DE202014005359U1 - Probeahmegerät zur Entnahme von Wasserproben, insbesondere beim Tauchen - Google Patents

Abstract

Probenahmegerät zur Entnahme von Wasserproben, insbesondere beim Tauchen, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Spritzenkörper (1) ein durch eine Abdeckkappe (2) geführter und mittels Griff (3) bewegbarer Stempel (4) angeordnet ist und dass der Spritzenkörper (1) über eine Kopplung (5) mit einem Mehrwegventil (6) verbunden ist.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Probenahmegerät für den Unterwassereinsatz, das insbesondere für die Beprobung, auch verschiedener Fluidphasen, unter Wasser, z. B. beim wissenschaftlichen Tauchen eingesetzt werden kann.
• Am Boden eines Wasserkörpers kommt es sehr oft vor, dass sich beispielsweise gespannte Grundwasserleiter über natürliche Wegsamkeiten (z. B. Spalten und Klüfte) in die Wassersäule ergießen. Dieser Wassereintrag wirkt sich häufig auf die Wasserqualität aus. Um die jeweilige Quelle und den enthaltenen Eintrag zu lokalisieren sowie qualitativ und quantitativ einschätzen zu können, müssen derartige Austritte möglichst ungestört (also wenig durchmischt mit dem Umgebungswasser und im besten Fall in Reinform) entnommen werden.
• Bisher wird die Entnahme durch Gerätetaucher mit PE-Flaschen, einseitig verschlossenen Glasbehältern und Glaszylindern mit Doppelgewinde und Verschraubungen (DOBB) realisiert. Die notwendige Präzision und Handlungsfreiheit, um auch schwer erreichbare Quellen direkt zu beproben, ist hier jedoch nicht gegeben.
• Für die gezielte Entnahme einer ungestörten Wasserprobe durch Gerätetaucher aus schwer erreichbaren Quellen bzw. für die Entnahme von nicht bzw. wenig durchmischten Proben kleinräumiger Austritte sind konventionelle Entnahmemethoden und -geräte (s. o.) ungeeignet. Schwer erreichbare Quellen sind beispielsweise Klüfte oder Spalten aber auch sonstige Anomalien, Rohrleitungen, Bohrlöcher und dergleichen mehr.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Probenahmegerät für den Unterwassereinsatz zu entwickeln, das insbesondere für Taucher gut handhabbar und unter Wasser punktuell einsetzbar ist, wodurch es die ungestörte Beprobung schwer zugänglicher Wasseraustritte unter Wasser ermöglicht. Die Entwicklung erfolgte in enger Kooperation mit dem Scientific Diving Center Freiberg
• Das Probenahmegerät ist dadurch gekennzeichnet, dass durch Gerätetaucher sehr kleine, punktuelle und schwer erreichbare Quellen beprobt werden können, ohne dass es zu einer Durchmischung mit der umgebenden Wassersäule kommt.
• Zur Entnahme von unverfälschten und repräsentativen Proben muss jedes (Labor-)Gerät gespült, also von ergebnisverfälschenden Kontaminationen gereinigt werden. Dies geschieht zumeist im Vorfeld durch das wiederholte Spülen mit deionisiertem Wasser. Um die Probe jedoch nicht zu verdünnen, muss bei der Entnahme durch Gerätetaucher eine erneute mehrmalige Spülung mit dem Probenmaterial an sich durchgeführt werden. Die Probenahmespritze erlaubt baulich bedingt, dass diese während der Probenentnahme nur einmal auf die Quelle ausgerichtet werden muss und anschließend mehrfach und ohne größere Durchmischung des Entnahmebereiches gespült werden kann. Somit wird die Repräsentativität der entnommenen Probe sichergestellt. Durch herausziehen des Stempels wird das zu beprobende Fluid in den Spritzenkörper gesaugt. Die jeweilige Stellung des Mehrwegeventils ermöglicht hierbei verschiedene Ansaug- und Austrittsstellen, was eine in-situ Spülung des Probenahmegerätes ermöglicht. Nach Entnahme der Wasserprobe werden die aufgezogenen Spritzen zur Oberfläche transportiert und dort analytisch behandelt.
• Die Erfindung soll an nachfolgendem, in der Abbildung dargestelltem Beispiel näher erläutert werden.
• Der Spritzenkörper 1 ist über die Kopplung 5 mit dem Mehrwegeventil 6 verbunden. Die Rückseite des Spritzenkörpers 1 ist mit einer Abdeckkappe 2, durch welche der Griff 3 geführt ist, verschlossen. Durch Herausziehen des Stempels 4 mit Hilfe des damit verbundenen Griffes 3 wird im Spritzenkörper 1 ein Unterdruck erzeugt und somit das zu beprobende Fluid angesaugt. Der Stempel 4 wird mit Hilfe eines O-Ringes so gegen die Innenwand des Spritzenkörpers 1 abgedichtet, dass keine Flüssigkeiten bzw. Gase an diesem vorbeiströmen können und das zu beprobende Fluid im Spritzenkörper 1 gesammelt wird. Die Schmierung erfolgt über spezielles Schmierfett, welches die chemischen Eigenschaften der Wasserprobe nicht beeinflusst. Über das Mehrwegeventil 6 wird der Zustrom in den Spritzenkörper 1 reguliert und eine Spülung der Probenahmeanordnung ermöglicht. Optional kann das Einströmventil des Mehrwegeventils 6 mit einer Schlauchverlängerung 7 versehen werden.
• Das erfindungsgemäße Probenahmegerät zeichnet sich durch hohe Dichtigkeit sowie punktuelle Beprobungsgenauigkeit aus und ist im Unterwassereinsatz durch Taucher gut handhabbar.
• Bezugszeichenliste

1

Spritzenkörper

2

Abdeckkappe

3

Griff

4

Stempel mit O-Ring-Dichtung

5

Kopplung

6

Mehrwegeventil

7

Schlauchverlängerung (optional)

Claims (4)

1. Probenahmegerät zur Entnahme von Wasserproben, insbesondere beim Tauchen, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Spritzenkörper (1) ein durch eine Abdeckkappe (2) geführter und mittels Griff (3) bewegbarer Stempel (4) angeordnet ist und dass der Spritzenkörper (1) über eine Kopplung (5) mit einem Mehrwegventil (6) verbunden ist.
2. Probenahmegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Spritzenkörper (1) der Stempel (4) beweglich abgedichtet eingebracht ist.
3. Probenahmegerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrwegeventil (6) gedichtet am Spritzenkörper angebracht ist und konstruktionsbedingt für eine in-situ Spülung des Probenahmegerätes ausgelegt ist.
4. Probenahmegerät nach den Ansprüchen 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Konstruktion aus chemisch stabilen, die analytische Verwertbarkeit der Wasserproben gewährleistenden Werkstoffen hergestellt ist.

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