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Die Erfindung betrifft eine Federzugeinrichtung, insbesondere als Bestandteil eines Dämpfungselementes für Schubladen an Möbelstücken, umfassend eine Feder, die als Trompetenfeder ausgebildet ist, und einen Draht, der an seinem einen Ende mit einem Befestigungselement und an seinem anderen Ende mit einem Halteelement versehen ist, wobei das Halteelement in der Feder angeordnet ist.
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Eine Anforderung für Schubladen an Möbelstücken ist die Vermeidung eines harten Anschlagens bei Erreichen ihrer Endposition beim Einfahren. Gleichzeitig ist gefordert, dass die Schubladen in ihrer Endposition unter eine gewisse Haltekraft stehen, um ein selbsttätiges Öffnen, beispielsweise durch Schwingungen, zu verhindern.
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Insbesondere zur Vermeidung des harten Anschlagens der Schubladen bei Erreichen ihrer Endposition sind eine Vielzahl von Möglichkeiten bekannt. So kommen beispielsweise pneumatische oder hydraulische Dämpfungselemente zur Anwendung. Diese Lösungen ermöglichen zwar eine sehr feinfühlige Dämpfung; sie sind jedoch konstruktiv aufwändig und benötigen in der Regel einen relativ großen Bauraum, der oftmals nicht zur Verfügung steht. Daneben ist auch die Verwendung von komprimierbaren Dämpfungselementen bekannt. Diese weisen jedoch den Nachteil auf, dass im komprimierten Zustand eine Vorspannung haben, die ein Nachschwingen und im ungünstigsten Fall sogar ein selbsttätiges Öffnen zur Folge haben kann.
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Aus den genannten Gründen kommen überwiegend Konstruktionen unter Verwendung von Federn zum Einsatz, da diese platzsparend einsetzbar sind und einen relativ geringen konstruktiven Aufwand erfordern. Hierbei haben sich insbesondere Trompetenfedern auf dem Gebiet der Dämpfung von Schubladen bewährt. An der Feder ist ein Draht gehalten. Die Feder ist an einem feststehenden Teil des Möbelstücks befestigt; das der Feder abgewandte Ende des Drahtes ist an einem Schubladenteil befestigt. Die umgekehrte Befestigung von Feder und Draht ist ebenfalls möglich. Auch die Verwendung von Umlenkrollen für den Draht ist möglich.
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Zur Befestigung des Drahtes sind an seinen Enden ein Befestigungselement und ein Halteelement vorgesehen, bei denen es sich jeweils üblicherweise um eine Kugel handelt. Die Befestigung des Drahtes an der Feder hat sich dabei als insbesondere unter Aspekten der automatisierten Herstellung der Verbindung als schwierig erwiesen. Dies findet seine Ursache darin, dass ein Einführen der am Ende des Drahtes angeordneten Kugel in die Feder erforderlich ist, um sie hinter der Verjüngung der Trompetenfeder zu positionieren. Unabhängig davon, von welcher Seite die Kugel in die Feder eingeführt wird, treten hier erhebliche Schwierigkeiten auf.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Federzugeinrichtung, insbesondere als Bestandteil eines Dämpfungselementes für Schubladen an Möbelstücken, zu schaffen, die eine einfache automatisierte Herstellung der Verbindung zwischen Draht und Feder ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Halteelement von einer Hülse gebildet ist, die auf ihrem Umfang mit einer gewindeartigen Kontur versehen ist.
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Mit der Erfindung ist eine Federzugeinrichtung, insbesondere als Bestandteil eines Dämpfungselementes für Schubladen an Möbelstücken, geschaffen, die eine einfache automatisierte Herstellung der Verbindung zwischen Draht und Feder ermöglicht. Dies ist dadurch hervorgerufen, dass durch die Hülse mit gewindeartiger Kontur auf ihrem Umfang die Befestigung nach Art eines Einschraubens des Halteelementes in die Verjüngung der Trompetenfeder möglich ist. Dieser Vorgang lässt sich auch automatisiert einfach realisieren. Gleichzeitig ist durch die gewindeartige Kontur eine zuverlässige Verbindung zwischen Draht und Feder hervorgerufen, die die Funktionssicherheit der Federzugeinrichtung gewährleistet.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die Hülse mit dem Draht vercrimpt. Das Crimpen stellt eine einfache und zugleich zuverlässige Art der Verbindung dar.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die abschnittsweise Darstellung einer erfindungsgemäßen Federzugeinrichtung.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Federzugeinrichtung findet Anwendung als Bestandteil eines Dämpfungselementes für Schubladen an Möbelstücken. Sie umfasst eine Feder 1, die als Trompetenfeder ausgebildet ist. Die Trompetenfeder 1 weist einen Halsbereich 2 auf, der im Verhältnis zur übrigen Feder eine Verjüngung darstellt. Weiterhin umfasst die Federzugeinrichtung einen Draht 3, der an seinem einen, nicht dargestellten und der Feder abgewandten Ende mit einem Befestigungselement in Form einer Kugel versehen ist. An Stelle der Kugel können auch andere Elemente, insbesondere Zinkdruckgusselemente zur Anwendung kommen.
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An dem anderen Ende ist der Draht 3 mit einem Halteelement 4 versehen. Das Halteelement 4 ist in der Feder 1 im Halsbereich 2 angeordnet. Es ist von einer Hülse gebildet, die auf den Draht 3 gecrimpt ist. Auf ihrem Umfang ist die Hülse mit einer gewindeartigen Kontur versehen. Die gewindeartige Kontur ist von Gewindegängen 41 gebildet. Im Ausführungsbeispiel sind vier Gewindegänge 41 auf der Hülse 4 ausgebildet. Dadurch ist die Hülse 4 im Ausführungsbeispiel in fünf Bereiche unterteilt. Andere Aufteilungen sind selbstverständlich ebenfalls möglich. Die Gewindegänge 41 weisen keine Steigung auf.
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Das erfindungsgemäß als Hülse ausgebildete Halteelement erfüllt im Wesentlichen drei Aufgaben: Zum Einen wird mit Hilfe der Hülse der Draht in der Crimpzone fixiert. Zum Anderen erfolgt mit Hilfe der Hülse aufgrund der einer gewindeartigen Kontur eine Fixierung im Halsbereich der Trompetenfeder. Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße Kontur an der Hülse das Einschrauben der Hülse in die Trompetenfeder.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Federzugeinrichtung wird zunächst in bekannter Weise das Befestigungselement, in der Regel in Form einer Kugel, an dem einen Ende des Drahtes befestigt. Sodann wird an dem anderen Ende das Halteelement in Form der Hülse an dem Draht befestigt. Hierzu wird die Hülse in einem Crimpwerkzeug positioniert. Im Anschluss wird der Draht in die Hülse eingeführt. Danach werden die Hülse und der Draht durch plastische Verformung miteinander verbunden.
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Der so fertig gestellte Draht wird dann an die Feder herangeführt. Das Halteelement in Form der Hülse wird dabei mit einem Ende der Trompetenfeder in Kontakt gebracht und in diese durch Einschieben eingeführt. Bei Erreichen des Halsbereichs wird das Einschieben aufgrund der Verjüngung des Halsbereichs unterbrochen. Die Hülse wird dann um ihre Längsachse gedreht. Die Gewindegänge greifen bei der Drehung in die Wicklungen der Feder ein. Da die Feder eine spiralförmige Wicklung aufweist, führt die Drehbewegung der Hülse trotz der Ausbildung der Gewindegänge ohne Steigung zu einem Eindrehen der Hülse in den Hals der Trompetenfeder. Der Schraubvorgang wird solange fortgesetzt, bis die im Ausführungsbeispiel vier Gewindegänge in den Halsbereich der Trompetenfeder eingedreht sind. Die formschlüssige und zugfeste Verbindung zwischen Halteelement und Trompetenfeder ist damit fertig gestellt.
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Die vorstehend beschriebene Art der Herstellung der erfindungsgemäßen Federzugeinrichtung ist für eine automatisierte Herstellung sehr gut geeignet. Die Anbringung des Befestigungselementes an dem einen Ende des Drahtes erfolgt bereits heute in einem Automaten. Aber auch die Verbindung des Drahtes mit dem Halteelement lässt sich automatisieren, indem die Hülse in einem Crimpautomaten positioniert, der Draht in die Hülse eingeführt und der Crimpvorgang ausgeführt wird. Danach können die Hülse und die Trompetenfeder einem Schraubautomaten verschraubt werden. Dabei wird bevorzugt die Feder in dem Automaten positioniert. Nach Zuführen der Hülse nimmt der Automat das Einschrauben der Hülse in den Halsbereich der Trompetenfeder vor.
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Die erfindungsgemäße Federzugeinrichtung erfüllt alle an sie gestellten Anforderungen hinsichtlich ihrer Dämpfungseigenschaften sowie Stabilität und Lebensdauer. Hinzu kommt aber, dass die Federzugeinrichtung aufgrund ihrer erfinderischen Merkmale automatisiert hergestellt werden kann. Sie bietet daher im Vergleich zu bekannten Federzugeinrichtungen der hier betrachteten Art aufgrund ihrer wesentlich kürzeren Fertigungszeiten erhebliche Vorteile in Bezug auf die Herstellkosten.