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Die Erfindung betrifft eine Solaranlage mit wenigstens einem flächigen Modul zur Energiegewinnung, insbesondere einem Solarmodul oder einem Solarkollektor, und einem Gestell zur Anordnung des flächigen Moduls auf einem Untergrund, wobei zwischen flächigem Modul und Untergrund stromführende Teile angeordnet sind.
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Zu der Gruppe derartiger Solaranlagen gehören unter anderem die Photovoltaikanlagen und thermische Solaranlagen. Zur Abführung von in elektrische Energie umgewandelter Energie oder zur Steuerung von Teilen des flächigen Moduls zur Energiegewinnung sind zwischen dem flächigen Modul und dem Untergrund stromführende Teile, insbesondere Kabel angeordnet. Die stromführenden Teile sind dabei von nicht leitendem Kunststoff ummantelt. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Nagetiere oder auch Vögel die Kunststoffummantelung anfressen, so dass es zu Kurzschlüssen in der Elektrik kommen kann, die zum Ausfall der Solaranlage führen oder sogar Brände der Solaranlagen herbeiführen.
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Um insbesondere Nagetiere zu vertreiben, sind einige Solaranlagen mit Ultraschallsendern ausgestattet, die für Nagetiere unangenehme Frequenzen im Ultraschallbereich von sich geben. Nagetiere lehnen Ultraschall jedoch unterschiedlich stark ab. Hinzu kommt, dass auch in der Nähe der Solaranlagen wohnende Anwohner eine Kontarmination der Umgebung mit Ultraschallfrequenzen ablehnen, insbesondere wenn es sich um Solaranlagen handelt, die auf Dächern von Häusern befestigt sind. Bewohner schlafen dann nur wenige Meter entfernt von den Ultraschallquellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Solaranlage der Eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der eine Beschädigung der Solaranlagen durch Nagetiere oder Vögel ohne Anwendung von Ultraschall effektiv verhindert wird.
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Die Erfindung wird dadurch gelöst, dass zwischen dem flächigen Modul und dem Untergrund eine einen Schutzraum bildende Schutzwandung angeordnet ist. Die Schutzwandung grenzt einenends an das flächige Modul und anderenends an den Untergrund. Die stromführenden Teile sind in dem Schutzraum vor Nagern und Vögeln geschützt untergebracht. Nager und Vögel werden somit durch die Schutzwandung davon abgehalten, an die stromführenden Teile unterhalb des flächigen Modules zu gelangen und dort Ummantelungen von Kabeln u. dgl. zu beschädigen. Die Anwendung von Ultraschall erübrigt sich damit.
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Die Schutzwandung ist mit Vorteil von einem oder mehreren perforierten Flächenelementen, insbesondere perforierten Metallblechen oder perforierten Kunststofftafeln, gebildet. Derartige Flächenelemente sind einerseits leicht genug, um die Statik des Untergrunds, insbesondere bei Hausdächern, nicht zu belasten und andererseits stabil genug, um Nager und Vögel dauerhaft fernzuhalten. Je nach Einsatzgebiet können dabei perforierte Metallbleche oder aber perforierte Kunststoffstafeln oder eine Kombination von beiden vorteilhafter sein.
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Mit Vorteil liegt die Dicke der perforierten Flächenelemente dabei zwischen 1 mm und 3 mm. Insbesondere falls zwischen dem Untergrund und dem flächigen Modul zur Energiegewinnung größere Abstände liegen, weist zumindest eines der perforierten Flächenelemente in einer vorteilhaften Ausgestaltung Kantungen zur Aussteifung auf. Die Stabilität der perforierten Flächenelemente kann hierdurch deutlich erhöht werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Lochanteil in den perforierten Flächenelementen zwischen 30 und 70% und insbesondere zwischen 40 und 60%. Durch diese Ausgestaltung kann einerseits ausreichend Wärme entweichen, die z. B. durch stromführende Teile unterhalb des flächigen Moduls entsteht. Gleichzeitig ist der Lochanteil niedrig genug, um die Stabilität der perforierten Flächenelemente nicht zu beeinträchtigen.
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Zudem kann durch den Lochanteil das Gewicht der perforierten Flächenelemente weiter reduziert werden, so dass die Statik des Untergrunds, insbesondere bei Hausdächern, nicht unnötig belastet wird.
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Mit Vorteil ist die Schutzwandung zum Untergrund hin an die Geometrie des Untergrundes angepasst, die durch Dachziegel oder Wellblech eines Hausdaches vorgegeben sein kann. Bevorzugt ist dabei bereits das perforierte Flächenelement an die Geometrie des Untergrundes angepasst. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Schutzwandung in ihrem dem Untergrund zugewandten unteren Bereich besenartige Borsten aus Metall oder Kunststoff auf. Mit deren Hilfe kann die Schutzwandung der Geometrie des Untergrunds individuell angepasst werden. Diese Ausgestaltung ist insbesondere bei einem unebenem Untergrund, wie beispielsweise einem Hausdach mit Dachpfannen oder mit Wellblechplatten hilfreich. Die besenartigen Borsten werden dann vor Ort dergestalt verbogen, dass zwischen der übrigen Schutzwandung und dem Untergrund keine Lücken entstehen, die ein Durchschlüpfen von Nagetieren oder Vögeln erlauben würden. Die einzelnen Borsten sind hierzu bevorzugt 5 bis 15 cm lang.
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Mit Vorteil ist die Schutzwandung mittels Befestigungsklemmen am Gestell fixiert. Das Vorsehen von Befestigungsklemmen stellt sicher, dass das Gestell in dessen statischen Eigenschaften nicht verändert wird. Bei einer nachträglichen Montage der Schutzwandung ist hierdurch keine erneute statische Abnahme der Solaranlage erforderlich, da das Gestell nicht verändert wurde.
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Mit Vorteil weist zumindest eine der Befestigungsklemmen im wesentlichen die Form eines T auf. Dabei ist der Fuß der T-Form am Gestell der Solaranlage und die Schutzwandung am Querbalken der T-Form befestigt. Die Schutzwandung kann hierbei mit einer einfrachen Schraubverbindung am Querbalken der T-Form fixiert sein. Die der Schutzwandung abgewandte Seite des Querbalkens der T-Form ist zumindest teilweise am Gestell der Solaranlage abgestützt und unterstützt dadurch zusätzlich die Fixierung der Befestigungsklemme mit Hilfe des Fußes der T-Form am Gestell der Solaranlage.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist am Fuß der T-Form zumindest ein Klemmverbindungselement angeordnet mit einer Aufnahmeöffnung zur Aufnahme eines Teilelements des Gestells, wobei die Aufnahmeöffnung in Richtung des Querbalkens weist. Insbesondere dann, wenn das Gestell von einem U-Profil gebildet wird, kann das Klemmverbindungselement einfach auf einen Schenkel des U-Profils aufgeschoben und dadurch fixiert werden.
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Mit Vorteil teilt sich der Querbalken der T-Form bei einer gedachten Verlängerung des Fußes der T-Form der Befestigungsklemme in einen ersten Teil und einen sich daran anschließenden zweiten Teil. Dabei erstreckt sich der erste Teil wenigstens 0,5 cm in Richtung senkrecht zum Fuß der T-Form. Gleichzeitig erstreckt sich der zweite Teil des Querbalkens der T-Form wenigstens 3 cm, insbesondere wenigstens 4,5 cm ebenfalls senkrecht zum Fuß der T-Form aber entgegengesetzt zur Erstreckung des ersten Teils des Querbalkens der T-Form. Der erste Teil des Querbalkens der T-Form liegt dabei am Gestell an und verhindert hierdurch ein Abrutschen der Klemmverbindung vom Gestell. Der zweite Teil des Querbalkens dient der Stabilisierung und Befestigung der Schutzwandung.
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Mit Vorteil weisen die in Eingriff mit dem Gestell kommenden Bereiche der Befestigungsklemme zumindest teilweise Riffelungen auf. Durch die Riffelungen wird erreicht, dass die Klemmverbindung noch schwerer vom Gestell abrutscht.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen sowie dem nachfolgend beschriebenen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen zu entnehmen; es zeigen
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1 eine erfindungsgemäße Solaranlage, montiert auf einem angedeuteten Hausdach,
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2 den Gegenstand aus 1 aber unter Weglassung eines Teils der Schutzwandung,
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3 eine Querschnittdarstellung der erfindungsgemäßen Schutzwandung,
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4 eine Schutzwandung in einer Seitenansicht,
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5 eine erfindungsgemäße Befestigungsklemme in der Seitenansicht und
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6 den Gegenstand aus 5 in einer Draufsicht.
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Im folgenden werden gleichwirkende Elemente mit einer einheitlichen Bezugsziffer versehen, sofern dies sinnvoll ist. Die nachfolgend beschriebenen Merkmale können selbstverständlich auch in anderen Kombinationen als im konkreten Ausführungsbeispiel dargestellt Gegenstand der Erfindung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Solaranlage
- 4
- Untergrund
- 6
- flächiges Modul
- 8
- Gestell
- 10
- Pfeil (stromführende Teile)
- 12
- Schutzraum
- 14
- Schutzwandung
- D
- Dicke des Flächenelements
- 16
- Kantungen
- 18
- besenartige Borsten
- 20
- Befestigungsklemme
- 22
- Fuß der T-Form
- 24
- Querbalken der T-Form
- 26
- Klemmverbindungselement
- 28
- Aufnahmeöffnung
- 30
- erster Teil des Querbalkens
- 32
- zweiter Teil des Querbalkens
- 34
- Pfeil Richtung der Erstreckung des ersten Teils
- 36
- Riffelungen
- E
- Erstreckung erster Teil
- F
- Erstreckung zweiter Teil
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Solarlanlage 2 auf einem Untergrund 4 in Form eines angedeuteten Hausdaches. Die Solaranlage 2 weist zwei flächige Module 6 zur Energiegewinnung auf. Bei den Modulen kann es sich um Solarmodule oder Solarkollektoren handeln. Die Solaranlage 2 weist ein Gestell 8 zur Anordnung der flächigen Module 6 auf dem Untergrund 4 auf, wie aus 2 ersichtlich ist. Zwischen den flächigen Modulen 6 und dem Untergrund 4 sind stromführende Teile angeordnet, die in den Ausführungsbeispielen nicht dargestellt sind, deren Position jedoch durch Pfeil 10 angedeutet ist.
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Zwischen den flächigen Modulen 6 und dem Untergrund 4 ist eine einen Schutzraum 12 umschließende Schutzwandung 14 angeordnet. In 1 ist der Schutzraum 12 bereits vollständig von der Schutzwandung 14 umschlossen. In 2 ist zur besseren Veranschaulichung lediglich ein Teil der Schutzwandung 14 angebracht, so dass die Position des Schutzraumes 12 besser zu erkennen ist.
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Die Schutzwandung 14 grenzt einenends an die flächigen Module 6 und anderenends an den Untergrund 4 an. Die stromführenden Teile, dargestellt durch Pfeil 10, sind in dem Schutzraum 12 vor Nagern und Vögeln geschützt untergebracht.
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Die Schutzwandung 14 ist von perforierten Flächenelementen, im Ausführungsbeispiel perforierten Metallblechen, gebildet, wie insbesondere in 3 und 4 in einer Detaildarstellung der Schutzwandung 14 gezeigt. Die Dicke D der perforierten Flächenelemente liegt dabei zwischen 1 mm und 3 mm. Die perforierten Flächenelemente 14 weisen Kantungen 16 zur Aussteifung auf. Die Kantungen 16 sind insbesondere in den 3 und 4 gut zu erkennen.
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Der Lochanteil im perforierten Flächenelement 14 beträgt zwischen 30 und 70%, insbesondere zwischen 40 und 60%. Die Löcher 17 sind im Ausführungsbeispiel rund. Es ist jedoch jede beliebige Form denkbar, solange Nagetiere nicht durch die Löcher 17 eindringen können. Die Schutzwandung 14 weist in ihrem dem Untergrund 4 zugewandten unteren Bereich besenartige Borsten 18 aus Metall auf. Mit Hilfe dieser Borsten 18 kann die Schutzwandung 14 der Geometrie des Untergrunds 4 individuell angepasst werden. Die Borsten 18 werden hierzu während der Montage der Schutzwandung 14 durch Verbiegen der Borsten 18 der Geometrie des Untergrunds 4 angepasst. Die besenartigen Borsten 18 sind in 3 lediglich schematisch dargestellt. In der Praxis sind bevorzugt erheblich mehr Borsten 18 vorhanden und die Borsten 18 stehen zudem in mehreren Reihen hintereinander, so dass ein Durchdringen der Borsten 18 für Nagetiere und Vögel unmöglich ist.
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Die Schutzwandung 14 ist mittels Befestigungsklemmen 20, dargestellt in 4 und 5 am Gestell 8 fixiert. Eine Veränderung des Gestells 8 durch Anbringen von Löchern oder Schweißverbindungen ist dadurch nicht notwendig. Die Statik des Gestells 8 bleibt somit erhalten. Wie insbesondere aus 4 ersichtlich, weist die Befestigungsklemme 20 im wesentlichen die Form eines T auf, wobei der Fuß 22 der T-Form am Gestell 8 der Solaranlage 2 und die Schutzwandung 14 am Querbalken 24 der T-Form befestigt sind. Am Fuß 22 der T-Form sind zwei Klemmverbindungselemente 26 angeordnet mit einer Aufnahmeöffnung 28 zur Aufnahme eines Teilelements des Gestells 8, wobei die Aufnahmeöffnung 28 in Richtung des Querbalkens 24 weist, wie insbesondere aus 4 gut ersichtlich ist.
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Der Querbalken 24 der T-Form unterteilt sich bei einer gedachten Verlängerung des Fußes 22 der T-Form in einen ersten Teil 30 und einen sich daran anschließenden zweiten Teil 32. Der erste Teil 30 erstreckt sich wenigstens 0,5 cm in Richtung senkrecht zum Fuß der T-Form. Die Richtung ist durch Pfeil 34 und die Erstreckung durch den Abstand E angegeben. Der zweite Teil 32 des Querbalkens 24 erstreckt sich wenigstens 3 cm, insbesondere wenigstens 4,5 cm, ebenfalls senkrecht zum Fuß 22 der T-Form aber entgegengesetzt zur Erstreckung E des ersten Teils 30 des Querbalkens 24. Die Erstreckung des zweiten Teils in vorgenannter Richtung ist durch den Abstand F in 4 veranschaulicht.
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Die in Eingriff mit dem Gestell 8 kommenden Bereiche der Befestigungsklemme 20 weisen zumindest teilweise Riffelungen 36 auf.