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Die Erfindung betrifft eine mehrteilige, bedarfsweise konfektionierbare Gehäuseanordnung, insbesondere für ein elektrisches Kleinverteilersystem, bestehend aus zwei im Wesentlichen identischen, Ober- und Unterseite bildenden Gehäuseteilen, welche mit mindestens einem, bevorzugt mehreren Zwischenteilen formschlüssig verbindbar sind, wobei die Formschlussverbindung durch komplementäre Rastzungen und Rastausnehmungen gesichert ist, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 41 18 508 C1 ist ein Gehäuse für einen Installationsverteiler für elektrische Einbaugeräte vorbekannt. Grundplatte und Abdeckung dieses Gehäuses bestehen aus jeweils zwei zueinander identischen Kopfstücken und einem oder mehreren zu den Kopfstücken profilgleichen Zwischenstücken, die zusammensetzbar sind. Die Grundplatte des vorbekannten Installationsverteilers ist aus zwei zueinander identischen Kopfstücken und dem zu den Kopfstücken profilgleichen Zwischenstück zusammengesetzt. Auch die Abdeckung des Gehäuses ist auf diese Art aus einem identischen Kopfstück und zu den Kopfstücken profilgleichen Zwischenstücken aufgebaut. Gemäß
DE 41 18 508 C1 soll mit einfachen Mitteln und Maßnahmen ohne zusätzliche Kupplungsstücke an allen Gehäuseseiten eine formschlüssige Verbindung der Randteile zur Verbesserung der Lagesicherung der miteinander verbundenen Gehäuseteile erreicht werden. Diesbezüglich sind die Kopfstücke und Zwischenstücke boden- und frontseitig mit Vorsprüngen und Vertiefungen einander überlappender Randteile ausgeführt, wobei je ein Vorsprung von unten und eine Vertiefung von oben bis zur Mitte der Randteile auf halbe Wandstärke abgesetzt wird. Vorsprünge und Vertiefungen an den Randteilen der Zwischenstücke sind wechselseitig und drehsymmetrisch angeordnet. Zwischen den abgesetzten boden- und frontseitigen Randteilen ist mittig eine Lücke mit mindestens Wandstärkenbreite vorhanden. Die Randteile der Seitenwände der Kopf- und Zwischenstücke greifen mäanderförmig ineinander. Bei der Verbindung müssen die Teile in den vorerwähnten Lücken so zusammengeführt werden, dass die Mittellinien der zu fügenden Teile, auf der die Lücken liegen, eine Gerade bilden und die Teile zunächst in zwei unterschiedliche, im Winkel zueinander stehenden Ebenen gedreht sind. Dabei befinden sich die von unten auf halber Wandstärke abgesetzten Vorsprünge an den Randseiten oberhalb der von oben abgesetzten Vertiefungen. Im Anschluss werden die Kopf- und Zwischenstücke oder weitere Zwischenstücke in eine Ebene gedreht. Dabei treten die Vorsprünge in die Vertiefungen ein und überlappen sich wechselseitig. Gleichzeitig drehen sich die Randteile der Seitenwände mit ihren Haken-Nut-Profilen und Gegenprofilen mäanderartig ineinander.
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Zur Montage muss also eine konkrete Zuordnung mit Ineinandergreifen von Gehäuseteilen nebst anschließender Drehbewegung ausgeführt werden, was gerade bei Baustellen vor Ort die Montage erschwert und bei engen Platzverhältnissen diese sogar unmöglich macht.
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Bekannt ist weiterhin ein Unterputz-Installationsverteiler für elektrische Einbaugeräte nach
DE 32 03 437 A1 , bestehend aus einem quaderförmigen und an einer Breitseite offenen Korpus mit im Korpus angeordneten, zur Korpus-Längserstreckung quer verlaufenden Geräte-Tragschienen. Der Korpus ist aus zwei, jeweils zwei Seitenwände, eine Stirnwand und eine Rückwand aufweisenden Kopfstücken und einem oder mehreren, zueinander identischen, zu den Kopfstücken profilgleichen Zwischenstücken gebildet, wobei die Kopfstücke und die Zwischenstücke mittels an deren Seitenwänden angeformten, zu deren Längserstreckung quer verlaufenden, hinterschnittene Flanken aufweisende Nut- und Federverbindungen formschlüssig miteinander verbindbar sind.
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Die Kopfstücke nach
DE 32 03 437 A1 weisen ebenso wie die Zwischenstücke Rückwände mit einander falzartig überlappenden Randteilen auf. Die falzartig überlappenden Randteile sollen eine unbeabsichtigte Lageänderung der Korpusrückwände relativ zueinander sperren und zugleich im Bereich der Rückwände eine staubdichte Verbindung bewirken.
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Das Montageprinzip und die Ausführung eines Installationsverteilers nach
DE 32 03 437 A1 ist nicht auf Gehäuseanordnungen übertragbar, die rückwandfrei auszuführen sind und die z. B. der Abdeckung von Installationselementen auf einer Montageplatte oder von Installationselementen dienen, die sich auf einer Hutschienenanordnung befinden, wobei die Hutschienenanordnung auf einem selbständigen Tragteil bereits bauseitig angebracht ist.
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Aus dem Vorgenannten ist es Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte mehrteilige, bedarfsweise konfektionierbare Gehäuseanordnung, insbesondere für elektrische Kleinverteilersysteme anzugeben, die nur aus wenigen, einfach zu fertigenden und leicht zu handhabenden Gehäuseteilen besteht, wobei sicherzustellen ist, dass die Montage der einzelnen Gehäuseteile zur Bildung der an den jeweiligen Einzelfall angepassten Gehäuseanordnung unkompliziert und schnell vonstatten geht sowie weiterhin ausgeschlossen ist, dass Unbefugte die Gehäuseanordnung auftrennen können und somit womöglich Zugang zum Gehäuseinneren erlangen.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch die Merkmalskombination nach Anspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen umfassen.
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Es wird demnach von einer mehrteiligen, bedarfsweise konfektionierbaren Gehäuseanordnung ausgegangen, welche insbesondere für elektrische Kleinverteilersysteme im Nieder- und Mittelspannungsbereich geeignet ist.
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Die Gehäuseanordnung besteht aus zwei im Wesentlichen identischen, Ober- und Unterseite bildenden Gehäuseteilen, welche mit mindestens einem, bevorzugt mehreren Zwischenteilen formschlüssig verbindbar sind, wobei die Formschlussverbindung durch komplementäre Rastzungen und Rastausnehmungen gesichert ist.
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Über die Anzahl und das Maß der Zwischenteile kann die Ausdehnung des Gehäuses an den jeweiligen Einsatz- und Installationsfall leicht angepasst werden. Erfindungsgemäß ist es nicht mehr nötig, eine Vielzahl von vorkonfektionierten Gehäusen vorrätig zu halten. Vielmehr kann aus einer Menge von jeweils Ober- und Unterseite bildenden Gehäuseteilen sowie der entsprechenden Anzahl von Zwischenteilen die entsprechende Gehäuseanordnung durch einfaches Zueinanderführen und Herstellen einer Rastverbindung erhalten werden.
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Erfindungsgemäß sind die die Unter- und Oberseite bildenden Gehäuseteile als Kopf- und Fußstück mit Seitenwänden, geschlossener Vorderfront und geschlossener Unter- bzw. Oberseite, jedoch rückseitenwandfrei ausgeführt.
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Die im Montagezustand zu dem mindestens einen Zwischenstück weisenden Seitenwandkanten besitzen jeweils eine Nut- und eine, bevorzugt durchgehende, Federkante, welche an der Seitenwand angeformt integraler Bestandteil dieser ist. Eine Materialschwächung ist diesbezüglich nicht gegeben, da die Nut im Rahmen eines wanddicken Verstärkungsbereichs befindlich ist und auch die Federkante eine Federkantenbreite aufweist, die nicht geringer als die Wandstärke des entsprechenden Gehäuseteils ist.
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Im jeweiligen Nutgrund der Nutkante ist eine Rastausnehmung vorhanden. Weiterhin ist eine, sich von der Federkante erstreckende Rastzunge vorgesehen. In Ausgestaltung der Erfindung können selbstverständlich auch mehrere Rastzungen nebst zugehörigen Rastausnehmungen vorhanden sein Die Zwischenteile weisen eine U-Form mit Seitenwänden und Vorderwand auf, wobei die Seitenwände die U-Schenkel bilden und die Vorderwand den Verbindungsabschnitt der U-Form darstellt.
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Die Seitenwandkanten der Zwischenteile besitzen bezüglich der Gehäuseteile komplementäre Nut- und Federkanten und analoge komplementäre Rastausnehmungen und Rastzungen, um eine Seitenwand-Formschlussverbindung in einfacher Weise zu bewirken.
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Die Vorderfront der Kopf- und Fußstücke und die Vorderwand des mindestens einen Zwischenteils weisen zueinander komplementäre, sich lateral, in der Vorderfrontebene erstreckende Vor- und Rücksprünge auf, welche ineinandergreifend eine Vorderfront-Formschlussverbindung bilden, wobei der Vorderfront-Formschluss durch im montierten Zustand vorderseitig verdeckte, senkrecht zur Vorderfront orientierte Rasterhebungen und komplementäre Rastdurchführungen unterstützt ist.
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Ausgestaltend besitzen die Rastdurchbrüche die Form eines Kreissegments, eines Halbkreises oder eines Dreiecks und es weisen die Rasterhebungen eine diesbezüglich eintauchende, komplementäre Form auf.
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Die Rastdurchbrüche und Rasterhebungen können jeweils paarweise ausgeführt sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Vorderfront und Vorderwand bezüglich der Vor- und Rücksprünge geteilt, wobei im Vorsprungabschnitt die Rasterhebungen und im Rücksprungabschnitt die Rastdurchbrüche befindlich sind.
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Ergänzend können im Vorsprungabschnitt zusätzliche Führungs- und Anschlagkanten angeformt sein.
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Die Gehäuseteile mit Zwischenteil sind ausschließlich durch ein Aufeinanderzubewegen in der lateralen Ebene rastverbindbar. Irgendwelche Dreh- oder Schwenkbewegungen sind nicht erforderlich.
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Am Kopf- und/oder Fußstück können Sollbruchstellen zum Heraustrennen von Gehäuseteilen, z. B. zur Leitungsführung vorgesehen sein.
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Die Vorderwand der Zwischenteile weist bevorzugt einen großflächigen Durchbruch zum Zugang von vom Gehäuse ansonsten umschlossenen Bauteilen auf. Dieser Durchbruch kann mit einer einrastbaren oder einklippbaren Abdeckung vollständig oder teilweise verschlossen werden, um ebenfalls vor Ort in an sich bekannter Weise entsprechend z. B. aufgenommener Sicherungselemente in einem Kleinverteiler Zugang zu diesen Elementen zum Zweck der Sichtkontrolle und des Ein- bzw. Ausschaltens zu gewährleisten.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme einer Figur näher erläutert werden.
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Die Figur zeigt hierbei eine beispielhafte Ausbildung eines Kleinverteilersystems, bestehend aus einem die Oberseite und einem die Unterseite bildenden Gehäuseteil sowie zwei Zwischenteilen. Die Anzahl der Zwischenteile kann beliebig vergrößert werden. Mindestens jedoch ist ein Zwischenteil erforderlich.
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Die in der Figur seitlich dargestellten Pfeile geben die Bewegungsrichtung beim Zusammenführen der Gehäuseteile zum Erhalt der Formschluss-Rastverbindung an.
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Die konfektionierbare Gehäuseanordnung nach Figur und dem Ausführungsbeispiel dient insbesondere zur Aufnahme von Installationselementen bei elektrischen Kleinverteilersystemen.
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Die Gehäuseanordnung besteht aus einem Kopfstück 1 und einem Fußstück 2. Kopfstück 1 und Fußstück 2 sind symmetrisch aufgebaut und wechselseitig verwendbar.
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Kopfstück 1 und Fußstück 2 besitzen eine im Wesentlichen geschlossen ausgeführte Vorderseite, eine geschlossene Ober- und Unterseite sowie geschlossene Seitenwände 3.
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An den Seitenwandkanten 4 von Kopfstück 1 und Fußstück 2 ist jeweils eine Nutkante ausgebildet. Die gegenüberliegende Seitenwandkante 5 weist eine entsprechende Federkante auf. Sowohl die Nutkante als auch die Federkante sind an der Seitenwand angeformt und integraler Bestandteil dieser. Eine Materialschwächung wie beim Stand der Technik ist hier nicht gegeben.
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Im jeweiligen Nutgrund der Nutkante 4 ist eine in der Figur nicht gezeigte Rastausnehmung vorhanden. Diese Rastausnehmung ist komplementär zu einer jeweiligen, von der Federkante 5 sich erstreckenden Rastzunge 6. Rastzungen 6 zum Eingriff in eine zugehörige Ausnehmung 4 sind auch an den Zwischenteilen 7 vorhanden.
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Die Zwischenteile 7 besitzen eine U-Form mit Seitenwänden 8 und Vorderwand 9. Die Seitenwandkanten der Zwischenteile 7 sind bezüglich der Gehäuseteile 1 und 2 komplementär mit Nut- und Federkanten versehen, wobei selbige, wie bereits erwähnt, auch Rastausnehmungen und Rastzungen umfassen, um eine Seitenwand-Formschlussverbindung zu bewirken.
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Die Vorderfront der Kopf- und Fußstücke 1; 2 und die Vorderwand 9 des mindestens einen Zwischenteils 7 besitzen zueinander komplementäre, sich lateral in der Vorderfrontebene erstreckende Vorsprünge 10 und Rücksprünge 11, welche ineinandergreifend eine Vorderfront-Formschlussverbindung bewirken, wobei der Vorderfront-Formschluss durch im montierten Zustand vorderseitig verdeckte, senkrecht zu Vorderfront orientierte Rasterhebungen (in der Figur nicht ersichtlich) und komplementäre Rastdurchführungen 12 unterstützt ist.
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Wie aus der Figur ersichtlich, sind die Rastdurchbrüche 12 in Form eines Kreissegments ausgeführt. Diesbezüglich besitzen die nicht gezeigten Rasterhebungen eine in diese eintauchende, komplementäre Form.
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Die Rastdurchbrüche und Rasterhebungen können jeweils paarweise ausgeführt sein, wie dies aus der figürlichen Darstellung nachvollziehbar ist.
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Vorderfront und Vorderwand sind bezüglich der Vor- und Rücksprünge 10; 11 geteilt, und zwar entlang der strich-doppelpunktierten Linie in der Figur, wobei im Vorsprungabschnitt 10 (in der Figur rückseitig) Rasterhebungen und im Rücksprungabschnitt 11 die Rastdurchbrüche 12 vorhanden sind.
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Gemäß den Pfeildarstellungen in der Figur, rechtsseitig, wird deutlich, dass die Gehäuseteile nebst Zwischenteil ausschließlich durch ein Aufeinanderzubewegen in der lateralen Ebene rastverbindbar sind.
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Im Kopf- und Fußstück (insbesondere an der Ober- und/oder Unterseite desselben) können Sollbruchstellen zum Herausbrechen von Gehäuseteilen vorgesehen sein, um eine Leitungsführung in das Gehäuseinnere zu ermöglichen.
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Die Vorderwand 9 der Zwischenteile 7 besitzt einen großflächigen Durchbruch 13, zum Zugang zu im Gehäuse befindlichen, ansonsten von diesem umschlossenen Bauteilen.
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Die Formschluss-Rastverbindungen sind so ausgeführt und gesichert, dass ein Auftrennen nur zerstörend bzw. beschädigend möglich ist. Manipulationen am Gehäuse sind daher ohne weiteres erkennbar.
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Sowohl die Rastzungen als auch die Rasterhebungen können montageerleichternde Einführschrägen besitzen.
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Kopf- und Fußstück 1; 2 weisen noch eine Handhabefläche 14 auf. Darüber hinaus sind Durchbrüche 15 zum Ausführen einer Schraubverbindung hin zu einem Sockelteil vorhanden, das u. a. in der Lage ist, ein oder mehrere Hutschienen aufzunehmen.
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Durchbrüche 16, welche schlitzartig beispielhaft realisiert sind, können der Aufnahme eines Plombierungsdrahts dienen, der diesbezüglich auch eine im Bereich 15 eingesetzte Schraube blockiert.
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Beim gezeigten Beispiel sind sowohl Kopf- als auch Fußstück und die Zwischenteile rechteckförmig ausgebildet. Ohne die Grundidee der vorliegenden Erfindung zu verlassen, können die Teile auch eine quadratische Gestalt besitzen. Kopf- und Fußstück sowie das mindestens eine Zwischenteil sind bevorzugt aus einem Kunststoff-Spritzgussmaterial gefertigt, so dass die gewünschten elektrischen Isolationseigenschaften gewährleistet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4118508 C1 [0002, 0002]
- DE 3203437 A1 [0004, 0005, 0006]
- DE 1947571 U1 [0007]
- DE 3442059 C2 [0007]
- DE 20201650 U1 [0007]
- EP 0818072 B1 [0007]