DE202012007142U1

DE202012007142U1 - Kühlkappe für onkologische Zwecke

Info

Publication number: DE202012007142U1
Application number: DE201220007142
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2012-07-24
Filing date: 2012-07-24
Publication date: 2012-09-24
Anticipated expiration: 2022-07-25

Abstract

Kühlkappe für onkologische Zwecke, die aus Vliesstoff, Klettverschlüssen, breitem Gummiband mit Klettverschlüssen sowie Warm-/Kaltkompressen und einer Mütze/einem Tuch besteht, dadurch gekennzeichnet, dass aus Vliesstoff Vliesstoffhüllen (1) gefertigt werden, die an mehreren Hüllenseiten (2–6) zusammengefasst und mit Warm-/Kaltkompressen gefüllt werden sowie mittels Spanngummibändern (7) mit Klettverschlüssen (8) zu einer Kühlkappe geformt werden, die Oberkopf-, Stirn-, Seiten- und Hinterkopfpartien abdeckt und mit einer Mütze/einem Tuch nach außen hin insoliert wird.

Description

Anstoß für die Entwicklung einer „Kühlkappe für onkologische Zwecke” war ein TV-Bericht sowie ein InternetArtikel des „Berufsverband der Frauenärzte e. V." am 15.03.2012 mit dem Titel „Chemotherapie ohne Haarverlust im Mammazentrum Hamburg"; in diesem Artikel wurde die sog. DigniCap, eine eng anliegende Silikonhaube, die an eine Kühl- und Kontrolleinheit gekoppelt ist, zur Kühlung der Kopfhaut vorgestellt. Nachdem ich bereits im Sommer 2011 bei einer Chemotherapie meine Haare verloren hatte, war es mir ein großes Anliegen, bei der Ende März 2012 anstehenden Chemotherapie meine bereits wieder nachgewachsenen Haare zu erhalten. Da die Kühl- und Kontrolleinheiten in Kombination mit der DigniCap nicht kurzfristig zugänglich waren, war die Idee schnell geboren, dass es ein tragbares Kühlsystem geben müsse, dass jedem Chemopatienten kostengünstig und vor alter schnell zur Verfügung gestellt werden kann.
Dieses Problem wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
Mit der Erfindung wird erreicht, dass durch dieses portable Kühlsystem der Patient beweglich und flexibel ist. Die Kappe kann kostengünstig hergestellt werden, da die Einzelelemente für die Herstellung preisgünstig im Handel zu erwerben sind und in einem einfachen Verfahren schnell von mir gefertigt und zur Verfügung gestellt werden können.
Nach der Idee, diese Erfindung patentieren zu lassen oder einen Gebrauchsmusterschutz zu beantragen, sind mir bei der Recherche ein Patent aus Japan und eine Kühlhaube der Firma VeloMedizinProdukte aufgefallen.
Beide Erfindungen unterscheiden sich in einigen Details von der hier vorgestellten:
Im Gegensatz zur ElastoGel – HypothermieKappe von VeloMedizinProdukte wird bei der hier beschriebenen Erfindung keine Einwegfolienhaube zur besseren Temperaturübertragung eingesetzt; ein Extraschutz durch Watte für Stirn und Ohren ist somit nicht notwendig; die Erfindung besteht aus weichem Vliesstoff und schützt den gesamten Kopf samt Ohren und Stirn, hält den Kopf trocken und beugt somit auch Erkältungskrankheiten und Kopfschmerzen vor. Ein Kinnband ist ebenfalls nicht notwendig, eine Reinigung mit Wasser – gegensätzlich zur HypothermieKappe – möglich; einzelne Warm-/Kaltkompressen sind bei einem etwaigen Schaden bei der Kühlkappe für onkologische Zwecke kostengünstig austauschbar – dies ist bei der HypothermieKappe nicht der Fall. Das Tragen der Erfindung kann auch auf haarlosem Kopf erfolgen – dies scheint bei der HypothermieKappe nicht möglich.
Im Gegensatz zur patentierten Erfindung des Japaners Tatsuki aus Tokuji, sakOa, Japan, Anmeldetag 03.05.83, Nr. DE 3316107 A1 , werden statt sieben in der hier beschriebenen Erfindung lediglich nur drei Warm-/Kaltkompressen benötigt; ein schnelleres Austauschen der Kompressen ist somit möglich. Die Anordnung der Hüllen unterscheidet sich ebenfalls. Die Erfindung verzichtet zudem auf ein ungewöhnliches Sechseckformat der Hüllen, da rechteckige Formen einfacher zu fertigen und zudem im Handel entsprechende Kompressen zu erwerben sind. ein scheuernder Kinngurt (... die Haut ist unter Chemotherapie sehr empfindlich.) ist bei der Erfindung ebenfalls nicht notwendig. Zudem scheint der Kühlmittelbeutel im Gegensatz zur Erfindung nicht gefrierfähig zu sein, da zur Lagerung lediglich der Kühlschrank vorgeschlagen wird. Zudem ist das Basismaterial die Erfindung weicher Vliesstoff anstelle von Netzen, sodass die Kopfhaut durchgängig geschont wird.
Statt einer Isolierkappe kann bei der Erfindung eine einfache Mütze bzw. ein Tuch eingesetzt werden.
Mit der Erfindung wird erreicht, dass beispielsweise bei einer Chemotherapie die Kopfhaut eines Patienten auf ca. 22 Grad heruntergekühlt werden kann und somit die Haarwurzeln der Patienten weniger geschädigt und der Haarausfall vermindert oder sogar verhindert werden kann. Da das Obermaterial der Erfindung aus weichem Vliesstoff besteht, wird das Tragen der Kappe als angenehm empfunden und sogar in Kombination mit einem Tuch zwischen Kopfhaut und Kappe auf haarloser Kopfhaut getragen, um das Wachstum neuer Haare zu ermöglichen. Die Innenseite der Kappe ist wohlig trocken. Die Vlieshüllen sind waschbar, hautverträglich und wiederverwendbar. Die Handhabung ist für den Anwender einfach, ein regelmäßiges Austauschen der Warm-/Kaltkompressen schnell durchzuführen. Die Herstellkosten sind mit derzeit ca. 10 € pro Kappe sehr gering, da die Herstellung einfach und schnell erfolgen kann und mit handelsüblichen Einzelelementen zu fertigen ist. Die Warm-/Kaltkompressen enthalten organisch ungiftiges Gel mit Lebensmittelfarbe und sind mit Wasser einfach zu reinigen. Einzelne Warm-/Kaltkompressen sind austauschbar und somit kostengünstig bei Schäden zu ersetzten. Zwischen den Einsatzzeiten z. B. bei Chemotherapie können die Warm-Kaltkompressen für sonstige Zwecke wie Prellungen u. ä. genutzt werden. Auf einen unangenehmen Kinngurt kann verzichtet werden, da die Spanngummibänder an der Oberseite der Kappe für einen sicheren Halt ausreichen. Als isolierende Schicht über der Kappe genügen Tuch oder Mütze, so dass die Patienten die oberste Schicht die Kappe typ- und wunschgerecht gestalten können. Die Lagerung der Kompressen erfolgt spätestens 12 Stunden vor ihrem Einsatz im Gefrierfach bei minus 18 bis minus 25 Grad; außerhalb dieser Zeiten können die Kompressen platzsparend bei Zimmertemperatur gelagert werden oder im gefrorenen Zustand für Prellungen u. ä. oder erhitzt bei Verspannungen eingesetzt werden.
Die Erfindung dient somit einer schonenden, einfachen und preisgünstigen Form der Kopfkühlung und bewahrt dabei die Flexibilität des Patienten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 und 2 erläutert. Es zeigen:
1: Vlieshüllen, die an zwei Längsseiten miteinander verbunden sind, bevor sie an den Breitseiten zusammengefügt werden
2: schräge Seitenansicht eines Kopfes mit Kühlkappe
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 3316107 A1 [0006]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

InternetArtikel des „Berufsverband der Frauenärzte e. V.” am 15.03.2012 mit dem Titel „Chemotherapie ohne Haarverlust im Mammazentrum Hamburg” [0001]

Claims

Kühlkappe für onkologische Zwecke, die aus Vliesstoff, Klettverschlüssen, breitem Gummiband mit Klettverschlüssen sowie Warm-/Kaltkompressen und einer Mütze/einem Tuch besteht, dadurch gekennzeichnet, dass aus Vliesstoff Vliesstoffhüllen (1) gefertigt werden, die an mehreren Hüllenseiten (2–6) zusammengefasst und mit Warm-/Kaltkompressen gefüllt werden sowie mittels Spanngummibändern (7) mit Klettverschlüssen (8) zu einer Kühlkappe geformt werden, die Oberkopf-, Stirn-, Seiten- und Hinterkopfpartien abdeckt und mit einer Mütze/einem Tuch nach außen hin insoliert wird.
Kühlkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkappe aus mindestens drei Vliesstoffhüllen (1) besteht,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vliesstoffhülle (1) vorzugsweise mindestens 30 cm lang und mindestens 12 cm breit ist, andere Formate aber auch verwendbar sind,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Längsseiten und eine Breitseite einer Vliesstoffhülle (1) zusammengefügt sind,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Vliesstoffhüllen (1) an mindestens zwei Hüllenseiten (2–6) miteinander verbunden sind,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere und untere Teil der Innenseiten einer Vliesstoffhülle an der offenen Breitseite mit einem Klettverschluss (9) versehen ist,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Vliesstoffhülle mindestens eine Warm-/Kaltkompressen einfasst,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Warm-/Kaltkompressen vorzugsweise mindestens 28 cm lang und mindestens 10 cm breit sind, andere Formate aber auch verwendbar sind,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Warm-/Kaltkompressen aus einer flexiblen Gelfüllung mit Hülle bestehen, die eingefroren werden können, vorzugsweise bei minus 18 Grad,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils an der geschlossenen Breitseite der Vliesstoffhüllen auf der Außenseite (10) mindestens ein Spanngummiband befestigt ist,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spanngummiband vorzugsweise mindestens 30 cm lang und mindestens 1,5 cm breit ist, andere Formate aber auch verwendbar sind,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanngummibänder jeweils an dem offenen Ende mit mindestens einem Klettverschluss (8) versehen sind,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Seite der Klettverschlüsse direkt an den Vliesstoff geheftet wird.
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über die Kühlkappe ein Tuch oder vorzugsweise ein Mütze gestülpt wird,
Kühlkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite des Tuchs oder der Mütze vorzugsweise eine Isolierschicht befestigt ist.