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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Hubeinrichtung zur Anordnung an einer Einrichtung zum Zuführen von Bauteilträgern zu einer Bearbeitungsstation.
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Aus der
WO 2009/068241 ist eine Zuführeinrichtung für Bauteile zu einer Bearbeitungsstation bekannt, bei der mehrere einzeln bewegliche Bauteilträger über geneigte Führungsbahnen durch einen Schutzzaun zu einer Bearbeitungsstation bewegt werden können. Es ist eine erste Führungsbahn vorgesehen, auf der ein Bauteilträger, der von einem Arbeiter mit Bauteilen bestückt wurde, durch die Schutzwand hindurch in den Bearbeitungsraum gefahren werden kann. Dort wird er von der Bearbeitungsstation, bspw. durch einen Industrieroboter, aufgenommen und nach Verarbeitung der Bauteile auf eine zweite Führungsbahn gesetzt. Auf dieser zweiten Führungsbahn kann der der leere Bauteilträger wieder durch den Schutzzaun nach außen zurück fahren kann, um erneut bestückt zu werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hubeinrichtung aufzuzeigen, mit der eine manuelle Handhabung der Bauteilträger und deren Bestückung vereinfacht werden. Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
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Die erfindungsgemäße Hubeinrichtung verfügt über einen pneumatischen Antrieb und eine pneumatische Steuerung oder Schaltvorrichtung. Sie erleichtert einem Arbeiter das Anheben des mit Bauteilen bestückten Bauteilträgers von einer Einlegeposition zu einer Zuführposition. Weiterhin sieht die Hubeinrichtung eine Einlegeposition für einen Bauteilträger vor, an der eine Bestückung mit Bauteilen unter ergonomisch günstigen Bedingungen, insbesondere mit geringem Kraftaufwand und kurzen Weglängen erreicht werden kann. Die Hubeinrichtung ist bevorzugt vollständig pneumatisch ausgeführt und kann ohne elektrische Komponenten auskommen. Von einer solchen Hubeinrichtung geht ein besonders geringes Risiko bei der Bedienung aus und die erforderliche Betriebssicherheit kann mit einfachen und kostengünstigen Mitteln erreicht werden. Insbesondere kann auf die gemäß der Maschinenrichtlinie für elektrische Antriebe und Steuerungen erforderlichen und teuren Sicherheitskomponenten weitgehend verzichtet werden, sodass eine besonders kostengünstige Ausbildung geschaffen wird.
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Die Hubeinrichtung weist ein Hubelement zum Antreiben einer Bauteilträgeraufnahme auf. Die Bauteilträgeraufnahme kann beispielsweise einen beweglichen Bahnabschnitt bilden, der zwischen einer Einlegeposition, bspw. am Ende einer ersten Führungsbahn und einer Zuführposition, bspw. am Ende einer zweiten Führungsbahn, bewegt werden kann. Die Bewegung umfasst zumindest einen vertikalen Richtungsanteil. Sie kann, insbesondere in einem Absenken und Anheben der Bauteilträgeraufnahme bestehen.
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Die effektive Hubkraft des Hubelements wird für eine Aufwärtsbewegung auf eine Kraft begrenzt, die geringer ist, als die Gewichtskraft eines anzuhebenden und ggfs. bestückten Bauteilträgers. Die effektive Hubkraft ist derjenige Anteil der Hubkraft, der über die Kraft hinausgeht, die zum Abstützen der leeren Bauteilträgeraufnahme notwendig ist. Im Regelfall ist davon auszugehen, dass ein anzuhebender Bauteilträger mit einem oder mehreren Bauteilen bestückt ist, wobei die Masse und somit die Gewichtskraft des anzuhebenden Bauteilträgers in seiner Gesamtheit, also mitsamt der Bestückung, vorbekannt sind. Durch die Begrenzung der effektiven Hubkraft auf ein Maß unterhalb der Gewichtskraft eines anzuhebenden Bauteilträgers wird erreicht, dass die Hubeinrichtung nur einen Anteil der Gesamtlast, insbesondere das Gewicht der Bauteilträgeraufnahme und den Großteil der zu bewegenden Nutzlast, abstützt und eine Hubunterstützung leistet. Es ist jedoch zusätzlich eine Handkraft zum Bewegen der Bauteilträgeraufnahme vorgesehen, die von einem Werker aufgebracht wird. Hierdurch wird erreicht, dass auch bei einer fehlerhaften oder versehentlichen Aktivierung der Hubeinrichtung nur mit Aufbringung einer zusätzlichen manuellen Kraft eine Bewegung erfolgt, sodass ein besonders sicheres Betriebsverhalten erreicht wird.
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Die Hubkraft des Hubmittels ist für eine Abwärtsbewegung bevorzugt derart begrenzt, dass die Gewichtskraft der Bauteilträgeraufnahme ausgeglichen wird. Bei der Abwärtsbewegung ist die Bauteilträgeraufnahme üblicherweise leer. Durch die vorbezeichnete Kraftbegrenzung wird erreicht, dass die Bauteilträgeraufnahme durch die Kraft des Hubmittels in der Schwebe gehalten wird. Um ein Absenken der Bauteilträgeraufnahme hervorzurufen, ist erneut ein manuelles Einwirken des Werkers erforderlich. Entsprechend liegt auch hier ein sicheres Betriebsverhalten vor.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1: Eine Schemadarstellung einer pneumatischen Hubeinrichtung (1) an einer Zuführeinrichtung (2) in Seitenansicht.
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2: Eine pneumatische Hubeinrichtung (1) in perspektivischer Darstellung
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3: Einen pneumatischen Schaltplan für eine bevorzugte Ausführungsform der Haubeinrichtung.
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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Hubeinrichtung (1) zum Anheben eines Bauteilträgers (7) an einer Zuführeinrichtung (2). Eine solche Hubeinrichtung ist in 1 skizziert. Sie weist ein Hubelement (5) zum Antreiben, insbesondere zum Heben und/oder vertikalen Abstützen, einer Bauteilträgeraufnahme (26) auf. Die Hubeinrichtung (1) ist an einer Zuführeinrichtung (2) angeordnet oder in eine solche integriert. Die Zuführeinrichtung (2) weist eine erste Führungsbahn (3) auf, auf der ein mit Bauteilen (8) bestückter Bauteilträger (7) gemäß einer Vorwärtsrichtung (V) von einer Zuführposition (10) zu einer Bearbeitungsstation (25) geführt werden kann. Die erste Führungsbahn (3) ist beispielsweise durch Schienen gebildet, die mit Rollen an einem Bauteilträger (7) zusammenwirken, und durch einen Schutzzaun (24) hindurchgeführt. Alternativ kann die Anordnung der Rollen und Schienen umgekehrt sein und es kann ggfs. auf einen Schutzzaun (24) verzichtet werden. Wiederum alternativ können beliebige andere Gleit- und Führungsmittel an der Führungsbahn und einem Bauteilträger (7) angeordnet sein.
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Die erste Führungsbahn (3) ist bevorzugt von der Zuführposition (10) in Richtung zur Bearbeitungsstation (25) leicht nach unten geneigt, so dass ein Bauteilträger (7) durch seine eigene Gewichtskraft entlang der Führungsbahn (3) gleitet. Alternativ kann eine Führungsbahn (3) oder ein Bauteilträger (7) einen Antrieb aufweisen.
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Die Zuführeinrichtung (2) weist bevorzugt eine zweite Führungsbahn (4) auf, auf der entleerte Bauteilträger (7) wieder von der Bearbeitungsstation (25) gemäß einer Rückwärtsrichtung (R) zu einer Einlegeposition (9) zurückfahren können. Die zweite Führungsbahn (4) kann ebenfalls den Schutzzaun (24) durchqueren und ist bevorzugt ähnlich der ersten Führungsbahn (3) aufgebaut und in Richtung zur Einlegeposition (9) leicht nach unten geneigt.
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Eine Bauteilträgeraufnahme (26) weist bevorzugt ein Bahnsegment auf, das fluchtend an die erste und die zweite Führungsbahn (3, 4) anschließbar ist, sodass ein Bauteilträger (7) weitgehend widerstandsfrei zwischen einer Führungsbahn (3, 4) und der Aufnahme (26) hin und her bewegbar ist. Das Bahnsegment ist bevorzugt in Entsprechung zu den Führungsbahnen (3, 4) ausgebildet, beispielsweise in Form von korrespondierenden Führungsschienen.
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An der zweiten Führungsbahn (4) können bevorzugt ein Vereinzeler (22) und ggfs. ein Vorvereinzeler (21) angeordnet sein. Der Vereinzeler (22) und der Vorvereinzeler (21) können beliebig ausgebildet sein. Sie dienen dazu, in einer automatisierbaren und/oder steuerbaren Weise jeweils nur einem Bauteilträger (7) ein Auffahren auf die Bauteilträgeraufnahme (26) zu ermöglichen, wenn sich die Aufnahme (26) in der Einlegeposition (9) befindet.
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Sobald sich ein leerer Bauteilträger (7) in der Bauteilträgeraufnahme (26) befindet und ggfs. dort positioniert ist, kann der Träger (7) von einem Werker mit einem oder mehreren Bauteilen (8) bestückt werden. Es können beliebige Formen von Bauteilen (8) und zugehörige Bauteilträger (7) vorgesehen sein, insbesondere Bauteile für Fahrzeugkarosserien, die einer automatisierten Schweißstation zugeführt werden sollen. Ein Bauteilträger (7) kann eine aktive oder passive Aufnahme für ein oder mehrere Bauteile (8) mit einer Positionierwirkung haben. Ferner kann eine Positioniervorrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen sein, durch die eine exakte Position eines Bauteilträgers (7) in der Aufnahme (26) hergestellt wird.
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Die pneumatische Hubeinrichtung (1) ist dazu ausgebildet, die Bauteilträgeraufnahme (26) im leeren Zustand oder mit einem darauf befindlichen und ggfs. bestückten Bauteilträger (7) unter der zusätzlichen Einwirkung einer manuellen Hubkraft zwischen einer Einlegeposition (9) und einer Zuführposition (10) zu bewegen. Bei der Bewegung von der Einlegeposition (9) zur Zuführposition (10) wird insbesondere eine Aufwärtsbewegung (H) ausgeführt. Die Aufwärtsbewegung (H) kann eine lineare oder gekrümmte Bahn haben. Sie kann in vertikaler Richtung oder in einer schrägen Richtung verlaufen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Hubelement (5) der Hubeinrichtung (1) als linearer Pneumatikzylinder, insbesondere als ein Bandzylinder ausgeführt, der ggfs. unter Zusammenwirkung mit einer Führung den Verlauf einer Aufwärtsbewegung (H) vorgibt.
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Gemäß den Darstellungen in 1 und 2 sind die erste und die zweite Führungsbahn (3, 4) bevorzugt so angeordnet, dass die Einlegeposition (9) im Wesentlichen unterhalb der Zuführposition (10) angeordnet ist. Das Bestücken eines Bauteilträgers (7) ist dadurch an einer niedrigeren Position mit geringerem Kraftaufwand zum Anheben und Bewegen der Bauteile (8) von einem in der Nähe befindlichen Lagerplatz oder Transportgerät zu dem Träger (7) möglich. Es wird somit eine ergonomisch günstige Ausbildung der Hubeinrichtung (1) und der Zuführeinrichtung (2) geschaffen.
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Die Kraftbegrenzungen können auf beliebige Weise erzeugt werden. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Hubelement (5) für eine Bewegung der Bauteilträgeraufnahme (26) von einer Zuführposition (10) in eine Einlegeposition (9), also insbesondere für eine Abwärtsbewegung, mit einem ersten Druckniveau beaufschlagt ist. Dieses erste Druckniveau wird bevorzugt durch einen ersten Druckregler (14) eingestellt. Es ist bevorzugt so angepasst, dass die erzeugte Hubkraft des Hubelements (5) auf einen Ausgleich der Gewichtskraft der (leeren) Bauteilträgeraufnahme (26) begrenzt ist.
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Für eine Bewegung der Bauteilträgeraufnahme (26) von der Einlegeposition (9) in die Zuführposition (10), insbesondere für die vorerwähnte Aufwärtsbewegung (H), wird das Hubelement (5) bevorzugt mit einem zweiten, insbesondere mit einem höheren Druckniveau beaufschlagt. Dieses zweite Druckniveau kann bevorzugt durch einen zweiten Druckregler (15) eingestellt sein. Das zweite Druckniveau ist bevorzugt so gewählt, dass die effektive Hubkraft des Hubelements (5) auf ein Niveau knapp unterhalb der Gewichtskraft eines anzuhebenden und ggfs. bestückten Bauteilträgers (7) angepasst ist. Die Differenz zwischen der effektiven Hubkraft und der Gewichtskraft des Bauteilträgers (7) ist bevorzugt an eine zulässige Handkraft für einen Werker angepasst. Die zulässige Handkraft kann beispielsweise aus Tabellenwerken zur Arbeitssicherheit entnommen werden. Sie kann beispielsweise in einem Bereich von 1 N bis 100 N, insbesondere bei 10 N liegen.
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Das Aufschalten des jeweils benötigten Druckniveaus kann manuell oder automatisiert erfolgen. Es ist bevorzugt eine pneumatische Schaltung mit einem Lageprüfer (18) und/oder einem oder mehreren Präsenzprüfern (16, 17) vorgesehen. Ein Lageprüfer (18) kann beliebig ausgebildet sein. Er kann insbesondere als ein pneumatischer Kontaktschalter ausgebildet sein, der an der Bauteilträgeraufnahme (26) oder im Bereich einer der Führungsbahnen (3, 4) angeordnet ist. Ein an dem Hubelement (5) anzulegendes Druckniveau kann bevorzugt in Abhängigkeit von einer Position der Bauteilträgeraufnahme (26) ausgewählt sein, insbesondere gesteuert durch den Lageprüfer (18). Über den Lageprüfer (18) kann beispielsweise erkannt werden, dass sich die Bauteilträgeraufnahme (26) in der Zuführposition (10) befindet bzw. dass sie sich dorthin bewegt hat, so dass ein Umschalten von dem zweiten Druckniveau für die Aufwärtsbewegung zurück zu dem ersten Druckniveau für die Abwärtsbewegung erfolgen kann. Das Umschalten kann sofort oder mit einer Zeitverzögerung ausgelöst werden. Entsprechend kann über einen Lageprüfer (18) auch erkannt werden, dass die Aufnahme (26) in der Einlegeposition (9) ist oder sich dorthin bewegt hat, um von dem ersten Druckniveau wieder auf das zweiten Druckniveau umzuschalten.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein an dem Hubelement (5) anliegendes Druckniveau in Abhängigkeit von der Präsenz eines Bauteilträgers (7) in der Bauteilträgeraufnahme (26) auswählbar sein. Insbesondere können ein oder mehrere Präsenzprüfer (16, 17) zur gesteuerten Auswahl des Druckniveaus vorgesehen sein. Bevorzugt sind an einer Bauteilträgeraufnahme (26) ein erster Präsenzprüfer (16) und ein zweiter Präsenzprüfer (17) angeordnet, die bei einem Auffahren eines Bauteilträgers (7) in die Bauteilträgeraufnahme (26) unabhängig und insbesondere nacheinander aktiviert werden. Die Präsenzprüfer (16, 17) können beispielsweise als pneumatische Kontaktschalter ausgebildet sein. Wenn ein Bauteilträger (17) in die Aufnahme (26) bewegt wird, kann beispielsweise zunächst ein am Übergang zu einer Führungsbahn (3, 4) angeordneter erster Präsenzprüfer (16) aktiviert werden. Sobald der Bauteilträger (7) vollständig in die Aufnahme (26) eingeführt ist, kann ein zweiter endseitig in der Aufnahme (26) angeordneter Präsenzprüfer (17) aktiviert werden. Mit einer solchen Anordnung können zumindest die Zustände „leer”, „Ein- oder Ausfahren” und „besetzt” unterschieden werden. Ggfs. kann über die Kontaktschalter im Rahmen einer Lastprüfung zusätzlich erkannt werden, ob ein Bauteilträger (7) vollständig mit Bauteilen (8) bestückt worden ist. Alternativ kann für eine solche Prüfung ein zusätzliches Lastprüfmittel (nicht dargestellt), bspw. als Kraft- oder Drucksensor vorgesehen sein. Wiederum alternativ kann an einem Bauteilträger (7) ein Prüfmittel zur Feststellung einer vollständigen Bestückung angeordnet sein. Bei einer bevorzugten und kostengünstigen Ausführung werden die Präsenzprüfer (16, 17) rein zur Prüfung der Anwesenheit eines Bauteilträgers (7) in der Aufnahme (26) eingesetzt und es wird auf eine Lastprüfung verzichtet.
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Ein Umschalten von dem zweiten Druckniveau auf das erste Druckniveau kann erfolgen, wenn die Bauteilträgeraufnahme (26) die Zuführposition (10) erreicht hat und zusätzlich der Zustand „leer” erkannt wurde, d. h. wenn der Bauteilträger (7) auf die erste Führungsbahn (3) bewegt wurde. Ein Umschalten von dem ersten Druckniveau auf das zweite Druckniveau kann bevorzugt erfolgen, wenn die Bauteilträgeraufnahme (26) die Einlegeposition (9) erreicht hat und der Zustand „besetzt” und/oder „voll bestückt” erkannt wurde, d. h. wenn sich ein neuer Bauteilträger (7) in der Aufnahme (26) befindet. Alternativ kann ein Umschalten zwischen den Druckniveaus durch nur eine der Bedingungen oder durch eine andere Kombination von Ereignissen ausgelöst sein. Eine bevorzugte Ausführungsform für die Umschaltung des Druckniveaus geht aus dem Hydraulikplan gemäß 3 hervor, der weiter unten beschrieben wird. Dort erfolgt ein Umschalten auf das höhere Druckniveau, wenn zwei Präsenzprüfer (16, 17) aktiviert sind, d. h. wenn ein Bauteilträger (7) in der Aufnahme (26) erkannt wurde. Ein Zurückschalten auf das niedrigere Druckniveau erfolgt, wenn ein Präsenzprüfer (16) deaktiviert wird, d. h. wenn eine leere Aufnahme (26) detektiert wurde. Ein Lageprüfer (18) kann bei dieser Ausführung ausschließlich zur Steuerung der Vereinzelung der auf der zweiten Bahn (4) zugeführten Bauteilträger (7) eingesetzt werden.
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In 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform der pneumatischen Hubeinrichtung in perspektivischer Ansicht gezeigt. Die Hubeinrichtung (1) verfügt über ein Bedienmittel (6), an dem die für die Bewegung der Bauteilträgeraufnahme (26) erforderliche manuelle Kraft aufgebracht werden kann. Das Bedienmittel (6) ist hier als ein mit zwei Händen fassbarer Griff ausgebildet. In 2 ist die Bauteilträgeraufnahme (26) sowohl in der unteren Einlegeposition (9), als auch in der oberen Zuführposition (10) dargestellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden einige Teile der Bauteilträgeraufnahme (26) in der Zuführposition (10) weggelassen.
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Die Hubeinrichtung (1) weist bevorzugt ein oder mehrere Freigabeelemente (11, 11') zur Aktivierung eines Hubelements (5) auf. Die Freigabeelemente (11, 11') können beliebig ausgebildet sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Hubelement (5) eine Klemmeinrichtung (23) angeordnet, die eine Bewegung des Hubelements (5) und somit eine Kraftunterstützung für die Bauteilträgeraufnahme (26) blockieren kann. Das Maß der Kraftunterstützung wird durch das am Hubelement (5) anliegende Druckniveau voreingestellt und die Hubunterstützung wird aktiviert, wenn die Klemmeinrichtung (23) deaktiviert ist und somit eine Bewegung des Hubelements (5) freigibt.
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Wenn eine automatisierte Steuerung der Druckniveaus vorgesehen ist, kann an dem Hubelement (5) während des Normalbetriebs stets eines der beiden Druckniveaus anliegen, wobei durch die Klemmeinrichtung (23) eine zusätzliche Sicherheitsfunktion geschaffen wird. Ein Abschalten der Druckunterstützung ist somit nicht erforderlich, was eine besonders einfache Steuerung mit wenigen Steuerblöcken ermöglicht.
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Die Klemmeinrichtung (23) kann gemäß der bevorzugten Ausführungsform auf das Hubelement (5) einwirken und zur Freigabe einer Bewegung der Bauteilträgeraufnahme (26) deaktivierbar sein, insbesondere durch die ein oder mehreren Freigabeelemente (11, 11'). Alternativ kann eine Klemmeinrichtung (23) direkt auf die Bauteilträgeraufnahme (26) wirken.
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In der Ausführungsform gemäß 2 sind zwei Freigabeelemente (11, 11') in Form von Handtastern vorgesehen, die beide innerhalb eines kurzen Zeitintervalls, beispielsweise innerhalb von 0,5 Sekunden, betätigt werden müssen, um die Klemmeinrichtung (23) zu deaktivieren. Alternativ können derartige Freigabeelemente (11, 11') vorgesehen sein, um eines der vorerwähnten Druckniveaus an dem Hubelement (5) anzulegen oder abzuschalten.
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In 3 ist ein pneumatischer Schaltplan gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Das pneumatische System wird durch eine Druckquelle (20) mit einem bevorzugt konstanten Speisedruck versorgt. Über einen Druckschalter (13) kann geprüft werden, ob ein Mindestdruck von der Druckquelle (20) bereitgestellt ist. Dies kann beispielsweise ein Mindestdruck von 3 bar sein. Wenn der Mindestdruck unterschritten wird, kann der Druckschalter (13) das pneumatische System blockieren oder zumindest eine Hubunterstützung für eine Aufwärtsbewegung ausschließen.
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Ein erster Druckregler (14) kann ein erstes Druckniveau einstellen, das im Regelfall dauerhaft an dem Hubelement (5) anliegt. Zwischen der Druckquelle (20) und dem ersten Druckregler (14) ist bevorzugt ein Rückschlagventil (28) angeordnet, um bei einem Ausfall oder einer Unterbrechung der Förderleistung der Druckquelle (20) ein schlagartiges Rückfließen des Fluids und somit ein Absacken des Hubelements (5) und der Aufnahme (26) zu verhindern. Zwischen dem Druckregler (14) und dem Hubelement (5) kann bevorzugt zusätzlich ein Stoppventil (27) als weitere Sicherheitsmaßnahme angeordnet sein.
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Ein zweiter Druckregler (15) kann bevorzugt das zweite Druckniveau einstellen. Das zweite Druckniveau ist bevorzugt höher als das erste Druckniveau. Es ist bevorzugt vorgesehen, dass das zweite Druckniveau über ein Mehrwegeventil (29) an das Hubelement (5) anlegbar ist. Das Mehrwegeventil (29) wird bevorzugt auf Durchfluss zwischen dem zweiten Druckregler (15) und dem Hubelement (5) geschaltet, wenn ein erster Präsenzprüfer (16) und ein zweiter Präsenzprüfer (17) aktiviert sind und somit der Zustand „besetzt” der Bauteilträgeraufnahme (26) detektiert wurde. In einem solchen Fall liefert die Hubeinrichtung (1) die begrenzte Unterstützungskraft für ein Anheben eines vollständig oder teilweise bestückten Bauteilträgers. Das Hubelement (5) ist jedoch blockiert, solange eine Klemmeinrichtung (23) an dem Hubelement (5) aktiviert ist. Die Klemmeinrichtung (23) ist bevorzugt über einen Zweihand-Startblock (12) deaktivierbar. Durch den Zweihand-Startblock (12) kann ein Versorgungsdruck zu der Klemmeinrichtung (23) gespeist werden, um diese zu deaktivieren, wenn die beiden Freigabeelemente (11, 11') innerhalb eines vorbestimmbaren Zeitfensters aktiviert werden. Sobald die Klemmeinrichtung (23) deaktiviert ist, ist eine Bewegung des Hubelements (5) freigegeben und die Bauteilträgeraufnahme (26) kann mit der vorgesehenen Unterstützungskraft und der zusätzlichen Handkraft leicht bewegt werden.
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In dem Schaltplan von 3 sind ein pneumatischer Vorvereinzeler (21) und ein pneumatischer Vereinzeler (22) dargestellt. Der Vorvereinzeler (21) kann automatisch oder manuell betätigt werden, um einen leeren Bauteilträger (7) auf der zweiten Führungsbahn (4) zu dem Vereinzeler (22) durchfahren zu lassen. Eine manuelle Betätigung kann durch den Freigabeschalter (19) erreicht werden. Der Vereinzeler (22) kann automatisiert betätigt werden und lässt einen leeren Bauteilträger (7) in die Bauteilträgeraufnahme (26) einfahren, wenn diese in der Einlegeposition ist oder in diese bewegt wird. Die Einlegeposition wird detektiert, wenn der Lageprüfer (18) aktiviert ist oder aktiviert wird.
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Wenn der Lageprüfer (18) aktiviert ist und zusätzlich über den ersten Präsenzprüfer (16) das Einfahren eines Bauteilträgers in die Bauteilträgeraufnahme (26) detektiert wurde, kann eine automatische Aktivierung des Vorvereinzelers (21) erfolgen, um einen nachfolgenden Bauteilträger zu dem Vereinzeler (22) durchzulassen.
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Abwandlungen der Erfindung sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere können die beschriebenen und dargestellten Merkmale zu den einzelnen Ausführungsbeispielen in beliebiger Weise miteinander kombiniert, gegeneinander ersetzt, ergänzt oder weggelassen werden.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Betrieb einer pneumatischen Hubeinrichtung. Anstatt der dargestellten zwei Freigabeelemente (11, 11') und zwei Präsenzprüfer (16, 17) kann auch nur jeweils eines dieser Elemente vorgesehen sein. Ein Vorvereinzeler (21) und/oder ein Vereinzeler (22) können ggfs. rein manuell betätigbar sein. Ein Hubelement (5) kann mehrere pneumatische Antriebe umfassen. Eine Begrenzung der Hubkraft kann entsprechend durch Aktivierung jeweils eines Antriebselements oder einer Kombination der Antriebselemente erfolgen. Anstelle einer Klemmeinrichtung (23) kann beispielsweise ein Unterbrechungsventil zur Unterbrechung der Fluidführung zu dem Hubelement (5) vorgesehen sein.
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Die Anordnung der ersten und zweiten Führungsbahnen (3, 4) kann umgekehrt sein, sodass die Zuführposition unterhalb der Einlegeposition liegt. Entsprechend können die Begrenzungen der Hubkraft für eine Aufwärtsbewegung und eine Abwärtsbewegung der Bauteilträgeraufnahme (26) angepasst sein, um eine Hub- oder Absenkungsunterstützung für die Bewegung der Bauteilträgeraufnahme (26) zu gewährleisten. In einem solchen Fall kann die effektive Hubkraft auf ein Niveau begrenzt sein, das leicht größer ist, als die Gewichtskraft eines ggfs. bestückten Bauteilträgers (7). Für eine Aufwärtsbewegung kann die Hubkraft in einem solchen Fall auf einen Ausgleich der Gewichtskraft der Bauteilträgeraufnahme (26) begrenzt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pneumatische Hubeinrichtung
- 2
- Zuführeinrichtung
- 3
- Erste Führungsbahn
- 4
- Zweite Führungsbahn
- 5
- Hubelement/Pneumatikzylinder
- 6
- Bedienmittel/Griff
- 7
- Bauteilträger/Palette
- 8
- Bauteil
- 9
- Einlegeposition
- 10
- Zuführposition
- 11
- Freigabeelement/Taster
- 11'
- Freigabeelement/Taster
- 12
- Zweihand-Startblock
- 13
- Druckschalter
- 14
- Druckregler für Leerlast
- 15
- Druckregler für Hublast
- 16
- Präsenzprüfer Bauteilträger/Kontaktschalter
- 17
- Präsenzprüfer Bauteilträger/Kontaktschalter
- 18
- Lageprüfer
- 19
- Freigabeschalter/Taster
- 20
- Druckquelle
- 21
- Vorvereinzeler
- 22
- Vereinzeler
- 23
- Klemmeinrichtung
- 24
- Schutzzaun/Barriere
- 25
- Bearbeitungsstation
- 26
- Bauteilträgeraufnahme
- 27
- Stoppventil
- 28
- Rückschlagventil
- 29
- Mehrwegeventil
- V
- Bewegungsrichtung vorwärts
- R
- Bewegungsrichtung rückwärts
- H
- Aufwärtsbewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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