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Die Erfindung betrifft eine Wasser-Zapfvorrichtung für eine Abgabe einer zu bezahlenden Menge von Wasser, aufweisend eine die Menge des abzugebenden Wassers vorgebende Bezahlvorrichtung und einen die abgegebene Menge kontrollierenden Durchflussmengenzähler.
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Frischwasser-Zapfvorrichtungen für das Befüllen von Tanks in bspw. Wohnmobilen, Caravans, Booten oder dergleichen sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt und bewährt. Zum einen sind solche Frischwasser-Zapfvorrichtungen von der Erfindung betroffen, die isoliert, für sich, an einem Kai eines Yachthafens, an einer Zufahrtsstraße eines Campingplatzes, an einem Caravan- oder Wohnmobilstellplatz oder dergleichen aufgestellt sind und die einer Frischwasserversorgung von Wohnmobilen, Caravans, Booten oder dergleichen insbesondere aus einem Trinkwasser-Leitungsnetz dienen. Zum anderen wird Wasser regelmäßig auch auf Veranstaltungen benötigt, bspw. von den Schaustellern auf einem Volksfest, bei denen aufgrund fehlender Anschlussmöglichkeiten an ein Trinkwasser-Leitungsnetz Wasser in großen Vorratstanks mit den in Rede stehenden Zapfvorrichtungen zur Verfügung gestellt wird.
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Eine bekannte Zapfvorrichtung weist ein Edelstahl-Gehäuse in Säulenform auf, überdeckt von einem Pultdach, auf einer etwa quadratischen Bodenfläche von ca. 26 × 28 mm2 bei einer Höhe von ca. 1,3 m. Frontseitig dieser Frischwasser-Zapfsäule sind Bedienelemente und Anzeigeelemente sowie ein Wasseranschluss für bekannte Schlauch-Stecksysteme angeordnet.
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Wie auch weitere bekannte Zapfvorrichtungen weist diese Säule als Bezahlvorrichtung einen Münzzähler auf, gegebenenfalls auch einen Wertmarkenzähler und/oder einen Kartenleser, und wird durch die Vorgabe eines Geldbetrages bzw. einer Wertmarke eine bestimmte Wassermenge erworben, die dann kontrolliert von einem Durchflussmengenzähler auch abgegeben wird.
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Ein Betreiber derartiger Zapfvorrichtungen kann weitgehend sicherstellen, dass das abgegebene Frischwasser keimfrei und insbesondere frei von Legionellen ist, wenn beispielsweise ein Anschluss der Zapfvorrichtung an die Frischwasserleitung eines örtlichen Versorgungsunternehmens möglich ist. Ein Problem stellen jedoch grundsätzlich Wassertanks dar, deren hygienischer Zustand gerade bei Wohnmobilen, Caravans, Booten oder dergleichen nur allzu oft nicht befriedigend ist. Insbesondere kann der Wasservorrat in Tanks, auch abhängig von der Witterung, sehr schnell zum Beispiel durch einen Legionellenbefall ungenießbar werden.
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Vor diesem Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe, eine Wasser-Zapfvorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, durch die zum einen weitgehend sichergestellt wird, dass auch das in einen Tank auf einem Boot, in einem Caravan, in einem Wohnmobil oder dergleichen eingespeiste Wasser von ausreichender hygienischer Qualität verbleibt und bedenkenlos, auch später noch, dem Tank für einen menschlichen Verzehr entnommen werden kann bzw. dass dies auch für das einem Vorratstank entnommene Wasser gilt.
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Gelöst wird diese technische Problematik bei einer Wasser-Zapfvorrichtung für eine Abgabe einer zu bezahlenden Menge von Wasser, aufweisend eine die Menge des abzugebenden Wassers vorgebende Bezahlvorrichtung und einen die abgegebene Menge kontrollierenden Durchflussmengenzähler, gemäß des Anspruchs 1 durch die Merkmale, dass eine Regelungs- und Pumpvorrichtung für das Beimischen eines Desinfektions- und Entkeimungsmittels aus einem Behälter prozentual zu der abgegebenen Wassermenge vorgesehen ist.
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Die Zapfvorrichtung nach der Erfindung weist vielfältige Vorteile auf. Dem, üblicherweise, hygienisch einwandfreiem Frischwasser, dass von einer Frischwasser-Zapfvorrichtung abgegeben wird, wird ein Desinfektions- und Entkeimungsmittel zugegeben, so dass ein keim- und insbesondere legionellenfreies Trinkwasser in Wassertanks aller Art, insbesondere in Wohnmobilen, in Caravans, auf Booten oder dergleichen zur Verfügung gestellt wird. Ebenso wird durch die Zapfvorrichtung nach der Erfindung sichergestellt, dass das alternativ bspw. einem Vorratstank entnommene Wasser hygienisch einwandfrei und für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Dies selbstverständlich auf Grundlage der gesetzlichen Vorgaben wie beispielsweise der deutschen Trinkwasserverordnung.
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Entsprechend darf der von der Wasser-Zapfvorrichtung abgegebenen Wassermenge auch nur ein bestimmter Anteil an einem Desinfektions- und Entkeimungsmittel zugesetzt werden, abhängig von dessen Wirksamkeit. Typischerweise beträgt dieser Prozentsatz etwa zwischen 0,1% bis 0,3%.
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Das zur Verfügung stellen des Desinfektions- und Entkeimungsmittels in einem Wechselbehälter, vorzugsweise in einem Kanister einer typischen Gebindegröße von 20 Litern, erlaubt einen raschen und einfachen Wechsel, wenn der Vorrat des Desinfektions- und Entkeimungsmittels erschöpft ist. Das aufwendige Befüllen eines Tanks kann dann entfallen. Auch bedarf es keiner langen Leitungen, bspw. von einer Tankanlage mit entsprechender Pumpenleistung, da in weiterer Ausgestaltung vorgesehen ist, dass in unmittelbarer Nachbarschaft eines Gehäuses einer Zapfvorrichtung ein separates Gehäuse für den Behälter und die Regelungs- und Pumpvorrichtung zugeordnet ist. Diese bauliche Maßnahme hat den Vorteil, dass vorhandene Zapfvorrichtungen auch nachgerüstet werden können. Es bedarf lediglich einer Verbindung für die Stromversorgung, die elektronische Steuerung sowie einer Leitung, bei den lediglich geringen Mengen vorzugsweise ein Schlauch, um das Desinfektions- und Entkeimungsmittel aus dem Behälter und von dem separaten Gehäuse hin zu der Zapfvorrichtung zu pumpen.
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Hierzu wird regelmäßig zwischen einem Gehäuse der Zapfvorrichtung und dem Gehäuse für den Behälter und der Regelungs- und Pumpvorrichtung ein Verbindungsrohr vorgesehen sein, in dem die elektrischen Leitungen und der Schlauch gegenüber der Umgebung geschützt verlegt werden.
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Ein solches Verbindungsrohr kann örtlich weitgehend frei wählbar zwischen den beiden Gehäusen angeordnet sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, das Verbindungsrohr in einem Sockel oder in einem Fundament anzuordnen, insbesondere dann, wenn ein Gehäuse der Zapfvorrichtung und das Gehäuse für den Behälter und die Regelungs- und Pumpvorrichtung auf einem gemeinsamen Sockel oder Fundament angeordnet sind, beispielsweise bei gleichzeitiger Erstellung.
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Alternativ kann ein solcher Behälter mit der Regelungs- und Pumpvorrichtung auch in dem Gehäuse der Zapfvorrichtung selbst integriert sein.
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In konstruktiver Ausgestaltung der Zapfvorrichtung nach der Erfindung ist weiter vorgesehen, dass eine Mengenmessvorrichtung für die in dem Behälter vorhandene Menge des Desinfektions- und Entkeimungsmittels vorhanden ist. Diese dient einer Überwachung des Füllstandes und meldet diesen gegebenenfalls an eine Zentrale weiter, so dass immer sichergestellt werden kann, dass ein ausreichend voller Behälter eines Desinfektions- und Entkeimungsmittels vorhanden ist.
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Des weiteren ist es zweckmäßig, wenn vorgesehen ist, dass der maximal zuzugebende Prozentsatz des Desinfektions- und Entkeimungsmittels einstellbar ist. So kann einer unterschiedlichen Wirkung verschiedener Desinfektions- und Entkeimungsmitteln Rechnung getragen werden.
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Die Einstellmöglichkeiten sind vielfältig. So kann eine Kolbenpumpe mit definiertem Hub beispielsweise eine exakt dosierte Menge des Desinfektions- und Entkeimungsmittels abgeben. Da jedoch auch durchaus größere Mengen von einigen 100 Litern beispielsweise bei Booten abgegeben werden können, ist zweckmäßigerweise ein Durchflussmengenzähler vorzusehen, der als Geber für eine Regelungsvorrichtung dient, die entsprechend der Vorgabe eine Pumpe regelt.
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Die Einstellbarkeit bietet weiter den Vorteil, dass auch ein Nutzer einer Frischwasser-Zapfvorrichtung eine solche Einstellung vornehmen kann, wenn außen zugängliche Bedienelemente für das Einstellen des Prozentsatzes vorgesehen werden. Dabei ist insbesondere daran gedacht, dass zwischen einem Prozentsatz von 0% und dem, noch innerhalb der gesetzlichen Vorgaben zulässigen und voreingestellten Maximalwert, die Einstellung von außen möglicht ist. Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass viele Menschen in der heutigen Zeit derartige Zusätze trotz eines dann verbleibenden Risikos ablehnen.
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Dies gilt auch dann, wenn die Zapfvorrichtung, die Regelungs- und Pumpvorrichtung und der Behälter mit einem Wassertank eine Einheit bilden, bspw. für eine Wasserversorgung auf einer Veranstaltung, die ohne eine Frischwasserversorgung aus einem Leitungsnetz stattfindet. Zweckmäßigerweise wird eine solche Einheit mobil ausgebildet werden, vorzugsweise als verlastbarer Container.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in der lediglich ein Ausführungsbeispiel in einer Frontansicht schematisch und nicht maßstabsgerecht dargestellt ist.
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Die teilweise geschnittene Frontansicht der 1 zeigt links eine typische Frischwasser-Zapfvorrichtung 1 in Säulenform, wie sie stationär insbesondere für das Befüllen von Tanks in bspw. Wohnmobilen, Caravans, Booten oder dergleichen Verwendung findet. Robust und wetterbeständig mit einem Edelstahlgehäuse 2 und mit einem Pultdach 3 ausgebildet weist die Zapfsäule 1 frontseitig ein Anzeige- und Bedienfeld 4 auf, das insbesondere über einen Münzzähler und/oder eine Kartenlesevorrichtung verfügt.
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Mit einem Bezahlvorgang wird sodann eine Frischwassermenge käuflich erworben. Für die Wasserabgabe ist beispielsweise an einen Anschluss 5 mittels bekannter Stecksysteme ein Schlauch anzuschließen, der dann hin zu einem zu befüllenden Tank führt. Die Wasserabgabe wird hiernach durch das Betätigen eines Startknopfes 6 ausgelöst.
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Ist die Wasserabgabe erfolgt, wird noch abtropfendes, gegebenenfalls auch überlaufendes Wasser von einem Trichter 7 aufgefangen und wird über dessen Abfluss entsorgt.
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In 1 ist strichpunktiert angedeutet, dass die Zapfvorrichtung 1 auf einem Sockel oder Fundament 8 aufgestellt sein kann. Auf dem gleichen Sockel oder Fundament 8 ist hier beispielhaft eine zweite Säule mit einem Gehäuse 10 aus vorzugsweise einem Edelstahl angeordnet, das die Formensprache der Zapfvorrichtung 1 aufgreift.
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Selbstverständlich können die Zapfvorrichtung 1 und das Gehäuse 10 auch ohne gemeinsamen Sockel oder gemeinsames Fundament 8 aufgestellt werden.
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Das Gehäuse 10 dient der Aufnahme eines Behälters 11, vorzugsweise eines Kanisters, mit einem Desinfektions- und Entkeimungsmittel.
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Dieses Desinfektions- und Entkeimungsmittel wird bei der Abgabe des Frischwassers diesem zugesetzt. Dies in einer Menge, die hinsichtlich gesetzlicher Vorgaben erlaubt ist.
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Hierzu bedarf es einer Kommunikation zwischen der Steuer- und Regelungselektronik der Zapfvorrichtung 1 und einer in 1 angedeuteten, vorzugsweise in einem Gehäuse aus Edelstahl nochmals gekapselten Regelungs- und Pumpvorrichtung 12 in dem Gehäuse 10. Die für die Kommunikation nötigen elektrischen Leitungen und die Leitungen für eine Stromversorgung sind innerhalb eines Verbindungsrohres 13, hier beispielhaft in dem Sockel oder Fundament 8 angeordnet, zwischen der Zapfvorrichtung 1 und dem Gehäuse 10 verlegt.
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Hat die Regelungs- und Pumpvorrichtung 12 in dem Gehäuse 10 die Information erhalten, wie viel Frischwasser angefordert wurde, wird die Menge des zuzusetzenden Desinfektions- und Entkeimungsmittels berechnet, typischerweise in einer Menge von 0,1% bis 0,3% der angeforderten Frischwassermenge.
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Da ein solche Prozentsatz bei der Verwendung verschiedener Desinfektions- und Entkeimungsmittel durchaus variieren kann, ist der maximal zuzugegebene, noch zulässige Prozentsatz des Desinfektions- und Entkeimungsmittel von dem Betreiber der Regelungs- und Pumpvorrichtung vorzugeben.
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Zwischen den Werten 0% und dem maximal vorgegebenen Prozentsatz kann ein Nutzer über ein Bedien- und Anzeigefeld 14 den Prozentsatz von außen nochmals einstellen.
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Entsprechend diesen Vorgaben wird die Regelungs- und Pumpvorrichtung 12 mittels einer Pumpe über eine Leitung 15, insbesondere eine einfache Schlauchleitung, das Desinfektions- und Entkeimungsmittel prozentual zu der abgegebenen Wassermenge dem Behälter 11 entnehmen und durch die in dem Verbindungsrohr 13 weiter verlegte Leitung zu der Frischwasser-Zapfvorrichtung 1 pumpen, wo es dem entnommenen Frischwasser zugemischt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zapfvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Pultdach
- 4
- Anzeige- und Bedienfeld
- 5
- Anschluß
- 6
- Startknopf
- 7
- Trichter
- 8
- Sockel, Fundament
- 9
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- 10
- Gehäuse
- 11
- Behälter
- 12
- Regelungs- und Üumpvorrichtung
- 13
- Verbindungsrohr
- 14
- Bedien- und Anzeigenfeld
- 15
- Schlauch