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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auspuffanordnung, insbesondere Auspuffanordnung zur Verwendung für ein Motorrad mit Verbrennungsmotor, mit wenigstens einem an einem Auspuffkrümmer oder einem daran angeschlossenen Auspuffrohr anschließbaren Auspufftopf, wobei zu diesem Zweck das Auspuffrohr sich durch eine am abgaseingangsseitigen Ende des Aufpufftopfes bzw. dessen Mantelrohres angeordnete hindurch in den Auspufftopf hineinerstreckt.
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Derartige Auspuffanordnungen sind allgemein bekannt, u. a. aus der
DE 20 2008 011 055 U1 . In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, dass der Begriff „Auspufftopf” mitunter auch als Endschalldämpfer einer Auspuffanlage bezeichnet wird.
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Ein Auspufftopf der bekannten Art umfasst ein in der Regel zylinderförmiges oder im Querschnitt ovalförmiges und in Längsrichtung ggf. auch konisches Mantelrohr, welches den wesentlichen Teil des Gehäuses eines Auspufftopfes definiert. Dieses Mantelrohr ist in der Regel aus Stahlblech, insbesondere Edelstahlblech (VA) hergestellt und begrenzt schalldämmende Mittel (Schalldämpfer), die vom Abgas durchströmt werden, bevor sie den Auspufftopf wieder verlassen.
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Diese schalldämmenden Mittel können auch schaltbare Gasumlenkmechanismen umfassen. Da es sich hierbei um allgemein bekannte Maßnahmen handelt, wird auf eine nähere Beschreibung derselben an dieser Stelle verzichtet und diesbezüglich auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.
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Wie eingangs erwähnt, gibt es Auspufftöpfe, die abgaseingangsseitig eine aufweisen, durch die sich der Endabschnitt eines Auspuffkrümmers oder eines an diesen angeschlossenen Auspuffrohres oder ein als Anschluss für das Auspuffrohr dienender Rohrabschnitt hindurch in den Auspufftopf hinein erstreckt. Abgasausgangsseitig kann ebenfalls eine sogenannte Abschlusskappe vorgesehen sein, die in der Regel eine zentrale Öffnung aufweist, durch die hindurch die Abgase aus dem Auspufftopf in die Umgebung austreten.
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Auf oder in den vorstehend erwähnten Rohrabschnitt, der sich durch die Anschlusskappe hindurch nach außen aus dem Auspufftopf heraus erstreckt, wird das freie Ende eines Auspuffrohres auf oder hineingesteckt und dort radialklemmend gehalten. Zu diesem Zweck weist der erwähnte Rohrabschnitt einen oder mehrere Längsschlitze auf, durch die der erwähnte Rohrabschnitt radial federnd ausgebildet wird. Beim Auf- oder Einstecken des freien Endabschnittes eines Auspuffrohres wird dieser radial-elastische Endabschnitt radial nach innen oder nach außen gedrängt. Dadurch erfolgt eine Festklemmung des auf- oder eingeschobenen Endabschnitts des Auspuffrohres. Zusätzliche Befestigungsmaßnahmen sind bei dieser Ausführungsform nicht unbedingt erforderlich, können jedoch vorgesehen sein, z. B. in Form von Rohrschellen oder dgl..
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In 10 ist eine Auspuffanordnung gemäß Stand der Technik schematisch dargestellt. Diese Auspuffanordnung für ein Motorrad mit zwei-zylindrigem Verbrennungsmotor umfaßt einen Auspuffkrümmer 2 für einen vorderen Zylinder, einen Auspuffkrümmer 3 für einen hinteren Zylinder, einen Sammler 1, ein Auspuffrohr 4 zu einem linken Auspufftopf, ein Auspuffrohr zu einem rechten Auspufftopf und die erwähnten Auspufftöpfe 6. Mit der Bezugsziffer 7 ist ein Befestigungsflansch zum Anschluss an das Fahrgestell eines Motorrads gekennzeichnet.
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Die Auspufftöpfe 6 sind jeweils zylinderförmig ausgebildet. Jeder Auspufftopf 6 umfasst ein zylinderförmiges Mantelrohr 15. Dieses definiert das Gehäuse des Auspufftopfes. Abgaseingangsseitig ist das Mantelrohr 15 durch eine sog. Anschlusskappe 8, und abgasausgangsseitig durch eine Abschlusskappe 9 begrenzt. Die Abschlusskappe 9 weist in der Regel eine zentrale Durchgangsöffnung für den Austritt von Abgas auf. Statt einer zentralen Durchgangsöffnung können auch mehrere über die Stirnfläche verteilt angeordnete Abgas-Ausgangsöffnungen vorgesehen sein.
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Abgaseingangsseitig erstrecken sich durch die Anschlusskappen 8 hindurch jeweils Rohrabschnitte 10 der Art, dass sie nach außen vorstehen, so daß die freien Endabschnitte der Auspuffrohre 4, 5 auf- oder einsteckbar sind. Die Rohrabschnitte 10 weisen die bereits erwähnten Längsschlitze 14 auf, um eine radiale Elastizität durch Festklemmung der Auspuffrohre 4, 5 an den Auspufftöpfen 6 sicherzustellen.
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Die das Gehäuse der Auspufftöpfe 6 definierenden Mantelrohre 15 sind in der Regel aus Stahlblech, insbesondere Edelstahlblech hergestellt, die sich durch eine geringe Wärmeleitfähigkeit auszeichnen. Die Folge davon ist, dass die Auspufftöpfe sehr schnell heiß werden und blau anlaufen, und zwar insbesondere an der Abgas-Eingangsseite. Dadurch kann unter Umständen auch eine Überhitzung im Auspufftopf auftreten, die zur Zerstörung von schalldämmendem und insbesondere katalytischem Material im Auspufftopf führen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Überhitzungen zu vermeiden, insbesondere Wärmebrücken zwischen Auspuffrohr und Gehäuse des Auspufftopfes, insbesondere Mantelrohr desselben zu unterbrechen.
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Diese Aufgabe wird durch Maßnahmen gelöst, die zum einen zu einer verstärkten Wärmeabfuhr im abgaseingangsseitigen Bereich des Auspufftopfes nach außen führen, und zum anderen Wärmebrücken unterbrechen. Dadurch soll insbesondere eine Überhitzung des Auspufftopfes bzw. des Gehäuses desselben am abgaseingangsseiten Ende vermieden werden. Insbesondere gilt es, von den Auspuffrohren stammende Hitze nicht auf das Gehäuse des Auspufftopfes zu übertragen, wobei dieser Hitzetransfer insbesondere im Bereich der Abgas-Eingangsseite des Auspufftopfes beim Stand der Technik sehr intensiv und damit problematisch ist. Dementsprechend zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung unter anderem dadurch aus, dass die Anschlusskappe vom Auspufftopf bzw. dessen Mantelrohr weitgehend beabstandet ist. Die Anschlusskappe steht im wesentlichen nur mit dem Auspuffrohr bzw. dem Rohrabschnitt, auf das bzw. in das das freie Ende des Auspuffrohres gesteckt ist, in wärmeleitendem Kontakt. Ein Großteil der vom Auspuffrohr stammenden Hitze wird über das erwähnte Anschlussrohr durch das Innere des Auspufftopfes hindurch ins Freie geleitet. Diese Hitzebrücke ist vom Gehäuse des Auspufftopfes bzw. dessen Mantelrohr weitgehend entkoppelt.
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Bei einer bevorzugten konkreten Ausführungsform erstreckt sich die Durchgangsöffnung der Anschlusskappe für das Auspuffrohr oder einen als Anschlussrohr dienenden Rohrabschnitt mit Abstand um dieses bzw. diesen herum unter Ausbildung eines entsprechenden Ringspaltes zwischen Auspuffrohr bzw. Rohrabschnitt und Anschlusskappe bzw. der inneren Randbegrenzung der erwähnten Durchgangsöffnung in der Anschlusskappe. Dieser Ringspalt kann bis zu 5,0 mm betragen. Vorzugsweise liegt die Breite dieses Ringspaltes zwischen 0,5 mm und 5,0 mm, insbesondere zwischen 2,0 mm und 3,0 mm.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Rohrabschnitt, der zum Anschluss des freien Endes eines Auspuffrohres dient, eine Ringscheibe angeordnet, insbesondere angeschweißt, im montierten Zustand eines innerhalb des Auspufftopfes platzierbaren Schalldämpfers den stirnseitigen Abschluss des abgaseingangsseitigen Endes des Auspufftopfes definiert und an den die erwähnte Anschlusskappe anschließbar, insbesondere anschraubbar ist.
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Vorzugsweise bilden Rohrabschnitt, Ringscheibe und Schalldämpfer eine Baueinheit, die als Ganzes montierbar ist, und zwar vom abgaseingangsseitigen Ende des Auspufftopfes her. Die Ringscheibe zum Anschluss der Anschlusskappe ist so dimensioniert und innerhalb des Auspufftopfes bzw. dessen Mantelrohres platzierbar, dass zwischen Ringscheibe und der Innenbegrenzung des Mantelrohres des Auspufftopfes ein Ringspalt ausgebildet wird, dessen Breite zwischen etwa 1,0 mm und 2,0 mm, insbesondere etwa 1,5 mm beträgt.
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Des weiteren ist die Anschlusskappe an der erwähnten Ringscheibe vorzugsweise der Art anschließbar und dimensioniert, dass diese sich um das abgaseingangsseitige Ende des Auspufftopfes bzw. dessen Mantelrohres unter Ausbildung eines Ringspaltes mit einer Breite von etwa 0,2 mm bis etwa 0,5 mm, insbesondere von etwa 0,25 mm herumerstreckt.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform ist also die Anschlusskappe radial sowohl vom Gehäuse bzw. Mantelrohr des Auspufftopfes als auch vom Rohrabschnitt für den Anschluss eines Auspuffrohres wärmeübertragungstechnisch entkoppelt.
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Zusätzlich kann auch eine axiale wärmeübertragungstechnische Entkoppelung für die Anschlusskappe vorgesehen sein, wobei eine vollständige Entkopplung nicht möglich ist aufgrund der Tatsache, dass die Anschlusskappe an der Ringscheibe befestigt ist, die mit dem Rohrabschnitt fest verbunden, vorzugsweise verscheißt ist, auf den bzw. in den das freie Ende eines Auspuffrohres steckbar ist.
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Es ist also konstruktiv denkbar, die Anschlusskappe mit axialem Abstand zur zugeordneten Stirnseite des Auspufftopfes, insbesondere zu der die Stirnseite desselben definierenden Ringscheibe zu montieren. Der Axialspalt weist vorzugsweise eine Breite von 0,5 mm bis 1,5 mm, insbesondere etwa 1,0 mm auf.
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Auf jeden Fall ist es zweckmäßig, die Anschlusskappe an ihrer der Ringscheibe zugewandten Seite mit mehreren etwa gleichförmigen über den Umfang verteilt angeordneten Vertiefungen zu versehen, durch die eine verringerte Auflagefläche zwischen Anschlusskappe und Ringscheibe erzielt wird. Dementsprechend wird die Wärmeübertragung zwischen Ringscheibe und Anschlusskappe reduziert. Es wird insbesondere eine regulierte Wärmeübertragung über die Anschlusskappe nach außen erreicht.
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Der Querschnitt der Luftkammern kann kreisförmig oder ovalförmig sein. Letztlich kommt es darauf an, möglichst viele Vertiefungen im Bereich der axialen Kontaktfläche zwischen Ringscheibe und Anschlusskappe auszubilden.
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Der Transfer von Wärmeenergie weg vom Auspuffrohr zur äußeren Umgebung, insbesondere an der abgaseingangsseitigen Seite des Auspufftopfes, läßt sich ganz erheblich fördern dadurch, dass die Anschlusskappe aus einem Material gefertigt ist, dessen Wärmeleitfähigkeit deutlich höher liegt als diejenige des Materials für den Auspufftopf bzw. dessen Gehäuse. Vorzugsweise ist die Anschlusskappe aus Aluminium, Kupfer, Aluminium- und/oder Kupferlegierung hergestellt. Als Legierungsbestandteile werden vorzugsweise ebenfalls Metalle verwendet, die sich durch eine hohe Wärmeleitfähigkeit auszeichnen, wie z. B. Silber, Gold, Magnesium, Wolfram, Silizium oder Molybdän. Die Wärmeleitfähigkeit all dieser Materialien ebenso wie von Aluminium oder Kupfer ist um ein Vielfaches höher als die Wärmeleitfähigkeit von Stahl, insbesondere hochlegiertem Stahl, aus dem normalerweise das Gehäuse eines Auspufftopfes und auch Auspuffrohre hergestellt sind. Vorzugsweise ist die Anschlusskappe aus einem entsprechenden Vollmaterial hergestellt, z. B. gegossen, gedreht, gefräst und gebohrt. Grundsätzlich ist es natürlich auch denkbar, die Anschlusskappe aus einem entsprechenden Materialblech herzustellen bzw. zu formen.
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Um die Wärmeisolierung zwischen Anschlusskappe und Auspuffrohr bzw. Anschlussrohr für das Auspuffrohr einerseits und dem Auspufftopf-Gehäuses andererseits zu erhöhen, kann es vorteilhaft sein, die vorerwähnten Spalte mit wärmeisolierendem, aber hitzebeständigem Material auszufüllen, wie z. B. Glas- oder Steinwolle.
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Abgasausgangsseitig kann das Gehäuse des Auspufftopfes in an sich bekannter Weise ebenfalls mit einer sogenannten Abschlusskappe versehen sein. Bei Bedarf kann auch diese aus einem Material hergestellt sein, dessen Wärmeleitfähigkeit höher ist als diejenige des Materials für den Auspufftopf bzw. dessen Gehäuse. Am abgasausgangsseitigen Ende des Auspufftopfes ist jedoch die Temperatursituation weit weniger kritisch als am abgaseingangsseitigen Ende. Insofern ist es auch denkbar, die am hinteren Ende des Auspufftopfes angeordnete Abschlusskappe aus einem Stahlmaterial herzustellen.
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Es sei noch ganz generell darauf hingewiesen, dass der Wärmetransfer über die Anschlusskappe nicht zu schnell gehen darf, da ansonsten die Anschlusskappe überhitzen würde. Die gewünschte Kühlwirkung wäre dann nicht mehr so effektiv wie bei einem gezielt reguliertem Wärmetransfer, wobei diese Regulierung zum einen durch die Dimensionierung der diversen Spalte zwischen Anschlusskappe einerseits und Auspuffrohr bzw. Anschlussrohr und Gehäuse des Auspuffkrümmers andererseits sowie durch mehr oder weniger Luftkammern zwischen Anschlusskappe und Ringscheibe erfolgt.
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Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Anschlusskappe anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Anschlusskappe aus Vollmaterial in perspektivischer Ansicht von vorne;
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2 die Anschlusskappe gemäß 1 in perspektivischer Ansicht von hinten, d. h. von der Auspufftopf-Gehäuseseite her betrachtet;
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3 die Anschlusskappe gemäß 1 in Seitenansicht;
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4 die Anschlusskappe gemäß 3 im Querschnitt längs Linie A-A in 5;
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5 die Anschlusskappe gemäß 1 in Draufsicht;
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6 die Einzelteile der erfindungsgemäßen Anordnung in perspektivischer Ansicht und teilweise montiert;
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7 die Anschlusskappe in Zuordnung zum Auspufftopf einerseits und Anschlussrohr andrerseits in perspektivischer Ansicht;
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8 die Zuordnung von Anschlussrohr mit Ringscheibe zum Anschluss einer Anschlusskappe zum Mantelrohr eines Auspufftopfes in perspektivischer Ansicht;
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9 das abgaseingangsseitige Ende des Auspufftopfes mit Anschlusskappe in perspektivischer Ansicht von schräg hinten; und
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10 eine Auspuffanordnung gem. Stand der Technik in perspektivischer Ansicht.
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Die 1 bis 5 zeigen eine erfindungsgemäß ausgebildete Anschlusskappe 8, die so ausgebildet und dimensioniert ist, dass sie im montierten Zustand entsprechend den 7 bis 9 im Wesentlichen nur mit dem Auspuffrohr bzw. einem als Anschluss dafür dienenden Rohrabschnitt 10 in wärmeleitendem Kontakt steht. Dieser wärmeleitende Kontakt wird über eine an dem vorerwähnten Rohrabschnitt 10 angeschweißte Ringscheibe „A” hergestellt, an der die Anschlusskappe 8 anschraubbar ist und die im montierten Zustand auch das abgaseingangsseitige Stirnende eines Auspufftopfes gemäß 8 definiert. Konkret umfaßt die Anschlusskappe 8 einen hülsenartigen Bundabschnitt, mit dem die Anschlusskappe 8 sich über das abgaseingangsseitige Ende des Gehäuses bzw. Mantelrohres 15 des Auspufftopfes 6 herum erstreckt, und zwar unter Ausbildung eines Ringspaltes „R4” gemäß 9. Die Breite dieses Ringspaltes beträgt in der konkreten Ausführungsform etwa 0,20 bis 0,25 mm.
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Damit ist sichergestellt, dass die Anschlusskappe 8 vom Auspuffrohr stammende Hitze nicht an das Mantelrohr 15 des Auspufftopfes, sondern primär an die äußere Umgebung abgibt.
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Darüber hinaus weist die Anschlusskappe 8 einen kegelstumpfförmigen Abschnitt 11 mit einer zentralen Durchgangsöffnung 17 für das anzuschließende Auspuffrohr (Auspuffrohr 4 oder 5 gemäß 10) oder einen Rohrabschnitt 10 zum Anschluss des Auspuffrohres 4 oder 5 auf.
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Um die zentrale Durchgangsöffnung 17 der Anschlusskappe 8 herum sind etwa gleichmäßig über den Umfang verteilt mehrere, hier sechs Bohrungen 18 für den Durchtritt von Befestigungsschrauben „B” (siehe 6) ausgebildet. Diese Befestigungsschrauben „B” sind in entsprechende Gewinde an einer am Rohrabschnitt 10 angeordneten, insbesondere angeschweißten Ringscheibe „A” einschraubbar. Die Anschlusskappe 8 kann bei einer bevorzugten Ausführungsform in axialem Abstand von der Ringscheibe „A” angeordnet sein. Der entsprechende Axialspalt ist in 4 mit der Bezugsziffer 13 angedeutet. Er wird definiert durch einen Ringvorsprung 19, an dessen axialer Ringfläche die zugeordnete Seite der Ringscheibe „A” anliegt, wenn die Anschlusskappe 8 an dieser Ringscheibe „A” angeschraubt wird.
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Darüber hinaus ist die Durchgangsöffnung 17 der Abdeckkappe 8 so dimensioniert, dass der Innenumfang der Durchgangsöffnung 17 sich mit Abstand um das in den Auspufftopf hinein führende Ende des Auspuffrohres bzw. des Anschlussrohres 10 dafür herum erstreckt, und zwar unter Ausbildung eines entsprechenden Ringspaltes „R2”. Bei der in 7 dargestellten Ausführungsform ist der Ringspalt „R2” zwischen dem Innenumfang der Durchgangsöffnung 17 einerseits und einem mit dem Innern des Auspufftopfes in Verbindung stehenden Rohrabschnitt 10 andererseits ausgebildet.
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Entsprechend 6 ist das innenseitige Ende des Rohrabschnittes 10 fest mit einem Schalldämpfer „S” verbunden. Rohrabschnitt 10, Ringscheibe „A” und Schalldämpfer „S” stellen damit eine Baueinheit dar, die zugleich eine Hitzebrücke durch den Auspufftopf hindurch definieren. Von dieser Hitzebrücke soll erfindungsgemäß so wenig Hitze wie möglich nach außen über das Gehäuse des Schalldämpfers bzw. über das Mantelrohr 15 desselben übertragen werden. Ein Großteil der Hitze wird über die Anschlusskappe 8 nach außen abgeleitet.
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Um die Kontaktfläche zwischen Anschlusskappe 8 einerseits und Ringscheibe „A” zusätzlich zu verringern, ist die Durchgangsöffnung 17 der Anschlusskappe 8 innenseitig mit einem sich nach innen hin öffnenden Konus „K” erweitert. Es wird diesbezüglich auf die 4 und 6 verwiesen.
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Wie bereits oben erwähnt, ist an dem nach außen an dem Auspuffstopf vorstehenden Rohrabschnitts 10 das freie Ende eines zugehörigen Auspuffrohres anschließbar. Da es sich dabei um eine an sich bekannte Maßnahme handelt, erübrigt sich hier eine nähere Beschreibung für diesen Anschluss bzw. die entsprechende Anschlusstechnik. Wie den 2 und 4, 5 sehr gut entnommen werden kann, sind im Bereich zwischen den Bohrungen 18 für den Durchtritt von Befestigungsschrauben „B” zum Axialspalt 13 bzw. zu der Kontaktfläche zwischen Anschlusskappe 8 einerseits und Ringscheibe „A” andererseits hin offene Vertiefungen ausgebildet, die zusätzliche Luftkammern 20 definieren. Durch diese Vertiefungen bzw. Luftkammern 20 wird die axiale Anlagefläche zwischen Anschlusskappe 8 und Ringscheibe „A” zusätzlich reduziert. Damit läßt sich das Maß des Wärmetransfers über die Anschlusskappe sehr gut regulieren. Der Querschnitt dieser Luftkammern 20 kann wie in 5 dargestellt kreisförmig sein. Vorzugsweise ist er ovalförmig, wobei sich die längere Achse dann in Umfangsrichtung erstreckt.
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Entsprechende Luftkammern können auch im Bereich der Durchgangsöffnung 17 ausgebildet sein bei entsprechender axialer Dimensionierung dieses Durchganges 17. Diese Luftkammern würden dann zum Ringspalt „R2” hin offen sein.
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Wie schon eingangs ausgeführt, beträgt die Breite des Ringspaltes „R2” bis zu 5,0 mm. Vorzugsweise liegt die Breite des Ringspaltes „R2” zwischen etwa 0,5 mm und 3,0 mm, insbesondere zwischen etwa 1,0 mm und 2,0 mm.
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Die Breite des oben erwähnten Axialspaltes 13, sofern ein solcher vorgesehen ist, beträgt zwischen etwa 0,5 mm und 1,5 mm, insbesondere etwa 1,0 mm.
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Um die Wärmeabfuhr über die Anschlusskappe 8 zu erhöhen, ist diese vorteilhafterweise aus einem Material hergestellt, dessen Wärmeleitfähigkeit deutlich höher ist als diejenige des Materials für den Auspufftopf bzw. dessen Gehäuse. Insbesondere besteht die Kappe 8 entweder aus Aluminium oder Kupfer, oder einer Aluminium- und/oder Kupfer-Legierung. Legierungsbestandteile sind ebenfalls Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit, wie Magnesium, Molybdän, Silizium, Gold, Wolfram und/oder Silber. Sofern Grundbestandteil Aluminium ist, kann als Legierungsbestandteil Kupfer, und wenn als Grundbestandteil Kupfer gewählt ist, kann als Legierungsbestandteil vorzugsweise Aluminium dienen. Zusätzliche Legierungsbestandteile können aus den vorgenannten Materialien gewählt werden.
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Bei Bedarf kann auch die sogenannte Abschlusskappe 9 aus einem Material hergestellt sein, wie die Kappe 8. Es sei jedoch nochmals darauf hingewiesen, dass der abgasausgangsseitige Bereich des Auspufftopfes 6 weniger temperatur-kritisch ist als der abgaseingangsseitige Bereich, so dass die Abschlusskappe 9 grundsätzlich auch aus Stahl oder einer Stahllegierung hergestellt sein kann. Es sei an dieser Stelle des Weiteren darauf hingewiesen, dass schon allein die Materialwahl für die Kappe 8 per se als Erfindung bzw. erfinderischer Beitrag angesehen wird, und zwar auch unabhängig von den oben erwähnten Luftspalten „R1”, „R2” und „R4” und/oder 13. Aber auch diese Konstruktion wird per se als Erfindung angesehen, d. h. unabhängig von der Materialwahl für die Kappe. Eine Kombination dieser beiden Lösungsvorschläge für einen erhöhten Wärmetransfer in die Umgebung führt natürlich zu einem insgesamt erhöhten Wirkungsgrad. Ob diese Kombination von Maßnahmen erforderlich ist, hängt auch von dem Leistungsspektrum der der Auspuffanordnung zugeordneten Verbrennungsmaschine ab.
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Um das Auspufftopf-Gehäuse bzw. den Rohrmantel 15 desselben möglichst kühl zu halten, gilt es also Maßnahmen zu ergreifen, zumindest am abgaseingangsseitigen Ende des Auspufftopf-Gehäuses Wärme nach außen abzuführen und zu diesem Zweck die Berührungsfläche zwischen kappe 8 und Auspuffrohr 4 bzw. Anschlussrohr 10 dafür möglichst gering zu halten, so dass die vom Auspuffrohr transportierte Wärme nicht oder nur in geringem Umfang an das Auspufftopf-Gehäuse weitergeleitet wird. Da jedoch die Anschlusskappe am Auspuffrohr bzw. am Anschlussrohr dafür befestigt wird, bzw. befestigt werden muss, läßt sich ein Wärmetransfer vom Auspuffrohr zur Anschlusskappe 8 nicht gänzlich unterbrechen. Um dennoch sicherzustellen, dass das Gehäuse des Auspufftopfes möglichst kühl bleibt, ist es vorteilhaft, wenn die Anschlusskappe 8 auch von dem Gehäuse des Auspufftopfes bzw. dem Mantelrohr desselben beabstandet ist.
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Schließlich sind vorstehend noch Maßnahmen gezeigt, die den Wärmetransfer zwischen Auspuffrohr und Anschlusskappe über die Anschlussstelle zwischen diesen beiden Teilen reduzieren (Luftkammern 20, konische Durchgangsöffnung oder zumindest konischer Abschnitt „K” der Durchgangsöffnung, und/oder Axialspalt 13).
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sammler
- 2
- Auspuffkrümmer vorderer Zylinder
- 3
- Auspuffkrümmer hinterer Zylinder
- 4
- Auspuffrohr zum linken Auspufftopf
- 5
- Auspuffrohr zum rechten Auspufftopf
- 6
- Auspufftopf
- 7
- Befestigungsflansch
- 8
- Kappe
- 9
- Abschlusskappe
- 10
- Rohrabschnitt zum Anschluss eines Auspuffrohres
- 11
- kegelstumpfförmiger Abschnitt der Kappe 8
- R1
- Ringspalt zwischen Mantelfläche 15 des Auspufftopfes 6 und Ringscheibe „A” für den Anschluss der Anschlusskappe 8
- R2
- Ringspalt zwischen Anschlusskappe 8 und Anschlussrohr bzw. Rohrabschnitt 10
- R4
- Ringspalt zwischen Anschlusskappe 8 und Mantelrohr 15 des Auspufftopfes 6
- 13
- Axialspalt
- 14
- Längsschlitz
- 15
- Mantelrohr des Auspufftopf-Gehäuses
- 16
- hülsenförmiger Bundabschnitt der Anschlusskappe 8
- 17
- Durchgangsöffnung
- K
- Konischer Abschnitt der Durchgangsöffnung
- 18
- Bohrungen
- B
- Befestigungsschrauben
- 19
- Ringvorsprung
- 20
- Luftkammern
- A
- Ringscheibe bzw. Anschlussscheibe für Anschlusskappe 8
- S
- Schalldämpfer bzw. schalldämpfende Mittel, die innerhalb des Auspufftopfes platziert sind
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008011055 U1 [0002]