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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Falzwerkzeug zum Einbringen von Falzen in Karton und/oder Wellpappe,
- – wobei das Falzwerkzeug im Betrieb auf einer um eine Rotationsachse rotierbaren Welle drehfest und axial unverschieblich angeordnet ist,
- – wobei das Falzwerkzeug in Richtung der Rotationsachse gesehen ein erstes axial äußeres Begrenzungselement und ein zweites axial äußeres Begrenzungselement aufweist,
- – wobei in Richtung der Rotationsachse gesehen zwischen den Begrenzungselementen ein Zwischenelement angeordnet ist,
- – wobei das Zwischenelement eine Mehrzahl von Randelementen aufweist,
- – wobei radial äußere Bereiche der Randelemente jeweils für sich gesehen in einem jeweiligen Kreissektor um die Rotationsachse herum gesehen den Außenumfang des Zwischenelements bilden und zusammen über einen Vollkreis um die Rotationsachse herum gesehen den Außenumfang des Zwischenelements bilden.
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Falzwerkzeuge sind in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt. Stets ist das jeweilige Falzwerkzeug im Betrieb auf einer rotierbaren Welle drehfest und axial unverschiebbar angeordnet. Durch Abrollen des Falzwerkzeugs auf dem Karton bzw. der Wellpappe wird in den Karton bzw. die Wellpappe ein Falz eingebracht, so dass der Falz eine Knickstelle bildet, entlang derer zwei Abschnitte des Kartons bzw. der Wellpappe gelenkig miteinander verbunden sind. Im Regelfall ist das Falzwerkzeug auf der Welle lösbar angeordnet, so dass es auf der Welle axial verschiebbar ist und nach dem Verschieben wieder axial fixierbar ist. Es ist möglich, dass das Falzwerkzeug im gelösten Zustand relativ zur Welle drehbar ist. Alternativ kann die drehfeste Verbindung auch im gelösten Zustand weiterhin bestehen.
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Bezogen auf den inneren Aufbau des Falzwerkzeugs sind verschiedene Ausgestaltungen bekannt. Bei einer Ausgestaltung ist das Falzwerkzeug einstückig ausgebildet. Falls in einem derartigen Fall das Falzwerkzeug gewechselt werden soll, muss es als Ganzes von der Welle in Axialrichtung abgezogen werden.
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Karton und Wellpappe existieren in den verschiedensten Materialstärken. So kann beispielsweise Karton dicker oder dünner sein. Wellpappe kann einlagig, zweilagig oder dreilagig sein, wobei die Dicke der einzelnen Lagen von Wellpappe zu Wellpappe ebenfalls variieren kann. Eine wirksame Eindringtiefe des Falzwerkzeugs in den Karton bzw. in die Wellpappe ist im wesentlichen durch einen radialen Überstand des Zwischenelements über die beiden äußeren Begrenzungselemente definiert. Die wirksame Eindringtiefe muss auf den Karton bzw. die Wellpappe abgestimmt sein. Im Stand der Technik erfolgt die Abstimmung dadurch, dass ein entsprechendes Falzwerkzeug verwendet wird. Im Stand der Technik muss also, falls die Eindringtiefe geändert werden soll, das Falzwerkzeug gewechselt werden.
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Es ist weiterhin bekannt, das Falzwerkzeug in Richtung der Rotationsachse gesehen mehrteilig auszubilden. In einem derartigen Fall besteht das Falzwerkzeug in der Regel aus einem ersten und einem zweiten scheibenartigen axial äußeren Begrenzungselement, zwischen denen ein Zwischenelement angeordnet ist. Es ist weiterhin bekannt, zumindest das zweite axial äußere Begrenzungselement und das Zwischenelement tangential um die Rotationsachse herum gesehen in jeweils mehrere – meist zwei, drei oder vier – Sektorelemente aufzuteilen, die um die Rotationsachse herum gesehen jeweils einen Teil eines Kreises überdecken. Diese Ausgestaltung stellt bereits einen gewissen Fortschritt dar, weil zumindest nicht mehr das Falzwerkzeug als Ganzes axial von der Welle abgezogen werden muss. Auch in diesem Fall müssen jedoch die Sektorelemente des zweiten axial äußeren Begrenzungselements gelöst werden, danach die Sektorelemente des Zwischenelements ausgetauscht werden und schließlich die Sektorelemente des zweiten axial äußeren Begrenzungselements wieder befestigt werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen, mittels derer auf schnelle und einfache Weise die wirksame Eindringtiefe des Falzwerkzeugs eingestellt werden kann.
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Die Aufgabe wird durch ein Falzwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Falzwerkzeugs sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 10.
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Erfindungsgemäß wird ein Falzwerkzeug der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,
- – dass dem Zwischenelement eine Verstelleinrichtung zugeordnet ist, mittels derer die Randelemente radial zur Rotationsachse gesehen verstellbar sind, so dass zumindest ein minimaler Abstand, den die radial äußeren Bereiche der Randelemente im Betrieb von der Rotationsachse einnehmen, einstellbar ist.
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Dadurch ist es möglich, durch entsprechendes Verstellen der Verstelleinrichtung die wirksame Eindringtiefe einzustellen, ohne das Falzwerkzeug von der Welle entfernen zu müssen oder das Falzwerkzeug demontieren zu müssen.
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Es ist möglich, dass die Randelemente von der Verstelleinrichtung radial zur Rotationsachse gesehen zwangsgeführt sind, so dass ein maximaler Abstand, den die radial äußeren Bereiche der Randelemente im Betrieb von der Rotationsachse einnehmen, gleich dem minimalen Abstand ist. In diesem Fall sind die Randelemente im Betrieb radial zur Rotationsachse gesehen fixiert.
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Alternativ ist es möglich, dass die Randelemente mittels einer Federeinrichtung radial zur Rotationsachse gesehen nach radial innen mit einer Federkraft beaufschlagt sind, so dass ein maximaler Abstand, den die radial äußeren Bereiche der Randelemente im Betrieb von der Rotationsachse einnehmen, gleich dem minimalen Abstand ist. In diesem Fall ist eine Zwangsführung der Randelemente nicht erforderlich.
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Unabhängig davon, ob die erstgenannte oder die zweitgenannte der beiden obigen vorteilhaften Ausgestaltungen realisiert ist oder nicht, ist es weiterhin möglich, dass ein maximaler Abstand, den die radial äußeren Bereiche der Randelemente im Betrieb von der Rotationsachse einnehmen, mittels zusammenwirkender Anschläge begrenzt ist. Diese Ausgestaltung beruht auf dem Gedanken, dass es unschädlich ist, wenn die Randelemente weiter nach radial außen gelangen können. Denn wenn und sobald die radial äußeren Bereiche der Randelemente den zu falzenden Karton bzw. die zu falzende Wellpappe kontaktieren, werden die Randelemente durch den auftretenden Anpressdruck in jedem Fall derart mit einer radial zur Rotationsachse wirkenden Kraft beaufschlagt, dass die Randelemente radial zur Rotationsachse gesehen so weit wie möglich nach radial innen verschoben werden. Zumindest in dem Zeitraum, während dessen die radial äußeren Bereiche der Randelemente den zu falzenden Karton bzw. die zu falzende Wellpappe kontaktieren, weisen daher die radial äußeren Bereiche der Randelemente radial zur Rotationsachse gesehen von der Rotationsachse den Minimalabstand auf. Während des übrigen Zeitraums, während dessen die radial äußeren Bereiche der Randelemente den zu falzenden Karton bzw. die zu falzende Wellpappe nicht kontaktieren, ist es jedoch irrelevant, ob die radial äußeren Bereiche der Randelemente radial zur Rotationsachse gesehen von der Rotationsachse den Minimalabstand aufweisen oder nicht. Die Anschläge können beispielsweise einerseits an den Randelementen und andererseits an einem oder beiden der axial äußeren Begrenzungselemente angeordnet sein.
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Die Verstelleinrichtung kann prinzipiell beliebig ausgebildet sein, sofern sie die gewünschte Funktionalität aufweist. Derzeit ist bevorzugt, dass die Verstelleinrichtung als axial verschiebbarer Innenring ausgebildet ist, dessen radial äußere Randfläche eine Kulissenführung bildet, auf der radial innere Grenzflächen der Randelemente aufliegen, so dass der minimale Abstand durch axiales Verschieben des Innenrings einstellbar ist. Die radial äußere Randfläche des Innenrings kann insbesondere als Mantelfläche eines Kegelstumpfs ausgebildet sein.
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Es ist möglich und derzeit bevorzugt, dass die Verstelleinrichtung als manuell-mechanisch betätigbare Verstelleinrichtung ausgebildet ist. Alternativ kann die Verstelleinrichtung beispielsweise als hydraulisch, elektrisch oder pneumatisch betätigbare Verstelleinrichtung ausgebildet sein.
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In der Regel ist das Falzwerkzeug mittels des ersten axial äußeren Begrenzungselements auf der rotierbaren Welle angeordnet. In diesem Fall ist vorzugsweise das zweite axial äußere Begrenzungselement tangential um die Rotationsachse herum gesehen in mehrere, jeweils einen Teil eines Kreises um die Rotationsachse herum überdeckende Sektorelemente aufgeteilt, die ohne Entfernen des ersten axial äußeren Begrenzungselements und des Zwischenelements vom verbleibenden Teil des Falzwerkzeugs lösbar sind. Dadurch sind insbesondere das Zwischenelement und die einzelnen Bestandteile des Zwischenelements, also die Randelemente und die Verstelleinrichtung, ohne vollständiges Lösen des Falzwerkzeugs von der Welle zugänglich.
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In einer besonders bevorzugten, auf der letztgenannten Ausgestaltung aufbauenden Ausgestaltung sind die Randelemente derart zwischen den äußeren Begrenzungselementen gelagert, dass sie nach dem Lösen der Sektorelemente ohne Entfernen des ersten axial äußeren Begrenzungselements und der Verstelleinrichtung austauschbar sind. Dadurch können die Randelemente – beispielsweise wenn sie verschlissen sind oder aus anderen Gründen gegen andere Randelemente ausgetauscht werden sollen – einzeln ausgetauscht werden, ohne das Falzwerkzeug vollständig von der Welle lösen zu müssen. Weiterhin ist es in diesem Fall möglich, beispielsweise verschiedene Sätze von Randelementen zu verwenden, welche in Richtung der Rotationsachse gesehen unterschiedliche Dicken aufweisen und/oder deren radial äußere Bereiche unterschiedliche Gestaltungen aufweisen.
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Die Anzahl an Randelementen kann nach Bedarf bestimmt sein. Vorzugsweise beträgt die Anzahl an Randelementen mindestens 10, insbesondere mindestens 20. beispielsweise kann die Anzahl an Randelementen zwischen 20 und 40 liegen. Besonders bevorzugt sind Werte zwischen 20 und 30.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen in schematischer Prinzipdarstellung:
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1 einen Zuschnitt eines Kartons,
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2 das Einbringen eines Falzes in den Karton von der Seite,
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3 das Einbringen des Falzes in den Karton von vorne,
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4 einen Querschnitt durch ein Falzwerkzeug,
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5 ein Zwischenelement aus einer Richtung V-V in 4 und
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6 ein zweites axial äußeres Begrenzungselement aus einer Richtung VI-VI in 4.
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1 zeigt – rein beispielhaft – einen üblichen Zuschnitt eines Kartons 1, aus dem später eine quaderförmige Schachtel gebildet werden soll. Mit den Bezugszeichen 2a bis 2d sind spätere Seitenflächen der Schachtel bezeichnet, mit den Bezugszeichen 3a bis 3d Bodenflächen der Schachtel, mit den Bezugszeichen 4a bis 4d Deckelflächen der Schachtel. Mit dem Bezugszeichen 5 ist eine Verbindungslasche der Schachtel bezeichnet. In Verbindung mit dem Karton 1 wird die vorliegende Erfindung nachfolgend erläutert. Die Ausführungen sind jedoch ebenso für andersartige Kartons, aus denen nicht eine quaderförmige Schachtel, sondern ein anderes Element gebildet werden soll gültig. Weiterhin sind die Ausführungen ebenso gültig, wenn anstelle des Kartons 1 eine Wellpappe verwendet wird.
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Zum Herstellen des Zuschnitts werden zum einen Trennfugen 6 in den Karton 1 eingebracht, und zwar zum einen zwischen aneinander angrenzende der Bodenflächen 3a bis 3d und zum anderen zwischen aneinander angrenzende der Deckelflächen 4a bis 4d. Das Einbringen der Trennfugen 6 erfolgt auf übliche, an sich bekannte Weise. Zum anderen werden in den Karton 1 Falze 7 eingebracht. Die Falze 7 bilden Knickstellen, entlang derer je zwei Abschnitte des Kartons 1 gelenkig miteinander verbunden sind. Insbesondere werden Falze 7 zwischen aneinander angrenzende der Seitenflächen 2a bis 2d und auch zwischen die Verbindungslasche 5 und die an die Verbindungslasche 5 angrenzende Seitenfläche 2d eingebracht. Weiterhin werden Falze 7 zwischen die Seitenflächen 2a bis 2d und die jeweils angrenzende Bodenfläche 3a bis 3d sowie zwischen die Seitenflächen 2a bis 2d und jeweils angrenzende Deckelfläche 4a bis 4d eingebracht.
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Das Einbringen der Falze 7 erfolgt ebenfalls auf übliche, an sich bekannte Weise. Insbesondere wird zum Einbringen eines jeweiligen Falzes 7 entsprechend den 2 und 3 der Karton 1 in einer Förderrichtung x gefördert. Während des Fördern des Kartons 1 rollt auf einer Seite des Kartons 1 ein Falzwerkzeug 8 ab. Das Falzwerkzeug 8 rotiert also um eine Rotationsachse 9. Insbesondere ist das Falzwerkzeug 8 in diesem Zustand auf einer rotierbaren Welle 10 drehfest und axial unverschieblich angeordnet und rotiert mit der Welle 10. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kartons 1 ist eine Andrückrolle 11 angeordnet, die ebenfalls um eine Rotationsachse 12 rotiert.
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Das Falzwerkzeug 8 und/oder die Andrückrolle 9 können alternativ angetrieben oder nicht angetrieben sein. Unter Umständen können das Falzwerkzeug 8 und/oder die Andrückrolle 9 entsprechend einem Doppelpfeil A in 2 auf den Karton 1 zu bzw. von ihm weg verlagerbar sein.
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Im Betrieb, also während das Falzwerkzeug 8 den jeweiligen Falz 7 in den Kartons 1 einbringt, ist das Falzwerkzeug 8 auf der Welle 10 axial unverschieblich und drehfest angeordnet. Es ist jedoch möglich, das Falzwerkzeug 8 während einer Betriebspause zu lösen und es sodann entsprechend einem Doppelpfeil B in 3 axial zu verschieben. Es ist möglich, dass auch in diesem Zustand das Falzwerkzeug 8 mit der Welle 10 drehfest verbunden ist. Alternativ ist es möglich, dass das Falzwerkzeug 8 in diesem Zustand um die Welle 10 drehbar ist.
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Das Herstellen des Zuschnitts erfolgt also auf übliche Weise. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Falzwerkzeug 8, mittels dessen mindestens einer der Falze 7 in den Karton 1 eingebracht wird. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Falzwerkzeugs 8 wird nachfolgend in Verbindung mit den 4 bis 6 erläutert.
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Soweit in Verbindung mit den 4 bis 6 die Begriffe axial, radial und tangential verwendet werden, sind sie stets auf die Rotationsachse 9 bezogen. Axial ist eine Richtung parallel zur Rotationsachse 9. Radial ist eine Richtung orthogonal zur Rotationsachse 9 auf die Rotationsachse 9 zu oder von ihr weg. Tangential ist eine Richtung, die sowohl orthogonal zur Axialrichtung als auch orthogonal zur Radialrichtung verläuft. Tangential ist also eine Richtung, die bei konstanter Axialposition und bei konstantem Radialabstand von der Rotationsachse 9 kreisförmig um die Rotationsachse 9 herum gerichtet ist.
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Gemäß 4 weist das Falzwerkzeug 8 in Axialrichtung gesehen ein erstes axial äußeres Begrenzungselement 13 und ein zweites axial äußeres Begrenzungselement 14 auf. Die Begrenzungselemente 13, 14 sind in der Regel scheibenartig ausgebildet. Sie bestehen aus einem verschleißfesten Material, in der Regel aus Metall, beispielsweise aus Aluminium, Stahl, Hartmetall oder einem gesinterten Material. Ihre radial äußere Kontur kann so ausgebildet sein, wie dies auch im Stand der Technik üblich ist.
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In Axialrichtung gesehen ist zwischen den Begrenzungselementen 13, 14 ein Zwischenelement 15 angeordnet. Das Zwischenelement 15 weist einerseits – siehe auch 5 – eine Mehrzahl von Randelementen 16 auf. Radial äußere Bereiche 17 der Randelemente 16 bilden gemäß 5 in Tangentialrichtung gesehen jeweils für sich gesehen in einem jeweiligen Kreissektor α den Außenumfang des Zwischenelements 15. Zusammen bilden die radial äußeren Bereiche 17 der Randelemente 16 in Tangentialrichtung über einen Vollkreis den Außenumfang des Zwischenelements 15. Die Größe des Kreissektors α und hiermit korrespondierend die Anzahl an Randelementen 16 kann nach Bedarf bestimmt sein. In der Regel liegt die Größe des Kreissektors α zwischen 9° und 18° bzw. liegt die Anzahl an Randelementen 16 hiermit korrespondierend zwischen 20 und 40. Es sind jedoch auch andere Zahlenwerte möglich. Im Regelfall sind jedoch mindestens zehn Randelemente 16 vorhanden.
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Die Randelemente 16 bestehen ebenfalls aus einem verschleißfesten Material. Sie können aus einem der Materialien bestehen, aus denen die Begrenzungselemente 13, 14 bestehen. In diesem Fall bestehen die Randelemente 16 in der Regel aus einem Material, das mindestens so hart ist wie das Material, aus denen die Begrenzungselemente 13, 14 bestehen. Alternativ können sie aus einem noch härteren Material bestehen.
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Dem Zwischenelement 15 ist weiterhin eine Verstelleinrichtung 18 zugeordnet. Mittels der Verstelleinrichtung 18 sind die Randelemente 16 entsprechend einem Doppelpfeil C in 4 radial verstellbar. Dadurch kann insbesondere ein minimaler radialer Abstand r, den die radial äußeren Bereiche 17 der Randelemente 16 im Betrieb einnehmen, eingestellt werden.
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Das Ausmaß, um welches mittels der Verstelleinrichtung 18 der minimale radiale Abstand r eingestellt werden kann, kann nach Bedarf bestimmt sein. In der Regel ist es ausreichend, wenn der minimale radiale Abstand r mittels der Verstelleinrichtung 18 im Bereich weniger Millimeter – beispielsweise um maximal 10 mm oder maximal 15 mm – verstellt werden kann.
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Gemäß einer derzeit bevorzugten Ausgestaltung der Verstelleinrichtung 18 ist die Verstelleinrichtung 18 entsprechend der Darstellung in 4 als axial verschiebbarer Innenring ausgebildet, siehe einen Doppelpfeil D in 4. Der Innenring weist in diesem Fall eine radial äußere Randfläche 19 auf, welche eine Kulissenführung bildet. Auf der Kulissenführung liegen radial innere Grenzflächen 20 der Randelemente 16 auf. Durch das axiale Verschieben des Innenrings kann dadurch der minimale Abstand r eingestellt werden. Die radial äußere Randfläche 19 des Innenrings kann unter Umständen auf geschwungene Weise gestuft sein. Beispielsweise kann einer Mantelfläche eines Kegelstumpfs eine Sinuswelle überlagert sein. Vorzugsweise jedoch ist die radial äußere Randfläche 19 des Innenrings entsprechend der Darstellung in 4 als Mantelfläche eines Kegelstumpfs ausgebildet. Die radial inneren Grenzflächen 20 der Randelemente 16 sind in der Regel derart ausgestaltet, dass sie zumindest bei manchen Axialpositionen des Innenrings flächig auf der Kulissenführung aufliegen.
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Zum Bewirken des axialen Verschiebens des Innenrings kann beispielsweise entsprechend der Darstellung in 4 das zweite axial äußere Begrenzungselement 14 ein zentrisch zur Rotationsachse 9 angeordnetes Gewinde 21 aufweisen, in das ein Gewindebolzen 22 eingedreht ist. Eine Stirnfläche 23 des Gewindebolzens 22 drückt in diesem Fall auf den Innenring und bewirkt dessen Verschieben. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass nur ein einzelnes Betätigungselement (nämlich der Gewindebolzen 22) betätigt werden muss, um das axiale Verschieben des Innenrings zu bewirken.
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Alternativ können beispielsweise entsprechend einer ebenfalls in 4 – nunmehr allerdings nur gestrichelt – eingezeichneten Variante – in einem radialen Abstand von der Rotationsachse 9 mehrere Gewindebolzen 24 in das zweite axial äußere Begrenzungselement 14 eingeschraubt sein. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass sie konstruktiv einfacher zu realisieren ist.
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Entsprechend der Darstellung in 4 ist die Verstelleinrichtung 18 als manuell-mechanisch betätigbare Verstelleinrichtung ausgebildet. Alternativ könnte die Verstelleinrichtung 18 beispielsweise als hydraulisch, elektrisch oder pneumatisch betätigbare Verstelleinrichtung ausgebildet sein.
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Entsprechend der Darstellung in 4 ist das Falzwerkzeug 8 vorzugsweise mittels des ersten axial äußeren Begrenzungselements 13 auf der rotierbaren Welle 10 angeordnet. Beispielsweise kann das erste axial äußere Begrenzungselement 13, wie in 4 gestrichelt angedeutet, einen Vorsprung 25 aufweisen, in den (mindestens) ein Befestigungsbolzen 26 eingeschraubt ist. In diesem Fall kann das Falzwerkzeug 8 beispielsweise mittels einer Klemmung auf der rotierbaren Welle 10 befestigt sein. Es sind jedoch ebenso andere Arten der Befestigung möglich.
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Das erste axial äußere Begrenzungselement 13 kann einstückig ausgebildet sein. Es kann in Tangentialrichtung gesehen alternativ mehrteilig ausgebildet sein. Auch das zweite axial äußere Begrenzungselement 14 kann einstückig ausgebildet sein. Vorzugsweise jedoch ist das zweite axial äußere Begrenzungselement 14 entsprechend der Darstellung in 6 in Tangentialrichtung gesehen in mehrere Sektorelemente 27 aufgeteilt. Minimal sind in diesem Fall zwei derartige Sektorelemente 27 vorhanden. Es können jedoch auch mehr als zwei Sektorelemente 27 vorhanden sein, beispielsweise drei oder vier Sektorelemente 27. In aller Regel ist die Anzahl an Sektorelementen 27 jedoch erheblich kleiner als die Anzahl an Randelementen 16. Insbesondere beträgt die Anzahl an Sektorelementen 27 in der Regel maximal 6. Die Sektorelemente 27 überdecken gemäß 6 jeweils einen Teil eines Kreises um die Rotationsachse 9 herum. Die Sektorelemente 27 sind in diesem Fall ohne Entfernen des ersten axial äußeren Begrenzungselements 13 und des Zwischenelements 15 vom verbleibenden Teil des Falzwerkzeugs 8 lösbar. Beispielsweise können die Sektorelemente 27 jeweils mehrere Ausnehmungen 28 aufweisen, durch die hindurch Gewindebolzen 29 geführt sind. Die Gewindebolzen 29 können in diesem Fall beispielsweise in Gewinde eingeschraubt sein, die in das erste axial äußere Begrenzungselement 13 eingebracht sind.
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Die Randelemente 16 sind in Axialrichtung gesehen – selbstverständlich – zwischen den beiden äußeren Begrenzungselementen 13, 14 angeordnet. Vorzugsweise sind sie dort derart gelagert, dass sie nach dem Lösen der Sektorelemente 27 ohne Entfernen des ersten axial äußeren Begrenzungselements 13 und der Verstelleinrichtung 17 austauschbar sind. Beispielsweise ist es möglich, dass die Randelemente 16 kleine Vorsprünge aufweisen, welche in Nuten des ersten axial äußeren Begrenzungselements 13 zwar radial geführt sind. Im Falle des Vorhandenseins der Nuten und der Vorsprünge besteht zwar eine Radialführung der Randelemente 16. Sie können aber ohne weiteres in axialer Richtung entnommen werden. Die Nuten und die Vorsprünge sind in den FIG nicht dargestellt.
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Mittels der kleinen Vorsprünge und der Nuten können beispielsweise zugleich auch Anschläge realisiert sein, welche miteinander zusammenwirken und einen maximalen radialen Abstand begrenzen, den die radial äußeren Bereiche 17 der Randelemente 16 im Betrieb einnehmen können. Zur Realisierung der Anschläge sind jedoch auch andere Ausgestaltungen möglich.
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Alternativ oder zusätzlich – bevorzugt zusätzlich – zur Realisierung von Anschlägen können die Randelemente 16 mittels einer Federeinrichtung nach radial innen mit einer Federkraft beaufschlagt sein. In diesem Fall ist der maximale Abstand den die radial äußeren Bereiche 17 der Randelemente 16 im Betrieb von der Rotationsachse 9 einnehmen, gleich dem minimalen Abstand r. Auch die Federeinrichtung ist in den FIG nicht dargestellt.
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Alternativ zu einer Beaufschlagung mit einer Federkraft und weiterhin alternativ oder zusätzlich zu einer Begrenzung des maximalen radialen Abstands durch Anschläge ist es möglich, dass die Randelemente 16 von der Verstelleinrichtung 18 in Radialrichtung zwangsgeführt sind. Auch in diesem Fall ist der maximale radiale Abstand, den die radial äußeren Bereiche 17 der Randelemente 16 im Betrieb von der Rotationsachse 9 einnehmen, gleich dem minimalen Abstand r. Eine Zwangsführung der Randelemente 16 kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass die Randelemente 16 mit der Verstelleinrichtung 18 über Schwalbenschwanzführungen miteinander verbunden sind. Schwalbenschwanzführungen sind Fachleuten allgemein bekannt und müssen daher nicht näher erläutert werden.
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Kurz zusammengefasst betrifft die vorliegende Erfindung somit folgenden Sachverhalt:
Ein Falzwerkzeug 8 zum Einbringen von Falzen in Karton 1 und/oder Wellpappe ist im Betrieb auf einer um eine Rotationsachse 9 rotierbaren Welle 10 drehfest und axial unverschieblich angeordnet. Das Falzwerkzeug 8 weist in Richtung der Rotationsachse 9 gesehen ein erstes axial äußeres Begrenzungselement 13 und ein zweites axial äußeres Begrenzungselement 14 auf. In Richtung der Rotationsachse 9 gesehen ist zwischen den Begrenzungselementen 13, 14 ein Zwischenelement 15 angeordnet. Das Zwischenelement 15 weist eine Mehrzahl von Randelementen 16 auf. Radial äußere Bereiche 17 der Randelemente 16 bilden jeweils für sich gesehen in einem jeweiligen Kreissektor α um die Rotationsachse 9 herum gesehen den Außenumfang des Zwischenelements 15 und zusammen über einen Vollkreis um die Rotationsachse 9 herum gesehen den Außenumfang des Zwischenelements 15. Dem Zwischenelement 15 ist eine Verstelleinrichtung 18 zugeordnet, mittels derer die Randelemente 16 radial zur Rotationsachse 9 gesehen verstellbar sind. Dadurch kann zumindest ein minimaler Abstand r, den die radial äußeren Bereiche 17 der Randelemente 16 im Betrieb von der Rotationsachse 9 einnehmen, eingestellt werden.
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Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbesondere kann auf einfache und zuverlässige Weise die wirksame Eindringtiefe des Falzwerkzeugs 8 nach Bedarf variiert werden. Weiterhin können, falls ein ungleichmäßiger Verschleiß der Randelemente 16 auftritt, die Randelemente 16 einzeln ausgetauscht werden.
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Die obige Beschreibung dient ausschließlich der Erläuterung der vorliegenden Erfindung. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung soll hingegen ausschließlich durch die beigefügten Ansprüche bestimmt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Karton
- 2a bis 2d
- Seitenflächen
- 3a bis 3d
- Bodenflächen
- 4a bis 4d
- Deckelflächen
- 5
- Verbindungslasche
- 6
- Trennfugen
- 7
- Falze
- 8
- Falzwerkzeug
- 9
- Rotationsachse
- 10
- Welle
- 11
- Andrückrolle
- 12
- Rotationsachse
- 13, 14
- axial äußere Begrenzungselemente
- 15
- Zwischenelement
- 16
- Randelemente
- 17
- radial äußere Bereiche
- 18
- Verstelleinrichtung
- 19
- radial äußere Randfläche
- 20
- radial innere Grenzflächen
- 21
- Gewinde
- 22, 24, 29
- Gewindebolzen
- 23
- Stirnfläche
- 25
- Vorsprung
- 26
- Befestigungsbolzen
- 27
- Sektorelemente
- 28
- Ausnehmungen
- A, B, C, D
- Doppelpfeile
- r
- minimaler radialer Abstand
- x
- Förderrichtung
- α
- Kreissektoren