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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektromagnetische Stellvorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Verwendung einer solchen elektromagnetischen Stellvorrichtung sowie ein System, welches eine solche elektromagnetische Stellvorrichtung zusammen mit einem eine Nockenwellen-Stellnut eines Verbrennungsmotors aufweisenden Aggregat als Stellpartner aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind elektromagnetische Stellvorrichtungen für verschiedenste Stellzwecke, etwa für die Nockenwellenverstellung eines Kraftfahrzeugmotors, bekannt. Die
DE 201 14 466 U1 der Anmelderin zeigt eine derartige Vorrichtung, welche eine mit Permanentmagnetmitteln versehene und als Stößeleinheit wirkende Ankereinheit aufweist, die als Reaktion auf eine Bestomung stationärer Spulenmittel relativ zu einer stationären Kerneinheit angetrieben werden kann. Das äußere Eingriffsende der Stößeleinheit wirkt in einem ausgefahrenen Zustand mit einer Steuernut der Nockenwellenverstellvorrichtung zusammen und ist so in der bekannten Weise in der Lage, mit hoher Betriebsicherheit, großserientauglich und mit vergleichsweise geringem Herstellungsaufwand die anspruchsvolle Steuer- und Verstellaufgabe zu lösen.
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Angesichts hoher Umdrehungsgeschwindigkeiten der Nocke bzw. einer zum Zusammenwirken mit der Stößeleinheit ausgebildeten Steuernut erforderlichen hohen Schaltdynamik derartiger, als bekannt vorausgesetzter Vorrichtungen kommt es auf eine kurze Schalt- bzw. Bewegungszeit an, innerhalb welcher die Stößeleinheit aus einer zurückgezogenen Stellposition in einem Gehäuse der Stellvorrichtung in die herausgeschobene Eingriffsposition zum Zusammenwirken mit dem Stellpartner (Steuernut) gebracht werden kann. Zu diesem Zweck ist es als aus dem Stand der Technik vorauszusetzen, das Dynamikverhalten derartiger, bekannter elektromagnetischer Stellvorrichtungen durch Federmittel zu verbessern, welche etwa, in der Art einer Vorspannfeder, als komprimierte Druckfeder an die Stößeleinheit angreifen und diese bei der Bestromung zusätzlich entlang der axialen Stellrichtung beschleunigen.
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Eine Rückstellung der Stößeleinheit nach dem Stellbetrieb der Stößeleinheit und nach dem Ende der Bestromung erfolgt üblicherweise durch den rückstellend auf die Stößeleinheit wirkenden Stellpartner, nämlich dergestalt, dass in einer zugehörigen Drehposition die Stellnut die Stößeleinheit zurück in ihre Ausgangslage (zurückgezogene Stellposition) verbringt, wobei typischerweise während dieses Betriebsvorgangs die stationäre Spuleneinheit unbestromt ist.
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Die
DE 10 2010 005 071 A1 offenbart eine derartige Technologie, welche zusätzlich, und insoweit gattungsbildend, Verriegelungsmittel beschreibt. Diese Verriegelungsmittel, in der beschriebenen Druckschrift wirkend auf ein Paar von parallel zueinander geführten, unabhängig angetriebenen Stößeleinheiten, blockieren wechselseitig eine jeweils in der zurückgezogenen Stellposition stehende Stößeleinheit, so dass insbesondere ein unbeabsichtigtes Bewegen (Heraustreten) einer solchen Stößeleinheit entlang der Stellrichtung verhindert werden kann. Gerade in einem durch Vibration, Temperatur und andere Einflüsse belasteten Betriebsumfeld würde nämlich eine solche unbeabsichtigte Aktivierung einer Stößeleinheit eine signifikante Fehlfunktion des Systems, bis hin zu einer völligen Zerstörung der Nockenwelleneinheit am Verbrennungsmotor, bewirken. Der Stand der Technik gemäß
DE 10 2010 005 071 A1 offenbart derartige Verriegelungsmittel als i.W. quer zur axialen Stellrichtung der Stößeleinheiten bewegbaren Sperrbolzen, welcher in einem Verriegelungszustand in ein entsprechend zum Zusammenwirken mit dem Sperrbolzen ausgebildeten Widerlagerabschnitt einer betreffenden der Stößeleinheiten eingreift und so deren axiale Bewegbarkeit blockiert; eine Bewegung des Sperrbolzens in der Querrichtung aktiviert oder löst dann diese Sperrwirkung.
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Während eine derartige, als gattungsbildend herangezogene Technologie die Betriebsicherheit elektromagnetischer Stellvorrichtungen, insbesondere in einem Nockenwellen-Verstellkontext der Kraftfahrzeugtechnologie, erhöht, weist jedoch ein derartiger Ansatz technische Nachteile auf. So wird nämlich, durch die oben beschriebene Rückstellwirkung des Stellpartners (Stellnut), die in diese eingreifende Stößeleinheit gerade so weit zurückgeschoben (zudem noch gegen die Vorschubkraft der aus Dynamikgründen verwendeten Druckfeder, s.o.), wie die maximale radiale Erstreckung dieser (sich drehenden) Steuernut ausgestaltet ist; im konkreten Kontext der Nockenwellenverstellung wird dieses Rückstellmaß als Nuten- bzw. Nockengrundkreis bezeichnet.
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Im praktischen Betrieb und in einem vorbeschriebenen Verriegelungszustand einer Stößeleinheit in dieser zurückgezogenen Stellposition führt das jedoch dann dazu, dass bei jeder Umdrehung der Nockenwelle einer kurzer Kontakt auf die (zurückgezogene) Stößeleinheit wirkt, in der Art eines punktuellen Schleifens bzw. Schlags. Verschärft wird diese Problematik dadurch, dass Herstellungstoleranzen, thermische Ausdehnungseffekte o.dgl. gerade auf Seiten der Stellvorrichtung, welche sich dann potenziell verlängert auf ein wirksames Maß der Stößeleinheit entlang der axialen Richtung auswirken, dieses Problem verschärfen.
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Ergebnis ist dann, dass eine permanente Vibration, ein erhöhter Materialverschleiß sowie eine Impulsbelastung der gesamten Einheit entsteht, welche sich signifikant lebensdauerverkürzend auf die vorbeschriebene Nockenwellentechnologie auswirkt. Da jedoch, durch die aktivierten Verriegelungsmittel, eine betroffene Stößeleinheit selbst nicht elastisch entgegengesetzt der Stellrichtung ausweichen kann, verschärft sich diese Problematik weiter.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsbildende elektromagnetische Stellvorrichtung, wie sie insbesondere aus der
DE 10 2010 005 071 A1 bekannt ist und mindestens eine Stößeleinheit in einer zurückgezogenen Stellposition im Gehäuse verriegelnde (blockierende) Verriegelungsmittel aufweist, im Hinblick auf ihre praktische Betriebseigenschaften zu verbessern, insbesondere einen vibrations- und verschleißträchtigen Kontakt zwischen einer Stößeleinheit und dem Stellpartner in einer zurückgezogenen Stellposition der Stößeleinheit zu verhindern.
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Die Aufgabe wird durch eine elektromagnetische Stellvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Unabhängiger Schutz im Rahmen der Erfindung wird beansprucht für eine Verwendung einer derartigen erfindungsgemäßen elektromagnetischen Stellvorrichtung zur Nockenwellenverstellung eines Verbrennungsmotors, und es wird unabhängiger Schutz beansprucht für ein System aufweisend eine solche erfindungsgemäße elektromagnetische Stellvorrichtung im Zusammenwirken mit einem eine Nockenwellen-Stellnut eines Verbrennungsmotors aufweisenden Aggregat als Stellmotor. Verfahrensmerkmale betreffend ein Betriebsverfahren einer derartigen elektromagnetischen Stellvorrichtung gelten gleichermaßen als Verfahrenserfindung beansprucht.
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In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise und wirksam die gattungsgemäß bekannten Verriegelungsmittel weiterbildend sieht die Erfindung vor, dass diese nicht nur in ihrem aktivierten Verriegelungszustand die (mindestens eine) Stößeleinheit in einer zurückgezogenen Stellposition blockieren, vielmehr sind erfindungsgemäß diese Verriegelungsmittel so ausgebildet, dass diese bei dem Aktivieren (also in einem unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang und typischerweise kurz vor dem Verriegeln bzw. Blockieren) eine der Stellrichtung entgegengesetzte Bewegung der Stößeleinheit bewirken, mit anderen Worten, die Stößeleinheit um den erfindungsgemäßen vorbestimmten Sicherungshub von dem Nockengrundkreis des Stellpartners abheben, so dass in folgenden Umdrehungen bei verriegelter (blockierter) Stößeleinheit keinerlei Berührung des Stellpartner (Stellnut) mit einem äußeren Eingriffsende der Stößeleinheit mehr erfolgen kann; eine unmittelbare vorteilhafte Konsequenz ist das Verhindern von Vibration, Schleifen und Schlägen auf die Stößeleinheit mit entsprechend positiven Auswirkungen auf eine verlängerte Standzeit der erfindungsgemäßen Technologie.
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Erfindungsgemäß ermöglichen die in der anspruchsgemäßen Weise ausgestalteten Verriegelungsmittel die der Stellrichtung entgegengesetzte Bewegung um den (vorbestimmten) Sicherungshub durch einen Krafteintrag auf die Stößeleinheit, entgegengesetzt der (durch die stationäre Spuleneinheit elektromagnetisch bewirkten) regulären Stellkraft auf die Stößeleinheit.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft und weiterbildend ist ein Betrag des so bewirkten (bewirkbaren) Sicherungshubs kleiner als der reguläre Stellhub der elektromagnetischen Stellvorrichtung, welcher verstanden wird als Stecke, welche die Stößeleinheit zwischen einer (durch den Stellpartner bewirkten) zurückgestellten sowie der herausgeschobenen Eingriffsposition beschreibt. Erfindungsgemäß weiterbildend und bevorzugt beträgt der Betrag des Sicherungshubs weniger als 30%, weiter bevorzugt weniger als 20%, und noch weiter bevorzugt weniger als 10% des Stellhubs, so dass, bezogen auf die geometrischen Verhältnisse entlang der axialen Richtung der Stellvorrichtung, die vorliegende Erfindung mit lediglich minimalen zusätzlichen axialen Bauraumerfordernissen realisierbar ist; gerade im vorliegenden Einbaukontext der Kraftfahrzeugtechnologie ist zudem ein axiales Baumaß der elektromagnetischen Stellvorrichtung weit weniger raumkritisch als etwa ein radiales Einbaumaß der Vorrichtung.
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In erfindungsgemäß bevorzugter Weise bieten dabei erfindungsgemäße Modifikationen der Verriegelungsmittel selbst besonders einfache und elegante Möglichkeiten zur Realisierung der Erfindung. So ist es weiterbildungsgemäß beansprucht und bevorzugt, die ein Sperrelement, weiter bevorzugt einen Sperrbolzen, aufweisenden Verrieglungsmittel als Mitnehmer bzw. einen Mitnehmerabschnitt für die Stößeleinheit aufweisend auszubilden, wobei an der zusätzlichen Weiterbildung ein derartiger Mitnehmerabschnitt etwa als schiefe Ebene (entweder auf Seiten eines solchen Sperrelements, auf Seiten der Stößeleinheit, oder auf beiden Seiten) realisiert sein kann. Eine entsprechende, typischerweise quer zur axialen Richtung gerichtete Bewegung eines solchen Sperrelements würde dann die gewünschte Verriegelung (Blockieren) der Stößeleinheit bewirken, gleichzeitig würde bei dem Bewegen in diesem Verriegelungszustand die zwischen den Eingriffspartnern wirkende schiefe Ebene das Bewegen (Heben) der Stößeleinheit um den Sicherungshub bewirken, wobei dieser Hub dann durch die Geometrie einer solchen realisierten schiefen Ebene bestimmt ist.
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In der zusätzlichen vorteilhaften Weiterbildung lässt sich auch ein solches Zusammenwirken tribologisch optimieren, etwa dadurch, dass der Mitnahmeabschnitt oder die Stößeleinheit (im entsprechenden Mitnahmebereich) geeignet verschleiß- und/oder reibungshemmend beschichtet ist.
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Eine alternative Realisierungsform eines solchen erfindungsgemäßen Mitnahmeprinzips liegt darin, dass weiterbildend die Verriegelungsmittel ein Sperrelement aufweisen, welches in einem spitzen Winkel zur axialen Stellrichtung ausgerichtet ist und beim Aktivieren an bzw. in einen geeigneten Widerlagerabschnitt der Stößeleinheit greift. Auch hier besteht eine günstige Weiterbildung darin, zur weiteren (Verschleiß-)Optimierung einen entsprechenden endseitigen Eingriffsabschnitt des (etwa selbst stößelartig ausgebildeten) Sperrelements abgerundet, halbkugelförmig oder gefast auszubilden.
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Eine weitere, alternative Realisierung des erfindungsgemäßen Grundgedankens einer Erzeugung des Sicherungshubs durch Bewegung der Verriegelungsmittel besteht darin, ein die Verriegelungsmittel realisierendes Sperrelement langgestreckt, jedoch mit mehreren, zueinander abgewinkelten Abschnitten zu realisieren. Auf diese Weise kann ein sich typischerweise quer zu der Stößeleinheit erstreckender Mitnehmerabschnitt übergehen in einen gekröpften bzw. abgewinkelten Abschnitt, und eine Betätigung eines so ausgebildeten Sperrelements (etwa angreifend an den gekröpften Abschnitt) würde dann die gewünschte Mitnehmerfunktion der Stößeleinheit entgegen deren Stellrichtung bewirken.
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Generell ist es im Rahmen bevorzugter Weiterbildungen günstig, den Verriegelungsmitteln, insbesondere einem die Verriegelungsmittel realisierenden Sperrelement bzw. Sperrbolzen, eigene Antriebsmittel zuzuordnen, welche weiter bevorzugt elektromagnetisch wirksam sein können (wobei es im Rahmen der Erfindung nicht ausgeschlossen ist, die stationäre Spuleneinheit zum Antreiben der Stößeleinheit durch geeignete Flussführung bzw. Ausgestaltung gleichermaßen auch zum Antreiben der Verriegelungsmittel auszugestalten).
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Eine besonders bevorzugte Realisierungsform der Erfindung sieht vor, dass, entsprechend der gattungsbildenden Technologie, mehr als eine Stößeleinheit vorhanden ist, wobei diese Stößeleinheiten typischerweise benachbart zueinander und mit ihren Stellrichtungen parallel in einem gemeinsamen Gehäuse bzw. Gehäuseabschnitt geführt sind. Die erfindungsgemäßen Verriegelungsmittel würden dann in der bevorzugten Weiterbildung mit der Mehrzahl der Stößeleinheiten zusammenwirken, wobei insbesondere eine Bewegung eines die Verriegelungsmittel realisierenden Sperrelements in der Querrichtung zur axialen Stellrichtung in der Art eines Umschaltens ein Verriegeln (verbunden mit dem Sicherungshub) bewirkt, während eine benachbarte Stößeleinheit frei ist, also nicht von den Verriegelungsmitteln die Verriegelung bzw. Blockierung erfährt. Dagegen würde dann ein Verstellen (Bewegen) der Verriegelungsmittel in eine gegenüberliegende Position eine entsprechend umgekehrte Wirkung bezogen auf die benachbarte Stößeleinheit ausüben.
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Im Ergebnis entsteht durch die vorliegende Erfindung in überraschend einfacher und eleganter Weise eine Weiterbildung der als bekannt vorausgesetzten Nockenwellen-Verstelltechnologie, welche die (ansonsten bekannte) vorteilhafte Verriegelung von Stößeln in einem zurückgeschobenen Zustand kombiniert mit einer zusätzlichen, vor dem Blockieren bzw. Verriegeln ausgeübten Hubbewegung um den Sicherungshub entgegen der Stellrichtung, welcher potenziell nachteilige Schläge, Reibung oder Vibration wirksam unterbindet und so Standzeit und Lebensdauer der vorliegenden Technologie signifikant erhöht.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in
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1 eine schematische Längsschnittansicht einer ersten (bevorzugten) Realisierungsform der Erfindung, bei welcher ein i.W. quer zur Stellrichtung geführter und angetriebener Sperrbolzen als Verriegelungsmittel abwechselnd auf ein Paar von Stößeleinheiten verriegelnd sowie hubwirksam wirkt, durch das Vorsehen einer schiefen Ebene;
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2 eine schematische Längsschnittansicht durch eine erfindungsgemäße elektromagnetische Stellvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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3 eine schematische Längsschnittansicht durch eine elektromagnetische Stellvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
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4(a) und (b) Schemaansichten einer vierten Ausführungsform der Erfindung und
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5 eine schematische Längsschnittansicht einer elektromagnetischen Stellvorrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung, in weiterer Abwandlung der Ausführungsform der 4.
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Die
1 verdeutlicht in der schematischen Längsschnittansicht eine erste bevorzugte Ausführungsform der elektromagnetischen Stellvorrichtung der vorliegenden Erfindung. Konstruktiv greift diese Ausführungsform die Realisierung der Verriegelungsmittel gemäß der gattungsbildenden
DE 10 2010 005 071 A1 (dort insbesondere die
3 mit zugehöriger Beschreibung) auf, wobei in einem (nicht gezeigten) Stößelgehäuse ein Paar von langgestreckten Stößeleinheiten
10,
12 entlang ihrer jeweiligen axialen Stellrichtung (in der Figurenebene der
1 abwärts) geführt ist. Angetrieben werden diese Stößeleinheiten
10,
12 durch (nicht gezeigte) Spulenmittel im Stirnbereich
14, welche mit geeigneten (z.B. Permanentmagnetelemente aufweisenden) mit den Stößeleinheiten
10,
12 beweglichen Ankerabschnitten zusammenwirken.
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Insoweit wird zur ergänzenden Offenbarung verwiesen auf die
DE 201 14 466 U1 der Anmelderin.
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Wiederum analog zur Offenbarung der
DE 10 2010 005 071 A1 ist ein langgestreckt-bolzenförmiges Sperrelement
16 durch beidends angreifende Elektromagnet-Stellglieder
18,
20 entlang einer Verriegelungsrichtung (Pfeil
22) quer zur axialen Stellrichtung der Stößeleinheiten
10,
12 antreibbar, wobei in ansonsten bekannter Weise schematisch gezeigte, durch stationäre Antriebsspulen
24 bewegte Ankerscheiben
26 die (gefederte) Sperrbewegung
22 ausführen.
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In erfindungsgemäßer Weiterbildung der gattungsbildenden
DE 10 2010 005 071 A1 weist das Sperrelement
16 zum Zusammenwirken mit einer jeweiligen der Stößeleinheiten
10,
12 Mitnehmerabschnitte
28,
30 in Form jeweils einer schiefen Ebene auf, welche mit entsprechenden Ausschnitten
32,
34 der Stößeleinheiten
12 bzw.
10 so in Eingriff treten, dass die Querbewegung des Sperrbolzens
10 ein entsprechendes Abgleiten des Eingriffsabschnitts
34 bzw.
32 entlang einer zugehörigen schiefen Ebene und mithin ein Mitnehmen der betreffenden Stößeleinheit um einen Sicherungshub (Pfeil
38 für den im Eingriff stehenden linksseitigen Stößel
10) bewirkt; analog würde dies bei entsprechender Horizontalverschiebung dann für den rechtsseitigen Stößel
10 gelten können.
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Auf diese Weise, und in vorteilhafter Abgrenzung vom gattungsbildenden Stand der Technik, würde dann die jeweils betroffene Stößeleinheit um diesen zusätzlichen Sicherungshub vom (nicht gezeigten) Grundkreis des zugehörigen, lediglich schematisch durch das Bezugszeichen 42 symbolisierten Stellpartners abgehoben werden, so dass in der erfindungsgemäß vorteilhaften Weise ein nachteiliges Schlagen, Schleifen oder Stoßen bei jeweiligen Nockenumdrehungen dieses Stellpartners vermieden werden kann.
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Die 2 zeigt eine alternative Realisierungsform der Erfindung, wobei dem Paar von (gleichermaßen wie oben bzw. wie gattungsbildend unabhängig voneinander angetriebenen) Stößeleinheiten 10, 12 nicht mehr ein gemeinsamer Sperrbolzen 16 als Verriegelungsmittel zugeordnet ist, sondern ein jeweils zugeordneter, stößelartiger und in einem spitzen Winkel α zur axialen Stellrichtung (Achse 42 der Stößeleinheiten) ausgerichteter Stößel 44 bzw. 46 für die Stößeleinheiten. Wiederum geeignet elektromagnetisch durch Stellmittel 48 bzw. 50 angetrieben, greift in dem zurückgeschobenen Zustand (linke Stößeleinheit 10) ein solches Sperrelement (hier 44) mit einem endseitigen Eingriffsende 50 in eine als Ringnut ausgestaltete Aufnahme 52 als Widerlager, wobei eine Aktivierung einer Sperr- bzw. Verriegelungsbewegung des Sperrbolzens 44 wiederum eine Mitnahme der linksseitigen Stößeleinheit 10 um den Sicherungshub (Pfeil 38) bewirkt.
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Auch hier sind Weiterbildungen der Erfindung möglich, neben geeigneter Oberflächenbeschichtung zur Gleitoptimierung bzw. Reib- und Verschleißhemmung ist es insbesondere bevorzugt, die eingriffseitigen Enden (etwa 50 des Stößels 40) gerundet, kugelabschnittsförmig o.dgl. auszubilden.
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Das Ausführungsbeispiel der
3, insoweit angenähert an das erste Ausführungsbeispiel der
1, verdeutlicht eine Variante als Ausführungsform der Erfindung, bei welcher zwar nach wie vor und prinzipiell wie in der gattungsbildenden Art gemäß
DE 10 2010 005 071 A1 beschriebenen, ein gemeinsamer Stößel
16’ für das Paar von Stößeleinheiten
10,
12 horizontal und damit quer zur Stellrichtung bewegt wird, der Stößel
16’ bewirkt jedoch, im Gegensatz zum Stößel
16 der Ausführungsform der
1, selbst kein unmittelbares Verstellen der Stößeleinheiten durch Abgleiten (entlang der schiefen Ebene der
1), vielmehr wird hier das Verstellen entgegen der Stellrichtung um den Sicherungshub (Pfeil
38), hier gezeigt für den linksseitigen Stößel in der Darstellung der
3, durch eine zusätzliche, stirnseitig auf die Stößeleinheiten wirkende elektromagnetische Hubeinheit realisiert, welche mittels einer Spuleneinheit
52 und einer geeigneten, stirnseitigen (und beispielsweise in der gezeigten Weise für beide Stößeleinheiten wirkenden) Kerneinheit
54 einen durch die gestrichelte Linie
56 symbolisierten Magnetflusskreis durch den stirnseitigen Endabschnitt des betreffenden Stößels bei Bestormung der Spule
52 schließt und so, wie exemplarisch für den linksseitigen Stößel
10 gezeigt, diesen um den Hub
38 entgegen der Stellrichtung abhebt.
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Die Ausführungsbeispiele der 4 bzw. 5 variieren die Geometrie der als Sperrelement dienenden Verrieglungsmittel. Während die Ausführungsbeispiele der 1 bis 3 i.W. langgestreckt und entlang ihrer Erstreckungsrichtung bewegte stößel- bzw. bolzenartige Sperrelemente aufweisen, ist ein solcher langgestreckter Stößel bei dem Ausführungsbeispiel der 4 einends gekröpft und bildet den in der 4 im Querschnitt erkennbaren gekröpften Endabschnitt 60 aus. Wie zudem die Gegenüberstellung der 4(a) zu (b) erkennen lässt, wird mittels der dort gezeigten, auf die gekröpfte Stößeleinheit 16’’ wirkende Stellkraft dieser gekröpfte Abschnitt 60 entlang einer gewinkelten Führung 62 gezogen, so dass im Ergebnis ein an den gekröpften Abschnitt 60 anschließender (in der Geometrie etwa der 1 horizontaler) Mitnehmerabschnitt 64 die gewünschte, entgegen der Stellrichtung gerichtete Mitnehmerkraft auf die Stößeleinheiten ausübt und so wiederum den Verstellhub (Pfeil 38) auslöst.
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Die 5 zeigt eine Variante dieses Prinzips, wobei ein doppelt gekröpftes Sperrelement 16’’’ durch beidends angreifende elektromagnetische Aktuatoreinheiten 66 zum Zusammenwirken mit dem Paar der Stößeleinheiten bewegt wird und somit wiederum die erfindungsgemäße Funktionalität realisiert.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Realisierungsformen beschränkt, diese sind vielmehr als rein exemplarisch zu verstehen, und je nach konkretem Einsatzkontext scheinen zahlreiche weitere Vorgehensweisen denkbar, in der erfindungsgemäßen Weise den im Zusammenhang mit dem Sperr- bzw. Verriegelungsvorgang bewirkten Hubvorgang um den erfindungsgemäßen Sicherungshub für eine jeweils betroffene Stößeleinheit zu realisieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20114466 U1 [0002, 0028]
- DE 102010005071 A1 [0005, 0005, 0009, 0027, 0029, 0030, 0034]