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Die Erfindung betrifft einen Nachrüst-UV-Filter der zum nachtäglichen Einbau in eine schon bestehende Gewerbe-Küchenhaube einer Küchenabluftanlage vorgesehen ist. Der Nachrüst-UV-Filter mit mindestens einer UV-Niederdrucklampe stellt eine Dreistufen-Filter-Kombination dar.
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Hauben einer Küchenabluftanlage sind dazu bestimmt, den von einem Koch-Brat-Grill oder Frittier-Geräten stammenden Küchenwrasen zu erfassen und aus der Küchenluft zu entfernen. Die bei Koch- und Garprozessen entstehenden Küchenwrasen beinhalten außer Wasserdampf auch noch Öle in unterschiedlichen Tropfgrößen, Geruchsstoffe und verschiedene Feststoffe wie Rauch-, und Rußpartikel und dergleichen. Küchenablufthauben einer Abluftanlage haben am Lufteintritt der Haube Aerosolabscheider angeordnet um die Wraseninhalte zu reduzieren. Es ist aber nicht möglich, mit den Aerosolabscheidern die abgesaugte Luft so zu reinigen, dass im weiteren Teil der Küchenabluftanlage keine Ablagerungen von den Resten der abgesaugten Fette und Öle entstehen. Diese Ablagerungen erhöhen die Brandlast der Anlage und schädigen die Lüftungstechnik. Der entstehende Küchengeruch ist auch noch vorhanden und belastet im erheblichen Maße die Gasträume und die Umgebung der Gastwirtschaft. Die Luftreinigung oder Luftnachbehandlung mit UV-Technik trägt zu einer wesentlichen Reduzierung der Ablagerungen bei und dient, als willkommener Nebeneffekt, der Verminderung der Geruchsbelästigung.
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In Restaurants, Hotels, Großküchen und auch in den Fast-Food-Gaststätten werden immer mehr UV-Luftreinigungstechniken mit unterschiedlicher Wirkungsweise und technischem Stand verwendet. Eine nach der Küchenhaube eingesetzte UV-Luftreinigungs-Anlage oder sogar direkt in die Küchenhaube eingebauten UV-Röhren haben erhebliche Mängel in der Handhabung der Reinigung oder sind wegen ihrer Abmaßen und ihrer, für die Fast-Food-Gaststätten angepassten Funktionsweise nur in wenigen traditionellen Gaststätten mit einem sehr hohen Umbauaufwand einsetzbar. Es gibt UV-Luftreinigungs-Anlagen, die zwar direkt in die Abluftkanäle eingebaut werden, aber nur ab dieser Einbaustelle der Anlage wirksam sind. Das Zwischenstück zwischen dem Lufteintritt an der Küchenhaube und der UV-Luftreinigungs Anlage bleibt weiterhin belastet. Hier entstehen genau die Ablagerungen, die die Brandlast erhöhen und für die Geruchsbelästigung verantwortlich sind.
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Der Reinigungsaufwand bei den verschiedenen UV-Luftreinigungstechniken ist auch sehr unterschiedlich.
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Die direkt in die Ablufthaube eingebauten UV-Röhren halten das Innere der Haube am Anfang recht gut fettfrei. Die fest eingebauten UV-Röhren lassen sich aber nicht ohne weiteres zur Reinigung ausbauen, und im eingebauten Zustand ist die Reinigung sehr schwierig und aufwendig. Daher werden die Röhren wegen mangelnder Reinigung selbst mit Ablagerungen belegt und die Wirksamkeit des UV-Lichtes schwindet.
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Bei der Kanal-Einbauvariante ist die Abzugshaube und das Stück des Abluftkanals von der Abzugshaube bis zur UV-Luftreinigungs-Anlage weiterhin von der UV-Technik ungeschützt und muss noch immer mit einem sehr hohen Reinigungsaufwand sauber gehalten werden.
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Auch ein direkt auf die Abzugshaube aufgesetztes UVC-Reinigungsgerät, das vielfach in den Fast-Food-Gaststätten verwendet wird, sorgt auch nicht für Reinhaltung der Abzugshaube. Da diese Anlage ihre reinigende Wirkung erst nach der Ablufthaube zeigt.
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Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Reinigungsaufwand aller UV-Luftreinigungstechniken ist festzustellen, dass die Reinigung der Abluftanlagen weiterhin mit einem hohen Zeitaufwand verbunden und dadurch sehr teuer ist.
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Hinzu kommt noch, dass die nach dem Stand der Technik verfügbaren Anlagen nachträglich nur sehr schwer oder überhaupt nicht in bereits bestehende Restaurant-Küchenabluftanlagen eingebaut bzw. wirksam angepasst werden können. Viele, der schon seit Jahren bestehenden traditionellen Gaststätten, Restaurants und Großküchen haben erhebliche Probleme mit dem Reinigungsaufwand ihrer Abluftanlage und der Geruchsemission an ihren Standorten. Fette sind nicht nur gute Geschmacksträger, sondern auch ausgezeichnete Geruchsträger. Eine, mit Fettablagerungen belastete Abluftanlage stößt auch ohne Kochprozesse ausreichend störende Gerüche aus.
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Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik stellt der erfindungsgemäße Nachrüst-UV-Filter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 die Möglichkeit des nachträglichen Einbaus eines UV-Filters in bereits vorhandene Gewerbe-Küchenablufthauben dar. Der Nachrüst-UV-Filter entfaltet seine Wirksamkeit unmittelbar ab der Stelle des Lufteintrittes in die Ablufthaube bis hin zu der gesamten Abluftanlage. Der noch vorhandene Reinigungsaufwand bei dem Nachrüst-UV-Filter, bezieht sich lediglich auf die Reinigung des UV-Aerosolabscheiders und nicht zusätzlich auf die einzelnen Teile der gesamten Abluftanlage.
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Der erfindungsgemäße Nachrüst-UV-Filter, vorzugsweise angepasst für den Einbau in eine gewerblich nutzbare Küchenablufthaube von einer Mindestlänge von 600 mm, mit mindestens einer, auf der Rückseite montierten UV-Niederdrucklampe für die Kaltverbrennung der Fett- und Ölaerosole, die sich im abgesaugten Küchenwrasen befinden, und die im Betriebszustand mit mindestens zwei Führungselementen kabellos, über federnden Kontakten im Federkontaktblock positioniert und über den Pinkontaktblock mit dem UV-Steuermodul elektrisch verbunden und zur Reinigung aus der Küchenablufthaube (26) herausnehmbar ist. Die kabellose Verbindung für die Entnahme des Filters bei der bedarfsgemäßen Reinigung erweist sich als sehr vorteilhaft. Für die elektrische Verbindung müssen keine zusätzlichen Steckverbinder, Kabel und ähnliches eingesetzt werden. Hinzu kommt, dass das Personal beim Einsatz von Steckverbindern sehr oft vergisst, den wasserdichten Deckel des Steckverbinders zu schließen und hierdurch bei einer Nassreinigung die Wirkung des Steckverbinders außer Funktion gesetzt wird. Die kabellose Kontaktierung geschieht über ein Kontaktblock-Paar, das aus einem Federkontakt- und Pinkontaktblock besteht, die mit einer präzisen Führung so zueinander geführt werden, dass durch die entstehende Kontaktfläche und dem Kontaktdruck die Funktion der UV-Lampen ausreichend gesichert wird. Der im Filterkopf des UV-Aerosolmoduls untergebrachte wasserdichte Pinkontaktblock besitzt mindestens zwei Führungselemente (in unserer Darstellung als Führungsbolzen, oder Führungsbuchsen). Der Federkontaktblock des UV-Steuermoduls besitzt die gleiche Anzahl von Führungselementen (in unserer Darstellung als Führungsbuchsen, oder Führungsbolzen) als dazu passende Führungsgegenstücke.
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Die Verknüpfung des UV-Aerosolmoduls an das UV-Steuermodul des Nachrüst-UV-Filters sichert nicht nur die aufgabengerechte Funktion der UV-Lampen, sondern erfüllt auch eine Kontrollfunktion über die sichere Verbindung der Kontaktelemente. Das UV-Steuermodul jedes Nachrüst-UV-Filters kann bei einem Einsatz von mehreren Nachrüst-UV-Filter in einer Küchenablufthaube auch als Installations-Bussystem verwendet werden. Über die, auf dem Gehäuse des UV-Steuermoduls angebrachten Steckverbinder lassen sich die Versorgungsspannung und die Signale zur UV-Strahlungssicherheit empfangen und auch weitergeben. Damit entsteht statt eines Kabelwirrwarrs in der Küchenhaube nur eine minimalistisch angesetzte Verdrahtung der Nachrüst-UV-Filter-Module. An der linken und rechten Seite des Gehäuses des UV-Steuermoduls befinden sich Metallsensoren. Diese Sensoren dienen der Kontrolle des Nebenplatzes des Nachrüst-UV-Filters in der Ablufthaube. Wenn der Platz unmittelbar neben dem Nachrüst-UV-Filter in der Abzugshaube nicht durch einen anderen Nachrüst-UV-Filter oder einem Standard-Aerosolabscheider besetzt ist, oder wenn der Abstand größer als 2,0 mm ist (in Abhängigkeit der Empfindlichkeitseinstellung der Metallsensoren) kann der Nachrüst-UV-Filter wegen der UV-Strahlungssicherheit nicht in Betrieb gehen. Bei der Verbindung der Nachrüst-UV-Filter-Module muss darauf geachtet werden, dass diese im Steuerkreis der Abluftanlage eingebunden werden. Wegen der Ozonemission der Nachrüst-UV-Filter dürfen sie nur bei aktivierter Abluftfunktion der Lüftungsanlage einschaltbar sein.
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Ein weiterer Vorteil des Nachrüst-UV-Filters liegt in seinem modularen Aufbau. Bei Reparaturen und Service-Leistungen lassen sich die einzelnen Module ohne weiteres auch durch ungeschultes (Küchen) Personal austauschen, um z. B. ein defektes Modul an eine Servicestelle zu übersenden. Die UV-Röhren können nach dem Erreichen, ihrer vom Lampenhersteller angegebenen maximalen Lebensdauer direkt vor Ort von einem Elektrofachmann oder in einer Servicestelle ersetzt werden.
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Für den Anwender ergeben sich aus der Erfindung nachstehend aufgeführte Vorteile: Der modulare Aufbau des Nachrüst-UV-Filters ermöglicht eine leichte und einfache Handhabung bei Reinigung und Problembehebung auch durch ungeschultes (Küchen) Personal. Durch die benutzerfreundliche Reinigung kann nun, anstelle einer unregelmäßigen und unangenehmen Bedarfsreinigung, eine turnusgemäß festgelegte Reinigung der Abluftanlage erfolgen. Die leichte und einfache Handhabung des Nachrüst-UV-Filters führt auf diesem Wege auch zu einer Erhöhung der Reinigungsbereitschaft beim (Küchen) Personal.
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Der Nachrüst-UV-Filter sorgt sofort, gleich am Entstehungsort der Küchenwrasen (am Koch-Brat-Grill oder Frittier-Geräten) im gesamten Abluftsystem für eine weitgehende Minderung der Brandlast und des Küchengeruchs. Der Nachrüst-UV-Filter kann ebenso in neue Anlagen wie auch in schon bestehenden Abluftanlagen installiert werden. Auch eine nach Bedarf angelegte Erweiterung innerhalb einer Ablufthaube ist möglich.
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1 und 2 zeigen den Nachrüst-UV-Filter (1) im Betriebszustand wo UV-Aerosolmodul (3) und UV-Steuermodul (2) über die Kontaktblöcke (15, 17) miteinander verbunden sind und in einem getrennten Zustand, wo der Rest der beteiligten Module dargestellt ist. Die linke Abbildung der 1 stellt das UV-Aerosolmodul (3) von der Seite des Aerosolabscheiders (20) dar. In dieser Darstellung sind auch die LED-Anzeigeelemente (10, 12, 13) und der Geräteschalter (10) abgebildet, die ihre Aufgaben nach Anspruch 14 wahrnehmen. Die Steckverbinder (4) sorgen nach Anspruch 7 und 9 für die elektrische Verbindung im Installations-Bussystem. An den Seiten des UV-Steuermoduls (2) befinden sich die Metallsensoren (9) nach Anspruch 10 und 11, die der Überwachung der UV-Strahlungssicherheit dienen. Zudem sind hier die Baugruppen des UV-Aerosolmoduls (3), die UV-Röhre (5) nach Anspruch 2 und 5 in einer wasserdichten Fassung (7) mit der Lampenstabilisierung (8) und Schutzelement (6) dargestellt. Weitere Funktionsdetails, wie Teile des Modulkopfes (14), der Pinkontaktblock (15) und Führungselemente (16) nach Anspruch 6 sind in der 2 abgebildet. Die Bestandsteile des UV-Steuermoduls, der Federkontaktblock (17) und dessen Führungselemente (23) nach Anspruch 6 sind hier ebenso zu sehen.
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3 stellt das UV-Aerosolmodul (3) mit seinem Funktionsteilen und Baugruppen dar. In diesem Aufbaubeispiel sind zwei Lampenmodule (5, 6, 7, 8) installiert. Das UV-Steuermodul (2) aber auch für den Bedarfsfall vorbereitet, dass der zu ersetzende Aerosolabscheider in der Ablufthaube wegen der geringen Höhe nur Platz für ein Lampenmodul hat. Der Aufbau des UV-Aerosolmodul (3) nach Anspruch 4, 5, 6 stellt eine Dreistufen-Filter-Kombination dar. Die erste Stufe ist der Vorderfilter (20). Die zweite Stufe ist das separat herausnehmbare Streckmetall-Filtermodul (21), das aber bei geringer Luftkontaminierung auch weggelassen werden kann. Die dritte Stufe dieser Kombination ist die UV-Röhre. Für die Führung des Streckmetall-Filtermoduls (21) sorgt die Aufnahmeschiene (22) und dient nach Anspruch 5 neben der Montage-Aufnahme der UV-Niederdrucklampen-Fassung (7) und der zusätzlichen Lampenstabilisierung (8) und auch den, zu ihren Berührungsschutz angeordneten mechanischen Schutzelementen (6). Im Modulkopf (14) nach Anspruch 6 sind der wasserdichte Pin-Kontaktblock (15) und mindestens zwei Führungselemente (16) zur sicheren elektrischen Kontaktierung zum UV-Steuermodul (2) untergebracht.
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4 stellt das UV-Steuermodul (2) nach Anspruch 8, 13, 14 und dessen Baugruppen dar. Im Modulgehäuse (25) sind alle zur Funktion notwendigen elektronischen Steuer- und Versorgungselemente untergebracht und mit einem Deckel (24) luftdicht abgeschlossen. Am Modulgehäuse (25) sind der Anzeigeblock (18) mit seinen LED-Anzeigeelementen (13, 14), der Schaltblock (19) mit seinem LED-Anzeigeelement (11) für die Anzeige des Betriebszustandes und ein Geräteschalter (10) montiert. Zur sicheren Ansteuerung und kabellosen elektrischen Kontaktierung des UV-Aerosolmoduls (3) nach Anspruch 12 sind die federnden Kontakte im Federkontaktblock (17) und mindestens zwei Führungselemente (23) zur Positionierung des UV-Aerosolmoduls (3) am UV-Steuermodul (2) untergebracht. Die Darstellung der Führungselemente 16 und 23 sind nur beispielhaft als Führungsbolzen und Führungsbuchse dargestellt, sie können auch in Form von Schienen oder anderen formschlüssigen Führungselemente verwendet werden. Die zur UV-Strahlungssicherheit beidseitig angeordneten Metallsensoren (9) nach Anspruch 11, sind jeweils einmal im Anzeigenblock (18) und einmal im Schaltblock (19) montiert.
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5 stellt einen beispielhaften Einsatz des Nachrüst-UV-Filters (1) nach Anspruch 1 dar. In einer gewerblich nutzbaren Küchenablufthaube (26) sind neben dem UV-Aerosolmodul (3) und UV-Steuermodul (2) links und rechts auch zwei Standard-Aerosolabscheider (27) abgebildet. Das Einbaubeispiel zeigt zudem die Entnahme des UV-Aerosolmoduls (3) aus der Küchenablufthaube (26) zur Reinigung bzw. den Rückbau des UV-Aerosolmoduls (3) nach der Reinigung in die Küchenablufthabe (26).
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Zeichnungsliste
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1 ein erfindungsgemäßer Nachrüst-UV-Filter (1) mit allen Funktionsmodulen (Vorder- und Rückansicht)
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2 die Hauptbaugruppen, UV-Aerosolmodul (3) und UV-Steuermodul (2) aus dem Nachrüst-UV-Filter (von oben und von unten)
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3 die Baugruppe UV-Aerosolmodul (3) in Draufsicht
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4 die Baugruppe UV-Steuermodul (2) (von unten und von vorn)
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5 ein erfindungsgemäßes Einsatzbeispiel
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nachrüst-UV-Filter
- 2
- UV-Steuermodul
- 3
- UV-Aerosolmodul
- 4
- Steckverbinder
- 5
- UV-Röhre
- 6
- Schutzelement
- 7
- Fassung
- 8
- Lampenstabilisierung
- 9
- Metallsensor
- 10
- Geräteschalter
- 11
- LED-Anzeigeelement
- 12
- LED-Anzeigeelement
- 13
- LED-Anzeigeelement
- 14
- Modulkopf
- 15
- Pinkontaktblock
- 16
- Führungselemente
- 17
- Federkontaktblock
- 18
- Anzeigeblock
- 19
- Schaltblock
- 20
- Vorderfilter
- 21
- Filtermodul
- 22
- Aufnahmeschiene
- 23
- Führungselemente
- 24
- Deckel
- 25
- Modulgehäuse
- 26
- Küchenablufthaube
- 27
- Standard-Aerosolabscheider