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Die Erfindung betrifft einen Selbstbedienungsdispenser oder Selbstbedienungsautomaten (wie z.B. einen Verkaufsautomat) zur Zubereitung und Ausgabe von heißen und kalten Getränken.
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Moderne Selbstbedienungsautomaten (Verkaufsautomaten) sind häufig in der Lage eine Vielzahl von unterschiedlichen Heiß- und Kaltgetränken aus unterschiedlichen Zutaten zuzubereiten und auszugeben. Beispiele für Heißgetränke sind Kaffee (zubereitet als Espresso, Cappuccino, Milchkaffe, etc.), Tee, Kakao, Beispiele für Kaltgetränke sind Eistee und Limonaden unterschiedlicher Geschmacksrichtungen. Alle diese Getränke können dabei durch Mischen von verschiedenen Zutaten mit heißem oder kaltem Wasser zubereitet werden. Die erwähnten Zutaten umfassen z.B. Milchpulver, getrocknetes Kaffee- und Teeextrakt, Sirupe, Tee- und Saftkonzentrate unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, Zucker und Zuckersirup, etc.
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Selbstbedienungsautomaten sind üblicherweise so konstruiert, dass die Zutaten für ein Getränk über separate Leitungen in ein Behältnis (z.B. Tasse, Becher, etc.) geleitet werden. So kann beispielsweise eine Leitung (Rohr) für Kaffee, eine Leitung für Milch, eine Leitung für Sirup, etc., vorgesehen sein. In der Publikation
CH 706 133 A1 ist z.B. ein Selbstbedienungsautomaten beschrieben, der ein Auslaufmodul aufweist, in dem die unterschiedlichen Leitungen, welche die Zutaten transportieren, zusammenlaufen. Das Auslaufmodul ist im Wesentlichen eine Art Trichter, der unmittelbar über dem Behältnis, in das das Getränk abgegeben wird, angeordnet ist.
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Allgemein ist bei bekannten Automaten die Reinigung ein Problem. In den Leitungen können Rückstände von Zutaten verderben und ein regelmäßiges Spülen der Zuleitungen kann daher notwendig sein, um die erforderliche Hygiene zu gewährleisten.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann also darin gesehen werden, einen im Hinblick auf Reinigung und Hygiene verbesserten Selbstbedienungsautomaten zu schaffen.
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Die genannte Aufgabe wird durch einen Selbstbedienungsautomaten gemäß Anspruch 1 gelöst. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele und Weiterentwicklungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird ein Getränkeautomat mit einem Getränkezubereitungsmodul beschrieben. Gemäß einem Beispiel der Erfindung umfasst das Getränkezubereitungsmodul eine erste Zuleitung für heißes Trinkwasser, eine zweite Zuleitung für kaltes Trinkwasser, eine Mischereinheit, die mit der ersten und der zweiten Zuleitung verbunden ist, sowie weitere der Mischereinheit zugeführte Zuleitungen zur Injizierung von Getränkezutaten in durch die Mischereinheit fließendes Trinkwasser. Des Weiteren ist eine Ausgabeleitung vorgesehen zum Leiten von Trinkwasser und Getränkezutaten in ein Ausgabebehältnis.
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Gemäß einem weiteren Beispiel der Erfindung weist der Getränkeautomat eine Steuerung auf, die dazu ausgebildet ist, die Zufuhr von heißem und kalten Trinkwasser und die Zufuhr von Getränkezutaten in die Mischereinheit über Ventile oder Pumpen zu steuern. Die Steuerung kann dazu ausgebildet sein, zur Zubereitung eines Getränks, zunächst Zufuhr von heißem und/oder kaltem Trinkwasser zur Mischereinheit zu aktivieren und danach in der Mischereinheit die Getränkezutaten in fließendes Trinkwasser zu injizieren. Die Steuerung injiziert die Getränkezutaten erst dann, wenn die Mischereinheit vollständig mit Trinkwasser gefüllt ist. Sämtliche Luft wird aus der Mischereinheit verdrängt.
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Nach dem Injizieren von Getränkezutaten wird die Zufuhr von Trinkwasser nicht sofort zu deaktiviert, um ein Spülen der Mischereinheit und der Ausgabeleitung mit Trinkwasser ohne Zusatz von Getränkezutaten zu ermöglichen. So kann die (einzige) Ausgabeleitung nach jeder Produktzubereitung gespült werden. Die Steuerung kann des Weiteren auf Anforderung oder automatisch zu vordefinierten Zeitpunkten die Zufuhr von Heißwasser aktiveren, wobei keine Getränkezutaten injiziert werden, um die Mischereinheit und die Ausgabeleitung mit heißem Trinkwasser zu reinigen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von den in den Figuren dargestellten Beispielen näher erläutert. Die Darstellungen sind nicht zwangsläufig maßstabsgetreu und die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die dargestellten Ausführungsbeispiele und Aspekte. Vielmehr wird Wert darauf gelegt, die der Erfindung zugrunde liegenden Prinzipien darzustellen.
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1 zeigt schematisch die Struktur eines Getränkezubereitungsmoduls in einem Selbstbedienungsautomaten gemäß einem Beispiel der Erfindung;
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2 zeigt anhand eines Flussdiagramms die Funktionsweise der Steuerung der Getränkezubereitung durch den Selbstbedienungsautomaten;
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3 illustriert den in 2 dargestellten Ablauf anhand von Abbildungen des Getränkezubereitungsmoduls für den Fall der Zubereitung von Kaltgetränken; und
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4 illustriert den in 2 dargestellten Ablauf anhand von Abbildungen des Getränkezubereitungsmoduls für den Fall der Zubereitung von Kaltgetränken.
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In den Abbildungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Komponenten mit gleicher bzw. ähnlicher Bedeutung bzw. Funktion.
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Im Folgenden wird die Struktur der Getränkezubereitung in einem Selbstbedienungsautomaten gemäß einem Beispiel der Erfindung anhand der 1 näher erläutert. Die Darstellung betrifft im Wesentlichen ein Getränkezubereitungsmodul, das in dem Selbstbedienungsautomaten enthalten ist. Weitere Module, welche die Benutzerschnittstelle, den Bezahlvorgang und die Steuerung des gesamten Automaten betreffen, sind an sich bekannt und daher nicht dargestellt.
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Das in 1 dargestellte Getränkezubereitungsmodul umfasst eine Zuleitung 13 für Trinkwasser, welche über ein Sicherheitsventil 12 geöffnet und geschlossen werden kann. Das Trinkwasser wird sowohl einem Durchlaufkühler 8 als auch einem Modul 9 für die Heißwasserzubereitung (z.B. Durchlauferhitzer oder Boiler) zugeleitet. Im Zulauf des Moduls 9 für die Heißwasserzubereitung kann eingangsseitig ein Ventil 11 (z.B. ein Rückschlagventil) angeordnet sein. Im Ablauf des Moduls 9 für die Heißwasserzubereitung kann ein Überdruck-Sicherheitsventil 10 angeordnet sein, welches den Druck im Modul 9 für die Heißwasserzubereitung auf einen Maximalwert begrenzt. Der Durchlaufkühler 8 kann – je nach Anwendung – auch entfallen. Im vorliegenden Beispiel ist die Leitung, die den Ablauf des Moduls 9 bildet, mit der Ziffer 7 (Heißwasserleitung) bezeichnet. Die Leitung, die den Ablauf des Durchlaufkühlers 8 bildet, ist mit der Ziffer 6 (Kaltwasserleitung) bezeichnet. Die Heißwasserleitung ist über ein Ventil 5 einer Mischereinheit 2 zugeführt. In ähnlicher Weise ist die Kaltwasserleitung über ein Ventil 4 der Mischereinheit 2 zugeführt. Mit Hilfe der Ventile 4 und 5 kann der Zufluss von kaltem- bzw. heißem Trinkwasser zur Mischereinheit 2 gesteuert werden. Im dargestellten Beispiel sind die Heißwasserleitung 7 und die Kaltwasserleitung 6 bereits außerhalb (in Strömungsrichtung vor) der Mischereinheit 2 zu einer Leitung zusammengeführt.
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In die Mischereinheit 2 münden auch Zuleitungen 3 (z.B. Schläuche), über die unterschiedliche Getränkekonzentrate (z.B. flüssiges Teekonzentrat, Fruchtsaftkonzentrat, etc.) und flüssige Zusätze (z.B. Zuckersirup, Milch) dosiert (z.B. mit Hilfe von Dosierpumpen) abgegeben werden können, welche in der Mischereinheit 2 mit heißem oder kaltem Wasser gemischt werden. Auf den in der Mischereinheit 2 bewirkten Mischvorgang wir später noch genauer eingegangen. Ausgangsseitig ist an der Mischereinheit 2 ein Ausgaberohr 1 angeordnet, welche das mit Wasser gemischte Getränkekonzentrat in das Behältnis 14 (z.B. Kunststoffbecher) leitet. Die Ausgabeleitung 1 kann beispielsweise aus transparentem Hartglas bestehen, sodass Verschmutzungen sofort erkennbar sind und entfernt werden können. Auch die Mischereinheit 2 kann aus transparentem Material gefertigt, sodass bei einer Wartung Rückstände und Schmutzpartikel sofort erkennbar sind. Die Ausgabeleitung 1 kann z.B. mindestens 50 mm lang sein, jedoch auch deutlich länger z.B. 300 mm.
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In 2 ist anhand eines Flussdiagramms die Funktion der Steuerung des Getränkezubereitungsmoduls aus 1 dargestellt. Zusätzlich veranschaulicht wird der in 2 dargestellte Ablauf durch die 3 (für Kaltgetränke) und in 4 (für Heißgetränke). Aus dem Flussdiagramm ist auch das durch die Steuerung bewirkte Verfahren zur Getränkezubereitung in dem Getränkezubereitungsmodul ersichtlich. Nachdem der Benutzer ein Getränk gewählt (und ggf. bezahlt) hat und somit fest steht, welche Zutaten benötigt werden, beginnt der Zubereitungsvorgang. Dabei wird zunächst die Trinkwasserzufuhr (heiß oder kalt) zur Mischereinheit 2 durch Öffnen der Ventile 4 oder 5 aktiviert (Schritt 20, siehe auch 3a oder 4a). Kurz danach, nachdem der Trinkwasserstrom die Mischereinheit 2 durchfließt, werden über die Zuleitungen 3 flüssige Zutaten (Sirup, Konzentrat, etc.) in das fließende Trinkwasser injiziert (Schritt 21, siehe auch 3b oder 4b). Die Dosierung der flüssigen Zutaten kann dabei über (in 1 nicht näher dargestellte) Ventile oder Dosierpumpen erfolgen. Danach wird der Trinkwasserstrom nicht sofort unterbrochen, sondern es fließt noch für kurze Zeit Trinkwasser nach (Schritt 22, siehe auch 3c oder 4c), sodass dabei die Mischereinheit 2 und die Ausgabeleitung 1 gespült (und dadurch gereinigt) werden. Das nachfließende Trinkwasser landet in dem Behältnis 14 und vermischt sich mit dem Getränk. Bei der Dosierung der gesamten Flüssigkeitsmenge und der Zutaten wird die Menge des nachfließenden Trinkwassers mit berücksichtigt.
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Durch die Verwendung flüssiger Zutaten und das direkte Injizieren der flüssigen Zutaten in das fließende Trinkwasser vermischen sich Trinkwasser und leichter (verglichen mit dem Fall der Verwendung fester, pulverförmiger Zutaten). Die vergleichsweise (im Vergleich zur Gesamtmenge der ausgegeben Flüssigkeit) geringe Menge an nachfließenden Trinkwasser durchmischt sich sehr rasch mit dem Getränk in dem Behältnis 14. Das nachfließende Trinkwasser sorgt für eine Spülung und damit für eine Reinigung der Mischereinheit 2 und der Ausgabeleitung 1 nach jeder einzelnen Getränkezubereitung. Die Gefahr einer Ansammlung von Rückständen und Verschmutzungen in der Ausgabeleitung 1 und in der Mischereinheit 2 ist damit sehr gering. Beispielsweise kann eine einfache Reinigung der Ausgabeleitung 1 mit Hilfe einer Bürste einmal pro Woche ausreichend sein, was nur sehr geringen Zeit- und Wartungsaufwand nach sich zieht. Der erwähnte „Spülvorgang“ wird mit klarem Wasser vorgenommen, welches aber Teil der Getränkedosierung ist und kein Abfallprodukt. Das Konzentrat wird mit einem bestimmte Mischungsverhältnis mit Wasser gemischt und das nachfließende Trinkwasser (das die Spülung bewirkt) ist der noch fehlende Rest um das gewünschte Mischverhältnis zu erhalten (Das „Spülwasser“ (nachfließendes Trinkwasser) ist also Bestandteil des Getränks). Nach der fertigen Getränkeaufgabe bleibt sauberes Wasser in der Endleitung (Ausgabeleitung 1) stehen (wie bei einer Wasserleitung) um Insekteneinflug oder Austrocknung zu verhindern. Auch nach der Produktzubereitung bleibt die Mischereinheit 2 mit Wasser gefüllt. Sämtliche Luft wird aus der Mischereinheit 2 verdrängt.
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Das beschriebene Verfahren (das Injizieren der Zutaten in den Trinkwasserstrom) ermöglicht eine geschlossene Produktzubereitung unter Luftabschluss. Das heißt, dass sich in der Mischereinheit 2 keine Luft befindet, wenn Trinkwasser durch die Mischereinheit 2 durchströmt und ggf. Zutaten injiziert werden.
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Während des Zubereitungsvorganges ist die Mischereinheit 2 vollständig mit Flüssigkeit gefüllt (Wasser und Zutaten). Eine offene (d.h. ohne Luftausschluss) Produktzubereitung wird vermieden. Insgesamt wird damit die Hygiene deutlich verbessert.
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Zusätzlich zu der ohnehin bei jeder Getränkezubereitung durchgeführten Spülung (2, Schritt 22) mit Trinkwasser, kann auf Anforderung durch eine Wartungsperson oder automatisch zu vorgegeben Zeitpunkten eine Spülung mit Heißwasser erfolgen. Dau wird das Ventil 5 vorübergehend geöffnet und heißes Wasser fließt durch die Mischereinheit 2 und die Ausgabeleitung. Durch einen einzigen Spülvorgang können die kritischen Teile des Getränkezubereitungsmoduls (Mischereinheit 2 und Ausgabeleitung 1) gespült und gereinigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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