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Die Erfindung betrifft zunächst distanziert zueinander schraubverbundene Teile, mit einem in Distanzrichtung sich erstreckenden Distanzkörper, wobei die Schraube in einen sich in Distanzrichtung erstreckenden Schraubzylinder eingreift.
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Derart schraubverbundene Teile sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Der die beiden zu verschraubenden Teile zueinander beabstandende Distanzkörper dient in bekannten Ausgestaltungen zugleich als Schraubzylinder zum Eingriff der das eine Teil an das andere Teil festliegenden Schraube. In bekannten Ausgestaltungen ist hierzu der Schraubzylinder an dem einen Teil drehfest angebunden, so weit er in bekannter Weise beispielsweise mit dem Teil einstückig, weiter bevorzugt materialeinheitlich ausgebildet.
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Im Hinblick auf den vorbeschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, insbesondere eine verbesserte Schraubverbindung von zueinander distanzierten Teilen anzugeben.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken gegeben, bei welchen darauf abgestellt ist, dass der Schraubzylinder an einem der Teile mittels einer Befestigungshülse, in welcher der Schraubzylinder aufgenommen ist, befestigt ist. Zur Folge dieser Ausgestaltung ist eine auch bei Mehrfachnutzung der Schraubverbindung, d. h. bei mehrfachem Erstellen und Aufheben der Verschraubung, haltbare Verschraubung angegeben. Der die Schraube aufnehmende Schraubzylinder ist nicht unmittelbar mit dem anderen Teil verbunden, insbesondere drehfest verbunden. Vielmehr ist hierzu eine Befestigungshülse vorgesehen, welche in bevorzugter Ausgestaltung zugleich den Distanzkörper ausformt. Der Schraubzylinder ist in der Befestigungshülse bevorzugt drehfest gehaltert, dies weiter bevorzugt zufolge formschlüssiger Verbindung mit der Befestigungshülse. Durch die Trennung von Befestigungsabschnitt (Befestigungshülse) und Schraubverbindungsabschnitt (Schraubzylinder) ist auch eine Trennung der Materialwahl ermöglicht. So kann insbesondere der die Schraube aufnehmende Schraubzylinder aus einem geeigneten Werkstoff hergestellt sein, welcher ein langlebiges Schraub-Innengewinde anbietet. Das Material der, den Schraubzylinder aufnehmenden Befestigungshülse hingegen kann ggf. gegenüber dem Schraubzylinder weicher eingestellt sein.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend auch in der Figurenbeschreibung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruches 1 oder zu Merkmalen weiterer Ansprüche erläutert. Sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einzelnen Merkmalen des Anspruches 1 oder des jeweiligen weiteren Anspruches oder jeweils unabhängig von Bedeutung sein.
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So ist in einer weiter bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass die Befestigungshülse mit dem einen Teil verklebt ist. Eine solche Verklebung bietet sich insbesondere dann an, wenn die Befestigungshülse und das mit diesem zu verklebende eine Teil aus dem selben Material bestehen. Alternativ ist hier auch ein Materialmix möglich. Weiter alternativ kann die Befestigungshülse auch mit dem einen Teil bspw. verschweißt sein, weiter bspw. zufolge Ultraschallschweißen.
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Die Befestigungshülse und das eine Teil, mit welchem die Befestigungshülse drehfest verbunden ist, bestehen in bevorzugter Ausgestaltung jeweils aus einem Kunststoffmaterial, weiter bevorzugt aus einem Hartkunststoffmaterial.
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Der Schraubzylinder ist bevorzugt ein Metallteil. In einer Ausgestaltung ist der Schraubzylinder in Art einer Schraubmutter ausgebildet. Die Befestigungshülse oder das eine Teil oder der Schraubzylinder können auch jeweils beispielsweise ein Kunststoffteil sein, es kann sich auch jeweils um ein Holzteil, ein Teil aus Biopolymeren (nachwachsende und/oder biologisch abbaubare Werkstoffe) oder auch ein Teil aus Gummi oder einem TPE handeln. Hierbei kann jede der möglichen Kombinationen bezüglich der Werkstoffe des jeweiligen Werkstücks verwirklicht sein.
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Weiter bevorzugt ist der Schraubzylinder relativ zu der Befestigungshülse drehfest in der Befestigungshülse gehaltert. Hierzu ist in bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen, dass der Schraubzylinder eine oder mehrere nach radial Außen vorstehende Sperrausformungen aufweist, die in eine oder mehrere Sperrausnehmungen der Befestigungshülse eingreifen. Der oder die flügelartig insbesondere radial vorstehenden Sperrausformungen verhindern unter Zusammenwirkung mit den entsprechend vorgesehenen Sperrausnehmungen der Befestigungshülse ein Drehen des Schraubzylinders insbesondere im Zuge der Schraubbefestigung, d. h. insbesondere im Zuge des Ein- oder Ausdrehens der das andere Teil befestigenden Schraube. In weiter bevorzugter Ausgestaltung dienen diese flügelartigen Sperrausformungen zugleich auch als Auszugssicherung des Schraubzylinders, indem diese Sperrausformungen in Axialrichtung des Schraubzylinders betrachtet ober- und unterseitig durch Begrenzungswandungen der Sperrausnehmungen der Befestigungshülse und/oder Abschnitte des einen, mit der Befestigungshülse bspw. klebeverbundenen Teils flankiert sind.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Schraubset zur Schraubverbindung von zwei distanziert zueinander angeordneten Teilen.
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Derartige Schraubsets sind bekannt.
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Im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein Schraubset der in Rede stehenden Art in vorteilhafter Weise weiter zu verbessern.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einem Schraubset gegeben, bei welchem darauf abgestellt ist, dass das Schraubset aus einem Schraubzylinder und einer Befestigungshülse, in welcher der Schraubzylinder drehgesichert aufnehmbar ist, besteht. Bei den bekannten Schraubverbindungen zur Verbindung von zwei distanziert zueinander angeordneten Teilen, ist es bekannt, an einem der beiden Teile, insbesondere wenn dieses aus einem Kunststoffmaterial besteht, einen Schraubdom zu befestigen, ggf. einteilig mit diesem einen Teil auszuformen. Entsprechend besteht der Schraubdom, bei bevorzugter Ausgestaltung des einen Teils aus einem Kunststoffmaterial, gleichfalls aus einem Kunststoffmaterial, was bei mehrfacher Aufhebung und Wiederherstellung der Schraubverbindung ggf. zu einem Brechen des in dem Schraubdom vorhandenen Innengewindes führt. Der Schraubdom ist hiernach unbrauchbar. Eine sichere Verbindung der beiden Teile ist entsprechend nicht mehr möglich. Hier bietet sich als Lösung das vorgeschlagene Schraubset an. Die mit dem Schraubzylinder versehene Befestigungshülse wird hierzu in bevorzugter Ausgestaltung mit dem einen Teil klebeverbunden oder mit diesem verschweißt. Entsprechend bietet sich hier eine Ausgestaltung der Befestigungshülse aus einem Kunststoffmaterial an. Der hierin aufgenommene Schraubzylinder hingegen kann aus einem härteren Werkstoff als die Befestigungshülse bestehen. Bevorzugt findet hier ein Metallteil Verwendung. Zur Folge dieser Ausgestaltung ist das in dem Schraubzylinder vorgesehene Innengewinde langlebig ausgebildet, was eine Mehrfachnutzung der Schraubverbindung ermöglicht. Die Materialwahl der Befestigungshülse kann entsprechend den ggf. vorliegenden Randbedingungen vorgenommen werden.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, die aber lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt. Auf der Zeichnung zeigt:
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1 eine Draufsicht auf eine Anordnung von zwei distanziert zueinander und schraubverbundenen Teilen;
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2 den Schnitt gemäß der Linie II-II in 1;
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3 die Ansicht gemäß Pfeil III in 1;
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4 die Ansicht gemäß Pfeil IV in 1;
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5 die Schnittdarstellung gemäß 2 in perspektivischer Darstellung;
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6 eine explosionsperspektivische Darstellung der Anordnung.
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Dargestellt und beschrieben ist eine Anordnung von zwei distanziert zueinander schraubverbundenen Teilen 1 und 2. Diese Teile 1 und 2 sind in den Darstellungen als Flächenteile gezeigt, können jedoch auch nur einen flächigen Abschnitt darstellen.
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Die miteinander zu verschraubenden Teile 1 und 2 erstrecken sich bevorzugt zumindest im unmittelbaren Verschraubungsbereich in Parallelausrichtung zueinander.
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Die Distanzierung ist durch einen Distanzkörper 3 erreicht, welcher sich im Wesentlichen auf der dem Teil 1 zugewandten Oberfläche des Teiles 2 abstützt und auf dessen, dieser Abstützung abgewandten Stirnfläche das Teil 1 aufliegt. Die Erstreckungslänge des Distanzkörpers 3 quer zur Ausrichtung der Teile 1 und 2 entspricht bevorzugt dem vorgegebenen oder gewünschten Distanzmaß.
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Der Distanzkörper 3 besteht im Wesentlichen aus einer Befestigungshülse 4 und einem Schraubzylinder 5.
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Die Befestigungshülse 4 ist als im Grundriss kreisrunder Hohlzylinder gestaltet, mit einer axialen Länge die bevorzugt dem Distanzmaß der beiden Teile 1 und 2 zueinander entspricht.
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Die Befestigungshülse 4 ist bevorzugt als Kunststoffteil gefertigt, weiter bevorzugt als Hartkunststoff-Spritzteil.
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Weiter bevorzugt ist das Teil 2 ebenfalls als Kunststoffteil gefertigt.
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Der Schraubzylinder 5 ist in bevorzugter Ausgestaltung ein Metallteil, aufweisend ein bevorzugt über die gesamte axiale Länge ausgebildetes Innengewinde. Die axiale Länge des Schraubzylinders 5 entspricht maximal der axialen Länge der Befestigungshülse 4, kann darüber hinaus aber auch längenmäßig kürzer gewählt sein, so bspw. dem 0,5 bis 0,8-fachen der Länge der Befestigungshülse 4 entsprechend.
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Die Befestigungshülse 4 ist mit dem, bevorzugt aus dem selben Kunststoffmaterial gefertigten Teil 2 verbunden, so insbesondere klebeverbunden. Entsprechend ist eine drehfeste Anordnung der Befestigungshülse 4 erreicht.
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Der in der Befestigungshülse 4 aufgenommene Schraubzylinder 5, dessen Außendurchmesser bevorzugt dem Innendurchmesser der Befestigungshülse 4 im Wesentlichen entspricht, stützt sich mit einer Stirnfläche auf der Oberseite des Teiles 2 ab.
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Im Bereich dieses, dem Teil 2 zugewandten Endes ist der Schraubzylinder 5 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit zwei über den Umfang distanziert zueinander angeordneten, radial nach außen vorstehenden Sperrausformungen 6 versehen. Bevorzugt liegen diese Sperrausformungen 6 in diametraler Gegenüberlage.
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Die Sperrausformungen 6 greifen in entsprechend positionierte Sperrausnehmungen 7 im Mantel der Befestigungshülse 4 ein. Diese Sperrausnehmungen 7 sind fensterartig aus dem Mantel der Befestigungshülse 4 geschnitten, wobei drei Seiten , nämlich in Umfangsrichtung beide Flanken sowie in Richtung auf das andere Teil 1 weisend die Stirnfläche, durch die Befestigungshülse 4 gebildet sind, während die vierte Flanke der Sperrausnehmung 7 bevorzugt durch die Oberfläche des Teiles 2 gebildet ist.
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Das radiale Überstandsmaß der Sperrausformungen 6 über den Außendurchmesser des Schraubzylinders 5 entspricht in bevorzugter Ausgestaltung der Materialstärke des Mantels der Befestigungshülse 4.
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Durch den Eingriff der Sperrausformungen 6 des Schraubzylinders 5 in die Sperrausnehmungen 7 der Befestigungshülse 4 ist der Schraubzylinder 5 in der Befestigungshülse 4 drehsicher gehaltert, darüber hinaus auch auszuggesichert. Entsprechend ist keine oder nur eine vernachlässigbare Verlagerung des Schraubzylinders 5 in der Befestigungshülse 4 in Umfangsrichtung wie auch in Axialrichtung möglich.
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Das an dem Teil 2 zu befestigende Teil 1 weist eine Bohrung 8 auf. Durch diese ist eine Schraube 9 einführbar, welche zur Befestigung des Teiles 1 an dem Teil 2 in das Innengewinde des Schraubzylinders 5 eingreift.
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Das Gewinde des Schraubzylinders 5 ist angepasst an das Gewinde der Schraube 9, kann entsprechend ein metrisches oder zölliges Standardgewinde sein. Auch jede weitere Gewindeform ist diesbezüglich möglich.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Teil
- 2
- Teil
- 3
- Distanzkörper
- 4
- Befestigungshülse
- 5
- Schraubzylinder
- 6
- Sperrausformung
- 7
- Sperrausnehmung
- 8
- Bohrung
- 9
- Schraube