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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz des Sichtfelds einer Kamera vor Sichtbeeinträchtigung durch Fremdkörper.
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Bei hochwertigen Kameras sind derartige Vorrichtungen in Form von Scheibenwischern bekannt. Die Scheibenwischer stehen in unmittelbarem Kontakt zu einem Objektiv, insbesondere zu einer Kameralinse und können durch eine oszillierende Bewegung Fremdkörper aus dem Sichtfeld der Kamera fördern, welche sich unmittelbar auf der Kameralinse befinden.
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Im Unterschied zu solch hochwertigen Kameras betrifft die Erfindung Kameras, die üblicherweise zur Überwachung von Außenbereichen eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um vergleichsweise einfache und kostengünstige Kameras. Diese weisen oftmals eine Art Vordach auf, welche oberhalb des Objektivs angeordnet sind und insbesondere der Abschattung des Objektivs aber auch dem Schutz der Kameralinse vor Fremdkörpern dienen sollen.
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Derartige Kameras zur Überwachung von Außenbereichen verfügen oftmals über eine Infrarotlichtquelle. Durch diese kann der zu überwachende Außenbereich beispielsweise auch nachts gut überwacht werden.
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Ein Problem bei diesen Überwachungskameras besteht darin, dass Spinnen ihre Netze gerne im Bereich des Sichtfelds der Kamera errichten. Ein Grund hierfür ist das infrarote Licht, welches eine behagliche Atmosphäre schafft und somit Insekten anlockt, welche die Spinnen einfangen möchten. Hierbei spinnen die Spinnen ihre Netze zwischen dem Vordach und dem Objektiv, so dass die Netze von der Infrarotlichtquelle angestrahlt werden.
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Die im Sichtfeld der Kamera befindlichen Spinnennetze bringen den erheblichen Nachteil mit sich, dass das von der Kamera ausgesandte Infrarotlicht darin reflektiert wird und somit die Sicht der Kamera bei Dunkelheit dem Grunde nach vollständig beeinträchtigt ist. I Die Kamera muss dann aufwendig manuell gereinigt werden.
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Die bekannten Scheibenwischer sind aus mehreren Gründen nicht dazu geeignet, hier Abhilfe zu schaffen. Erstens sind für entsprechende Scheibenwischer Antriebselemente, Getriebe und dergleichen erforderlich, was die Kosten einer Kamera erheblich erhöhen würde und zudem viel zusätzlichen Bauraum benötigen würde. Zweitens müssen die Scheibenwischer für einen ordnungsgemäßen Betrieb regelmäßig gewartet werden, beispielsweise durch einen Austausch der Wischerblätter und dergleichen. Drittens sind die Scheibenwischer prinzipbedingt gar nicht dazu geeignet, Spinnennetze aus dem Sichtfeld der Kamera zu fördern. Die Scheibenwischer stehen nämlich unmittelbar mit der Linse der Kamera im Kontakt. Die Spinnennetze werden jedoch oftmals zwischen einer Kante eines Kameragehäuses und der stirnseitigen Kante eines Vordachs der Kamera angebracht. Diesen Bereich kann ein Scheibenwischer naturgemäß nicht erreichen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung hinsichtlich der Effektivität der Verhinderung von Sichtbeeinträchtigungen weiter zu entwickeln bei gleichzeitig geringen Kosten und einem geringen Wartungsaufwand.
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Zur Lösung schlägt die Erfindung eine Vorrichtung zum Schutz des Sichtfelds einer Kamera vor Sichtbeeinträchtigung durch Fremdkörper, insbesondere durch Spinnennetze vor, wobei die Kamera ein Objektiv und eine Infrarotlichtquelle aufweist, wobei die Vorrichtung ein Haltemittel zur Anordnung an der Kamera im Bereich des Objektivs und eine am Haltemittel angeordnete Abschirmeinrichtung zur Abschirmung eines Bereichs des Sichtfelds vor direkter Einstrahlung von Infrarotlicht der Infrarotlichtquelle aufweist.
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Erfindungsgemäß ist eine Abschirmeinrichtung vorgesehen, die unter Zwischenordnung eines Haltemittels an der Kamera angeordnet ist. Die Abschirmeinrichtung und das Haltemittel können einstückig ausgebildet sein. Entscheidend ist, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung einerseits eine Funktionalität zur Befestigung an der Kamera und andererseits eine Funktionalität zur Abschirmung aufweist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann direkt im Bereich eines Objektivs mit einer Kameralinse angeordnet werden. Sie kann das Objektiv in Umfangsrichtung vollständig umgeben. Sie wird insbesondere zwischen dem Objektiv und der Infrarotlichtquelle angeordnet. Die Vorrichtung erstreckt sich vom Gehäuse der Kamera über das Objektiv in Blickrichtung der Kamera. Die Vorrichtung kann eine Länge in Blickrichtung der Kamera aufweisen, welche wenigstens dem einfachen, zweifachen, dreifachen Durchmesser des Objektivs oder mehr entspricht. Sie kann hülsenförmig ausgebildet sein. Sie verhindert, dass Infrarotlicht der Infrarotlichtquelle direkt in den nahe der Kameralinse befindlichen Bereich des Sichtfelds der Kamera gelangt. Insbesondere ist vorgesehen, dass sich die Vorrichtung in Blickrichtung weiter erstreckt, als alle übrigen Bestandteile der Kamera, beispielsweise des Objektivs oder eines Vordachs und/oder dergleichen.
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Mit Infrarotlichtquelle im Sinne der Erfindung ist insbesondere eine ausschließlich infrarotes Licht emittierende Lichtquelle gemeint. Sie kann derart ausgebildet sein, dass sie ausschließlich Licht mit einer Wellenlänge von mindestens 780 nm emittiert. Es handelt sich insbesondere um eine Lichtquelle, welche für eine dauerhafte, beispielsweise mehrstündige, Emission von Infrarotlicht ausgelegt ist.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Spinnen wegen des Infrarotlichts gerne im Sichtfeld von (Überwachungs-)Kameras ihre Netze spinnen. Dort ist es behaglich warm, was auch die zu fangenden Insekten anlockt. Durch die erfindungsgemäße Abschirmung zwischen dem Sichtfeld der Kamera einerseits und direkt einfallendem Infrarotlicht andererseits wird der Bereich im Sichtfeld der Kamera für Spinnen deutlich unattraktiver. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dort niederlassen und ihre Netze spinnen. Im Übrigen ist es für einen bestimmungsgemäßen Betrieb der Kamera im Nachtmodus nicht erforderlich, dass infrarotes Licht in das Sichtfeld der Kamera an sich gelangt, sondern dieses muss lediglich auf die Oberflächen der zu beobachtenden Objekte treffen. Insofern bringt eine Abschirmung zwischen der Infrarotlichtquelle und dem Sichtfeld unmittelbar vor der Kameralinse keine funktionellen Nachteile mit sich. Die vorgeschlagene Vorrichtung kann sehr einfach und kostengünstig hergestellt werden. Auch lassen sich vorhandene Kameras damit ohne weiteres nachrüsten. Die Vorrichtung kann einen Hohlzylinder aufweisen, der koaxial zum Objektiv angeordnet ist und sich unter dem vorderen Randbereich des Objektivs erstreckt, so dass eine direkte Zugänglichkeit des Objektivs für Spinnen nicht gegeben ist. Spinnennetze können damit nicht am Objektiv befestigt werden. Der Hohlzylinder ist demnach derart angeordnet, dass das Objektiv innerhalb und die Infrarotquelle außerhalb des Hohlzylinders angeordnet sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Abschirmeinrichtung relativ zum Haltemittel bewegbar ausgebildet. Eine Bewegung der Abschirmeinrichtung kann kamerakontaktlos erfolgen. Dies bedeutet, dass die Abschirmeinrichtung im Unterschied zu bekannten Scheibenwischern bei bestimmungsgemäßer Verwendung nicht mit der Kamera, beispielsweise dem Objektiv oder der Kameralinse, in Kontakt steht. Insbesondere können sämtliche beweglichen Teile der Abschirmeinrichtung vom Objektiv beabstandet sein. Durch eine vom Objektiv unabhängige Bewegung der Abschirmeinrichtung werden erfindungsgemäß Fremdkörper aus dem Sichtfeld der Kamera gefördert.
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Dadurch, dass die Abschirmeinrichtung nicht in Kontakt mit dem Objektiv bewegt werden kann, kann diese vom Objektiv mit der Kameralinse entfernt angeordnet sein und betrieben werden. Dadurch können auch Spinnennetze mit der Abschirmeinrichtung erreicht werden, welche von der Kameralinse beabstandet angeordnet sind. Mit Bezug auf die Blickrichtung der Kamera kann vorgesehen sein, dass die Abschirmeinrichtung zumindest in einer ihrer Bewegungsstellungen sämtliche anderen Bestandteile der Kamera überragt. Das heißt die Abschirmeinrichtung steht in einer Bewegungsstellung beispielsweise auch über ein über das Objektiv mit der Kameralinse angeordnetes Vordach vor. Dadurch können auch Spinnennetze erreicht und entfernt werden, welche an einer frontseitigen Stirnkante eines Vordachs befestigt sind. Im Übrigen sind die Spinnennetze dann allenfalls zwischen dem Vordach und der Abschirmeinrichtung angeordnet und werden dort von der Infrarotlichtquelle angestrahlt. Die reflektierten Lichtstrahlen gelangen aber nicht in den Objektivbereich.
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Das Haltemittel kann an der Kamera angeordnet sein. Das Haltemittel kann als Hülse ausgebildet sein. Das Haltemittel kann auf die Kamera aufgeschoben sein. Das Haltemittel ist lagefixiert an der Kamera, insbesondere am Gehäuse der Kamera befestigbar.
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Die Abschirmeinrichtung ist am Haltemittel beweglich angeordnet. Sie kann im Haltemittel und/oder auf dem Haltemittel angeordnet sein. Die Abschirmeinrichtung kann relativ zum Haltemittel rotatorisch und/oder translatorisch bewegbar ausgebildet sein. Die Abschirmeinrichtung wirkt derart, dass ein sowohl an der Abschirmeinrichtung als auch am Haltemittel und/oder der Kamera befestigter Fremdkörper, insbesondere ein Spinnennetz, durch eine Bewegung der Abschirmeinrichtung zerrissen und/oder aus dem Sichtfeld der Kamera wegtransportiert wird. Die Abschirmeinrichtung ist ein Bewegungsglied, welches durch eine Relativbewegung zum Haltemittel und zur Kamera insbesondere Spinnennetze entfernen kann.
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Mit dieser Weiterbildung der Erfindung wird somit eine Vorrichtung geschaffen, welche sehr einfach aufgebaut ist. Sie ist dadurch auch kostengünstig in der Herstellung. Die erfindungsgemäße Abschirmeinrichtung ist zudem nicht auf beispielsweise eine intakte Gummilippe wie ein Scheibenwischer angewiesen. Insofern ist die Abschirmeinrichtung dem Grunde nach wartungsfrei. Dies reduziert die für den Unterhalt von Kamerasystemen zur Überwachung von Außenbereichen erforderlichen Betriebskosten. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat darüber hinaus den Vorteil, dass vorhandene Kameras nachgerüstet werden können. Sie kann zudem kompakt gebaut werden und benötigt somit vergleichsweise wenig Bauraum.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Reinigungsvorrichtung außerhalb des Sichtfelds der Kamera betreibbar. Dies bedeutet, dass die Reinigungsvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie außerhalb des Sichtfelds der Kamera betrieben werden kann. Im Unterschied zu beispielsweise einem Scheibenwischer durchfährt eine Abschirmeinrichtung des Sichtfeld der Kamera nicht. Sie bewegt sich vielmehr außerhalb des Sichtfelds der Kamera. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Reinigungsvorrichtung als Hülse ausgebildet ist und konzentrisch zur Blickrichtung der Kamera, das Objektiv umgehend angeordnet ist. Unabhängig davon, ob die Abschirmeinrichtung rotatorisch oder translatorisch bewegt wird, bleibt das Sichtfeld der Kamera, insbesondere das Zentrum des Sichtfelds immer frei. Dadurch kann der Betrieb der Kamera optimiert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Abschirmeinrichtung endlos in eine Richtung bewegbar ausgebildet. Dies betrifft rotatorisch bewegbare Abschirmeinrichtungen. Diese können ohne Anfangs- und/oder Endpunkt frei drehen, das heißt endlos in eine Richtung drehen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Abschirmeinrichtung frei drehbar am Haltemittel gelagert ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weisen sowohl das Haltemittel als auch die Abschirmeinrichtung derart ausgebildete Kontaktbereiche für Spinnennetze auf, dass die Spinnennetze durch eine Relativbewegung zwischen Haltemittel und Abschirmeinrichtung zerreißen. Das Haltemittel und die Abschirmeinrichtung weisen also Bereiche auf, die ein Insekt, insbesondere eine Spinne dazu verleiten sollen, dort ein Nest, ein Spinnennetz oder dergleichen zu errichten. Diese Bereiche sind nämlich derart ausgebildet, dass sie bei einer Relativbewegung das Nest oder Netz zerreißen, beispielsweise durch eine Scherbewegung zwischen der Abschirmeinrichtung und dem Haltemittel.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Abschirmeinrichtung durch Windkraft angetrieben. Die Abschirmeinrichtung kann somit ausschließlich durch am Einsatzort ohnehin vorhandene Naturkräfte angetrieben werden. Es ist keine zusätzliche Energieversorgung, wie beispielsweise ein Netzanschluss, eine Batterie, ein Akkumulator und/oder dergleichen erforderlich. Insbesondere ist auch kein Energiewandler, wie beispielsweise ein Elektromotor oder dergleichen erforderlich. Dadurch kann die Abschirmeinrichtung autark und besonders flexibel eingesetzt werden. Die Abschirmeinrichtung weist bevorzugt Luftleitelemente auf. Hierbei kann es sich um Flügel und/oder dergleichen handeln, welche eine Luftströmung derart leiten, dass die Abschirmeinrichtung dadurch angetrieben wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Abschirmeinrichtung Ausnehmungen auf, durch welche hindurch das Haltemittel und/oder das Objektiv der Kamera zugänglich ist. Dies bedeutet, dass ein Insekt, beziehungsweise eine Spinne durch die Ausnehmungen quasi gezwungen ist, sein Nest beziehungsweise ein Spinnennetz sowohl an dem Haltemittel und/oder der Kamera als auch an der Abschirmeinrichtung zu befestigen, Dies hat den Vorteil, dass der entsprechende Fremdkörper bei einer Relativbewegung zwischen den Bauteilen zerreißt, mitgeschleudert wird und/oder dergleichen. Die Abschirmeinrichtung kann beispielsweise als Scheibe ausgebildet sein, wobei diese Scheiben stirnseitig in Umfangsrichtung verteilte Öffnungen aufweist. Diese Öffnungen ermöglichen einen Zugang zu dem direkt unter der Scheibe angeordneten Haltemittel.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine mit einer zuvor beschriebenen Vorrichtung ausgerüstete Kamera. Bei dieser kann des Haltemittel und/oder die Abschirmeinrichtung koaxial zum Objektiv der Kamera angeordnet sein. Dies meint insbesondere koaxial zur Objektivlängsachse beziehungsweise zur Blickrichtung der Kamera. Das Haltemittel kann auf die Kamera aufgesteckt sein. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache Montage und Demontage. Außerdem können durch das bloße Aufstecken besonders gut vorhandene Kameras mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nachgerüstet werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Es zeigen:
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1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Abschirmeinrichtung in einer ersten Stellung dargestellt ist;
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2 die Vorrichtung gemäß 1, wobei die Abschirmeinrichtung in einer zweiten Konfiguration dargestellt ist;
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3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;
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4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 3 entlang der Linie IV-IV;
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5 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
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6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 5 entlang der Linie VI-VI.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese verfügt über ein Haltemittel 2 und eine Abschirmeinrichtung 3. Das Haltemittel 2 ist an einem nicht näher dargestellten Gehäuse einer Kamera montiert, von der lediglich das Objektiv 1 mit gestrichelter Linie dargestellt ist.
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Die Abschirmeinrichtung 3 ist in axialer Richtung 5 des Objektivs 1 bewegbar. In 1 ist eine ausgeschobene Stellung dargestellt. In 2 ist hingegen eine in das Haltemittel 2 eingezogene Stellung dargestellt. Die Abschirmeinrichtung 3 könnte im Unterschied zur Darstellung nach 2 aber auch vollständig in das Haltemittel 2 eingeschoben werden.
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Die Abschirmeinrichtung 3 weist vorliegend eine stirnseitige Spitze 4 auf. Diese erleichtert die Förderung von Fremdkörpern aus dem Sichtfeld 14 des Objektivs 1. Spinnenweben beispielsweise werden durch diese Spitze 4 quasi aufgespießt und zerreißen.
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Das Objektiv 1 und damit die Kamera weist eine Blickrichtung 13 auf. Diese erstreckt sich parallel zur axialen Richtung 5. Die Blickrichtung 13 zeigt zum Sichtfeld 14 der Kamera. Das Haltemittel 2 und die Abschirmeinrichtung 3 weisen zentrale Bohrungen auf. Sie können hülsenförmig ausgebildet sein. Dadurch ist gewährleistet, dass sich weder das Haltemittel 2 noch die Abschirmeinrichtung 3 im Sichtfeld 14 des Objektivs 1 befinden.
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Die Abschirmeinrichtung 3 kann auf verschiedene Arten angetrieben sein. Denkbar ist beispielsweise ein Antrieb durch Windkraft, wobei der Wind die Abschirmeinrichtung 3 entgegen der Kraft einer nicht dargestellten Feder aus dem Haltemittel 2 herausdrückt, wobei die Abschirmeinrichtung 3 anschließend aufgrund der Kraft der Feder wieder in das Haltemittel 2 hinein schnellt. Die Abschirmeinrichtung 3 könnte aber auch durch einen Linearantrieb, beispielsweise auf Basis eines Elektromotors, angetrieben sein. Die für den Elektromotor erforderliche Energie kann durch eine ohnehin für den Betrieb der Kamera vorgesehene Energiequelle stammen. Es kann aber auch eine Solarzelle und/oder dergleichen vorgesehen sein, so dass die Vorrichtung autark betrieben werden kann.
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Eine Entfernung von beispielsweise Spinnennetzen geht wie folgt von statten. Eine Spinne versucht, am Haltemittel 2 und/oder an der Abschirmeinrichtung 3 ein Netz zu spinnen. Dieses befindet sich im Sichtfeld 14 des Objektivs 1. In einem Nachtbetrieb würde die Kamera mit einem Infrarot-Leuchtmittel das Spinnennetz anstrahlen, was zu einer solchen Reflexion führen würde, dass das Sichtfeld 14 vollständig blockiert ist. Durch die relativ zum Haltemittel 2 bewegbare Abschirmeinrichtung 3 wird jedoch das Spinnen eines Netzes behindert beziehungsweise ein bereits gesponnenes Netz wieder zerrissen. Hierbei ist die Spitze 4 von Vorteil, da diese punktuell in ein Netz eindringt und durch weiteres Eindringen der Abschirmeinrichtung 3 das Netz aufweitet und zu den außerhalb des Sichtfelds 14 befindlichen Rändern der Abschirmeinrichtung 3 beziehungsweise des Haltemittels 2 fördert.
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In den 3 und 4 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Ein Haltemittel 6 ist auf das Objektiv 1 der Kamera aufgeschoben, Das Haltemittel 6 ist hierzu hülsenförmig ausgebildet. Auf dem Haltemittel 6 ist stirnseitig eine Abschirmeinrichtung 7 angeordnet. Die Abschirmeinrichtung 7 ist drehbar am Haltemittel 2 gelagert. Die Drehachse der Abschirmeinrichtung 7 verläuft koaxial zur axialen Richtung 5, insbesondere zur Kameralängsachse. Die Abschirmeinrichtung 7 weist eine zentrale Bohrung auf. Dadurch ist das Sichtfeld 14 der Kamera weder durch das Haltemittel 6 noch durch die Abschirmeinrichtung 7 behindert.
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Die Abschirmeinrichtung 7 weist im Bereich ihrer Stirnfläche 8 in Umfangsrichtung 10 verteilt Ausnehmungen auf. Durch diese ist das Haltemittel 6 von der Stirnfläche 8 aus zugänglich. Die Abschirmeinrichtung 7 kann zudem im Bereich der Stirnfläche 8 vergleichsweise dünn ausgebildet sein, so dass sich die entsprechende Stirnfläche des Haltemittels 6 unmittelbar unter der Abschirmeinrichtung 7 befindet. Sofern beispielsweise eine Spinne im Bereich der Stirnfläche 8 ein Netz spinnt, ist sie quasi gezwungen, dieses sowohl an der Abschirmeinrichtung 7 als auch am durch die Ausnehmungen zugänglichen Haltemittel 6 zu befestigen. Sofern anschließend die Abschirmeinrichtung 7 relativ zum Haltemittel 6 dreht, wird das entsprechende Spinnennetz zerrissen und aus dem Sichtfeld 14 herausgefördert.
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4 ist zudem zu entnehmen, dass an der Kamera ein Leuchtmittel 12 angeordnet ist. Das Leuchtmittel 12 emittiert infrarotes Licht. Dies dient bei einem Nachtbetrieb der Kamera dazu, ein entsprechend gutes Kamerabild zu erzielen. Das infrarote Licht des Leuchtmittels 12 bringt jedoch auch eine behagliche Wärme mit sich, welche Insekten und Spinnen anlockt. Diese beziehungsweise deren Netze und dergleichen können durch die Abschirmeinrichtung 7 aber hervorragend aus dem Sichtfeld der Kamera ferngehalten bzw. entfernt werden.
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Die Abschirmeinrichtung 7 gemäß der zweiten Ausführungsform kann in der zuvor bereits beschriebenen Weise durch einen Elektromotor und/oder dergleichen angetrieben sein. Vorzugsweise ist sie jedoch durch Windkraft angetrieben. Hierzu weist die Abschirmeinrichtung 7 einen Flügel 9 auf. Der Flügel 9 dient als Luftleitelement und führt dazu, dass ein die Abschirmeinrichtung 7 umströmender Wind die Abschirmeinrichtung 7 dreht.
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Die 5 und 6 zeigen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Bei diesen ist die Abschirmeinrichtung 7 unbeweglich ausgebildet. Ein Ring aus infraroten Leuchtmitteln 12 ist in des Gehäuse 15 der Kamera integriert. Innerhalb dieses Rings ist das Objektiv 1 mit der Kameralinse 11 angeordnet. Die Abschirmeinrichtung 7 ist konzentrisch um das Objektiv 1 mit der Linse 11 herum angeordnet. Sie erstreckt sich in Blickrichtung 13 der Kamera. Sie ist hülsenförmig ausgebildet. Sie führt dazu, dass kein infrarotes Licht von den Leuchtmitteln 12 in das Sichtfeld 14 vor der Kameralinse emittiert wird. Dadurch werden sich Insekten und Spinnen nicht im Sichtfeld 14 niederlassen, sondern gegebenenfalls lediglich außerhalb des Sichtfelds 14.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Objektiv
- 2
- Haltemittel
- 3
- Abschirmeinrichtung
- 4
- Spitze
- 5
- axiale Richtung
- 6
- Haltemittel
- 7
- Abschirmeinrichtung
- 8
- Stirnfläche
- 9
- Flügel
- 10
- Umfangsrichtung
- 11
- Linse
- 12
- Leuchtmittel
- 13
- Blickrichtung
- 14
- Sichtfeld
- 15
- Gehäuse