion zur Lastableitung des Bauprodukts (6 ,3 ) wobei die Konstruktion als a. Querbolzen (6 ) b. rechtwinkling zum Querbolzen angeordneter Gewindebolzen (3 ) c. Distanzhülse (5 ) ausgebildet ist. d) Befestigung für das Bauteil (11 ) - Bauproduktebefestigung nach einem der Ansprüche 1–7 bestehend aus, a) Grundplatte zur Befestigung am Baukörper (
1.1 oder1.2 ) b) Befestigung am Baukörper zur Lastableitung des Bauprodukts (10 ,9 ) c) mit einer winkelartigen Konstruktion zur Lastableitung des Bauprodukts (6 ,3 ) wobei die Konstruktion als a. Querbolzen (6 ) b. rechtwinkling zum Querbolzen angeordneter Gewindebolzen (3 ) c. mit Mutter (4 ) ausgebildet ist. d) Befestigung für das Bauteil (11 ) - Bauproduktebefestigung nach einem der Ansprüche 1–7 bestehend aus, a) Grundplatte zur Befestigung am Baukörper (
1.1 oder1.2 ) b) Befestigung am Baukörper zur Lastableitung des Bauprodukts (10 ,9 ) c) mit einer winkelartigen Konstruktion zur Lastableitung des Bauprodukts (6 ,3 ) wobei die Konstruktion als a. Querbolzen (6 ) b. rechtwinkling zum Querbolzen angeordneter Gewindebolzen (3 ) c. mit Mutter (4 ) d. Distanzhülse ausgebildet ist. d) Befestigung für das Bauteil (11 ) - Bauproduktebefestigung nach Ansprüchen 9–13, dadurch gekennzeichnet, dass an der Befestigung eine Kralle (
2 ) angeordnet ist. - Bauproduktebefestigung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Bauteile und Bauprodukte aus Holz, Aluguss oder Kunstsoff bestehen können.
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