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Die vorliegende Beschreibung betrifft eine Verarbeitungsmaschine für Trockeneis, die stationär oder mobil eingesetzt wird. Kleinere Bauformen, die eine manuelle Standortverlagerung und Bedienung ermöglichen, betreffen Verarbeitungsgeräte für Trockeneis. In beiden Fällen sind diese Gegenstände modular aufgebaut, motorisch angetrieben und mit Steuerungselektronik ausgestattet. Die einzelnen Module bestehen aus einzelnen Vorrichtungen für das Beschicken, Dosieren, Mahlen und Verdüsen von Trockeneis. Die dem Materialfluss und der angegebenen Funktionsweise folgende Anordnung der einzelnen Module gemäß der vorliegenden Beschreibung ist beispielsweise in einem turmartigen Auf- bzw. Zusammenbau zu einer Verarbeitungsmaschine bzw. einem Verarbeitungsgerät für Trockeneis realisiert.
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Die Verarbeitungsmaschine kann im Rahmen der modularen Anordnung sowie des konstruktiven Aufbaues der Module zusätzlich mit Einrichtungen ausgestattet sein, die eine Dotierung des zu verarbeitenden Trockeneises mit Wirk- und/oder Schutzstoffen gestatten. Damit erschließen sich weitere Anwendungsbereiche in der Technik und Medizin.
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Eine Verarbeitungsmaschine gemäß der vorliegenden Beschreibung ist vielseitig zur Behandlung von anorganischen oder organischen Oberflächen verwendbar. Die Verarbeitungsmaschine bzw. das Verarbeitungsgerät ist vorzugsweise in industriellen, technischen, wissenschaftlichen und medizinischen Bereichen zum Reinigen oder Entfernen von unerwünschten Oberflächen oder oberflächennahen Bereichen einsetzbar. Schmutz und Rückstände auf Oberflächen sowie Oberflächenfehler auf lackierten Gegenständen, bestückten Leiterplatten u.dgl. werden mit Hilfe der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Beschreibung erfolgreich beseitigt. Der medizinische Einsatzbereich der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Beschreibung umfasst auch biologische Oberflächen, um beispielsweise sogenannte Altersflecken der menschlicher Haut, Narbenbildungen, Tätowierungen, Unregelmäßigkeit auf Leder u.dgl. zu entfernen.
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Zum Stand der Technik gehört gemäß der
EP 1 977 859 A1 bzw.
DE 10 2004 045 770 B3 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung bzw. -behandlung mittels Trockeneisgranulat Die Vorrichtung umfasst unter anderem ein Reservoir und eine Zuleitung für flüssiges Kohlendioxid, eine Kohlendioxidpresse, eine in der Drehzahl regelbare Transportwalze mit achsparallel in der Walzenoberfläche verlaufenden Einkerbungen für den Weitertransport des zerkleinerten Trockeneis, eine als Drehscheibe mit radial angeordneten Aufnahmekammern ausgestattete Dosiereinrichtung für das zerkleinerte Trockeneis, eine Einströmkammer für die Druckluft und eine Ausströmkammer für das aus Druckluft und zerkleinertem Trockeneis bestehende Stoffgemisch. Mit diesem unter Druck stehenden Stoffgemisch kann die Oberfläche von unterschiedlichen Gegenständen gereinigt werden. Das von der Trockeneispresse erzeugte Trockeneis besitzt einen Durchmesser von etwa 1 mm bis 100 μm. Mit Hilfe der bekannten Vorrichtung wird das Trockeneis auf etwa 200 μm bis 400 μm zerkleinert.
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Aus der
US 6 346 035 B1 ist eine Trockeneisstrahlvorrichtung bekannt, bei der ein mit Trockeneisteilchen beladener und unter Druck stehender Luftstrom zur Reinigung von Oberflächen eingesetzt wird. Die Vorrichtung umfasst einen Vorratsbehälter für die Trockeneisteilchen, eine im Tiefsten des Vorratsbehälters angeordnete Transportschnecke zum Austrag der Trockeneisteilchen, eine darunter angeordnete, drehbare Dosierscheibe mit radial angeordneten Aufnahmekammern für die Trockeneisteilchen und eine Drucklufteinrichtung zwecks Beförderung des aus Trockeneisteilchen und Druckluft bestehenden Stoffgemisches auf die zu bestrahlenden Oberflächen.
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Aus der
US 5 845 516 , ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Trockeneis-Pellets beschrieben, die eine Mehrzahl von Presskammern hat.
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Dem Gegenstand der vorliegenden Beschreibung liegt unter anderem die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Trockeneisstrahlgerät und ein verbesserte Trockeneispresse für ein Trockeneisstrahlgerät zur Verfügung zu stellen.
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Die Lehre der vorliegenden Beschreibung, die ein Trockeneisstrahlgerät sowie eine Trockeneispresse für eine Trockeneisstrahlgerät beinhaltet, ist in nicht maßstabgerechten Zeichnungen auf der Basis der Ausführungsformen gemäß den 1–3 bezüglich der Anordnung gemäß der vorliegenden Beschreibung und der konstruktiven Ausführung der einzelnen Module bzw. Vorrichtungen und der konstruktiven Gestaltung der Funktionsräume, der darin zu positionierenden Beschickungs-Dosierungs-, Zerkleinerungs- und Verdüsungsvorrichtung sowie der optional anzuordnenden Dotierungseinrichtung nachfolgend beschrieben.
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Gemäß der Anmeldung wird ein Trockeneisstrahlgerät bereitgestellt, in das eine Vorrichtung zum Erzeugen von Trockeneis bereits integriert ist. Dabei kann ein Vorratsbehälter für flüssiges Kohlendioxid in dem Trockeneisstrahlgerät eingebaut sein und/oder von außen angeschlossen werden. Hierdurch ist es nicht mehr erforderlich, Kohlendioxidpellets vorzuhalten und die Fördermenge und Größe der Partikel kann genau kontrolliert werden. Es können auch mehrere Kolben vorgesehen sein, die zueinander versetzt angesteuert werden, so dass eine gleichmäßigere Förderung erzielt wird als bei einem einzelnen Kolben.
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Weiterhin werden gemäß der Anmeldung aus einer Pressmatrize austretende Trockeneispellets im Wesentlichen zwischen den Zerkleinerungswalzen zerkleinert, wobei durch die Form der Pressmatrize, die an die Zerkleinerungswalzen angepasst ist, und durch die Dimensionierung der Kanäle der Pressmatrize eine gewünschte Größe und Fördermenge der auszublasenden Trockeneispartikel erreicht werden kann.
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Zur Vermeidung von Aufwärmung und Geräuschentwicklung können das Zerkleinerungs-, das Verdüsungsmodul sowie eine Erzeugungsvorrichtung für Trockeneispellets, die beispielsweise einem motorgetriebenen Kolben aufweist, in einem isolierenden Gehäuse angeordnet sein.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Beschreibung wird ein Zerkleinerungsmodul für eine Trockeneis-Erzeugungsvorrichtung offenbart, das zur Anbringung an einem Ende eines Kompressionsraums der Trockeneis-Erzeugungsvorrichtung bestimmt ist.
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Das Zerkleinerungsmodul weist eine Pressmatrize auf, die an einem Ende des Kompressionsraums angeordnet ist. Die Pressmatrize weist Kanäle auf, die von einer Eingabeseite der Pressmatrize zu einer gegenüberliegenden Ausgabeseite der Pressmatrize verlaufen. Die Eingabeseite der Pressmatrize ist in einem eingebauten Zustand des Zerkleinerungsmoduls auf der Seite des Kompressionsraums angeordnet. Zweckmäßigerweise weist die Eingabeseite der Pressmatrize eine ebene Oberfläche auf, so dass eine flache Seite des Kolbens in einer Endposition auf der Pressmatrize aufliegt. Andere Oberflächenformenformen der Pressmatrize sind ebenfalls möglich, insbesondere wenn der Kolben eine Oberfläche mit Vertiefungen und/oder Erhebungen aufweist.
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Weiterhin weist das Zerkleinerungsmodul eine erste und eine zweite Zerkleinerungswalze auf, zwischen denen ein Walzspalt ausgebildet ist. Ein Antrieb des Zerkleinerungsmoduls wirkt so auf die Zerkleinerungswalzen, dass die Zerkleinerungswalzen zu dem Walzspalt hin rotieren. Durch diese Rotation wird ein Trockeneispellet, das aus einem Kanal der Pressmatrize austritt in den Walzspalt hineingezogen und dort zerkleinert.
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Die Pressmatrize ist so geformt, dass ein Abstand einer an der Ausgabeseite der Pressmatrize gelegenen Ausmündung eines Kanals der Pressmatrize zu einer ersten Ebene, die durch die Rotationsachse der Zerkleinerungswalzen verläuft, umso kleiner wird, je näher der Kanal an einer zweiten Ebene liegt, die durch den Walzspalt und zwischen den Zerkleinerungswalzen verläuft. Der Bereich, der von der Ausgabeseite der Pressmatrize in Richtung der Zerkleinerungswalzen absteht wird im Folgenden auch als Vorsprung bezeichnet.
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Es ist im Allgemeinen zweckmäßig, wenn die zweite Ebene im Wesentlichen senkrecht auf der ersten Ebene steht, insbesondere wenn das Zerkleinerungsmodul unterhalb des Kompressionsraums angeordnet ist, so dass eine Förderrichtung des Trockeneises in Richtung der Schwerkraft ausgerichtet ist.
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Gemäß der vorliegenden Beschreibung ist ein Abstand zwischen den Zerkleinerungswalzen relativ zu der Ausgabeseite der Pressmatrize so bemessen, dass ein Abbruchabstand zwischen den auf der Ausgabeseite der Pressmatrize angeordneten Austrittsöffnungen der Kanäle und einem in Verlängerung der Austrittsöffnungen der Kanäle gelegenen Oberflächenbereich einer Zerkleinerungswalze in einem vorbestimmten Bereich liegt, der durch eine Fördermenge und eine Größenverteilung von Trockeneispartikeln bestimmt ist
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Insbesondere kann die Pressmatrize gemäß der vorliegenden Beschreibung auf der Ausgabeseite einen Vorsprung aufweisen, der in den Walzspalt zwischen den Zerkleinerungswalzen hineinragt, wobei in den Vorsprung eine Vielzahl der Kanäle ausmündet. Durch diese Formgebung kann erreicht werden, dass ein Abstand zwischen der Ausgabeseite der Pressmatrize und den Oberflächen der Zerkleinerungswalzen nicht zu groß wird. Insbesondere kann der Vorsprung im Wesentlichen parallel zu dem Walzspalt zwischen den Zerkleinerungswalzen verlaufen.
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Zudem kann die Pressmatrize zum Erreichen eines gleichmäßigen Abstands von den Zerkleinerungswalzen in der Formgebung an die Form der Zerkleinerungswalzen angepasst sein, und zwar in dem der Vorsprung der Pressmatrize auf einer ersten Seite eines Scheitelpunktbereichs des Vorsprungs und auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Scheitelpunktbereichs des Vorsprungs jeweils einen Abschnitt mit einem runden beziehungsweise mit einem kreisabschnittsförmigen Querschnitt aufweist. Ein Scheitelpunktbereich ist beispielsweise durch einen Bereich des Vorsprungs gekennzeichnet, der von einer unteren Grundfläche der Pressmatrize den weitesten Abstand hat.
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Für eine effektive Zerkleinerung können die Kanäle asymmetrisch bezüglich eines Scheitelpunktbereichs des Vorsprungs der Pressmatrize angeordnet sein, der in den Walzspalt zwischen den Zerkleinerungswalzen hineinragt. Hierdurch kann eine gleichmäßige Förderung erzielt werden, in dem die Zeitpunkte in denen ein Abbruch erfolgt gleichmäßiger verteilt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können die Zerkleinerungswalzen über eine Federeinrichtung miteinander verbunden sein, wobei die Zerkleinerungswalzen entlang einer Verbindungslinie ihrer Rotationsachsen beweglich sind. Hierdurch kann sich die Position der Zerkleinerungswalzen an einen vorgegebenen Förderdruck anpassen. Zudem kann durch eine Vibration der Zerkleinerungswalzen entlang ihrer Verbindungslinie eine zusätzliche Zerkleinerungswirkung entstehen.
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Zur Feineinstellung von Fördermenge und Größenverteilung des Trockeneises kann außerdem eine Abstands-Verstellungsvorrichtung zum Einstellen eines Abstands zwischen den Zerkleinerungswalzen vorgesehen sein.
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Zur Vermeidung einer Verstopfung des Zerkleinerungsmoduls und für eine gleichbleibende Oberflächenbeschaffenheit der Zerkleinerungswalzen kann das Zerkleinerungsmodul des Weiteren eine Abstreifvorrichtung aufweisen, die benachbart zu mindestens einer der Zerkleinerungswalzen angeordnet ist, wobei die Abstreifvorrichtung insbesondere eine Schneidkante aufweisen kann, die an einem Gehäuse der Zerkleinerungsmoduls ausgebildet ist, und die parallel zu einer benachbarten Zerkleinerungswalze angeordnet ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt offenbart die vorliegende Beschreibung ein Trockeneis-Erzeugungsvorrichtung für ein Trockeneisstrahlgerät, das ein Komprimierungsmodul mit einem Kompressionsraum zur Aufnahme von festem Kohlendioxid aufweist, wobei das Komprimierungsmodul weiterhin einen in dem Kompressionsraum beweglichen Kolben aufweist. Der Kompressionsraum kann mit flüssigem oder auch mit festem Kohlendioxid beschickt werden.
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Das oben beschriebene Zerkleinerungsmodul ist so in der Trockeneis-Erzeugungsvorrichtung angeordnet, dass die Pressmatrize des Zerkleinerungsmoduls an einem Ende des Kompressionsraums angeordnet ist. Insbesondere kann das Zerkleinerungsmodul unterhalb des Komprimierungsmoduls angeordnet sein, so dass eine Förderrichtung des Trockeneises in Richtung der Schwerkraft ausgerichtet ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt offenbart die vorliegende Beschreibung ein Trockeneisstrahlgerät mit der oben genannten Trockeneis-Erzeugungsvorrichtung, wobei das Trockeneisstrahlgerät eine Verdüsungsvorrichtung aufweist, die an einer Ausgabeseite des Zerkleinerungsmoduls der Trockeneis-Erzeugungsvorrichtung angeordnet ist. Insbesondere kann die Verdüsungsvorrichtung einen Druckluftkanal zum Verdüsen des Trockeneises aufweisen.
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Des Weiteren kann das Trockeneisstrahlgerat einen Tank für flüssiges Kohlendioxid aufweisen, der mit dem Kompressionsraum verbunden ist. Zum Kühlhalten des Kohlendioxids kann der Tank, das Komprimierungsmodul und das Zerkleinerungsmodul von einer isolierenden Wandung umgeben sein. In einer weiteren Ausführungsform ist der Tank getrennt von dem Komprimierungsmodul und dem Zerkleinerungsmodul angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform weist das Trockeneisstrahlgerät einen Anschluss für eine Zufuhr von flüssigem oder festem Kohlendioxid auf.
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1 zeigt eine Schnittansicht eines Trockeneisstrahlgerätes,
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2 zeigt eine erste Schnittansicht einer Trockeneispresse mit Zerkleinerungsvorrichtung und
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3 zeigt eine zweite Schnittansicht einer Trockeneispresse mit Zerkleinerungsvorrichtung,
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4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt während der Trockeneisverarbeitung,
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5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von 4,
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6 zeigt eine schematische Ansicht der Zerkleinerungsvorrichtung in Blickrichtung von der Ausgabeseite der Zerkleinerungswalzen.
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Der Inhalt des Dokuments
EP 2 343 157 ist per Referenz aufgenommen, worin
die
1a,
1b,
2 und die Absätze
10–
15 eine Verarbeitungsmaschine für Trockeneis beschreiben,
- – die 3 und der Absatz 16 ein Beschickungsmodul der Verarbeitungsmaschine beschreiben,
- – die 4a–4c und die Absätze 17–19 ein Dosierungsmodul der Verarbeitungsmaschine beschreiben,
- – die 5a–5b und die Absätze 20, 21 eine Dosierwalze beschreiben,
- – die 6a–6d und die Absätze 22–25 einen Einspeiseblock beschreiben,
- – die 7a–7e und die Absätze 26–34 ein Zerkleinerungsmodul für Trockeneis und ein Umlenk-Verzahnungsgetriebe des Zerkleinerungsmoduls beschreiben,
- – die 8a–8b und die Absätze 34–36 alternative Ausführungsformen einer Zerkleinerungswalze beschreiben, und
- – worin die 9a–9b und die Absätze 37–39 ein Verdüsungsmodul beschreiben.
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1 zeigt in einen Längsschnitt ein modular aufgebautes Trockeneisstrahlgerät 1 für Trockeneis gemäß der vorliegenden Beschreibung, die in einer Einhausung 26, bestehend aus Feststoffplatten 25 mit Dämpfungsauflagen 30, angeordnet ist. Die Verarbeitungsmaschine für Trockeneis weist ein Versorgungsmodul 3, ein Komprimierungsmodul 4, eine Zerkleinerungsvorrichtung 5 und eine Verdüsungsvorrichtung 6 auf. Die Module bzw. Vorrichtungen 3 bis 6 sind dem Materialfluss folgend vertikal, also von oben nach unten, angeordnet. In diesen Modulen bzw. Vorrichtungen 3 bis 6 sind Funktionsräume 8 bis 10 vorgesehen, sowie eine Versorgungs-, Kompressions-, Zerkleinerungs- und Verdüsungseinrichtung 11 bis 14.
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Das Versorgungsmodul 3 weist einen Behälter 23 für flüssiges Kohlendioxid sowie eine Kohlendioxidzuleitung 24 auf, die den Behälter 23 mit einem Kompressionsraum 8 des Komprimierungsmoduls 4 verbindet.
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Ferner sind eine Luftverdichtungseinrichtung 16 bzw. ein Kompressor 16 mit Druckluftzuleitung 21, ein Hauptkanal 22 und Anschlusskanal 20 für die Versorgungs-, Komprimierungs und Verdüsungseinrichtung 12 bis 14 sowie optional mindestens eine Dotierungseinrichtung 17 für mindestens einen Zuschlagstoff, umfassend einen Vorratsbehälter 18 mit Dotierungszuleitung 19 für die Kompressionsvorrichtung 4 und ein Vorratsbehälter 17, 18 mit Dotierungszuleitung 19 für die Verdüsungsvorrichtung 6 vorgesehen. Der Anschlusskanal 20 für die Druckluft mündet in einem Bereich aus, der sich im Bereich zweier Zerkleinerungswalzen oberhalb der Rotationsachsen der Zerkleinerungswalzen befindet, wie in 2 bis 5 gezeigt ist.
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Die Verarbeitungsmaschine 1 bzw. das Verarbeitungsgerät 1 umfasst folgende funktional bestimmte Vorrichtungsmodule: Versorgungsmodul bzw. -Vorrichtung 3, Komprimierungsmodul bzw. -Vorrichtung 4, Zerkleinerungsmodul bzw. -Vorrichtung 5 und Verdüsungsmodul bzw. -Vorrichtung 6. Diese Vorrichtungsmodule 3 bis 6 sind im Zustand des Zusammenbaus und des Betriebes formschlüssig, z.B. mittels Schrauben fest miteinander verbunden. Jedes Vorrichtungsmodul 3 bis 6 ist mit Funktionsräumen 8 bis 10 zur Verarbeitung und Weiterleitung des Trockeneismaterials 2 sowie zur Positionierung der Bearbeitungseinrichtungen 12 bis 14, d.h. Kompressionseinrichtung 12, Zerkleinerungseinrichtung 13 und Verdüsungseinrichtung 14 sowie mit optional mindestens einer Dotierungseinrichtung 17 ausgestattet, die jeweils einen Dotierungsbehälter 18 für die Bereitstellung der entsprechenden Zuschlagstoffe und jeweils eine absperrbare Dotierungszuleitung 19 umfasst. Die Bearbeitungseinrichtungen 13, 14 sind in den jeweiligen Funktionsmodulen angeordnet, wogegen die Kompressionsreinrichtung 12 den Funktionsraum 8 umgibt.
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Die Versorgungseinrichtung und die Verdüsungseinrichtung 14 sind optional mit der Dotierungseinrichtung 17 ausgerüstet. Der Ausdruck "Dotierung" wird im Rahmen der vorliegenden Beschreibung verwendet, um damit optional eine qualitativ und ggf. quantitativ begrenzte Beladung des Trockeneises mit physikalisch und/oder chemisch wirkenden Zuschlagstoffen zu umschreiben. Die Funktionsräume 8 bis 10 sind in der Reihenfolge der Anordnung der Bearbeitungseinrichtungen 12 bis 14 angeordnet.
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In der Versorgungseinrichtung 11 erfolgt ein Transport von flüssigem Kohlendioxid in einen Kompressionsraum 8 der Kompressionseinrichtung 12. In der Kompressionseinrichtung 12 sowie den nachfolgenden Bearbeitungseinrichtungen 13 und 14 übernimmt ein unter Überdruck stehendes gasförmiges Transportmedium, z.B. Druckluft, das von einem Kompressor 16 über eine Dotierungszuleitung 19 bereitgestellt wird, den weiteren Transport des Trockeneises. Die optional vorgesehene Beaufschlagung des Trockeneises mit Zuschlagstoffen erfolgt jeweils über eine Dotierungszuleitung 19, die mit dem Kompressor 16 und dem Vorratsbehälter 18 verbunden ist.
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Nach der Ausführungsform der 1 ist eine würfel- oder quaderförmige Einhausung 26 für das Trockeneisstrahlgerät 1 gemäß der vorliegenden Anmeldung bereitgestellt, die einen sicheren kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Betrieb gewährleistet. Die Einhausung 26 kann nach einer nicht dargestellten Ausführungsform als geschlossene zylinderförmige Ummantelung mit einer oben- und unten vorgesehenen plattenförmigen Abdeckung ausgeführt sein.
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Schließlich kann eine elektrische Schaltungseinrichtung bzw. elektronische Steuerungseinrichtung 32 inner- oder außerhalb der Einhausung 26 oder in der Wand der Einhausung 26 angeordnet sein. Die Schaltungs- bzw. Steuerungseinrichtung 32 gemäß der vorliegenden Anmeldung ist mit Hard- und Softwareausstattung zur funktionsgemäßen energieeffizienten Automatisierung des Trockeneisstrahlgerätes 1 gemäß der vorliegenden Anmeldung ausgeführt. Die Schaltungs- und Steuerungseinrichtung 32 kann separat von dem Anzeigesystem 33 oder in einer einzigen Einrichtung 32 integriert sein. Die Kommunikation zwischen Bedienungspersonal und Maschine wird durch Visualisierung der Eingabebefehle und der Betriebsabläufe in einem Anzeigesystem 33 mit Display unterstützt.
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Die Schaltungs- bzw. Steuerungseinrichtung 32 dient dem Steuern und Regeln der motorischen Antriebe, beispielsweise elektromotorischen Antriebe, der Betriebseinrichtungen 11 bis 17 in den Modulen 3 bis 6. Hierzu gehören vor allem die im Detail zeichnerisch nicht dargestellten motorischen Antriebe und Überwachungseinrichtungen für die Zerkleinerungswalzen bezüglich Drehzahlregelung, für die Walzenverstelleinrichtung bezüglich der Stellschraube zur Einstellung des Walzspaltes und des Trockeneis-Zerkleinerungsgrades, zur Grobeinstellung der zuzuführenden Menge des Trockeneises, für die Dotierungseinrichtung zur Einstellung der Menge der Zuschlagstoffe, für die Luftverdichtungseinrichtung bzw. den Kompressor zur Einstellung des unter Überdruck stehenden gasförmigen Transportmediums wie Druckluft, für die Absperr- und ggf. Druckregelventile für den Hauptkanal 22 bzw. die Druckluftleitung 21 und den Bypasskanal 40.
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Die einzelnen Vorrichtungsmodule 3 bis 6 mit den Funktionsräumen 8 bis 10 können aus dem Vollen eines Metallkörpers, insbesondere bestehend aus einer Aluminium- oder Stahllegierung oder eines Kunststoffkörpers spanabhebend hergestellt sein. Die Module 3 bis 6 können auf der Basis von Metall- oder Stahllegierungen gusstechnisch ggf. mit spanabhebender oder abrasiver Nachbearbeitung oder auf der Basis von Kunststoffwerkstoffen durch Spritzgießen ggf. ebenfalls mit spanabhebender oder abrasiver Nachbearbeitung hergestellt sein. Schließlich können die einzelnen Module auch aus einer Kombination von Metall- und Kunststoffteilen bestehen. Die Vorrichtungsmodule 3 bis 6 können auch als Verbundkörper aufgebaut sein. Schließlich können die Vorrichtungsmodule 3 bis 6 aus einer Blechkonstruktion ggf. in Kombination mit Metall- und/oder Kunststoffteilen als Verbundkörper bestehen.
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2 zeigt eine Schnittansicht einer Trockeneispresse mit Verdüsungsmodul und 3 zeigt eine weitere Schnittansicht der Trockeneispresse entlang der Schnittlinie A-A aus 2.
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Gegenüber dem Ausführungsbeispiel von 1 ist das in 2 und 3 gezeigte Verdüsungsmodul um 90 Grad gedreht. Außerdem weist es keine separate Zuleitung für Dotierungsstoffe auf.
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Das Komprimierungsmodul 4 weist einen Verdichtungszylinder 43 auf, in dem ein Kolben 44 angeordnet ist, sowie ein Gehäuse mit einer Pressmatrize 47, das an einer Stirnseite 46 des Verdichtungszylinders 43 in einem oberen Gehäuse 62 befestigt ist. Die Pressmatrize 47 liegt auf einem Gehäuseabsatz 71 des oberen Gehäuses 62 auf. Durch den Gehäuseabsatz 71, der besonders gut in 4 erkennbar ist, kann ein vorgegebener Abstand der Pressmatrize 47 zu Zerkleinerungswalzen 85, 86, die an einer Ausgabeseite der Pressmatrize 47 angeordnet sind, eingestellt werden. Zudem wird ein Kraftfluss von dem Komprimierungsmodul 4 in das Gehäuse abgeleitet. An dem Kolben 44 ist eine Kolbenstange 45 angeordnet, die mit einem in 2 und 3 nicht gezeigten Antriebsmechanismus verbunden ist, wie beispielsweise einer Pneumatik oder Hydraulik oder einer von einem Motor angetriebenen Kniehebelpresse, die eine Rotationsbewegung des Motors in eine Auf- und Abwärtsbewegung eines Stempels umwandelt.
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Im Bereich zwischen der Pressmatrize 49 und den Zerkleinerungswalzen 85, 86 ist ein Druckluftanschluss 76 zum Einblasen von Druckluft vorgesehen. Eine Ausmündung des Druckluftanschlusses 76 in das Zerkleinerungsmodul 5 ist in 5 gezeigt. Unterhalb des Druckluftanschlusses 76 ist eine Verstelleinrichtung 80 zum Verstellen des Abstands der Zerkleinerungswalzen 85, 86 angeordnet.
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Die Pressmatrize 47 weist in regelmäßigen Abständen angeordnete geradlinige Kanäle 48 auf, die von einer Oberseite 49 der Pressmatrize zu einer gegenüberliegenden Unterseite 50 bzw. Ausgangsseite 50 der Pressmatrize 47 verlaufen, wobei die Oberseite 49 der Pressmatrize 47 der unteren Stirnseite 46 des Verdichtungszylinders 43 gegenüberliegt.
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Die Oberseite 49 der Pressmatrize 47 weist eine flache Oberfläche auf. Dagegen weist die Unterseite 50 der Pressmatrize 47 einen Vorsprung 51 auf, der von einer Seitenfläche 52 der Pressmatrize 47 zu einer gegenüberliegenden Seitenfläche 52 der Pressmatrize und senkrecht zur Ebene der 2 verläuft. Der Vorsprung 51 verläuft entlang einer Symmetrieebene der Pressmatrize 47, die die Pressmatrize 47 in zwei gleichgroße Hälften teilt.
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Die seitliche Ausdehnung des Vorsprungs 51 ist so bemessen, dass in der Querschnittsebene von 2, die senkrecht zur Richtung des Vorsprungs 51 ausgerichtet ist, mindestens drei Kanäle 48 der Pressmatrize 47 auf einer Oberfläche des Vorsprungs 51 ausmünden. Insbesondere kann der Vorsprung 51 im Wesentlichen symmetrisch zu einem Scheitelpunktbereich des Vorsprungs 51 aufgebaut sein.
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Die Pressmatrize 47 so kann so geformt sein, dass sie senkrecht zu den Kanälen einen runden Querschnitt aufweist oder auch, zum leichteren Ausrichten des Vorsprungs 51 auf den Walzspalt 99, mit einem rechteckigen Querschnitt.
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Insbesondere wenn die Eingabeseite der Pressmatrize eine ebene Oberfläche aufweist ist die Länge eines Kanals 48 umso größer je näher sich der Kanal 48 am Scheitelpunkt 54 des Vorsprungs 51 befindet. Im Ausführungsbeispiel der 2 sind die Kanäle 48 bezüglich der Symmetrieebene der Pressmatrize 47 leicht versetzt angeordnet. In der beispielhaften Ausgestaltung, die in 2 gezeigt ist, befinden sich in der Schnittebene von 2 jeweils drei Kanäle 48 links vom Scheitelpunkt 51 des Vorsprungs 51 und drei Kanäle 48 rechts davon, wobei die Länge der Kanäle 48 zum Scheitelpunkt hin zunimmt. Es können auch mehr Kanäle vorgesehen sein, als in 2 gezeigt, beispielsweise zum Erzielen eines größeren Durchsatzes.
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Unterhalb der Pressmatrize 47 befindet sich ein Zerkleinerungsmodul 5, das zwei Zerkleinerungswalzen 85, 86 aufweist, die jeweils links und rechts von einer Ebene 75 angeordnet sind, die zwischen den Zerkleinerungswalzen 85, 86 verläuft. Eine weitere Ebene 74, die durch die Rotationsachsen der Zerkleinerungswalzen verläuft ist in 1 gezeigt. Wie weiter oben beschrieben, ist die Form der Pressmatrize 47 so gestaltet, dass ein Abstand eines Bereichs der Ausgabeseite der Pressmatrize 47 von der Ebene 74 durch die Rotationsachsen 69, 70 umso kleiner wird, je näher dieser Bereich an der Ebene 75 durch den Walzspalt 99 zwischen den Pressmatrizen 85, 86 liegt.
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Das Zerkleinerungsmodul 5 weist ein Gehäuse mit einem ersten seitlichen Bereich 55 und einem zweiten seitlichen Bereich 56 auf, wobei die Bereich 55, 56 jeweils halbkreisförmige Aussparungen 57, 58 aufweisen, deren Radius ungefähr gleich oder ein wenig größer als der Radius der benachbarten Zerkleinerungswalze 85, 86 ist. Ein Abstand des rechten seitlichen Bereichs 56 zu der rechten Zerkleinerungswalze 86 ist mittels einer Stellschraube 59 einstellbar.
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Die Zerkleinerungswalzen 85, 86 sind jeweils auf in 4 nicht gezeigten Wellen gelagert, so dass sie um ihre jeweiligen Rotationsachsen 69, 70 drehbar sind. Mindestens eine der Zerkleinerungswalzen 85, 86 ist von einem Motor angetrieben. Die zweite Zerkleinerungswalze 86 kann mit der ersten Zerkleinerungswalze 85 über Zahnräder verbunden sein. Die Zerkleinerungswalzen 85, 86 sind gegenläufig angetrieben, so dass sich die Zylinderoberflächen der Zerkleinerungswalzen 85, 86 im Bereich zwischen den Zerkleinerungswalzen 85, 86 jeweils in einen Walzspalt 99 zwischen den Zerkleinerungswalzen 85, 86 hineinbewegen. Dabei bewegt sich die erste Zerkleinerungswalze 85 in einer Rotationsrichtung 72 und die zweite Zerkleinerungswalze 86 in einer Rotationsrichtung 73.
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Gemäß der vorliegenden Beschreibung können die Zerkleinerungswalzen 85, 86 beispielsweise durch eine Verzahnung so aneinander gekoppelt sein, dass sie gegenläufig rotieren. Zum Beispiel können die Zerkleinerungswalzen 85, 86 jeweils ein Stirnrad aufweisen, wobei die Stirnräder der Zerkleinerungswalzen 85, 86 jeweils mit einem von zwei weiteren Stirnädern in Eingriff steht, wobei die zwei weiteren Stirnräder miteinander verzahnt sind.
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Unterhalb des Zerkleinerungsmoduls 5 befindet sich ein Verdüsungsmodul 6 mit einem Verdüsungskanal 65. Ein Bypasskanal 40 verbindet Funktionsraum 9 des Zerkleinerungsmoduls 5 mit dem Funktionsraum 10 des Verdüsungsmoduls 6. Der Verdüsungskanal 65 ist rechtwinklig gebogen und verjüngt sich zu einer Austrittsöffnung 64 hin. Diese Form des Verdüsungskanals 65 ist besonders gut in 3 zu erkennen.
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Die Pressmatrize 47 ist in einem oberen Gehäuse 62 befestigt, das von einer Abdeckplatte 63 abgedeckt wird. Der Verdüsungskanal 65 ist in einem Gehäuse 66 des Verdüsungsmoduls 6 ausgeformt. Die Pressmatrize 47 liegt auf zwei gegenüberliegenden Seiten auf einer Schulter 71 des oberen Gehäuses 62 auf. Zudem ist die Pressmatrize 47 in eine Öffnung des Gehäuses des Zerkleinerungsmoduls 5 eingesetzt. Diese Öffnung ist als rechteckige Öffnung dargestellt, sie kann aber auch beispielsweise als eine runde Öffnung ausgeführt sein.
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4 zeigt eine Ausschnittvergrößerung aus 2, bei der Kohlendioxidpellets 60 gezeigt sind, die aus den Kanälen 48 austreten. Die erste Zerkleinerungswalze 85 berührt den seitlichen Bereich 55 an einer ersten Schneidkante 67 und die zweite Zerkleinerungswalze 86 berührt den seitlichen Bereich 56 an einer zweiten Schneidkante 68. Beim Passieren eines Bereichs einer Zerkleinerungswalze 85, 86 an einer Schneidkante 67, 68 wird überschüssiger Kohlendioxidschnee von der Zerkleinerungswalze 85, 86 abgestreift. Dies wirkt einem Verstopfen des Zerkleinerungsmoduls 5 entgegen. Unterhalb der Zerkleinerungswalzen 85, 86 befindet sich eine rechteckige Öffnung in dem Gehäuse des Zerkleinerungsmoduls 5, die durch eine Begrenzung 61 gebildet wird.
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5 zeigt eine Ausschnittvergrößerung aus 3. In 5 sind Abbruchabstände d1, d2, d3 unterhalb der Kanäle der Pressmatrize gezeigt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel von 5 nimmt der Abbruchabstand in Richtung zum Walzspalt 99 zwischen den Zerkleinerungsmatrizen 85, 86 hin zu und ist klein gegenüber dem Radius der Zerkleinerungsmatrize 85, 86. Eine obere Begrenzung des Abbruchabstands eines Trockeneispellets ist durch einen Bereich mit der größten Zugspannung gegeben. Dieser Bereich liegt im Wesentlichen gegenüber dem tiefsten Punkt eines Kanals, der einen Hebelansatzpunkt bildet.
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In dem Bereich der größten Zugspannung wird das Trockeneispellet in der Regel abbrechen. Der genau Ort des Abbruchs hängt neben dem Abbruchabstand auch von weiteren Faktoren ab wie beispielsweise dem Durchmesser des Kanals, dem Winkel in dem die Zerkleinerungswalze auf das Pellet auftrifft, der Geschwindigkeit der Zerkleinerungswalze, die Geschwindigkeit mit dem das Pellet durch den Kanal gepresst wird, der Sprödigkeit der Trockeneispellets, die wiederum durch Temperatur und Dichte bestimmt wird, sowie auch Oberflächenbeschaffenheit und Temperatur der Zerkleinerungswalze. Die untere Begrenzung des Abbruchabstands bildet der Bereich, in dem das Trockeneispellet auf die Zerkleinerungswalze 85, 86 auftrifft.
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Die Kraft, die auf einen Bereich des Trockeneispellets ausgeübt wird ist zum einen durch die Tangentialkraft bestimmt, die die Zerkleinerungswalze 85, 86 auf das Trockeneispellet ausübt und zum andern durch die Druckraft, die von der Eingabeseite der Pressmatrize 47 aus auf das Trockeneispellet ausgeübt wird. Die Tangentialkraft ist ungefähr tangential zum Kreisumfang der jeweiligen Zerkleinerungswalze 85, 86 und die Druckkraft ist ungefähr parallel zur Ausrichtung des Kanals, durch den der Trockeneisschnee gepresst wird.
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Insbesondere können gemäß der vorliegenden Beschreibung die Abbruchabstände unter den Kanälen so bemessen sein, dass sie nicht größer ist als der dreifache Durchmesser des darüber liegenden Kanals der Pressmatrize. Weiterhin können die Abbruchabstände so bemessen sein, dass sie nicht größer sind als ein Viertel des Radius der unter dem jeweiligen Kanal befindlichen Zerkleinerungswalze.
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Mit einem Trockeneisstrahlgerät gemäß der Erfindung kann in einem Ausführungsbeispiel eine zeitlich leicht schwankende Fördermenge von etwa 10 g/sec erzielt werden. Zum Erzielen einer möglichst gleichmäßigen Fördermenge ist es vorteilhaft, wenn die Abbruchlänge unterhalb der Kanäle nicht zu stark variiert und wenn die Abbruchlänge nicht zu groß ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Zerkleinerungswalzen federnd miteinander verbunden, so dass sich die Zerkleinerungswalzen unter dem Druck des von oben eingeführten Kohlendioxidschnees entlang der Verbindungslinie ihrer Rotationsachsen bewegen können. Gemäß dieser weiteren Ausgestaltung ist ein Abstand zwischen den Zerkleinerungswalzen
85,
86 veränderbar. Dies kann zum Beispiel wie in der
EP 2 343 157 in den
7a–
7e und den zugehörigen Absätzen
26–
33 gezeigt verwirklicht werden, wobei Zahnräder an den Stirnseiten der Zerkleinerungswalzen
85,
86 mit zwei weiteren Getriebezahnrädern in Eingriff stehen, die zueinander in einem festen Abstand stehen. Bei einer Veränderung des Abstands der Zerkleinerungswalzen
85,
86 zueinander wandert der Eingriffspunkt der Zahnräder der Zerkleinerungswalzen
85,
86 mit den Getriebezahnrädern, wobei die Zerkleinerungswalzen
85,
86 weiterhin aneinander gekoppelt bleiben.
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Das Trockeneisstrahlgerät kann beispielsweise wie nachfolgend betrieben werden.
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Der Kolben 44 wird zunächst völlig zurückgezogen, so dass der Pressraum 8 ein möglichst großes Volumen annimmt. Dann wird flüssiges Kohlendioxid aus dem Tank 23 in den Pressraum 8 eingeleitet. Der Druck in dem Pressraum 8 wird durch eine geeignete Maßnahme herabgesetzt, so dass in dem Pressraum 8 Kohlendioxidschnee ausfällt sobald ein Tripelpunkt des Kohlendioxids erreicht ist. Durch eine anschließende Abwärtsbewegung des Kolbens 44 wird der Kohlendioxidschnee verdichtet und durch die Kanäle 48 der Pressmatrize 47 gepresst.
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Au der Unterseite 50 der Pressmatrize 47 treten längliche Kohlendioxidpellets 60 aus den Kanälen 48 aus, die zwischen den Zerkleinerungswalzen 85, 86 des Zerkleinerungsmoduls 5 zerkleinert werden. Die Zerkleinerungswalzen 85, 86 stehen in Kontakt zur Schneidfläche 61. Wenn die Zerkleinerungswalzen rotieren, werden Schnee- und Eisablagerungen auf den Zerkleinerungswalzen 85, 86 an der Schneidfläche 61 abgestreift.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung können Bürsten vorgesehen sein, die jeweils in Kontakt mit den Oberflächen der Zerkleinerungswalzen 85, 86 stehen.
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Der verdichtete und zerkleinerte Kohlendioxidschnee kann gemäß der vorliegenden Beschreibung zunächst im Verdüsungsmodul 6 angesammelt werden oder sofort aus dem Verdüsungsmodul 6 ausgeblasen werden. Zum Ausblasen dient ein Ausblaskanal, der in 1 gezeigt ist.
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Nach der Abwärtsbewegung wird der Kolben 44 wieder zurückgezogen und der oben beschriebene Zyklus wiederholt sich. Dabei kann auch bereits während des Zurückziehens des Kolbens 44 flüssiges Kohlendioxid eingeleitet werden, das durch das Zurückziehen des Kolbens 44 expandiert wird.
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Durch die spezielle Ausgestaltung der Pressmatrize 47 im Zusammenhang mit der Anordnung der Zerkleinerungswalzen 85, 86 können die Trockeneispellets auf eine gewünschte Größe zerkleinert werden, die für eine anschließende Verwendung zur Oberflächenreinigung geeignet ist. Ein geeigneter Abstand der Pressmatrize 47 von den Zerkleinerungswalzen 85, 86 hängt von der Größe der Kanäle 48 ab. Je kleiner die Größe der Kanäle 48 ist, umso empfindlicher hängt ein Abstand zum Erzielen eines gewünschten Durchsatzes und/oder einer gewünschten Partikelgröße von der Größe der Kanäle ab.
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Die Größe der in das Verdüsungsmodul 6 austretenden Kohlendioxidpartikel kann durch eine geeignete Wahl der Geschwindigkeit der Presswalzen 85, 86 und durch geeignete Positionierung der Presswalzen 85, 86 eingestellt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Trockeneisstrahlgerät 1 mehrere Kolben auf, die beispielsweise an separate Zerkleinerungsmodule 5 mit separaten Zerkleinerungswalzen oder auch an ein gemeinsames Zerkleinerungsmodul 5 mit zwei gemeinsamen Zerkleinerungswalzen angeschlossen sein können. Abweichend von der in den 1–3 gezeigten Anordnung kann das Komprimierungsmodul 4 und die Pressmatrize 47 auch in einer anderen Orientierung, beispielsweise waagerecht angeordnet sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Beschreibung wird ein Verfahren zum Erzeugen von Trockeneispartikeln für ein Trockeneisstrahlgerät offenbart, wobei festes oder flüssiges Kohlendioxid in einen Kompressionsraum einer Trockeneispresse eingeleitet wird. Insbesondere wenn das Kohlendioxid nicht bereits im festen Zustand eingeleitet wird, wird es durch Expansion in den Kompressionsraum in den festen Aggregatzustand überführt. Hierzu können geeignete verschließbare Öffnungen in einer Wand des Kompressionsraums vorgesehen sein.
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Anschließend werden aus dem festen Kohlendioxid Trockeneispellets bzw. Trockeneisstäbchen durch Pressen des Kohlendioxids durch Kanäle einer Pressmatrize erzeugt. Die Trockeneispellets werden unmittelbar nach dem Austritt aus den Kanälen durch gegenläufig rotierende Zerkleinerungswalzen in einen Walzspalt zwischen den Zerkleinerungswalzen bewegt und dort zu Trockeneispartikeln mit einer vorgegebenen Größenverteilung zerkleinert, die sich an einer Ausgabeseite der Zerkleinerungswalzen ansammeln.
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Die Trockeneispartikel werden durch Beaufschlagung mit einem Überdruck und/oder einem Gasstrom verdüst, und ein zu bearbeitender Gegenstand wird über eine Düse mit den Trockeneispartikeln bestrahlt. Wenn die Temperatur des Gegenstandes nicht zu niedrig ist, verdampfen die Trockeneispartikel auf der Oberfläche des Gegenstands. Hierdurch kann eine Oberflächenschicht auf der Oberfläche des Gegenstands ganz oder teilweise abgesprengt oder zumindest aufgelockert werden.
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6 zeigt eine schematische Ansicht der Zerkleinerungsvorrichtung in Blickrichtung von der Ausgabeseite der Zerkleinerungswalzen. Die in Blickrichtung hinter den Zerkleinerungswalzen 85, 86 liegende Pressmatrize 47 ist durch ein gestricheltes Rechteck angedeutet, in das die Ausgangsöffnungen der Kanäle 48 eingezeichnet sind. Weiterhin sind die vor der Abbildungsebene liegenden Schneidkanten 67, 68, die etwa in Höhe der halben Walzenbreite verlaufen, durch senkrechte gestrichelte Linien angedeutet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1977859 A1 [0004]
- DE 102004045770 B3 [0004]
- US 6346035 B1 [0005]
- US 5845516 [0006]
- EP 2343157 [0034, 0066]