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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radschraube und/oder ein Felgenschloss, insbesondere zweiteilige Radschraube und/oder Felgenschloss zur Anbringung von Rädern an Fahrzeugen.
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Zur Anbringung von Rädern an Fahrzeugen werden Radschrauben oder Radmuttern verwendet, bei letzteren sind dabei am Fahrzeug im Aufnahmebereich Gewindebolzen eingebracht auf welche die Muttern aufgeschraubt werden. Insbesondere zur Sicherung gegen Diebstahl werden oft sogenannte Felgenschlösser verwendet, welche im Wesentlichen Schrauben oder Muttern mit einem definierten bzw. codierten Kopf sind. Die codierten Köpfe solcher Schrauben und/oder Muttern lassen sich dann nur mit einem entsprechend zu der Ausformung passenden Werkzeug greifen bzw. die Schrauben und/oder Muttern entsprechend öffnen oder schließen. Die entsprechenden Radschrauben oder Radmuttern sind dabei auf die zu verwendende Felge abgestimmt und verfügen je nach Konstruktion über verschiedene Gewinde, welche in Länge, Steigung und Durchmesser verschieden sein können und sind mit den unterschiedlichsten Bundabschlüssen ausgebildet um eine Klemmung zwischen der Schraube und der Felge zu erzielen. In der Regel ist eine Ausführung mit einem Kegel, Kugel oder Flachkopf an der Schraube vorgesehen, welcher in eine entsprechend korrespondierende Senkung in der Felge eingreift oder angreift.
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Auch spezielle Felgenschlösser bzw. die Schrauben mit einem definierten, codierten Kopf oder einer Außen- oder Innengeometrie, an welcher entsprechend korrespondierende Werkzeuge an- oder eingreifen können, müssen daher in zahlreichen Varianten gefertigt sein. Schrauben oder Felgenschlösser mit nicht auf die Felge und/oder die Aufnahme des Fahrzeugs abgestimmte Gewinde und/oder Bundanschlüsse können zu einer nicht ordnungsgemäßen, also gefährlichen Anbringung des Rades oder aufgrund verschiedener Ringbünde und deren Gewichte zu Unwucht führen. Auch müssen aufgrund einer sehr hohen Zahl unterschiedlicher Gewinde und Anschlussbunden der Schrauben entsprechende Mengen bzw. Varianten von Schrauben bzw. Felgenschlössern vorgehalten werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine verbesserte Radschraube und/oder ein Felgenschloss vorzustellen, welche eine sichere Verbindung des Rades mit der Aufnahmevorrichtung des Fahrzeuges erlaubt und eine einfachere, flexiblere Kombination mit verschiedenen Anschlussvarianten bietet.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 gelöst. Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen umfasst.
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Erfindungsgemäß ist eine Radschraube und/oder ein Felgenschloss, insbesondere zweiteilige Radschraube und/oder Felgenschloss zur Anbringung von Rädern an Fahrzeugen, wobei die Radschraube und/oder das Felgenschloss aus einer Schraube mit einem Gewindeabschnitt und einem gewindelosen Abschnitt, verringertem Durchmessers und einem Schraubenkopf mit, an den gewindelosen Abschnitt angrenzenden Flachbund sowie einem im Wesentlichen zylindrischen, an einer Seite mit einem Bund ausgerüsteten Adapterschälchen, welches an seiner Bundseite über eine Bohrung mit einem Innengewinde verfügt und auf der anderen Seite mit einer Sackbohrung mit wenigstens dem Durchmesser des umlaufenden Flachbundes der Schraube ausgerüstet ist.
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Die erfindungsgemäße zweiteilige Radschraube oder das Felgenschloss ist somit durch die Wahl bzw. Verwendung eines, für die Montage der Felge an einem Fahrzeug geeignetem Adapterschälchen sehr universell verwendbar. Durch lediglich den Austausch des Adapterschälchens lässt sich ein und dieselbe Schraube zur Montage unterschiedlicher Felgen mit entsprechenden unterschiedlichen Senkungen in den Befestigungsbohrungen verwenden. Da auch die Adapterschälchen mit unterschiedlichen Ringbunden, wie Flachbund, Rundbund mit verschiedenen Radien oder Kegelbunden zur Verfügung stehen, kann die erfindungsgemäße Radschraube oder das Felgenschloss einen sehr großen Bereich für die Anwendung abdecken. Ein entsprechendes Vorhalten von verschiedensten Radschrauben mit dem entsprechend passenden Bund wird somit nicht mehr erforderlich sein da die Radschraube oder das Felgenschloss sehr einfach durch den Wechsel des Adapterschälchens anpassbar ist.
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Das Adapterschälchen, welches auf seiner Bundseite mit einem Innengewinde ausgerüstet ist kann zunächst mit der Schraube zusammengefügt werden, die Schraube wird dabei in das Innengewinde des Adapterschälchens eingeschraubt. Angekommen am gewindelosen, mit verringertem Durchmesser ausgeführten Abschnitt der Schraube ist das Adapterschälchen entlang des gewindelosen Bereichs frei verschiebbar und unverlierbar mit der Schraube zusammengefügt und nur durch Herausschrauben der Schraube wieder lösbar. Die Kombination aus Adapterschälchen und Radschraube oder Felgenschloss ist damit eine individuell anpassbare Radschraube oder Felgenschloss für einen sehr großen Bereich an unterschiedlich erforderlichen Bundanschlüssen bei der Montage der Räder.
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Der Kopf der Radschraube selbst kann verschiedene Formen aufweisen und in der Ausführung als Felgenschloss eine entsprechende, eigenständige Geometrie, welche dafür sorgt, dass die Verbindung des Kopfes zu einem Werkzeug nur bei entsprechend korrespondierenden Kombinationen möglich ist. In einer Ausführung ist der Kopf der Radschraube mit einem Innensechskant und einem umlaufenden Flachbund ausgeführt. Der Flachbund der Schraube gleitet bei der Montage in die Sackbohrung des Adapterschälchens ein, wobei die Sackbohrung bevorzugt die Tiefe aufweist damit der Bund mit dem Kopf der Schraube bündig mit dem Adapterschälchen abschließt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
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1 einen Rohling einer Radschraube
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2 ein Felgenschloss
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3 eine Radschraube mit Innensechskantkopf
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4 eine Radschraube mit Adapterschälchen mit Kegelbund
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5 eine Radschraube mit Adapterschälchen mit Kugelbund
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6 ein Felgenschloss mit aufgesetztem Werkzeug und eine Draufsicht auf den Kopf der Schraube
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7 Kopf der Felgenschlossschraube und Ansicht des Werkzeuges
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8 Perspektivische Ansicht der Felgenschlossmutter
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Wie in den 1 bis 3 zu sehen ist, wird die Radschraube 1 oder wenn diese als Felgenschloss 2 ausgeführt wird, aus dem selben Rohling 3 ausgebildet. Der Rohling, Die Radschraube oder das Felgenschloss weist dabei einen Bereich mit Außengewinde 4 und einen daran anschließenden, im Durchmesser kleiner dimensionierten Bereich 5 ohne Gewinde auf, an welchen ein Flachbund 6 folgt. Der Kopf 7 der Radschraube 1 ist in dieser gezeigten Variante mit einem Innensechskant 8 ausgebildet, dies kann alternativ auch als Innen-Mehrkant oder mit einem Außen-Mehrkant Kopf ausgeführt sein. Eine Radschraube als Felgenschloss 2 ausgebildet verfügt bevorzugt über einen, mit einer speziellen Geometrie ausgebildeten Kopf 9, wie beispielsweise in 6 gezeigt, welcher nur mit einem entsprechend korrespondierenden Werkzeug 10 oder Adapter bedienbar ist. In der 6 beispielsweise ist zu sehen, dass ein entsprechendes Ineinandergreifen des Werkzeuges 10 mit dem Kopf 9 durch entsprechend unterschiedlich breite bzw. winkelige Flügel 11 möglich ist.
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In 4 und 5 ist die Kombination der Radschraube oder des Felgenschlosses mit dem im Wesentlichen zylindrischen Adapterschälchen 12 gezeigt. Die Radschraube 1 oder die Radschraube als Felgenschloss 2 ausgebildet, wird in das Adapterschälchen 12, welches an seiner Bundseite 13 mit einem Innengewinde ausgerüstet ist eingeschraubt oder anders gesagt, das Adapterschälchen 12 wird über den Bereich der Radschraube oder des Felgenschlosses mit Außengewinde 4 geschraubt. Das Adapterschälchen gelangt dabei nach aufschrauben in den gewindelosen, im Durchmesser verringerten Bereich 5 der Radschraube wo es in Längsrichtung frei auf diesem bewegbar ist. Die an dem Adapterschälchen, an der, der Bundseite 13 entgegen liegenden Sackbohrung 14 in dem Adapterschälchen stößt beim Heranschieben des Adapterschälchens an den Flachbund 6 der Radschraube an. Somit erhält man eine Radschraube 1 oder ein Felgenschloss 2 mit einem individuellen Bund der vom Adapterschälchen bestimmt wird und welcher frei wählbar durch den Einsatz verschiedenen Adapterschälchen ist.
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Durch das Aufschrauben über das Außengewinde 4 bis zu dem gewindelosen Bereich 5 bleibt das Adapterschälchen unverlierbar mit der Schraube verbunden, es sei denn, das Adapterschälchen soll bewusst gewechselt werden um die Schraube aber insbesondere das Felgenschloss an einer anderen Felge verwenden zu können. Damit erschließt sich für vorgefertigte Schrauben oder insbesondere Felgenschlösser ein sehr breites Anwendungs- und Verwendungsgebiet. Durch diese Ausgestaltung einer zweiteiligen Radschraube oder Felgenschloss aus einem vorgegebenen Rohling lässt sich insbesondere ein sehr günstiges Herstellungsverfahren abbilden, welches sich vor allem durch eine hohe Flexibilität bei wechselnder Nachfrage auszeichnet. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Felgenschlösser und der beispielsweisen Innensechskantschrauben kann bei gleichem Nenndurchmesser derselbe Rohling verwendet werden. Als Grundlage dient ein Flachbund 6, welcher mit Hilfe der Adapterschälchen 12, die mit den unterschiedlichsten Bundvarianten ausgeführt sind, wie Kegel-, Kugel- jeweils mit unterschiedlichen Radien, oder ein Flachbund adaptiert werden kann. Die Kopfhöhe und der Kopfdurchmesser sind dabei bevorzugt fest definiert, während die Länge und die Gewindesteigung frei wählbar sind. Durch dieses Baukasten- artige System lassen sich die Felgenschlösser und/oder Radschrauben mit dem entsprechenden Adapterschälchen zu jeder beliebigen, benötigten Schraube zusammensetzen. Das erfindungsgemäße Felgenschloss und/oder die Radschraube in der zweiteiligen Ausführung mit Adapterschälchen besitzt eine verbesserte Zentrierung in der Bohrung bei der Montage. Bei einteiligen Radschrauben kann es, aufgrund von Toleranzen, zu einer unsauberen Auflagefläche der Schrauben in der Bohrung kommen, wodurch Belastungen nur punktuell auftreffen. Durch ein, sich einstellendes Spiel zwischen Adapterplättchen und Schraube und/oder Schloss kommt es bei dem erfindungsgemäßen Felgenschloss und/oder der Radschraube zu einer verbesserten Zentrierung in der Bohrung. Die Radschraube und/oder das Felgenschloss können daher einer höheren Belastung ausgesetzt werden.
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Die Felgenschlösser 2 sind, wie in 6 zu sehen variabel mit einer Vielzahl von Möglichkeiten codierbar. Zusätzlich besitzt die Codierung 11 in der Mitte eine Zentrierung 15 welche das Abrutschen des Felgenschlüssels 10 und einer damit verbundenen Beschädigung oder Abrundung der Codierung 11 verhindert, was auch zusätzlich durch das Adapterschälchen 12 unterstützt wird. Die codierte Felgenschlossnuss 10 ist dabei das korrespondierende Gegenstück zu dem Felgenschloss und weist in einer bevorzugten Ausführung wenigstens zwei Schlüsselweiten für eine möglichst einfache und universelle Montage auf.
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Nachdem bevorzugte Ausführungen der Erfindung in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben wurden, ist festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf diese genauen Ausführungen und Anwendungsfälle beschränkt ist und dass verschiedene Änderungen und Modifizierungen daran von einem Fachmann ausgeführt werden können, ohne dass vom Umfang der Erfindung, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist abgewichen wird.