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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messprobenbestimmung, eine Messapparatur für eine solche Vorrichtung sowie ein Kit mit Probenmodulen.
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Hintergrund
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Derartige Vorrichtungen werden benutzt, Messproben unterschiedlicher Art mithilfe eines oder mehrerer Messverfahren zu bestimmen. Beim Bestimmen der Messprobe werden regelmäßig eine oder mehrere physikalische und / oder chemische Eigenschaften der Messprobe ermittelt, sei es mittels direkter Messung oder wahlweiser Weiterverarbeitung von zuvor erfassten Messwerten.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, verbesserte Technologien in Verbindung mit Vorrichtungen zur Messprobenbestimmung anzugeben, die eine vereinfachte Herstellung der Vorrichtung sowie deren flexiblen Einsatz bei unterschiedlichen Anwendungen ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Messprobenbestimmung nach dem unabhängigen Anspruch 1. Weiterhin sind eine Messapparatur nach Anspruch 13 sowie Kit mit Probenmodulen nach dem Anspruch 14 geschaffen. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Es ist eine Vorrichtung zur Messprobenbestimmung vorgesehen, die eine Transporteinrichtung, eine Aufnahme, die an der Transporteinrichtung gebildet ist, sowie mehrere Probenmodule aufweist, die jeweils eine Anordnung oder Gruppe von Messproben aufweisen und die für einen Messvorgang lösbar in der Aufnahme angeordnet werden können. Dieses ermöglicht es, je nach Messprobenbestimmung ein oder mehrere der Probenmodule in der Transporteinrichtung anzuordnen und diese im Anschluss an die Probenbestimmung wieder hieraus zu entfernen, so dass beispielsweise für eine weitere Messung ein oder mehrere andere Probenmodule eingelegt werden können. Bei der Vorrichtung ist weiterhin eine Verlagerungseinrichtung vorgesehen, die der Transporteinrichtung zugeordnet ist, derart, dass die Transporteinrichtung mittels der Verlagerungseinrichtung in eine Ladestellung sowie in wenigstens eine Messstellung verlagerbar ist. In der Ladestellung kann zumindest eines der Probenmodule in der Aufnahme lösbar angeordnet und / oder aus dieser wieder entnommen werden. Das lösbare Anordnen der Probenmodule in der Aufnahme ist auf verschiedene Art und Weise möglich, wobei vorgesehen sein kann, dass zwischen der Transporteinrichtung und dem Probenmodul eine Anziehungskraft wirkt, die zum Herausnehmen des Probenmoduls überwunden werden muss. Beispielsweise ist eine solche zur lösbaren Befestigung dienende Anziehungskraft mithilfe magnetischer Bauteile ausbildbar.
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Die Vorrichtung verfügt weiterhin über eine Messeinrichtung, die konfiguriert ist, die Messproben des zumindest einen Probenmoduls zu bestimmen, wenn die Transporteinrichtung mit dem zumindest einen in der Aufnahme angeordneten Probenmodul in die Messstellung verlagert ist. In der Messstellung ist das zumindest eine in der Aufnahme der Transporteinrichtung angeordnete Probenmodul hinsichtlich der Messeinrichtung so ausgerichtet, dass mithilfe der Messeinrichtung die zur Messprobenbestimmung zu messenden Messwerte erfasst werden können. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Messverfahren ein oder mehrmals auf die gleiche Messprobe angewendet wird.
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Die Anordnung von Messproben kann ihrerseits lösbar an dem Probenmodul aufgenommen sein, beispielsweise mittels einer Matrize von Probenvolumina.
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Mithilfe der Vorrichtung zur Messprobenbestimmung ist es ermöglicht, Probenmodule gleicher oder unterschiedlicher Bauart mithilfe ein und derselben Messeinrichtung zu bestimmen. Die mehreren Probenmodule sind der Aufnahme der Transporteinrichtung zugeordnet, derart, dass sie in der Aufnahme örtlich lokalisierbar sind, um anschließend die gewünschte Messprobenbestimmung durchzuführen. Die Aufnahme kann eingerichtet sein, Probenmodule unterschiedlicher Bauart lösbar aufzunehmen. Die Probenmodule unterschiedlicher Bauart können sich beispielsweise hinsichtlich der äußeren Form der Probenmodule unterscheiden. Auch Probenmodule mit gleicher äußerer Formgestaltung aber unterschiedlicher Bauhöhe können zum Einsatz kommen. Die Aufnahme kann Teilaufnahmen aufweisen, die hinsichtlich ihrer Bauart einer jeweiligen Probenmodulbauart zugeordnet sind. Auch kann vorgesehen sein, dass die Teilaufnahmen alternativ oder ergänzend für ein Probenmodul einer Bauart unterschiedliche Lagerungsstellungen innerhalb der Transporteinrichtung ermöglichen, beispielsweise ein Anordnung längs oder quer zu einer Transportrichtung beim Verlagern der Transporteinrichtung mithilfe der Verlagerungseinrichtung.
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Die Probenmodule können mit Anordnungen von Messproben unterschiedlicher Art gebildet sein. Hierzu gehören beispielsweise Probenmodule mit Matrizen von Messproben, beispielsweise Matrizen von Probenvolumenanordnungen wie 8well-Probengefäßstreifen, beispielsweise aus 96well-Mikrotiterplatten, oder Messprobenflächenanordnungen wie streifenförmige Matrizen, beispielsweise Teststreifen. In den verschiedenen Ausführungen bilden die mehreren Probenmodule jeweils Wechselmodule, die lösbar in der (Modul-)Aufnahme anordbar sind.
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Mithilfe der Vorrichtung ist die Herstellung derartiger Einrichtungen erleichtert, insbesondere hinsichtlich des Herstellungsaufwandes, da die Transporteinrichtung mit der Aufnahme die Nutzung unterschiedlicher Probenmodule in ein und derselben Messapparatur erlaubt. Es kann vorgesehen sein, dass die Transporteinrichtung mit einer einzigen Standardaufnahme gebildet ist, in die die mehreren Probenmodule einsetzbar sind, wobei die Probenmodule sich hinsichtlich ihrer jeweiligen Anordnung von Messproben unterscheiden, beispielsweise hinsichtlich einer Anzahl von Messprobenvolumina.
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Eine bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass die Messeinrichtung ein optisches Messsystem aufweist, welches konfiguriert ist, die Messproben optisch zu bestimmen. Das optische Messsystem kann eingerichtet sein, ein oder mehrere der folgenden optischen Parameter bei der Messprobenbestimmung zu erfassen: Absorptionsvermögen, Transmissionsvermögen, Reflexionsvermögen, Emissionsvermögen (insbesondere Fluoreszenz / Phosphoreszenz) und Streuvermögen. Charakteristisch ist hierbei, dass auf die zu bestimmenden Messproben Licht gegeben wird und hiervon abgeleitetes Messlicht dann detektiert wird. Das optische Messsystem kann ein oder mehrere Lichtquellen sowie ein oder mehrere Lichtdetektionseinrichtungen aufweisen, beispielsweise eine Kamera und / oder eine Fotodiode. Die Lichtquelle kann eingerichtet sein, Licht unterschiedlicher Wellenlängen zu erzeugen und auf die zu bestimmenden Messproben zu geben, beispielsweise kann der Einsatz unterschiedlicher Lichtwellenlängen für verschiedene Messverfahren vorgesehen sein. In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Detektionseinrichtung konfiguriert ist, einen oder mehrere optische Parameter zeitaufgelöst zu erfassen, beispielsweise das Fluoreszenzverhalten in zeitlicher Korrelation zu einem Anregungslicht.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das optische Messsystem konfiguriert ist, die Messproben in einem Auflicht- und / oder einem Durchlichtverfahren zu bestimmen. Das Auflichtverfahren sieht vor, Messlicht auf die Messprobe zu geben und auf der gleichen Seite der Messprobe die Messlichtstrahlen zu erfassen. Demgegenüber wird bei den Durchlichtverfahren auf einer Seite der Messprobe angeregt und auf der gegenüberliegenden Seite detektiert, zum Beispiel transmittiertes Licht. Das optische Messsystem kann eingerichtet sein, dass Auflicht- und das Durchlichtverfahren zeitlich parallel zum Bestimmen der Messprobe zu nutzen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Transporteinrichtung mittels der Verlagerungseinrichtung in eine erste Messstellung, in welcher die Messproben mit einem ersten Messverfahren bestimmbar sind, und eine zweite Messstellung verlagerbar ist, in welcher die Messproben mit einem zweiten Messverfahren bestimmbar sind. Bei dieser Ausführungsform werden die Messproben insgesamt oder einzeln in einer ersten Messstellung mit einem Messverfahren untersucht, um dann die Transporteinrichtung mit der Aufnahme in eine zweite Messstellung zu verlagern, wo eine weitere Messprobenbestimmung mit einem weiteren Messverfahren ausgeführt wird. Beispielsweise kann es sich bei den beiden Messverfahren um das Durchlicht- und das Auflichtverfahren handeln. Es kann vorgesehen sein, dass das erste und das zweite Messverfahren mit derselben oder mit unterschiedlichen Messsystemen ausgeführt werden. Zu unterscheiden ist dies von einer Ausführung, bei der die Transporteinrichtung mit der Aufnahme und dem zumindest einen hierin angeordneten Probenmodul in einer einem Messverfahren zugeordneten Messstellung verlagert wird, wobei die verschiedenen Verlagerungsstellungen dieser einen Messstellung zugeordnet sind. Beispielsweise kann auf diese Weise ein Scanvorgang in einer Messstellung durchgeführt werden, die einem Messverfahren zugeordnet ist. Danach kann eine Verlagerung in eine zweite Messstellung erfolgen, innerhalb welcher ebenfalls verschiedene Scanstufen angefahren werden, um beispielsweise Stück für Stück die Messwerte zur Messprobenbestimmung zu erfassen.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Aufnahme eingerichtet ist, das zumindest eine Probenmodul formschlüssig aufzunehmen. Hierbei passt die äußere Form des zumindest einen Probenmoduls wenigstens abschnittsweise formschlüssig in die Aufnahme in der Transporteinrichtung. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass an dem Probenmodul, zum Beispiel auf einer Seitenfläche und / oder am Boden, ein in bestimmter Art und Weise geformter Vorsprung vorgesehen ist, der in eine zugeordnete Vertiefung in der Aufnahme formschlüssig eingreift. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Probenmodul frei von Formschlüssen in der Aufnahme angeordnet ist und dort gehalten wird, beispielsweise mithilfe einer Magnetkraft.
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Eine Weiterbildung kann vorsehen, dass die Aufnahme und die mehreren Probenmodule einen Selbstjustier-Mechanismus aufweisen, derart, dass die Probenmodule in der Aufnahme selbstjustierend anordbar sind. Es kann vorgesehen sein, dass der Bereich der Aufnahme größer als das Probenmodul ist, beispielsweise was den umlaufenden Randumfang betrifft. Der Selbstjustier-Mechanismus sorgt dann dafür, dass das eine oder die mehreren Probenmodule in einer jeweils zugeordneten Relativlage in der Aufnahme platziert und gesichert werden. Beispielsweise kann der Selbstjustier-Mechanismus mithilfe von einander zugeordneten Magnetelementen realisiert werden, die an der Aufnahme einerseits und dem Probenmodul andererseits angeordnet sind.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Verlagerungseinrichtung konfiguriert ist, die Transporteinrichtung mit dem zumindest einen in der Aufnahme angeordneten Probenmodul in der Messstellung in verschiedene Scanstellungen zu verlagern, so dass zur Messprobenbestimmung ein Scanverfahren ausführbar ist. Das Verlagern in verschiedene Scanstellungen kann ein- oder zweidimensional (x-y-Ebene) erfolgen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Transporteinrichtung lösbar an die Verlagerungseinrichtung koppelt. Die Transporteinrichtung kann mit einem Schlitten gebildet sein, der lösbar oder nicht lösbar an die Verlagerungseinrichtung koppelt. In dem Schlitten ist die Aufnahme für das eine oder die mehreren Probenmodule gebildet. In dieser oder anderen Ausführungsformen kann die Verlagerungseinrichtung eine Transportkette aufweisen, die mithilfe einer Antriebseinrichtung, zum Beispiel einem elektrischen Motor angetrieben wird, um die hieran koppelnde Transporteinrichtung zu verlagern, insbesondere zwischen der Ladestellung und der oder den Messstellungen.
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Bevorzugt sieht eine Fortbildung vor, dass die mehreren Probenmodule jeweils eine Modulkennung aufweisen und eine Modulerkennungseinrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Modulkennung für in der Aufnahme angeordnete Probenmodule bestimmbar ist. Die Modulkennung kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgebildet sein, beispielsweise mittels eines optisch auslesbaren Codes, zum Beispiel einem Strichcode, und / oder mit einem RFID-Chip, der kontaktlos ausgelesen werden kann. Die Modulkennung kann verschiedene Informationen betreffend das jeweilige Probenmodul umfassen. Hierzu gehören beispielsweise Verbrauchs- oder Nutzungsdaten, weitere Daten, die zur Interpretation und / oder Berechnung von Signalen aus den Messdaten herangezogen werden können, die Ausprägung des Moduls als Ein- oder Mehrwegartikel und / oder Informationen über für das jeweilige Modul zulässige oder empfohlene Messverfahren. Beispielsweise kann die Modulkennung anzeigen, dass die Messproben in dem Probenmodul mithilfe optischer Messverfahren auswertbar sind oder nicht.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Steuereinrichtung vorgesehen sein, die mit der Modulerkennungseinrichtung und der Messeinrichtung in Verbindung steht, derart, dass in Abhängigkeit von einem mittels der Modulerkennungseinrichtung bestimmten Probenmodul ein Messverfahren zur Messprobenbestimmung ausgewählt und für das bestimmte Probenmodul angewendet wird. Bei dieser Ausführungsform wird die aus der Modulkennung ausgelesene Information dazu genutzt, in Abhängigkeit davon dann ein oder mehrere Messverfahren zur Messprobenbestimmung auszuwählen. Dieses kann in der Modulerkennungseinrichtung und / oder der Steuereinrichtung erfolgen. Über die Steuereinrichtung wird dann die Messeinrichtung so gesteuert, dass das oder die ausgewählten Messverfahren zur Messprobenbestimmung angewendet werden.
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Eine Weiterbildung kann eine Auswerteeinrichtung vorgesehen sein, die mit der Messeinrichtung in Verbindung steht und konfiguriert ist, mittels der Messeinrichtung erfasste Messwerte zu verarbeiten. Mithilfe der Auswerteeinrichtung kann zum Beispiel eine ergänzende oder erweiterte Auswertung der erfassten Messwerte erfolgen. Zum Beispiel kann in Verbindung mit einem durchgeführten Scanverfahren optischer Art vorgesehen sein, dass in den unterschiedlichen Scanstufen aufgenommene optische Bilder zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden, welches anschließend wahlweise mithilfe eines Bilderkennungsverfahrens ausgewertet wird. In Verbindung mit optischen Verfahren kann ergänzend oder alternativ vorgesehen sein, dass die erfassten Bildaufnahmen mithilfe der Auswerteeinrichtung bearbeitet werden, um das Signal-Rausch-Verhältnis zu verbessern. Die Auswerteeinrichtung kann in den verschiedenen Ausgestaltungen an einer Ausgabeeinrichtung gekoppelt sein, über die das Ergebnis der Messprobenbestimmung zum Beispiel optisch ausgegeben werden kann, beispielsweise mithilfe einer Anzeige. Ergänzend oder alternativ kann eine Datenschnittstelle zum Übertragen der gewonnenen Bestimmungswerte für die Messprobe, sei es auf Basis einer drahtlosen oder einer kabelgebundenen Datenübertragung. Auf diese Weise ist beispielsweise die Übertragung von Messergebnisse auf mobile Kommunikationsgeräte ermöglicht.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Messprobenbestimmung von der Seite, wobei ein Gehäuse geöffnet gezeigt ist,
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2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Messprobenbestimmung aus 1, wobei eine Transporteinrichtung zum Aufnehmen eines oder mehrerer Probenmodule in einer Ladestellung gezeigt ist,
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3 eine schematische Darstellung der Vorrichtung aus 2, wobei die Transporteinrichtung nun mit einem Probenmodul beladen ist, welches in einer Aufnahme der Transporteinrichtung angeordnet ist,
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4 perspektivische Darstellungen der Vorrichtung aus den 1 bis 3 mit geschlossenem Gehäuse,
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5 schematische Darstellungen eines Abschnitts der Vorrichtung zur Messprobenbestimmung mit ausgefahrener Transporteinrichtung,
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6 eine perspektivische Darstellung eines Probenmoduls mit und ohne eine Probenvolumenanordnung,
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7 eine perspektivische Darstellung eines Probenmoduls mit und ohne eine flächige Probenanordnung,
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8 eine perspektivische Darstellung des Probenmoduls aus 6 und
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9 eine perspektivische Darstellung des Probenmoduls aus 7.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 1 zur Messprobenbestimmung, wobei ein Gehäuse 2 geöffnet ist. Mithilfe der Vorrichtung 1 können Messproben unterschiedlicher Art optisch bestimmt werden. Hierzu ist ein optisches Messsystem 3 vorgesehen, welche eine Kamera 4 aufweist. Zur Durchführung unterschiedlicher optischer Messverfahren, nämlich eines Auflicht- und eines Durchlichtmessverfahrens, sind einer Auflichtlichtquelle 5 sowie eine Durchlichtlichtquelle 6 vorgesehen. Mithilfe der Lichtquellen 5, 6 werden Messproben beleuchtet, die in einem Probenmodul angeordnet sind, welches seinerseits in einer als Transportschlitten ausgeführten Transporteinrichtung 7 angeordnet ist. An die Transporteinrichtung 7 koppelt eine Verlagerungseinrichtung 8, die bei der gezeigten Ausführungsform einen Motor 9 aufweist. Elektrische Leitungen sind bei der Vorrichtung 1 teilweise in einer von der Verlagerungseinrichtung 8 umfassten Gliederkette 10 geführt, so dass die elektrischen Leitungen beim Verfahren der Transporteinrichtung 7 geführt werden.
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Mithilfe der Verlagerungseinrichtung 8 kann die Transporteinrichtung 7 beim Messen mittels Auf- und / oder Durchlicht zwischen den Lichtquellen 5, 6 schrittweise hindurchgeführt (gescannt) werden, um mithilfe der Kamera 4 Stück für Stück Bildaufnahmen der Messproben aufzunehmen, die anschließend auswertbar sind.
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Die Vorrichtung zur Messprobenbestimmung 1 verfügt weiterhin über eine Steuerplatine 11, auf der für die Funktion der Vorrichtung 1 notwendige Steuerbauteile angeordnet sind, beispielsweise ein Prozessormodul und zugeordneter Datenspeicher.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung 1, wobei nun die Transporteinrichtung 7 in einer Ladestellung außerhalb des Gehäuses 2 angeordnet ist, so dass gemäß 3 auf der Transporteinrichtung 7 ein Probenmodul 13 angeordnet werden kann.
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Die 4 und 5 zeigen weitere Darstellungen der Vorrichtung 1, wobei in 5 ein vorderer Abschnitt perspektivisch dargestellt ist. An dem Gehäuse 2 ist auf der Vorderseite eine schwenkbare Klappe 14 gebildet, die eine Gehäuseöffnung 15 freigibt, durch die hindurch dann die Transporteinrichtung 7, die eine durchbrechende Ausnehmung 12 enthält, ausgefahren werden kann, so dass das Probenmodul 13 in eine Aufnahme 16 an der Transporteinrichtung 7 eingelegt werden kann bzw. herausgenommen werden kann. Bei der gezeigten Ausführungsform in 5 ist das Probenmodul 13 formschlüssig in die Aufnahme eingelegt.
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Die 6 bis 9 zeigen weitere perspektivische Darstellungen zu Einzelheiten unterschiedlicher Probenmodule 13, die lösbar in der Aufnahme 16 anordbar sind.
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Das in 6 gezeigte Probenmodul 13 weist Ausnehmungen 17a, 17b, 17c auf, die es ermöglichen, eine Probenvolumenanordnung 18 zu platzieren. Die Ausnehmung 17b ist als Durchbruch geformt, so dass die Probenvolumenanordnung 18 im Durchlichtmodus untersucht werden kann.
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Die Aufnahme einer flächigen Probenanordnung 19 erfolgt gemäß 7 im Probenmodul 13 mittels Ausnehmungen 19a, ..., 19d, die es ermöglichen, die flächige Probenanordnung 19 exakt zu platzieren. Zur erleichterten Handhabung enthält das Probenmodul 13 Griffstücke 20 für den Austausch der flächigen Probenanordnung 19 in der Transporteinrichtung 7 sowie Ausweitungen 21 zum vereinfachten Platzieren und Entfernen der flächigen Probenanordnung 19, beispielsweise unter Zuhilfenahme von Pinzetten oder Einsatz von Unterdruck.
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Gemäß 8 können Probenvolumina 22 der im Probenmodul 13 platzierten Probenvolumenanordnung 18 in einer Ausführung punktförmige Muster 23 am Boden aufweisen. Die punktförmige Muster 23 können aber auch strichförmig sein, oder eine Kombination aus punkt- und strichförmigen Mustern umfassen.
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Die im Probenmodul 13 angeordneten flächigen Probenanordnungen 19 können gemäß 9 strichförmige Muster 24 tragen. Denkbar sind aber auch Kombinationen von punkt- und strichförmigen Mustern.
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Die Probenmodule 13 dienen dazu, Probenanordnungen unterschiedlicher Geometrie und unterschiedlicher Ausbildung aufzunehmen, um diese im optischen Aufbau der Vorrichtung 1 in korrekter Position zu platzieren. Probenanordnungen können verschiedene Matrizen sein, zum Beispiel Probenvolumenanordnungen wie 8well-Probengefäßstreifen (zum Beispiel aus 96well-Mikrotiterplatten) oder Probenflächenanordnungen (zum Beispiel streifenförmige Matrizen wie Teststreifen).
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Die Probenmodule 13 sind in die Aufnahme 16 des motorgetriebenen verschiebbaren Schlittens (Transporteinrichtung 7) einsetzbar. Wegen der Passung zwischen Aufnahme 16 und Probenmodul 13 ist ein zusätzliches Fixieren der Probenmodule 13 nicht benötigt. Die Probenmodule wiederum enthalten Aufnahmen für die Probenanordnungen, die in Abhängigkeit von der Geometrie der Probenanordnungen individuell ausgeformt sind.
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Durch die Verwendung von Probenmodulen 13 in Kombination mit der Erfassung von Proben im Durchlicht- oder Auflichtmodus ergeben sich Geräteeigenschaften, die einen flexiblen Geräteeinsatz ermöglichen. Üblicherweise werden im Laborbetrieb vergleichbare Anwendungen oftmals nur durch das Betreiben mehrerer separater Geräte möglich.
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Die Verwendung von Probenmodulen 13, die in einen motorgetriebenen verschiebbaren Schlitten eingesetzt werden, hat weiterhin fertigungstechnische Vorteile. So können ein einheitliches Gehäuse und ein einheitlicher Geräteinnenaufbau vorgesehen werden, dass durch Anwendung der Probenmodule 13 verschiedene Probenanordnungen aufnehmen und in verschiedenen Modi der Probenerfassungen eingesetzt werden kann. Es ist denkbar, in Abhängigkeit vom Einsetzen der Probenmodule 13 in den Scanner eine der im Probenmodul 13 befindlichen Probenanordnung entsprechende Scanfunktion zu starten. Dafür ist es denkbar, einen Sensor einzusetzen, der eine auf dem Probenmodul 13 befindliche Kodierung erkennt.
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Probenanordnungen können 8well-Probengefäßstreifen von 96well-Mikrotiterplatten oder flächige lichtdurchlässige oder lichtundurchlässige Träger aus Glas oder Plastik sein. Die Lichtdurchlässigkeit der für die Probenanordnung verwendeten Matrizen entscheidet darüber, ob die Bilderfassung im Durchlicht- oder Auflichtverfahren erfolgt.
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Mehrparameterverfahren können beispielsweise Arrays von Biomolekülen sein, die sich als punkt- oder strichförmige Muster auf der Probenanordnung befinden. Sie können Arrays von Biomolekülen in quadratischer Anordnung als punktförmiges Muster auf dem Boden der Näpfe von 8well-Probengefäßstreifen umfassen. Arrays von Biomolekülen können aber auch auf flächigen Objekten, beispielsweise auf streifenförmigen Matrizen oder Objektträgern aufgetragen sein. Im Fall von streifenförmigen Matrizen ist eine bevorzugte Ausführung die Anordnung der Biomoleküle als strichförmiges Muster. Bei der Verwendung von flächigen Objekten als Matrize können sich auf der Oberfläche aber auch andere Strukturen, beispielsweise Gewebeschnitte oder Texturen befinden.
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Die Bilderfassung erfolgt beispielsweise in Teilschritten. Hierbei wird die Transporteinrichtung 7 durch die Vorrichtung 1 schrittweise unterhalb der Kamera 4 bewegt. Durchquert die Fläche der Probenanordnung die durch die Kamera 4 erfassbare Fläche, beispielsweise Einzelwells von 8well-Probengefäßstreifen, wird für jeden Bilderfassungsschritt (Einzelwell) ein individuelles Bild erstellt und auf ein angeschlossenes Kommunikationsgerät übertragen. Die Schrittweite der individuellen Bilderfassung entspricht dabei dem Abstand der Einzelwells der 8well-Probengefäßstreifen zueinander. Bei der Bilderfassung von Probenflächenanordnungen werden in der Bewegungsrichtung des Schlittens in normierten Abständen schrittweise Bilder erstellt, auf das angeschlossene Kommunikationsgerät übertragen und durch die auf dem Kommunikationsgerät befindliche Software zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Kommunikationsgeräte können Notebooks, Tablets oder PC‘s sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.