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Die Erfindung geht aus von einem Installationsschaltgerät mit einem Gehäuse, das eine Frontseite, eine Befestigungsseite, zwei die Front- und die Befestigungsseite verbindende Schmalseiten, zwei die Front- und die Befestigungsseite verbindende Breitseiten hat, mit einer in einem nahe einer Schmalseite befindlichen Klemmenaufnahmeraum gehaltenen Anschlussklemme, mit einer Klemmschraube und mit einem mit der Klemmschraube gekoppelten und dadurch in Bewegungsrichtung der Klemmschraube mitnehmbaren, isolierenden Klemmenabdeckteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein gattungsgemäßes Installationsschaltgerät ist aus der
WO 2008/052710 bekannt, dessen Offenbarung diesbezüglich hier mit umfasst sein soll.
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Gattungsgemäße Installationsschaltgeräte können insbesondere Leitungsschutzschalter, Fehlerstromschutzschalter oder dergleichen sein, die ein Gehäuse in Schalenbauweise oder in Sockelbauweise besitzen können und an ihrer Befestigungsseite mit Rastnasen auf Normprofiltragschienen einer Installationsanlage aufrastbar sind.
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Bei gattungsgemäßen Installationsschaltgeräten befindet sich im Anlieferzustand beim Kunden die Anschlussklemme üblicherweise nicht in einem definierten Zustand. Je nachdem, wie sie die Fertigung verlässt, kann sie etwa geschlossen, halb geöffnet oder ganz geöffnet sein. Vorteilhaft ist es, wenn der Auslieferungszustand des Installationsschaltgerätes beim Kunden so ist, dass die Anschlussklemmen geöffnet sind, denn dann kann der Kunde sofort, ohne einen weiteren Montageschritt oder Arbeitsschritt durchführen zu müssen, den Anschlussleiter in die Anschlussklemme einstecken. Allerdings kann es während des Transports des Installationsschaltgerätes aus der Fertigung zum Endkunden vorkommen, dass sich eine nach der Endmontage geöffnete Anschlussklemmen aufgrund von transportbedingten Erschütterungen oder Vibrationen schließt. Wenn ein Benutzer eines gattungsgemäßen Installationsschaltgerätes dieses dann nach Erhalt auspackt und in einer elektrischen Installationseinrichtung einbaut, beispielsweise in einen Hausverteilerkasten auf eine Hutprofiltragschiene aufschnappt und dann Anschlussleiter oder Sammelschienen anschließen möchte, so muss er zunächst die Klemme in einen definierten Öffnungszustand bringen. Dies ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der aufwändig ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Installationsschaltgerät zu schaffen, bei dem die Anschlussklemmen, wenn sie nach der Endmontage geöffnet sind, in dem definierten Öffnungszustand gehalten und ein vibrationsbedingtes Schließen der Anschlussklemmen während des Transportes verhindert ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein gattungsgemäßes Installationsschaltgerät mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß also ist an dem Klemmenabdeckteil ein eine federnde Andruckkraft auf die Gehäusewand im Bereich des Klemmenaufnahmeraumes ausübendes Kraftteil ausgebildet ist, und bei geöffneter Klemme ist aufgrund der rückstellenden Federkraftwirkung des Kraftteils auf die Gehäusewand eine Klemmung zwischen dem Klemmenabdeckteil und der Gehäusewand bewirkt, wodurch die Klemme an einem unbeabsichtigten Schließen gehindert ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Kraftelement einen Haltearm und ein Federelement.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Haltearm in Richtung auf eine Breitseite des Gehäuses.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform übt das Federelement eine rückstellende Federkraft in Richtung auf die Schmalseitenwand im Bereich des Klemmenaufnahmeraumes aus.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Federelement in Form eines elastisch deformierbaren Bogens ausgebildet.
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Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
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Es zeigen:
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1: schematisch und exemplarisch die Außenansicht eines erfindungsgemäßen Installationsschaltgerätes,
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2: schematisch die Ansicht eines Aufsteckteils als Teil eines Klemmenabdeckteils gemäß der Erfindung,
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3: schematisch und exemplarisch eine vergrößerte Darstellung des Klemmrahmens mit dem Klemmenabdeckteil gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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4: schematisch und exemplarisch eine Schnittansicht aus Richtung der Frontseite in den Klemmenaufnahmeraum eines erfindungsgemäßen Installationsschaltgerätes.
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In den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile oder Elemente jeweils mit den gleichen Bezugsziffern versehen, auch wenn sie bei verschiedenen Ausführungsvarianten in leicht abgewandelter Form gestaltet sind.
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Die 1 zeigt schematisch eine Teilansicht eines Installationsschaltgerätes 1 mit einem Isolierstoffgehäuse 8 umfassend eine vordere Frontseite 2, eine hintere Frontseite 3, eine der Frontseite gegenüberliegende Befestigungsseite 4, eine die vordere und die hintere Frontseite verbindende vorderen Schmalseite 5, eine die hintere Frontseite 3 und die Befestigungsseite 4 verbindende hintere Schmalseite 6 und zwei Breitseiten 7, 7a, von denen nur eine in der 1 sichtbar ist.
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Das Installationsschaltgerät kann beispielsweise ein Leitungsschutzschalter, ein Fehlerstromschutzschalter oder dergleichen sein. Im Inneren des Isolierstoffgehäuses befinden sich spannungsführende Teile.
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Im Bereich zwischen der hinteren Frontseite
3 und der hinteren Schmalseite
6 ist im Inneren des Gehäuses
8 des Installationsschaltgerätes ein Klemmenaufnahmeraum (hier in
1 nicht sichtbar) gebildet, in dem eine Anschlussklemme
10 gehalten ist. Die Anschlussklemme ist in
4 in der Aufsicht in Teilen erkennbar, im Prinzip aber bekannt und entspricht derjenigen wie in der
WO 2008/052710 dargestellt.
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Die Anschlussklemme 10 umfasst eine von der hinteren Frontseite 3 durch eine Betätigungsöffnung 9 hindurch zugängliche Klemmenschraube 24 sowie einen vorderen Klemmraum und einen hinteren Klemmraum, welche von der Frontseite 2, 3 her gesehen hintereinander angeordnet und durch eine vordere 91 und eine hintere Gehäuseöffnung 92 in der hinteren Schmalseite 6 des Gehäuses 2 für den Anschluss eines Anschlussleiters oder einer Sammelschiene beziehungsweise der Anschlussfahne einer Sammelschiene zugänglich sind. Wie in den 3 und 4 erkennbar, umfasst die Anschlussklemme 10 weiter einen Klemmrahmen 12. Seitlich an dem Klemmrahmen 12 sind Führungsnasen 121, 121a angebracht. Mit den Führungsnasen 121, 121a ist der Klemmrahmen 12 in Führungsnuten 122, 122a, die sich an der Innenseite der Gehäusebreitseiten 7 bzw. 7a befinden, geführt und damit in dem Klemmenaufnahmeraum verschieblich an das Gehäuse gefesselt. Der Klemmrahmen 12 hat an seiner oberen, der Betätigungsöffnung 9 zugewandten, Schmalseite ein Innengewinde, in dem die Klemmschraube 24 mit ihrem Außengewinde eingeschraubt ist. Beides ist hier nicht dargestellt, da im Prinzip bekannt. Die Klemmschraube 24 und der Klemmrahmen 12 sind somit verschieblich gekoppelt.
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Die erste, vordere Gehäuseöffnung 91 besitzt in etwa eine sich in Längsrichtung der hinteren Schmalseite 6 erstreckende Rechteckkontur und dient dem Anschluss von Anschlussdrähten. Die zweite, hintere Gehäuseöffnung 92 ist in einem rinnenförmigen Absatz in der hinteren Schmalseite 6 angebracht und besitzt eine quer liegende Rechteckkontur. Sie ist für das Anklemmen der Anschlussfahne einer Sammelschiene vorgesehen.
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Die Klemmschraube 24 mit einem Klemmenabdeckteil 60 gekoppelt, dargestellt in 3. Das Klemmenabdeckteil 60 hat eine L-Form, wobei ein erster Schenkel 62 mit dem Klemmende 30 der Klemmschraube 24 gekoppelt ist. Hier nur beispielhaft ist die Kopplung als eine Vernietung dargestellt, die eine relative Drehbewegung zwischen dem Klemmende 30 und dem ersten Schenkel 62 zulässt. Ein zweiter Schenkel 66 bildet mit dem ersten Schenkel 62 annähernd einen rechten Winkel. Er weist von dem ersten Schenkel 62 aus in Richtung auf die Frontseite 3 hin. Aufgrund der Kopplung wird das Klemmenabdeckteil 60 in Längsverschieberichtung der Klemmschraube bei deren Betätigung mitgenommen, angedeutet durch den Pfeil 50 in 3. Bei geschlossener Klemme, wenn die Klemmschraube 24 in das Gehäuse 8 hineingedreht ist, deckt das Klemmenabdeckteil 60 mit dem zweiten Schenkel 66 den vorderen Klemmenraum berührsicher ab. Der zweite Schenkel 66 dieses Klemmenabdeckteils ist dann gemäß 1 bei geschossenem Gerätegehäuse von außen sichtbar. Er bedeckt teilweise die vordere Gehäuseöffnung 91. Rechts und links von dem zweiten Schenkel 66 des Klemmenabdeckteils bleibt jeweils ein unbedeckter Bereich 93 der vorderen Gehäuseöffnung 91 frei.
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Der unbedeckte Bereich 93 ist so schmal, dass es nicht möglich ist, durch diesen hindurch mit einem menschlichen Finger oder einem genormten Prüffinger durch die vordere Gehäuseöffnung 91 hindurch ins Innere des Klemmenaufnahmeraumes zu gelangen und dort etwa spannungsführende Teile zu berühren.
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Auch die hintere Gehäuseöffnung 92 ist so schmal, dass ein Durchgreifen mit einem menschlichen oder einem Prüffinger wirksam verhindert ist.
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Somit ist das erfindungsgemäße Schaltgerät insgesamt berührungssicher ausgestaltet.
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Dis beiden Schenkel 62, 66 des Klemmenabdeckteils 60 können aus Kunststoff oder aus Metall bestehen. Wie in 2 schematisch und beispielhaft dargestellt, ist auf den zweiten Schenkel 66 ein diesen umhüllendes Kunststoffteil 96 aufgesteckt. Das hat den Effekt, dass auch wenn der zweite Schenkel 66 aus Metall besteht, das Klemmenabdeckteil 60 zur Außenseite eine isolierende Kunststofffläche zeigt und daher ein elektrisch isolierender Berührschutz gegeben ist. Das Klemmenabdeckteil 60 kann daher als mit einem metallischen Kern und einem isolierenden Überzug ausgebildet betrachtet werden.
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In der 2 ist das Kunststoffteil 96 vereinzelt dargestellt. In der 4 ist in einer geschnittenen Ansicht von oben, von der Frontseite her, in den Klemmenaufnahmeraum, die Klemmschraube 24 mit dem Kunststoffteil 96 in der Anordnung im geschlossenen Gehäuse dargestellt.
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Es umfasst eine Frontplatte 97, die den Berührschutz nach außen darstellt. An der ins Geräteinnere weisenden Rückseite der Frontplatte 97 ist ein Führungskanal 98 angeformt. Dessen innerer Querschnitt ist auf den äußeren Querschnitt des zweiten Schenkels 66 des Klemmenabdeckteils 60 so abgestimmt, dass das Kunststoffteil 96 mit dem Führungskanal 98 auf den zweiten Schenkel 66 aufgeschoben werden kann und dabei eine kraftschlüssige Halteverbindung zwischen dem Kunststoffteil 96 und dem zweiten Schenkel 66 des Klemmenabdeckteils 60 bewirkt ist. Gegebenenfalls kann die wechselseitige Haltewirkung durch beidseitig korrespondierende Halte- oder Raststrukturen an der Innenseite des Führungskanals 98 bzw. der Außenseite des zweiten Schenkels 66 verstärkt sein, solche Strukturen sind hier aber nicht dargestellt, da allgemein bekannt.
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Außen an dem Führungskanal 98 des Kunststoffteils 96 ist ein eine federnde Andruckkraft auf die innere Schmalseite der Gehäusewand im Bereich des Klemmenaufnahmeraumes ausübendes Kraftteil 11 ausgebildet. Das Kraftteil 11 hat einen Haltearm 13 und ein Federelement 14. Der Haltearm 13 weist in Richtung auf eine Breitseite 7a des Gehäuses. Das Federelement 14 ist in Form eines elastisch deformierbaren Bogens ausgebildet. Wenn die Anschlussklemme in das Gehäuse eingesetzt ist, siehe 4, so übt das Federelement 14 eine rückstellende Federkraft in Richtung auf die Schmalseitenwand 7a im Bereich des Klemmenaufnahmeraumes aus. Die Klemmkraft ist dabei definierbar und einstellbar einerseits durch Dimensionierung des elastisch deformierbaren Bogens 14, andererseits durch die geometrische Toleranzberechnung und Toleranzbestimmung des Abstandes zwischen der Innenseite der Gehäuseschmalseite 6 und der Lage der Anschlussklemme, woraus die Toleranzberechnung der Lage des elastisch deformierbaren Bogens 14 relativ zu der Innenseite der Gehäuseschmalseite 6 sich ergibt.
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Die Wirkung und Funktion des solcherart an dem Klemmenabdeckteil 60 über das Kunststoffteil 96 angebrachten Federelementes 14 ist es, dass bei geöffneter Klemme, wenn also die Klemmschraube nach oben, in Richtung auf die hintere Frontseite 3 zu herausgedreht und dadurch das Klemmenabdeckteil 60 nach oben mitgenommen und die vordere Gehäuseöffnung 91 dadurch freigelegt ist für das Einführen eines Anschlussleiters, aufgrund der rückstellenden Federkraftwirkung des Kraftteils 11 auf die Gehäusewand im Bereich der Innenseite der Schmalseite 6 eine Klemmung zwischen dem Klemmenabdeckteil 60 und der Gehäusewand 6 bewirkt ist, wodurch die Klemme an einem unbeabsichtigten Schließen gehindert ist. Denn aufgrund der Klemmkraftwirkung des Klemmteils 11, durch die vordefinierte Kraft des Federelementes 14, wird ein unbeabsichtigtes Herabrutschen des Klemmenabdeckteils 60, etwa aufgrund von Erschütterungen während des Transports, verhindert. Aufgrund der Kopplung des Klemmenabdeckteils 60 mit der Klemmschraube 24 wird damit auch die Klemmschraube während des Transports in der geöffneten Stellung gehalten. Beim beabsichtigten Hineindrehen der Klemmschraube, wenn etwa das Gerät an seinem bestimmungsgemäßen Einsatzort installiert ist und ein Anschlussleiter festgeklemmt werden soll oder die Klemme ohne Anschlussleiter aus Sicherheitsgründen zugedreht werden soll, überwindet die Vortriebskraft der Klemmschraube die Klemmkraft des Kraftteils 11 und das Klemmenabdeckteil 60 kann nach unten hin mitgenommen werden und ggf. die Gehäuseöffnung 91 abdecken und seinen Berührungsschutz ausüben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Installationsschaltgerät
- 2
- Vordere Frontseite
- 3
- Hintere Frontseite
- 4
- Befestigungsseite
- 5
- Vordere Schmalseite
- 6
- Hintere schmalseite
- 7
- Breitseite
- 7a
- Breitseite
- 8
- Isolierstoffgehäuse
- 9
- Betätigungsöffnung
- 10
- Anschlussklemme
- 11
- Kraftteil
- 12
- Klemmrahmen
- 13
- Haltesteg
- 14
- Federelement
- 24
- Klemmschraube
- 30
- Klemmende
- 60
- Klemmenabdeckteil
- 62
- Erster Schenkel
- 66
- Zweiter Schenkel
- 91
- Vordere Gehäuseöffnung
- 92
- Hintere Gehäuseöffnung
- 96
- Kunststoffteil
- 97
- Frontplatte
- 98
- Führungskanal
- 121
- Führungsnase
- 121a
- Führungsnase
- 122
- Führungsnut
- 122a
- Führungsnut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2008/052710 [0002, 0021]