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Die Neuerung betrifft einen Lochverschluss für eine Glasscheibe, die eine nicht mehr benötigte Durchgangsbohrung oder eine durchgehende lochförmige Beschädigung besitzt. Insbesondere ist dieser zum Verschließen der Bohrung in der Heckscheibe eines Pkw geeignet, das bei der Demontage des Heckscheibenwischers verbleibt.
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Stand der Technik
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Zum Verschließen von kleinen Löchern in flächigen Elementen, wie Topfböden aus Blech, sich kreuzende Risse in Glasscheiben usw. ist es seit langer Zeit bekannt, diese durch beidseitig angeordneter kleinere Scheiben zu verschließen. Die Scheiben sind etwas größer als das Loch, verdecken dieses von beiden Seiten und liegen innen und außen auf dem flächigen Element, bzw. der Glasscheibe auf. Mittig sind die Scheiben durch eine Schraube oder Niet fest verbunden, welche sich durch das Loch erstrecken. Für eine Abdichtung hinsichtlich Flüssigkeiten ist es üblich, zusätzlich Dichtungsscheiben unter diese Scheiben zu lagern.
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Aus ästhetischen oder strömungstechnischen Gründen werden gegenwärtig an Heckscheiben von Pkw angeordnete Heckscheibenwischer mit Antrieb von der Innenseite häufig demontiert. Das Loch in der Heckscheibe für die Antriebswelle wird anschließend verschlossen, um ein Eindringen von Wasser und Schmutz zu verhindern. Dafür wird ein Lochverschluss nach dem obigen Prinzip angeboten. Dieser besteht aus einer scheibenförmigen Kappe mit Gewindestift, einer Gummiunterlage, einer Gegenscheibe und eine Schraubenmutter. Die Kappe von ca. 32 mm Durchmesser und die Gummiunterlage liegt auf der Außenseite der Heckscheibe. Der Gewindestift liegt zentrisch im Loch/in der Bohrung und die Gegenscheibe auf der Innenseite. Die Scheiben werden durch das Anziehen der Schraubenmutter auf dem Gewindestift beidseitig auf die Heckscheibe gepresst. Dieser mehrteilige Lochverschluss ist aufwendig in der Herstellung und Anwendung. Die Befestigung ist unsicher. Bei zu geringer Spannung kann diese undicht werden oder verloren gehen. Bei zu hoher Spannung können die Scheiben, bzw. die Heckscheibe beschädigt werden. Außerdem ragt die Schraubenmutter über der Innenseite der Heckscheibe hinaus.
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Ein weiterer, bekannter Lochverschluss besteht aus einem Glasstopfen mit einem Kopf, größer als der Lochdurchmesser. Der Stopfen selbst wird hinsichtlich der Länge und dem Durchmesser genau auf die Dicke der Heckscheibe und dem Lochdurchmesser gefertigt. Die Befestigung des Glasstopfens erfolgt durch eine dünne Klebstoffschicht auf dem innenseitigen Rand des Kopfes, wobei der Kopf auf der Innenseite der Heckscheibe aufliegt. Das Ende des Stopfens soll dann mit der Außenseite der Heckscheibe abschließen. Die Anfertigung der Länge und des Durchmessers des Stopfens erfolgt individuell, mechanisch, was recht aufwendig ist. Weiterhin müssen die Toleranzen genau eingehalten werden, damit der Stopfen keinen Druck auf die Heckscheibe ausübt, bzw. zu lose sitzt.
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In der
DE 2314021 C wird eine Lochabdeckung beschrieben, die aus einer Blechscheibe und einem Plastering besteht. Der Plastering umfasst den Umfang der Blechscheibe und ragt in axialer Richtung beidseitig über die Blechscheibe hinaus. Weiterhin erstreckt sich die Unterseite als Steg schräg nach außen. Die Blechscheibe wird im Plastering gehalten und der Steg umfasst im montierten Zustand den Lochrand des Blechteiles. Diese Ausführung ermöglicht größere Toleranzen von Blechscheibe und Loch und ist auch wiederverwendbar. Eine Verwendung für das Verschließen von Bohrungen in Glasscheiben wäre ebenfalls möglich. Der Verschluss würde aber auffallend über die Ebene der Glasscheibe hinausragen und durch Dritte entfernbar sein. Diese Lösung kommt deshalb insbesondere für Heckscheiben nicht zur Anwendung.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Neuerung ist es deshalb, den Lochverschluss mit einfacheren Elementen zu gestalten, um den technischen Aufwand zu senken. Gleichzeitig sollen diese für unterschiedliche Dicken der Glasscheiben und Lochdurchmesser verwendbar sein, um die Einsatzbreite zu vergrößern. Weiterhin soll der Lochverschluss einbaufertig vorzufertigen sein und nicht oder nur geringfügig über die Glasscheibenfläche hinausragen.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass zwei kleinere Scheiben (2, 3) zentrisch durch einen elastischen Kleber (4) verbunden sind, wobei das Volumen des Klebers (4) annähernd dem des Loches in der Glasscheibe entspricht, so dass dieser gleichzeitig Verbindungselement und Dichtungselement ist.
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Diese Ausführung ist in der Herstellung sehr günstig, da nur zwei einfache Scheiben gefertigt werden müssen. Je nach dem Volumen des Loches wird eine entsprechende Menge des Klebers in dieses eingebracht und die beiden Scheiben dann aufgelegt und dabei durch den Kleber verbunden. Damit ist die Montage ebenfalls einfach durchzuführen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung gemäß Anspruch 2 besteht darin, dass eine Scheibe (2) im Durchmesser größer und die zweite Scheibe (3) geringfügig kleiner als der Lochdurchmesser ist. Beide Scheiben (2, 3) sind zentrisch durch einen elastischen Kleber (4) verbunden, der im Durchmesser annähernd dem des Loches in der Glasscheibe entspricht. Dessen Höhe entspricht dem der Dicke der Glasscheibe abzüglich der Dicke der kleinen Scheibe (3). Dieser so vorgefertigte Lochverschluss (1) ist auf der Innenseite der Heckscheibe mittels Kleber auf dem Rand der größeren Scheibe (2) in das Loch einzukleben.
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Der Lochverschluss ist somit bereits genau vorgefertigt und braucht nur noch eingeklebt zu werden. Weiterhin liegt die kleine Scheibe (3) im Loch und die Außenflächen der Glasscheibe und der kleine Scheibe (3) bilden eine Ebene. Dieser Lochverschluss ist nicht nur bei Glasscheiben in Verbindung mit Scheiben (2, 3) aus Glas zur Abdeckung einsetzbar, sondern auch bei anderen Materialkombinationen, insbesondere dort, wo eine relativ ebene Oberfläche erhalten bleiben soll.
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Nach einer bevorzugte Ausführung nach Anspruch 3 zu Vorfertigung des Lochverschlusses besitzt der Kleber (4) zwischen den beiden Scheiben (2, 3) einen Durchmesser, der kleiner als das Loch in der Glasscheibe ist. Die Höhe des Lochverschlusses (1) wird auf die vorhandenen Dicke der Glasscheibe durch Druck auf die Scheiben (2, 3) beim zusammenkleben angepasst. Durch die Höhe des Klebers beim Kleben erfolgt eine einfache Voranpassung an die Dicke der Glasscheibe. Eine spezielle Fertigung eines Verbindungselementes für die unterschiedlichen Glasscheibendicken kann somit entfallen.
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Eine bevorzugte Ausführungsvariante nach Anspruch 4 besteht darin, dass die kleinere Scheibe (3) eine abgeschrägte äußere Kante besitzt, die mit dem äußeren Lochrand der Glasscheibe eine umlaufende Nut bildet, die durch einen zusätzlichen Kleber ausfüllbar ist. Die Nut ermöglicht die Einbringung von zusätzlichem Klebstoff für eine sichere Abdichtung des Lochverschlusses nach dem Einkleben. Die Ebenheit der Außenseite der Glasscheibe bleibt dabei erhalten.
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Weitere bevorzugte Ausbildungen der Scheiben (2, 3) und des Klebers (4) sind in den Unteransprüchen 5 bis 8 aufgeführt.
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Beispiel
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Nachfolgend soll die Neuerung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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1 zeigt eine Vorderansicht des vorgefertigten Lochverschlusses 1 gemäß Anspruch 2,
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die 2 zeigt die Seitenansicht.
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Der Lochverschluss 1 besteht aus einer großen Scheibe 2 aus Sicherheitsglas mit einem Durchmesser von 32 mm und einer Dicke von 2 mm. Ein Randabschnitt ist für einen Anschlag, bzw. eine zentrische Ausrichtung der kleinen Scheibe 3 gerade ausgeführt. Die kleine Scheibe 3 hat einen Durchmesser von 25,5 mm und die gleiche Dicke. Diese hat zusätzlich eine abgeschrägte Randzone und ist im Farbton der Heckscheibe 1 getönt. Beide Scheiben 2, 3 sind durch einen zentrisch aufgebrachten Kleber 4 verbunden und bilden den Lochverschluss 1.
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Der Kleber 4 ist etwa tonnenförmig geformt, wobei der größte Durchmesser kleiner als der Lochdurchmesser ist. Die Form ergibt sich durch eine genaue Vorportionierung auf die Scheibe 2, das Auflegen der Scheibe 3 und ein Zusammendrücken bis auf die erforderliche Gesamthöhe von 8 mm. Als Kleber 4 wird ein handelsüblicher Siliconkleber verwendet.
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Eine nicht dargestellte Heckscheibe eines Pkw aus Sicherheitsglas mit einer Dicke von 6 mm besitzt eine zu verschließende Durchgangsbohrung für die Antriebswelle des Heckscheibenwischers. Diese hat einen Durchmesser von 26 mm. Die kleine Scheibe 3 passt deshalb mit einer geringen Toleranz in diese Durchgangsbohrung. Die Höhe des Klebers 1 von 4 mm und die Dicke der Scheibe 3 von 2 mm bewirkt, dass die Außenseite der Scheibe 3 mit der äußeren Oberfläche der Heckscheibe fluchtet, wenn die Scheibe 2 an der Innenseite der Heckscheibe anliegt. Somit ist der Lochverschluss kaum sichtbar.
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Zur Befestigung des erfindungsgemäßen Lochverschlusses 1 wird auf den verbleibenden freien Innenrand der Scheibe 2 eine dünne Schicht des Klebers 4 aufgetragen. Die Scheibe 3 wird dann mit dem Kleber 4 in die Durchgangsbohrung bis zum Anliegen der Klebstoffschicht eingeführt und verklebt. Als Kleber kann ein elastischer Glaskleber auf Siliconbasis verwendet werden, der nach kurzer Zeit aushärtet.
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Durch eine größere Portion des Klebers 4 können ohne weitere Änderungen dickere Glasscheiben verschlossen werden. Bei etwas größeren Löchern ist nur eine entsprechend größere Scheibe 3 erforderlich. Für eine besonders dichte Ausführung kann zusätzlich die durch die abgeschrägte Randzone der Scheibe 3 mit der Glasscheibe gebildeten Nut mit dem Kleber 4 aufgefüllt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lochverschluss
- 2
- große Scheibe
- 3
- kleine Scheibe
- 4
- Kleber
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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