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Hintergrund der Erfindung
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Augenuntersuchungsvorrichtungen werden genutzt, um mithilfe unterschiedlicher Messverfahren das Auge zu untersuchen. Unterschiedliche Mess- oder Untersuchungsapparaturen dienen hierbei dazu, verschiedene Eigenschaften des Auges zu bestimmen.
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Aus dem Dokument
DE 10 2007 017 611 A1 sind zum Beispiel ein Verfahren und ein System zur Augenvermessung bekannt, die dazu dienen, die Oberflächenform der Hornhaut des Auges zu ermitteln. In dem Dokument sind verschiedene Verfahren und Apparate zur Untersuchung des Auges genannt.
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Eine Untersuchungsvorrichtung zum Bestimmen eines Auges ist die Spaltlampe, die auch als Spaltlampenmikroskop bezeichnet wird. Es handelt sich hierbei um eines der wichtigsten ophthalmologischen Untersuchungsgeräte, mit denen das Auge stereoskopisch untersucht werden kann. Insbesondere werden die vorderen Augenbereiche untersucht. Aus dem Dokument
DE 43 21 796 B4 ist eine Vorrichtung zum Fotografieren eines vorderen Teils eines Auges bekannt, die mit einem Spaltlicht-Projektionssystem gebildet ist.
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Das Dokument
EP 0 335 035 A1 offenbart ein Messverfahren für dreidimensional gekrümmte Flächenformen, bei dem die Abtastung mit einem linearen Spaltlicht ausgeführt wird. Auch das Dokument
DE 690 20 033 T2 betrifft einen Apparat zum Messen dreidimensionaler gekrümmter Formen, beispielsweise eines Auges.
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Eine ophthalmologische Vorrichtung ist weiterhin aus dem Dokument
DE 602 18 406 T2 bekannt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine integrierte Augenuntersuchungsvorrichtung zu schaffen, mit der die Augenuntersuchung effizienter ausgeführt werden kann, insbesondere auch zeitsparend.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine integrierte Augenuntersuchungsvorrichtung nach dem unabhängigen Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Es ist eine integrierte Augenuntersuchungsvorrichtung mit einem Spaltlampenmikroskop und einer Vorrichtung zur ergänzenden Augenbestimmung vorgesehen. Ein zu untersuchendes Auge ist beim Untersuchen mit dem Spaltlampenmikroskop über einen optischen Beobachtungsweg des Spaltlampenmikroskops mittels einer Beobachtungseinrichtung einsehbar. Ein Lichtweg, über den bei der Vorrichtung zur ergänzenden Augenbestimmung Lichtstrahlen auf das zu untersuchende Auge gegeben werden, verläuft wenigstens abschnittsweise entlang des optischen Beobachtungsweges des Spaltlampenmikroskops (Spaltleuchte oder Spaltlampe). Die gemeinsame Beobachtungseinrichtung, die beispielsweise ein Lichtmikroskop aufweist, ist dem Spaltlampenmikroskop und der Vorrichtung zur ergänzenden Augenbestimmung gemeinsamen zugeordnet ist, derart, dass die Beobachtungseinrichtung geeignet ist, das zu untersuchende Auge sowohl beim Untersuchen mit dem Spaltlampenmikroskop als auch bei der ergänzenden Augenbestimmung einzusehen.
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Mit Hilfe des integrierten Untersuchungsgerätes können unterschiedliche Untersuchungen des Auges mit ein und derselben Vorrichtung ausgeführt werden, nämlich die Spaltlichtuntersuchung einerseits und die ergänzende Augenbestimmung andererseits, welche insbesondere als ergänzende optische Augenbestimmung mittels einer Vorrichtung zur ergänzenden optischen Augenbestimmung ausgeführt wird. Das Spaltlampenmikroskop dient regelmäßig insbesondere der Untersuchung der vorderen Augenbereiche. Nachdem der Patient seine Augen an der integrierten Untersuchungsvorrichtung positioniert hat, beispielsweise dadurch, dass das Kinn auf einer entsprechende Auflage abgesetzt wird, kann der Bediener der integrierten Augenuntersuchungsvorrichtung beides mit der selben Untersuchungsvorrichtung ausführen, nämlich die Spaltlichtuntersuchung sowie die ergänzende Augenbestimmung.
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Die Vorrichtung zur ergänzenden Augenbestimmung kann mit einer Vorrichtung zur Sehachsenbestimmung bei dem zu untersuchende Auge gebildet sein. Die Sehachsenbestimmung dient beispielsweise der Sammlung von Informationen über das Auge zum Ausrichten einer asymmetrischen Multifokallinse, wenn die Sehachse dezentralisiert ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung zur Sehachsenbestimmung zum Bestimmen der Sehachse auf Basis von Purkinje-Reflexen eingerichtet ist. Die Purkinje-Reflexe beruhen auf Lichtreflexionen an verschiedenen Grenzflächen des Auges.
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Die Vorrichtung zur ergänzenden Augenbestimmung ist in einer Ausführung geeignet, ein oder mehrere mittels optischer Untersuchung zu bestimmende Eigenschaften des zu untersuchenden Auges aus der folgenden Gruppe von Augeneigenschaften zu bestimmen: äußere Oberflächenunebenheiten des Auges und Augenradius.
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Eine bevorzugte Weiterbildung sieht eine Lichtquelle zum Erzeugen der Lichtstrahlen zur ergänzenden Augenbestimmung sowie ein optisches Koppelelement vor, welches konfiguriert ist, die von der Lichtquelle erzeugten Lichtstrahlen in den optischen Beobachtungsweg des Spaltlampenmikroskops einzukoppeln. Als Lichtquelle kann eine Laserlichtquelle zum Einsatz kommen. Die Lichtquelle kann eingerichtet sein, Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge bereitzustellen, beispielsweise mittels einer Diodenanordnung. Das optische Koppelelement kann zum Umlenken der von der Lichtquelle abgegebenen Lichtstrahlen in den optischen Beobachtungsweg dienen. Zum Einkoppeln der Lichtstrahlen in den optischen Beobachtungsweg kann das optische Koppelelement über eine oder mehrere Oberflächen verfügen, die die Lichtstrahlen vollständig oder teilweise reflektieren. Die Lichtquelle kann geeignet sein, insbesondere in Kombination mit dem optischen Koppelelement, Interferenzmuster und/oder optischen Abbildungsmuster zu Untersuchungszwecken auf dem zu untersuchenden Auge zu erzeugen. Hierbei kann vorgesehen sein, in dem Lichtweg zwischen Lichtquelle und Auge geeignete Filter anzuordnen, sei es innerhalb und/oder außerhalb des optischen Beobachtungsweges.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das optische Koppelelement wenigstens zum Teil aus einem teillichtdurchlässigen Material ist und in dem optischen Beobachtungsweg angeordnet ist. Zumindest teillichtdurchlässige Materialien sind zum Beispiel Glas oder Kunststoffmaterialien. Die wenigstens teilweise Lichtdurchlässigkeit des Materials des optischen Koppelelementes erlaubt es, dieses zumindest mit den Teilen, die aus dem teillichtdurchlässigen Material bestehen, im optischen Beobachtungsweg selbst anzuordnen, da diese die Beobachtung des Auges gar nicht oder die Messung nicht behindernd beeinflussen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das optische Koppelelement in den optischen Beobachtungsweg hinein und aus diesem heraus verlagerbar ist. Hierzu kann ein Verlagerungsmechanismus vorgesehen sein, der mit einer Handbetätigung und / oder einer elektrisch angetriebenen Betätigung gebildet sein kann. Beispielsweise kann ein Hebelmechanismus vorgesehen sein, um das optische Koppelelement in den optischen Beobachtungsweg hinein und von dort heraus zu bewegen. Aber auch ein mittels eines Motors angetriebener Verlagerungsmechanismus kann vorgesehen sein, beispielsweise unter Verwendung eines Schrittmotors.
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Eine Weiterbildung kann einen Justiermechanismus vorsehen, welcher geeignet ist, einen Lichteinfall der Lichtstrahlen auf das zu untersuchende Auge zu variieren, zum Beispiel bei der Sehachsenbestimmung. Der Justiermechanismus kann zum Beispiel eine Änderung der Lichteinfallsrichtung auf das Auge ermöglichen, insbesondere zur Untersuchung der Purkinje-Reflexe.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann eine Videoaufnahmeeinrichtung vorsehen, welche geeignet ist, Videodaten für das zu untersuchende Auge sowohl bei einer Untersuchung mit dem Spaltlampenmikroskop als auch bei der ergänzenden Augenbestimmung aufzunehmen, zum Beispiel bei der Sehachsenbestimmung. Die mithilfe der Videodaten-Aufnahmeeinrichtung zu erfassenden Aufnahmen des zu untersuchenden Auges erfolgen vorzugsweise über den optischen Beobachtungsweg. Dieses bedeutet, dass der optische Weg zwischen Auge und Aufnahmeeinrichtung für Videodaten zumindest abschnittsweise mit dem optischen Beobachtungsweg überlappt. Es können Fotos und/oder Videofilme aufgenommen werden.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf eine Figur erläutert.
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Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung einer integriert Augenuntersuchungsvorrichtung mit einem Spaltenlampenmikroskop 1 und einer hiermit integrierten Vorrichtung zur ergänzenden Augenuntersuchung 2, die im gezeigten Beispiel als Vorrichtung zur Sehachsenbestimmung gebildet ist.
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Das Spaltlampenmikroskop 1 ist geeignet, in üblicher Weise ein zu untersuchendes Auge 3 mit einem Spaltlicht zu analysieren, wobei das zu untersuchende Auge 3 hierbei mit einer Beobachtungseinrichtung 4 des Spaltlampenmikroskops 1 beobachtet wird. Die Beobachtungseinrichtung 4 umfasst zum Beispiel ein Lichtmikroskop zur Untersuchung der vorderen Bereiche des zu untersuchenden Auges 3, während auf dieses das Spaltlicht gegeben wird. Technische Implementierungen des Spaltlampenmikroskops 1 sind in verschiedenen Ausführungsformen als solche bekannt, weshalb dieses hier nicht weiter zu erläutern ist.
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Die integrierte Augenuntersuchungsvorrichtung verfügt über die Vorrichtung zur ergänzenden Augenbestimmung 2, welche mit dem Spaltlampenmikroskop 1 kombiniert gebildet ist. Hierzu ist eine Lichtquelle 5 vorgesehen, die Lichtstrahlen 6 abgibt, welche ihrerseits dann mithilfe eines optischen Koppelelementes 7 zur Sehachsenbestimmung auf das zu untersuchende Auge 3 gegeben werden.
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Die Lichtstrahlen 6 verlaufen nach der Umlenkung mithilfe des optischen Koppelelementes 7 in einem optischen Beobachtungsweg 8, über den das zu untersuchende Auge 3 mithilfe der Beobachtungseinrichtung 4 auch bei der Spaltlampenuntersuchung beobachtet wird. Der Weg der Lichtstrahlen 6 und der optische Beobachtungsweg 8 überlappen in diesem Bereich. Auch bei der Sehachsenbestimmung wird das zu untersuchende Auge 3 mithilfe der Beobachtungseinrichtung 4 eingesehen, insbesondere zur Beobachtung von Purkinje-Reflexen, die zur Sehachsenbestimmung nutzbar sind. Um den Einfall der Lichtstrahlen 6 auf das zu untersuchende Auge 3 zur Beobachtung der Purkinje-Reflexe zu variieren, kann vorgesehen sein, dass das optische Kopplungselement 7 dreh- und/oder kippbar gelagert ist.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das optische Koppelelement 7 aus dem optischen Beobachtungsweg 8 heraus verlagerbar ist, insbesondere dann, wenn die Spaltlampenuntersuchung durchgeführt wird.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Figur offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007017611 A1 [0002]
- DE 4321796 B4 [0003]
- EP 0335035 A1 [0004]
- DE 69020033 T2 [0004]
- DE 60218406 T2 [0005]