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Die Erfindung betrifft eine Windabweiseeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Cabriolet-Fahrzeug, sowie ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Windabweiseeinrichtung.
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Windabweiseeinrichtungen sind bspw. bei Kraftfahrzeugen bekannt, um nach Öffnen eines faltbaren Fahrzeugdachs oder nach Öffnen eines Schiebedachs die das Kraftfahrzeug umströmende Luft, von einem Fahrzeuginsassen wegzuleiten oder zu entschleunigen.
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Aus
DE 10 2009 009 465 A1 ist eine Windabweiseeinrichtung bekannt, bei der ein Abweisemittel an einem Windabweisebügel angeordnet ist, der bezüglich des Windabweisemittels in Richtung Fahrzeugheck drehbar gelagert festgelegt ist. Beim Schließen des Fahrzeugdachs gleitet das Fahrzeugdach an den Windabweisebügel entlang und drückt diesen hierdurch nach unten, wodurch das Abweisemittel von einer Windabweisepositionin eine Parkposition überführt wird. Aufgrund der Kinematik, für die ein ausreichender Gleitweg parallel zur Fahrtrichtung vorgehalten werden muss, ist die aus
DE 10 2009 009 465 A1 bekannte Windabweiseeinrichtung für Kraftfahrzeuge mit Schiebedach geeignet, bei denen die Windabweisebügel parallel und seitlich zur Schiebedachöffnung verlaufend angeordnet werden können.
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Eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung ist, eine Windabweiseeinrichtung vorzuschlagen, die kompakt gebaut und die insbesondere für ein Cabriolet-Fahrzeug Verwendung finden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Windabweiseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Cabriolet-Fahrzeug, mit mindestens einem Rahmenmittel, das quer zur Fahrtrichtung erstreckt anordenbar oder angeordnet ist und an dessen der der Fahrzeugfront zugewandten Seite eine Fahrzeugscheibe, insbesondere flächenhaft anliegend, anordenbar oder angeordnet ist, mit mindestens einem plattenförmigen Abweisemittel, das mit einer der Fahrzeugfront zugewandeten Längsseite um eine Drehachse drehbar am Rahmenmittel festlegbar oder festgelegt ist, das in einer geschlossenen Stellung eines Fahrzeugdachs durch das Fahrzeugdach in einer Parkposition festlegbar oder festgelegt ist und das in einer geöffneten oder teilgeöffneten Stellung des Fahrzeugdachs in eine Windabweiseposition überführbar ist, und mit mindestens einer Federeinheit, die bezüglich der mindestens einen Drehachse heckseitig angeordnet ist und die das Abweisemittel in die Windabweiseposition vorspannt.
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Das Rahmenmittel kann bspw. eine auf Höhe der A-Säule gebildeten Überrollbügel des Kraftfahrzeugs umfassen. Darüber hinaus ist es denkbar, dass das Rahmenmittel zumindest nahezu ausschließlich durch die Fahrzeugscheibe gehalten ist.
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Dadurch, dass die Drehachse des plattenförmigen Abweisemittels an einer der Fahrzeugfront zugewandten Längsseite angeordnet ist und dadurch, dass die mindestens eine Federeinheit bzgl. der Drehachse fahrzeugheckseitig angeordnet ist, umfasst die Windabweiseeinrichtung eine platzsparende Kinematik zum Überführen des Abweisemittels von der Windabweiseposition in die Parkposition. Hierdurch ist es ermöglicht, die Windabweiseeinrichtung insbesondere für Cabriolet-Kraftfahrzeuge zu verwenden.
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Dadurch, dass die Windabweiseeinrichtung eine Federeinheit umfasst, die das Abweisemittel in die Windabweiseposition vorspannt, wird das Abweisemittel automatisch in die Windabweiseposition überführt, sobald das Fahrzeugdach in einer geöffneten oder teilgeöffneten Stellung befindlich ist. Hierdurch kann auf eine Aktuatoreinrichtung verzichtet werden, durch die das Abweisemittel von der Parkposition in die Windabweiseposition und zurück überführt werden muss.
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Das Rahmenmittel kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein und, bzgl. der Fahrtrichtung, vor oder hinter dem Abweisemittel angeordnet sein. Darüber hinaus ist es denkbar, dass das Abweisemittel an einer Oberfläche des Rahmenmittels und im Wesentlichen parallel zum Rahmenmittel verlaufend angeordnet ist.
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Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn das Rahmenmittel auf einer dem Fahrzeugboden abgewandten Oberfläche einen ersten Oberflächenabschnitt, der durch das Fahrzeugdach in der geschlossenen Stellung zumindest nahezu bündig fortgesetzt wird und den das Abweisemittel in der Windabweiseposition zumindest teilweise quer zur Fahrtrichtung überragt, und/oder wenn das Rahmenmittel einen bezüglich des ersten Oberflächenabschnitts stufenartig zurückspringenden zweiten Oberflächenabschnitt umfasst, an dem das Abweisemittel drehbar anordenbar oder angeordnet ist.
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Dadurch, dass der erste Oberflächenabschnitt des Rahmenmittels und das Fahrzeugdach in der geschlossenen Stellung bündig sind ist der aerodynamische Widerstand des Kraftfahrzeugs reduzierbar.
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Wenn das Abweisemittel an dem stufenartig zurückspringenden zweiten Oberflächenabschnitt angeordnet ist, verdeckt der erste Oberflächenabschnitt die Drehachse bzgl. der Fahrtrichtung, wodurch ein Entstehen von Wirbeln oder Störungen der Fahrzeugströmung reduzierbar ist.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Fahrzeugdach und der erste Oberflächenabschnitt des Rahmenmittels in der geschlossenen Stellung des Fahrzeugdachs bzgl. – quer zur Fahrtrichtung betrachtet – einen Versatz bilden und das Fahrzeugdach den ersten Oberflächenabschnitt überragt oder hinter diesem bzgl. entgegen der Fahrtrichtung zurückspringt. Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn der zweite Oberflächenabschnitt bezüglich des ersten Oberflächenabschnitt einen Versatz umfasst, der die Summe aus Dicke des Abweisemittels und Dicke des Fahrzeugdachs aufweist und/oder wenn der zweite Oberflächenabschnitt eine Erstreckung entgegen der Fahrtrichtung umfasst, der zumindest die Breite des Abweisemittels aufweist. Hierdurch ist insbesondere eine kompakte Gestaltung der Windabweiseeinrichtung ermöglicht.
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Die kompakte Ausgestaltung der Windabweiseeinrichtung lässt sich weiter verbessern, wenn das Abweisemittel in der Parkposition mit einer der Fahrrichtung abgewandten Oberfläche flächenhaft am zweiten Oberflächenabschnitt des Rahmenmittels anliegend und/oder wenn das Abweisemittel mit einer der Fahrrichtung zugewandten Oberfläche flächenhaft am Fahrzeugdach anliegend anordenbar oder angeordnet ist.
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Bei einer Ausführungsform der Windabweiseeinrichtung ist vorgesehen, dass das Abweisemittel mindestens einen Luftleitabschnitt umfasst, mit dem umstrittene Luft schräg oder quer zur Fahrtrichtung und vom Kraftfahrzeug weg umlenkbar ist. Hierdurch ist es ermöglicht, die das Kraftfahrzeug umgebende Strömung in Richtung weg von einem Fahrzeuginnenraum, insbesondere von einem Fahrzeugfahrer zu lenken, wodurch das Fahrgefühl des Kraftfahrzeugfahrers, insbesondere in einem Cabriolet-Kraftfahrzeug, verbessert ist.
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Darüber hinaus ist bei einer Ausführungsform der Windabweiseeinrichtung mindestens ein Abrissmittel vorgesehen, das an einer der Fahrtrichtung abgewandten Lenkseite des Abweisemittels anordenbar oder angeordnet ist. Durch das Abrissmittel lässt sich die am Abweisemittel entlang strömende Luftströmung aufbrechen und in eine Vielzahl von kleinen Ablösewirbeln aufteilen. Hierdurch wird die Luftströmung abgebremst und das Feingefühl des Kraftfahrzeugfahrers verbessert.
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Ferner ist es denkbar, dass das Abweisemittel ein einziges biegesteifes Bauteil umfasst. Das Abweisemittel lässt sich jedoch bzgl. der Kontur und des Designs des Kraftfahrzeugs anpassen, wenn das Abweisemittel mindestens zwei plattenförmige, insbesondere biegesteife, Abweiseabschnitte umfasst, die relativ zueinander die Parkposition oder Windabweiseposition Positionen überführbar sind und/oder wenn die Federeinheit mindesten zwei Federelemente, insbesondere eine zur Anzahl der Abweiseabschnitte korrespondierende Anzahl an Federelementen, umfasst, die jeweils mindestens einem Abweiseabschnitt zuordenbar sind.
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Dadurch, dass das Abweisemittel mindestens zwei plattenförmige, insbesondere biegesteife Abweiseabschnitte umfasst, können die jeweiligen Abweiseabschnitte der jeweiligen Fahrzeugkontur angepasst werden. Dadurch, dass die plattenförmigen biegensteifen Abweiseabschnitte relativ zueinander bewegbar sind, ist eine Fahrer-/Beifahrer spezifische Ablenkung der umströmenden Luft ermöglicht.
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In Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform der Windabweiseeinrichtung kann es vorgesehen sein, dass zwischen mindestens zwei Abweiseabschnitten ein flexibel biegbarer und/oder elastisch verformbarer Fugenabschnitt anordenbar ist und/oder dass jeder Abweiseabschnitt durch mindestens ein Abweiseelement gebildet ist und zwischen zwei zueinander benachbarten Abweiseelementen ein Spalt anordenbar oder angeordnet ist.
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Wenn zwischen zwei Abweiseabschnitten ein flexibel biegbarer und/oder elastischer verformbarer Fugenabschnitt anordenbar ist, ist das Abweisemittel quer zur Fahrtrichtung betrachtet mit einer durchgehenden Oberfläche ausgestattet. Wenn zwischen zwei zueinander benachbarten Abweiseabschnitten ein Spalt vorgesehen ist, kann die das Kraftfahrzeug umströmende Luft vom Kopf des Fahrers oder Beifahrers weggelenkt werden. Eine Umlenkung der Luft über die gesamte Fahrzeugbreite ist hierdurch nicht notwendig.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Abweisemittel eine beliebige Formgebung umfasst. Es erweist sich jedoch als vorteilhaft und optisch ansprechend, wenn das Abweisemittel eine Kontur der Fahrzeugscheibe oder des Rahmenmittels fortsetzt.
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Schließlich wird die Aufgabe gelöst durch ein Kraftfahrzeug, insbesondere Cabriolet-Fahrzeug, mit mindestens einer Fahrzeugscheiben mindestens einem Fahrzeugdach, das von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete oder teilgeöffnete Stellung überführbar ist, und mit mindestens einer Windabweiseinrichtung, die mindestens ein Rahmenmittel, welches quer zur Fahrtrichtung erstreckt anordenbar oder angeordnet ist und an dessen der der Fahrzeugfront zugewandten Seite eine Fahrzeugscheibe, insbesondere flächenhaft anliegend, anordenbar oder angeordnet ist, die mindestens ein plattenförmiges Abweisemittel, das mit einer der Fahrzeugfront zugewandten Längsseite um eine Drehachse drehbar am Rahmenmittel festlegbar oder festgelegt ist, das in einer geschlossenen Stellung eines Fahrzeugdachs durch das Fahrzeugdach in einer Parkposition festlegbar oder festgelegt ist und das in einer geöffneten oder teilgeöffneten Stellung des Fahrzeugdachs in eine Windabweisestellung überführbar ist, und die mindestens eine Federeinheit, welche bezüglich der mindestens einen Drehachse heckseitig angeordnet ist und welches das Abweisemittel in die Windabweiseposition vorspannt, aufweist.
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Die Windabweiseeinrichtung und das Kraftfahrzeug mit einer derartigen Windabweiseeinrichtung erweisen sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft:
Dadurch, dass das Abweisemittel mit einer der Fahrzeugfront zugewandten Längsseite um eine Drehachse drehbar am Rahmenmittel festlegbar ist und dadurch, dass die Federeinheit bzgl. der Drehachse heckseitig angeordnet ist, lässt sich die Windabweiseeinrichtung mit einer platzsparenden Kinematik ausbilden. Hierdurch ist die Windabweiseeinrichtung auch an einem Rahmenmittel eines Cabriolet-Fahrzeugs anordenbar.
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Dadurch, dass das Abweisemittel mindestens zwei Abweiseabschnitte, insbesondere zwei Abweiseelemente umfasst, ist die Windabweiseeinrichtung an eine beliebige Fahrzeugkontur anpassbar und insbesondere an unterschiedliche Betriebszustände, bspw. Fahrzeuggeschwindigkeit oder Anzahl der Fahrzeuginsassen einstellbar.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten sowie Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Schutzansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugte Ausführungsform der Windabweiseeinrichtung.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische geschnittene Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der Windabweiseeinrichtung mit einem Abweisemittel in einer Parkposition;
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2 eine schematische geschnittene Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der Windabweiseeinrichtung gemäß 1 in der Windabweisestellung.
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1 zeigt eine geschnittene schematische Seitenansicht einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehenen Windabweiseeinrichtung für ein Kraftfahrzeug insbesondere ein Cabriolet-Fahrzeug. Die Windabweiseeinrichtung 2 umfasst ein Rahmenmittel 4, das quer zu einer Fahrtrichtung 6 erstreckt angeordnet ist. Auf der der Fahrzeugfront zugewandten Seite des Rahmenmittels 4 liegt eine Fahrzeugscheibe 8 flächenhaft am Rahmenmittel 4 an. An dem Rahmenmittel 4 ist ein plattenförmiges Abweisemittel 10 anordenbar, das bei der Anordnung gemäß 1 in einer Parkposition und bei der Anordnung gemäß 2 in einer Windabweiseposition anordenbar ist. Hierzu ist das Abweisemittel 10 mit einer der Fahrzeugfront zugewandten Längsseite um eine Drehachse 12 drehbar am Rahmenmittel 4 festgelegt.
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Um das Abweisemittel 10 automatisch von einer Parkposition in eine Windabweiseposition zu überführen, umfasst die Windabweiseeinrichtung 2 eine Federeinheit 14, die bzgl. der Drehachse 12 heckseitig angeordnet ist und die das Abweisemittel 10 in die Windabweiseposition vorspannt.
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1 zeigt die Windabweiseeinrichtung 2 in der Parkposition. In dieser wird das Abweisemittel 10 durch ein Fahrzeugdach 16 in der Parkposition festgelegt. Hierbei liegt das Fahrzeugdach 16 flächenhaft am plattenförmigen Abweisemittel 10 an. Das Abweisemittel 10 liegt solchenfalls ebenfalls flächenhaft an einem zweiten Oberflächenabschnitt 18 des Rahmenmittels 4 an. Darüber hinaus das Rahmenmittel 4 einen ersten Oberflächenabschnitt 20, bzgl. dessen der zweite Oberflächenabschnitt 18 stufenartig zurückspringt. Der Versatz 22 zwischen des ersten Oberflächenabschnitt 20 und zweiten Oberflächenabschnitt 18 umfasst hierbei die Summe aus der Dicke des Abweisemittels 10 und Dicke des Fahrzeugdachs 16. Hierdurch bilden der erste Oberflächenabschnitt 20 und Fahrzeugdach 16 in der Parkposition eine bündige Anordnung.
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2 zeigt die Windabweiseeinrichtung 2 bei der das Abweisemittel 10 in der Windabweiseposition angeordnet ist. Diese wird automatisch aufgrund der auf das Abweisemittel 10 wirkenden Federeinheit 14 erreicht, sobald das Fahrzeugdach in einer geöffneten oder teilgeöffneten Stellung, also wenn das Fahrzeugdach berührungsfrei zum Abweisemittel angeordnet ist, eingenommen ist. Um die Windabweiseeinrichtung 2 kompakt auszubilden, umfasst der zweite Oberflächenabschnitt 18 entgegen der Fahrtrichtung 6 eine Erstreckung, die die Breite des Abweisemittels 10 umfasst.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen, sowie in den Zeichnungen gezeigten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung und ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Windabweiseeinrichtung
- 4
- Rahmenmittel
- 6
- Fahrtrichtung
- 8
- Fahrzeugscheibe
- 10
- Abweisemittel
- 12
- Drehachse
- 14
- Federeinheit
- 16
- Fahrzeugdach
- 18
- zweiter Oberflächenabschnitt
- 20
- erster Oberflächenabschnitt
- 22
- Versatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009009465 A1 [0003, 0003]