-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Werkzeugkasten und insbesondere einen innovativen Aufbau, bei dem die Öffnungskraft des Deckelkörpers einstellbar ist.
-
Stand der Technik
-
Die bestehenden Werkzeugkästen verfügen normalerweise über einen Kastenkörper und einen Deckelkörper, welche durch Scharniere miteinander verbunden sind. Der Deckelkörper stellt für den Kastenkörper die Schließfunktion sicher. Wenn die im Werkzeugkasten befindlichen Werkzeuge verwenden werden sollen, muss der Deckelkörper angehoben werden und anschließend können die Werkzeuge im Werkzeugkasten entnommen werden. Allerdings werden bei herkömmlichen Werkzeugkästen für die Verbindung des Kastenkörpers und des Deckelkörpers normalerweise handelsübliche Standardprodukte verwendet. Die großen Werkzeugkästen nehmen aufgrund ihren großen Volumen mehr Werkzeuge auf und haben ein höheres Gewicht, sodass der Deckelkörper beim Öffnen mit der Hand gehalten werden muss, womit dieser nicht nur unpraktisch zu benutzen ist, sondern auch leicht herunterfallen kann und schwierig zu positionieren ist. Da die bei herkömmlichen Werkzeugkästen verwendeten Gelenkaufbauten nicht in der Lage sind, in irgendeiner Form eine Dämpfungswirkung bereitzustellen, bestehen bei solchen Aufbauten in der praktischen Anwendung sicherlich folgende Probleme und Mängel:
Erstens ist die Reibung zwischen zwei handelsüblichen Scharnierblättern eines Scharniers klein, sodass dieses keine Einstellfunktion bietet. Daher kann dem Werkzeuge aufnehmenden Deckelkörper kein Halt geboten werden, weshalb der Kastenkörper bei der Verwendung entweder vollständig aufgeklappt oder vollständig geschlossen werden muss. Der Kastenkörper und der Deckelkörper weisen nicht unbedingt die gleiche Dicke bzw. Höhe auf, sodass der Werkzeugkasten vollständig aufgeklappt nicht ganz eben auf dem Boden abgestellt werden kann, was zu einer unkomfortablen Benutzung führt. Ferner nimmt der vollständig aufgeklappte Werkzeugkasten eine größere Fläche ein, wodurch sich das Risiko erhöht, dass vorbeilaufende Personen darüber stolpern. Wenn der Deckelkörper den Kastenkörper abdeckt und Werkzeuge bei der Benutzung gewechselt werden müssen, muss der Werkzeugkasten ständig geöffnet und geschlossen werden, was sehr unpraktisch ist. Da die Reibung im Gelenk dem Werkzeuge aufnehmenden Deckelkörper keinen Halt bieten kann, besteht beim Vorgang des ständigen Auf- und Zuklappens, wenn die Hand versehentlich diesen loslässt, nicht nur die Gefahr, dass ein lautes Geräusch verursacht wird, sondern auch, dass wenn die Finger nicht rechtzeitig aus dem Werkzeugkasten gezogen werden, diese verletzt werden.
-
Zweitens sind die für die herkömmlichen Werkzeugkästen am häufigsten verwendeten Materialien Metall oder Kunststoff. Unabhängig vom verwendeten Material müssen jedoch zunächst Montagebohrungen für die Scharniere eingearbeitet und darin vorgesehen werden. Bei allen Verarbeitungen besteht das Risiko, dass Fehler auftreten. Bei Werkzeugkästen aus Eisen zum Beispiel werden, um die Effizienz zu steigern, in der Regel beim Vorbohren der Schraubenlöcher der Scharniere Spannvorrichtungen zur Führung der Bohrungspositionen verwendet. Für jede Verarbeitung eines Kastenkörpers oder eines Deckelkörpers muss jeweils eine Spannvorrichtung eingebaut werden, wobei eine nicht exakte Positionierung leicht zu einem Verschleißen der Spannvorrichtung, zu einem Fehler bei den Lochabständen oder zu dem Fehler, dass zwei Löcher auf ungleichen Höhenpositionen liegen, führt, was wiederum Probleme beim Einbau des Gelenks verursacht. Bei aufblasbaren Werkzeugkästen aus Kunststoff als ein weiteres Beispiel liegen zusätzlich zu den oben genannten Problemen des Fehlers bei den Lochabständen und des Fehlers, dass zwei Löcher auf ungleichen Höhenpositionen liegen, noch folgende Mängel vor. Da die aufblasbaren Kästen nicht mit Schraubenlöchern versehen werden können, müssen Schraubenmuttern beim Formen des Kastenkörpers oder des Deckelkörpers bereits darin einmontiert sein, wobei alle aufblasbaren Kästen unterschiedliche Schrumpfbeträge aufweisen, was dazu führen kann, dass die Kästen beim nach festgelegten Spezifikationen erfolgenden Vorgang des Scharniereinbaus, wenn der aufaddierte Fehlerbereich zwischen dem Kastenkörper und dem Deckelkörper den zulässigen Toleranzbereich des Scharniers überschreitet, nicht eingebaut werden können oder dass nach einem forcierten Einbau das Phänomen auftritt, dass der Rand des Kastenkörpers und der Rand des Deckelkörpers nicht vollständig geschlossen werden können.
-
Kurzbeschreibung der Darstellungen
-
1 zeigt eine perspektivische Darstellung gemäß der vorliegenden Erfindung;
-
2 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht gemäß der vorliegenden Erfindung;
-
3 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht des erfindungsgemäßen Gelenkaufbaus;
-
4 zeigt eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen ersten Scharnierblatts;
-
5 zeigt eine Schnittansicht in Querrichtung des erfindungsgemäßen Gelenkaufbaus;
-
6 zeigt eine Schnittansicht in Längsrichtung des erfindungsgemäßen Gelenkaufbaus.
-
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsform
-
Siehe 1, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Werkzeugkastens gezeigt ist. Die vorstehende Beschreibung beschreibt nur ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung und soll nicht die Schutzansprüche beschränken. Der Werkzeugkasten umfasst einen Kastenkörper 10, einen durch Schwenkverbindung auf dem Kastenkörper 10 angeordneten Deckelkörper 20, wobei der Deckelkörper 20 wahlweise den Kastenkörper 10 schließen kann; und einen mittels einer Schwenkverbindung mit dem Kastenkörper 10 und dem Deckelkörper 20 verbundenen Gelenkaufbau 30. Mit der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Ziele erreicht: Die Reibung zwischen den verschiedenen Elementen des Gelenkaufbaus 30 kann durch die für das Öffnen des Deckelkörpers 20 erforderliche Kraftanpassung eingestellt werden und der Deckelkörper 20 kann nach dem Öffnen in einem bestimmten Winkel fixiert werden.
-
Siehe 2 bis 6. Der Gelenkaufbau 30 umfasst: mindestens zwei auf der hinteren Endfläche des Kastenkörpers 10 befestigte erste Scharnierblätter 31, wobei ein erster Einfassungsabschnitt 311 am jeweiligen ersten Scharnierblatt 31 angeordnet ist, wobei jeder Einfassungsabschnitt 311 mit einem seitlichen ersten Durchgangsloch 312 versehen ist, wobei auf der Innenwand jedes ersten Durchgangslochs 312 ein erster Begrenzungsaufbau 313 vorgesehen ist, wobei der erste Begrenzungsaufbau 313 im bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung eine auf der Innenwand des ersten Durchgangslochs 312 angeordnete Innenverzahnung ist; mindestens ein auf der hinteren Endfläche des Deckelkörpers 20 befestigtes zweites Scharnierblatt 32, wobei sich das mindestens eine zweite Scharnierblatt 32 zwischen den zwei benachbarten ersten Scharnierblättern 31 befindet, wobei ein zweiter Einfassungsabschnitt 321 am zweiten Scharnierblatt 32 angeordnet ist, wobei der zweite Einfassungsabschnitt 321 mit einem seitlichen zweiten Durchgangsloch 322 versehen ist, wobei das erste Durchgangsloch 312 und das zweite Durchgangsloch 322 koaxial miteinander korrespondieren, wobei deren Achse parallel zur Bezugslinie des Kastenkörpers 10 und des Deckelkörpers 20 steht; eine sequentiell durch das erste Durchgangsloch 312 und das zweite Durchgangsloch 322 durchgesteckte Welle 33, wobei die beiden Enden der Welle 33 entlang ihrer Achse jeweils mit einem Schraubenloch 331 versehen sind, wobei bei der Welle 33 eine Umfassungshülse 34 zwischen dem ersten Scharnierblatt 31 und dem zweiten Scharnierblatt 32 angeordnet ist, wodurch die beiden Enden der Umfassungshülse 34 jeweils an den Endflächen des ersten Einfassungsabschnitts 311 und des zweiten Einfassungsabschnitts 321 anliegen, wobei ein zweiter Begrenzungsaufbau 332 auf der Außenwand der Welle 33 angeordnet ist, wobei der zweite Begrenzungsaufbau 332 im bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung eine mit dem ersten Begrenzungsaufbau 313 komplementäre axiale Außenverzahnung ist, sodass die Welle 33 relativ zum ersten Einfassungsabschnitt 311 gedreht wird, wobei die Länge der Welle 33 geringfügig kleiner als die gesamte axiale Länge des ersten Einfassungsabschnitts 311, des zweiten Einfassungsabschnitts 321 und der Umfassungshülse 34 ist; und zwei jeweils mit den Schraubenlöchern 331 an beiden Enden der Welle 33 verbundene Bolzen 35, wobei jeder Bolzen 35 mit einem korrespondierenden jeweils an der Endfläche des ersten Einfassungsabschnitts 311 anliegenden Kopfabschnitt 351 versehen ist.
-
Um ein akustisches Signal beim Anheben des Deckelkörpers 20 zu erhalten, ist eine parallel zur Achse angeordnete Nut 323 auf der Innenwand des zweiten Durchgangslochs 322 ausgebildet, wobei ein relativ zum zweiten Einfassungsabschnitts 321 radial hin- und herbewegbarer Einrastblock 36 in der Nut 323 untergebracht ist, wobei auf einer gegenüber der Welle 33 befindlichen Seite des Einrastblocks 36 Riffeln 361 angeordnet sind, wobei die Riffeln 361 zwischen zwei benachbarten Außenverzahnungen aufgenommen sind. In der Nut 323 ist an zwei Seiten des Einrastblocks 36 jeweils ein Stopper 37 befestigt, um ein Gleiten des Einrastblocks 36 im zweiten Einfassungsabschnitts 321 zu verhindern.
-
Darüber hinaus kann jeder Bolzen 35 nach dem Durchstecken durch einen Abstandshalter 38 weiter mit dem entsprechenden Schraubenloch 331 verbunden werden. Eine Ausweichnut 381 ist an der Endfläche des an dem ersten Einfassungsabschnitt 311 anliegenden Abstandshalters 38 ausgebildet, wobei der Innendurchmesser der Nut 381 geringfügig größer als der Innendurchmesser des ersten Durchgangslochs 312 ist.
-
In der vorliegenden Erfindung wird die Reibung zwischen dem ersten Einfassungsabschnitt, der Umfassungshülse und dem zweiten Einfassungsabschnitt, wobei diese aneinander anliegen, durch das Anziehen der an den beiden Enden der Welle befindlichen Bolzen eingestellt, um die gewünschte Dämpfung für den sich langsam nach oben oder nach unten bewegenden Deckelkörper 20 bereitzustellen. Wenn die Dämpfung groß genug ist, kann der geöffnete Deckelkörper 20 in einem bestimmten Winkel fixiert werden, um zu verhindern, dass der Deckelkörper 20 mit seinem hohen Gewicht durch ein abruptes Zuklappen ein lautes Geräusch erzeugt oder dass nicht rechtzeitig aus dem Werkzeugkasten gezogene Finger durch Einklemmen verletzt werden. Die in Massenproduktion hergestellten Werkzeugkästen weisen zwar gleiche Abmessungen und Spezifikationen auf, müssen aber an die verschiedenen Verwendungsarten der verschiedenen Benutzer angepasst werden. Die vorliegende Erfindung kann auch in Massen eingebaut werden, wobei die Anzugskraft der Bolzen 35 vor dem Versand auf die unterschiedlichen Lastanforderungen der verschiedenen Kunden abgestimmt wird, wodurch der Anwendungsbereich des Werkzeugkastens erweitert wird. Bei den großen Werkzeugkästen kann ferner der Gelenkaufbau 30 während der Kombination des Gelenkaufbaus 30 mit dem Kastenkörper 10 und Deckelkörper 20 montiert werden, wobei beim Einbau ein geringfügiger Fehler zwischen den vorgefertigten Montagelöchern des Kastenkörpers 10 oder des Deckelkörpers 20 durch die Einstellung der Anzugskraft der Bolzen 35 behoben werden kann. Ferner besteht beim gesamten Aufbau des Gelenkaufbaus 30 das relative Rotationsverhältnis beim Anheben des Deckelkörpers 20 nur zwischen dem zweiten Einfassungsabschnitt 321, der Welle 33 und der Umfassungshülse 34. Somit wird die Beziehung zwischen den Bolzen 33 und der Welle 35 durch das relative Rotationsverhältnis zwischen dem zweiten Einfassungsabschnitt 321 und der Welle 33 nicht geändert, sodass sich nach der Einstellung der Bolzen die Anzugskraft und somit die Betriebsweise des Deckelkörpers 20 nicht ohne weiteres ändern.
-
Vorteile:
-
Durch den innovativen und einzigartigen Aufbau und die besonderen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Werkzeugkastens kann mit der vorliegenden Erfindung im Vergleich zum im Stand der Technik erwähnten herkömmlichen Aufbau durch den innovativen Gelenkaufbau beim Aufmachen des Werkzeugkastens eine gewünschte Dämpfung bereitgestellt werden, um den schweren Deckelkörper des Werkzeugkastens langsam anheben, absenken oder arretieren zu können.
-
Ein Werkzeugkasten, der einen Kastenkörper, einen durch Schwenkverbindung auf dem Kastenkörper angeordneten Deckelkörper, wobei der Deckelkörper wahlweise den Kastenkörper schließen kann, und einen durch die Schwenkverbindung mit dem Kastenkörper und dem Deckelkörper verbundenen Gelenkaufbau umfasst. Der Gelenkaufbau umfasst: mindestens zwei auf der hinteren Endfläche des Kastenkörpers befestigte erste Scharnierblätter, wobei ein erster Einfassungsabschnitt am jeweiligen ersten Scharnierblatt angeordnet ist; mindestens ein auf der hinteren Endfläche des Deckelkörpers befestigtes zweites Scharnierblatt, wobei sich das mindestens eine zweite Scharnierblatt zwischen den zwei benachbarten ersten Scharnierblättern befindet, wobei ein dem ersten Einfassungsabschnitt koaxial entsprechender zweiter Einfassungsabschnitt am zweiten Scharnierblatt angeordnet ist; eine sequentiell durch den ersten Einfassungsabschnitt und den zweiten Einfassungsabschnitt durchgesteckte Welle, wobei die beiden Enden der Welle entlang ihrer Achse jeweils mit einem Schraubenloch versehen sind, wobei die Welle, wenn der Deckelkörper angehoben wird, lediglich relativ zum zweiten Scharnierblatt gedreht wird; und zwei jeweils mit den Schraubenlöchern an beiden Enden der Welle verbundene Bolzen, wobei jeder Bolzen mit einem korrespondierenden jeweils an der Endfläche des ersten Einfassungsabschnitts anliegenden Kopfabschnitt versehen ist; wobei die Größe der einwärts gerichteten Schubkraft, wenn die beiden Bolzen bezüglich des Schraubenlochs unabhängig voneinander kontinuierlich einwärts oder auswärts gedreht werden, eingestellt werden kann, um die Reibung zwischen dem ersten Einfassungsabschnitt, der Umfassungshülse und dem zweiten Einfassungsabschnitt zu verändern.