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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere Personenkraftfahrzeugkarosserie, mit wenigstens einem an der Außenseite angebrachten und/oder in die Außenseite integrierten Anbauteil mit zugehöriger Bilderfassungseinrichtung, wobei die Bilderfassungseinrichtung innenseitig des Anbauteils angeordnet ist. – Es versteht sich, dass das Anbauteil im Bereich der Anordnung der Bilderfassungseinrichtung zumindest teilweise transparent ausgelegt ist, damit die Bilderfassungseinrichtung durch das Anbauteil hindurch Bilder von außerhalb des Anbauteils und folglich außerhalb der Fahrzeugkarosserie aufnehmen kann.
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Im gattungsbildenden Stand der Technik nach der
DE 100 50 002 A1 wird eine Überwachungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug beschrieben, die mit einer Anzeigeeinheit im Sichtbereich eines Führers des Kraftfahrzeuges und zusätzlich mit einer Videokamera als Bilderfassungseinrichtung ausgerüstet ist. Auf diese Weise kann eine elektronische Rückfahrhilfe realisiert werden. Dabei sind konkret zwei Videokameras vorgesehen, die beispielsweise in der Karosserie im Schweinwerferglas fest montiert werden können. Auch eine Integration in das Scheinwerferglas ist möglich.
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Scheinwerfergläser oder allgemein Anbauteile an Kraftfahrzeugkarosserien sind zwar typischerweise nach außen hin geschlossen ausgebildet, verfügen aber nach wie vor über Freiräume respektive Öffnungen, durch die Schmutz, Feuchtigkeit etc. eindringen kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass solche Umwelteinflüsse auch die eine oder die mehreren Bilderfassungseinrichtungen an dieser Stelle erreichen und gegebenenfalls stören können. Derartige Störungen resultieren nicht nur in einer Übertragungsstörung der Signale, sondern unter Umständen auch darin, dass eine der Bilderfassungseinrichtung zugeordnete Abdeckscheibe verschmutzt wird, so dass die aufgenommenen Bilder nicht oder kaum mehr ausgewertet werden können. Es sind also insgesamt Funktionsstörungen zu befürchten.
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Derartiges gilt auch für den weiteren gattungsbildenden Stand der Technik nach der
DE 10 2009 057 825 A1 . Hier wird eine Fahrzeugkarosserie mit wenigstens einem an der Außenseite angeordneten Verkleidungsteil und zumindest einem darin integrierten Funktionselement beschrieben. Bei dem Funktionselement kann es sich entsprechend den Ausführungen im dortigen Abschnitt [0014] auch um eine Kameraeinrichtung handeln. Da die Fahrzeugkarosserie mit einem gürtelartigen Abschnitt ausgerüstet ist, der wenigstens ein solches Verkleidungsteil umfasst, sind erneut Undichtigkeiten respektive Umwelteinflüsse zu befürchten. Dies umso mehr, als das betreffende Verkleidungsteil typischerweise mit Hilfe von Rast-, Schraub- und/oder Klebemitteln an der Fahrzeugkarosserie befestigt ist. Derartige Befestigungsmaßnahmen verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit oder auch Schmutz in das betreffende Anbauteil bzw. Verkleidungsteil regelmäßig nicht.
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Im Rahmen der
DE 10 2006 035 376 A1 werden eine Sollparkpositions-Einstellvorrichtung und ein damit ausgestattetes Fahrzeug beschrieben. Die bekannte Sollparkpositions-Einstellvorrichtung ist mit einer Bilderfassungseinrichtung ausgerüstet, bei der es sich um eine nach rückwärts gerichtete Kamera bzw. eine Rückwärtskamera handelt. Diese ist fest an einem Fahrzeug angeordnet und nimmt ein Bild der Umgebung im hinteren Bereich des Fahrzeuges auf.
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Durch die
DE 10 2008 060 770 A1 ist ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeuges bekannt geworden, bei dem mit wenigstens einer Kamera Bilddaten von einer Umgebung des Fahrzeuges erfasst werden. Zu diesem Zweck kann die Kamera beispielsweise an einer Heckklappe des Fahrzeuges angeordnet werden. Dadurch lassen sich mit der Kamera Bilddaten von einer rückwärtigen Umgebung des Fahrzeuges erfassen.
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Die schließlich in diesem Kontext noch zu nennende
DE 10 2008 049 113 A1 befasst sich mit einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Unterstützung eines Einparkvorganges. Dabei wird eine Parklücke durch eine abstandsmessende Sensorik vermessen. Außerdem wird eine Umgebung der Parklücke durch eine Kamera erfasst. Die Kamera ist an der Rückseite des Kraftfahrzeuges angeordnet. Außerdem ist mindestens eine weitere Kamera an einer Seite des Kraftfahrzeuges vorgesehen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Fahrzeugkarosserie der eingangs beschriebenen Ausgestaltung so weiter zu entwickeln, dass Funktionsstörungen der Bilderfassungseinrichtung zuverlässig vermieden werden.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Fahrzeugkarosserie im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil ein allseits abgedichtetes Gehäuse aufweist, welches die Bilderfassungseinrichtung umschließt.
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Im Rahmen der Erfindung verfügt das Anbauteil folglich über ein allseits abgedichtetes Gehäuse. Das Gehäuse des Anbauteils ist also gegenüber Feuchtigkeit, Staub, Schutz, etc. hermetisch abgedichtet. Das schließt selbstverständlich etwaige Entlüftungsbohrungen nicht aus, durch die im Innern des Gehäuses ggf. entstehendes Kondenswasser oder dergleichen abgeführt werden kann. Solche Entlüftungsbohrungen werden regelmäßig labyrinthartig geführt, so dass von außen im Normalbetrieb kein Schmutz, Staub oder Wasser in das betreffende Gehäuse eindringen kann.
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Auf diese Weise wird die Bilderfassungseinrichtung geschützt in dem fraglichen Anbauteil bzw. dessen allseits abgedichtetem Gehäuse aufgenommen und angeordnet. Etwaige Funktionsstörungen durch Verschmutzungen, Niederschlag etc. sind damit praktisch ausgeschlossen. Auch die Signalübertragung von der Bilderfassungseinrichtung ins Innere der Fahrzeugkarosserie zu beispielsweise einer Steuereinheit erfährt erfindungsgemäß keine Beeinträchtigung.
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Dabei greift die Erfindung bei dem allseits abgedichteten Gehäuse des Anbauteils typischerweise auf ein ohnehin vorhandenes bzw. anzubauendes Gehäuse zurück. Denn bei dem fraglichen Gehäuse handelt es sich vorteilhaft um eine Lampengehäuse bzw. Leuchtengehäuse. D. h., das Gehäuse ist im Innern neben der Bilderfassungseinrichtung zusätzlich mit zumindest einer Lichtquelle ausgerüstet. Tatsächlich kann es sich bei dem Gehäuse bzw. Lampengehäuse oder Leuchtengerhäuse um eine Bremsleuchte bzw. ein Bremsleuchtengehäuse handeln. Alternativ oder zusätzlich mag das Gehäuse bzw. Leuchtengehäuse auch als Blinkleuchte bzw. Blinkleuchtengehäuse ausgelegt werden. Ebenso möglich ist ein Rückfahrleuchtengehäuse bzw. eine zugehörige Rückfahrleuchteneinheit. Generell kann auch ein Leuchtenband bzw. ein entsprechendes Leuchtenbandgehäuse im Rahmen der Erfindung mit der im Innern aufgenommenen Bilderfassungseinrichtung ausgerüstet werden.
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Hierbei geht die Erfindung von der generellen Erkenntnis aus, dass derartige Gehäuse bzw. Leuchtengehäuse oder Lampengehäuse von vornherein und in dem beschriebenen Sinne allseits abgedichtet ausgelegt sind, um die im Innern aufgenommene Lichtquelle vor Feuchtigkeit, Schmutz, Staub etc. zu schützen. Im Rahmen der Erfindung wird dieses Leuchtengehäuse bzw. Lampengehäuse nun einem Zusatznutzen zugeführt, in dem ergänzend zu der Lichtquelle im Innern die Bilderfassungseinrichtung aufgenommen wird. Das ist zusätzlich und vorteilhaft auch dadurch möglich, dass derartige Lampengehäuse bzw. Leuchtengehäuse zumindest außenseitig über eine ganz oder teilweise transparente Abdeckung verfügen, so dass die Bilderfassungseinrichtung durch diesen Bereich hindurch problemlos die gewünschten Bilder von einer Umgebung der Fahrzeugkarosserie aufnehmen kann.
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Im Regelfall ist hierzu das Anbauteil bzw. das betreffende Gehäuse im Gürtelbereich der Fahrzeugkarosserie angeordnet. Außerdem hat sich eine Anbringung im Heckbereich als besonders günstig erwiesen. Selbstverständlich lässt sich das fragliche Anbauteil mit der in dessen Gehäuse integrierten Bilderfassungseinrichtung alternativ oder zusätzlich auch im Frontbereich der Fahrzeugkarosserie anbringen. In diesem Fall handelt es sich bei dem Leuchtengehäuse bzw. Lampengehäuse beispielsweise um ein Scheinwerfergehäuse bzw. ebenfalls eine Blinkleuchte respektive ein Blinkleuchtengehäuse.
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Jedenfalls nutzt die Erfindung derartige allseits abgedichtete Gehäuse als (Schutz-)Gehäuse zur Anbringung der Bilderfassungseinrichtung, so dass das fragliche Annbauteil bereits werkseitig mit der fraglichen Bilderfassungseinrichtung ausgerüstet werden kann. Die anschließende Montage an oder in der Fahrzeugkarosserie wird durch die zusätzlich im Innern angeordnete Bilderfassungseinrichtung gegenüber der bisherigen Vorgehensweise praktisch nicht verändert, so dass Anpassungen im Fertigungsprozess minimal sind. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Nach weiterer vorteilhafter Ausgestaltung können die jeweils im Innern des Gehäuses bzw. Leuchten- oder Lampengehäuses aufgenommene Lichtquelle und die Bilderfassungseinrichtung miteinander synchronisiert werden. D. h., sobald die Lichtquelle eine Betätigung erfährt, wird zugleich auch die Bilderfassungseinrichtung aktiviert. Dadurch kann die Bilderfassungseinrichtung die zu überwachende Umgebung der Fahrzeugkarosserie besonders vorteilhaft erfassen. Denn die Umgebung wird bei betätigter Lichtquelle mehr oder minder ausgeprägt ausgeleuchtet, wobei die Bilderfassungseinrichtung durch die Synchronisierung mit der Lichtquelle die aufzunehmenden Bilder des jeweils durch die Lichtquelle ausgeleuchteten Bereiches aufnimmt und auch aufnehmen kann.
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Um an dieser Stelle eine möglichst naturgetreue Wiedergabe der Umgebung der Fahrzeugkarosserie zu erhalten, hat es sich bewährt, zusätzlich einen Filter und insbesondere einen Farbfilter vorzusehen. Tatsächlich ist die Bilderfassungseinrichtung meistens mit einer vorgeschalteten Optik ausgerüstet. Diese Optik weist im Allgemeinen zumindest ein Objektiv bzw. Weitwinkelobjektiv und gegebenenfalls den betreffenden Filter respektive Farbfilter auf.
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Mit Hilfe des Objektives bzw. Weitwinkelobjektives wird der erfassbare Winkelbereich einer an dieser Stelle zumeist eingesetzten CCD-Kamera bedarfsweise aufgeweitet. Dadurch erhält ein Fahrzeugführer ein großformatiges Bild der mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung überwachten Umgebung der Fahrzeugkarosserie, meistens des rückwärtigen Bereiches, was insbesondere bei einer Rückwärtsfahrt des zugehörigen Kraftfahrzeuges von besonderer Bedeutung ist.
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Sofern die Bilderfassungseinrichtung beispielsweise in einem Blinkleuchtengehäuse angeordnet ist und die Lichtquelle sowie die Bilderfassungseinrichtung miteinander synchronisiert sind, nimmt die Bilderfassungseinrichtung beispielsweise bei Dunkelheit ein in gelbes Blinklicht getauchtes Umgebungsbild auf. Dieses in gelbes Blinklicht getauchte Umgebungsbild kann mit Hilfe des Filters bzw. Farbfilters als Bestandteil der Bilderfassungseinrichtung dahingehend zumindest teilweise korrigiert werden, dass an den Fahrzeugführer ein möglichst naturgetreues Bild mit entsprechender Farbwiedergabe übermittelt wird. Zu diesem Zweck mag es sich bei dem Farbfilter im beschriebenen Beispielfall um einen Gelbfilter handeln. Selbstverständlich kann eine entsprechende Farbkorrektur des mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung aufgenommenen Bildes auch auf andere Art und Weise, beispielsweise durch eine softwaremäßige Korrektur in der Steuereinheit erfolgen.
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Zur Wiedergabe des einen bzw. der mehreren mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung erfassten Bilder ist in der Regel ein Monitor im Innern der Fahrzeugkarosserie vorgesehen. Dabei hat es sich bewährt, wenn der fragliche Monitor in einen ohnehin erforderlichen Rückspiegel integriert ist bzw. mit diesem eine Baueinheit bildet. D. h., Monitor und Rückspiegel sind zusammengefasst, wobei der Rückspiegel bei normaler Vorwärtsfahrt seiner originären Funktion nachkommt, wohingegen beispielsweise bei einer Rückwärtsfahrt zusätzlich das mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung erfasste Bild oder die mehreren Bilder in den Rückspiegel eingeblendet werden.
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Damit der Fahrzeugführer insbesondere bei Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeuges ein umfassendes Bild der rückwärtigen Umgebung der Kraftfahrzeugkarosserie erhält, ist die Bilderfassungseinrichtung im Regelfall verstellbar, meistens dreidimensional verstellbar, ausgebildet, und zwar gegenüber dem Anbauteil. Des Anbauteil ist fest an oder in der Fahrzeugkarosserie montiert, bewegt sich folglich zusammen mit der Fahrzeugkarosserie. Demgegenüber ist die Bilderfassungseinrichtung verstellbar und insbesondere in drei Dimensionen verstellbar ausgebildet, so dass die Bilderfassungseinrichtung einen vorgegebenen Bereich der zu erfassenden Umgebung gleichsam abscannen kann.
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In diesem Zusammenhang ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass einzelne von der verstellbaren Bilderfassungseinrichtung aufgenommene Bilder mit oder ohne Überlapp aneinandergesetzt werden, so dass sogar Winkelbereiche von deutlich mehr als 90°, insbesondere bis zu 180° oder sogar noch mehr mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung erfasst werden können. Auf dem Monitor werden dann die zusammengesetzten Bilder in der Art einer Panoramadarstellung wiedergegeben.
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Um die Verstellung der Bilderfassungseinrichtung zu erreichen, ist typischerweise eine Stelleinrichtung vorgesehen. Bei dieser Stelleinrichtung mag es sich um einen oder mehrere Stellmotoren handeln, die die Bilderfassungseinrichtung entsprechend verschwenken. Das kann nach Maßgabe einer Fahrzeugbewegung erfolgen, die eine Ansteuerung der Stelleinrichtung bewirkt. Tatsächlich hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn die Stelleinrichtung der Fahrzeugbewegung folgt, so dass die Bilderfassungseinrichtung einen gewünschten Fahrweg aufnimmt bzw. aufnehmen kann.
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Zu diesem Zweck ist die Stelleinrichtung typischerweise an zumindest einen Sensor und/oder die bereits angesprochene Steuereinheit angeschlossen. Meistens handelt es sich bei dem Sensor um einen Lenkwinkelsensor und/oder einen oder mehrere Radsensoren und/oder einen GPS-Sensor. Aus den fraglichen Sensordaten, die in die Steuereinheit gespeist werden, kann die Steuereinheit einen prognostizierten bzw. den gewünschten Fahrweg berechnen, welcher von dem Fahrzeugführer vorgegeben wird. D. h., ein Lenkwinkeleinschlag der Vorderräder korrespondiert bei einer Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeuges zu einer bestimmten zu erwartenden Bewegung der Kraftfahrzeugkarosserie. In Verbindung mit der durch die Radsensoren vorgegebenen Geschwindigkeit kann die Steuereinheit hieraus den gewünschten zukünftigen Fahrweg ableiten.
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In Abhängigkeit von diesem gewünschten Fahrweg gibt dann die Steuereinheit Stellsignale an die Stelleinrichtung, um den rückwärtigen Bereich der Kraftfahrzeugkarosserie unter Überdeckung des gewünschten Fahrweges insgesamt mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung komplett erfassen zu können. Schwenkt beispielsweise das Heck der Fahrzeugkarosserie bei der beschriebenen Rückwärtsfahrt nach links aus, so trägt diesem gewünschten Fahrweg die Steuereinheit dadurch Rechnung, dass die Stelleinrichtung für die Bilderfassungseinrichtung so beaufschlagt wird, dass insbesondere der linke rückwärtige Bereich hinter der Kraftfahrzeugkarosserie bildmäßig erfasst wird. Bei einem Ausschwenken der Kraftfahrzeugkarosserie nach rechts wird man demgegenüber den rechten rückwärtigen Bereich hauptsächlich bildmäßig erfassen und auf dem Monitor wiedergeben, damit der Fahrzeugführer über etwaige Hindernisse informiert wird.
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Im Ergebnis wird eine Fahrzeugkarosserie bzw. ein entsprechend ausgerüstetes Kraftfahrzeug und insbesondere ein PKW zur Verfügung gestellt, der mit einer besonders funktionssicheren Bilderfassungseinrichtung ausgerüstet ist. Diese Bilderfassungseinrichtung kann eine oder mehrere CCD-Kameras in verschiedenen hermetisch abgedichteten Gehäusen und insbesondere Lampen- oder Leuchtengehäusen umfassen. Hierbei kann es sich um Bremsleuchten, Rückfahrscheinwerfer, Blinkleuchten etc. bzw. zugehörige Gehäuse handeln, also Anbauteile, die ohnehin bei der Fertigung des Kraftfahrzeuges an der Karosserie angebracht werden.
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Auf diese Weise erfährt die geschützt im Innern des betreffenden Gehäuses aufgenommene Bilderfassungseinrichtung eine langlebige und funktionssichere Anbringung, die zugleich mit besonderen Fertigungsvorteilen verbunden ist. Denn die Bilderfassungseinrichtung lässt sich werkseitig in dem betreffenden Gehäuse anbringen, wobei die Montage des Gehäuses bzw. des betreffenden Anbauteils gegenüber bisherigen Vorgängen praktisch nicht geändert zu werden braucht. Hinzu kommt, dass solche Bilderfassungseinrichtungen und insbesondere an dieser Stelle eingesetzte CCD-Kameras zu niedrigen Preisen aufgrund hoher Stückzahlen zur Verfügung stehen, so dass die Mehrkosten gegenüber einem Kraftfahrzeug ohne Bilderfassungseinrichtung gering sind. Zugleich wird die Sicherheit erhöht und werden etwaige Kollisionen mit anderen Fahrzeugen, lokalen Hindernissen wie Stangen, Bäumen, Pollern etc. deutlich verringert, so dass besondere Kostenvorteile zu beobachten sind. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugkarosserie in einer Heckansicht schematisch,
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2 eine prinzipielle Aufsicht auf den Gegenstand nach 1 in abgewandelter Ausführungsform und
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3 einen schematischen Schnitt durch das Anbauteil an der Fahrzeugkarosserie.
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In den Figuren ist eine Fahrzeugkarosserie dargestellt, bei der es sich im Beispielfall um eine Personenkraftfahrzeugkarosserie handelt. Die Karosserie ist mit wenigstens einem an der Außenseite angebrachten bzw. in die Außenseite integrierten Anbauteil 1 mit zugehöriger Bilderfassungseinrichtung 2, 3 ausgerüstet. Bei dem Anbauteil 1 handelt es sich im Beispielfall nach den 1 bis 3 um eine Blinkleuchte 1. Alternativ oder zusätzlich kann als Anbauteil 1' aber auch eine Bremsleuchte 1' zum Einsatz kommen. Ebenso eine Rückfahrleuchte 1''. Schließlich mag es sich bei dem Anbauteil 1 alternativ oder zusätzlich auch um eine dritte Bremsleuchte 1''' handeln.
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Jedenfalls ist das an der Außenseite der Karosserie angebrachte bzw. in die Karosserie integrierte Anbauteil 1 mit der insbesondere in der 3 dargestellten Bilderfassungseinrichtung 2, 3 im Innern ausgerüstet, die folgerichtig innenseitig des Anbauteils 1 angeordnet ist. Im Rahmen der Erfindung verfügt das Anbauteil 1 über ein allseits abgedichtetes Gehäuse 4, welches die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 umschließt. Bei dem Gehäuse 4 mag es sich um ein Kunststoffgehäuse respektive ein kombiniertes Kunststoff/Metallgehäuse handeln. Im Regelfall ist das Gehäuse 4 als geschlossenes Kunststoffgehäuse 4 ausgebildet. Die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 befindet sich im Innern des Anbauteils 1, und zwar in einem zumindest teilweise transparenten Bereich 5.
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Tatsächlich ist das Gehäuse bzw. Kunststoffgehäuse 4 im Rahmen des Ausführungsbeispiels nach der 3 mit einer transparenten Abdeckung 5 ausgerüstet. Weil es sich bei dem Gehäuse 4 nach der 3 um ein Blinkergehäuse handelt, mag die Abdeckung 5 im Beispielfall gelb eingefärbt sein, ist gleichwohl jedoch transparent, so dass mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung 2, 3 Bilder von einer Umgebung der Kraftfahrzeugkarosserie aufgenommen und an eine angeschlossene Steuereinheit 6 übermittelt werden können. Die solchermaßen aufgenommenen Bilder lassen sich auf einem Monitor 7 wiedergeben. Bei dem Monitor 7 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine Baueinheit aus dem fraglichen Monitor 7 und einem Rückspiegel im Innern der Fahrzeugkarosserie. Tatsächlich ist der Monitor 7 in den betreffenden Rückspiegel integriert und definiert auf diese Weise eine Baueinheit mit dem Rückspiegel.
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Mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung 2, 3 wird im Ausführungsbeispiel ein rückwärtiger Bereich der Kraftfahrzeugkarosserie bildmäßig erfasst, und zwar unter Berücksichtigung eines Winkels α in horizontaler Richtung. Man erkennt, dass der Winkel bzw. Erfassungswinkel α stumpfwinkelig ausgebildet ist und Werte von beispielsweise 100° bis 150° einnimmt.
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Um dies zu erreichen, setzt sich die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 aus einerseits einer CCD-Kamera 2 und andererseits einer vorgeschalteten Optik 3 zusammen. Bei der Optik 3 handelt es sich um ein angedeutetes (Weitwinkel-)Objektiv 3, mit dessen Hilfe ein Winkelbereich von beispielsweise α = 130° und mehr abgedeckt werden kann. Hierzu trägt ergänzend eine Stelleinrichtung 8 bei. Die Stelleinrichtung 8 ist ebenso wie die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 an die Steuereinheit 6 angeschlossen. Mit Hilfe der Stelleinrichtung 8 lässt sich die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 im Beispielfall in horizontaler Richtung verschwenken, wie dies ein Pfeil in der 3 andeutet. Als Folge hiervon kann der von der Bilderfassungseinrichtung 2, 3 abgedeckte horizontale Winkel α bis beispielsweise in eine strichpunktiert in der 3 angedeutete Position zu einer Seite hin verschwenkt werden. Vergleichbares gilt für die andere Seite, so dass sich auf diese Weise ein Winkelbereich von bis zu ca. 180° und noch mehr abdecken lässt.
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Die bei Verstellung der Bilderfassungseinrichtung
2,
3 mit Hilfe der Stelleinrichtung
8 jeweils aufgenommenen Bilder können in der Steuereinheit
6 prinzipiell zu einer Art Panoramabild zusammengesetzt werden. Das lässt sich mit Hilfe von deckungsgleichen Überlappungsbereichen realisieren, und zwar im Sinne eines so genannten ”Bilderkachelns oder Bilderschachtelns” wie es in anderem Zusammenhang bekannt ist und beispielsweise in der
EP 1 309 171 A2 beschrieben wird. Jedenfalls kann auf diese Weise die Steuereinheit
6 auf dem Monitor
7 ein Panoramabild wiedergeben, welches zu einem Winkelbereich von bis zu 180° oder noch mehr im rückwärtigen Bereich des Kraftfahrzeuges im beschriebenen Beispielfall korrespondiert.
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Mit Hilfe der Stelleinrichtung 8 lässt sich die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 verstellen, insbesondere sogar in drei Dimensionen verstellen, und zwar gegenüber dem Anbauteil 1 und folglich auch der Kraftfahrzeugkarosserie, in oder an welcher das Anbauteil 1 montiert ist. Dabei lässt sich die Stelleinrichtung 8 nach Maßgabe einer Fahrzeugbewegung ansteuern. Tatsächlich mag die Stelleinrichtung 8 der Fahrzeugbewegung folgen, so dass die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 einen gewünschten Fahrweg 9 aufnimmt respektive aufnehmen kann. Dieser gewünschte Fahrweg 9 ist in der 2 angedeutet.
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Man erkennt, dass bei der durch einen Pfeil angedeuteten Rückwärtsfahrbewegung des Kraftfahrzeuges respektive der Fahrzeugkarosserie das Heck in Fahrtrichtung nach rechts hin ausschwenkt, was durch eine entsprechende Lenkbewegung bzw. Einschlagbewegung an den Vorderrädern bewirkt wird. Die Stelleinrichtung 8 kann nun dieser Fahrzeugbewegung derart folgen, dass die Stelleinrichtung 8 an zumindest einen Sensor 10 angeschlossen ist, und zwar im Beispielfall über die Steuereinheit 6.
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Tatsächlich handelt es sich bei dem Sensor 10 im Ausführungsbeispiel um einen Lenkwinkelsensor 10, mit dessen Hilfe Einschlagbewegungen eines in der 3 angedeuteten Lenkrades 11 erfasst werden können. Je nach vom Sensor bzw. Lenkwinkelsensor 10 erfasste Signale errechnet die Steuereinheit 6 den vom Fahrzeugführer gewünschten bzw. prognostizierten Fahrweg 9. Dieser korrespondiert im Beispielfall nach der 2 dazu, dass das Heck des Kraftfahrzeuges in Fahrtrichtung nach rechts ausschwenkt. Dieser erwarteten Schwenkbewegung des Hecks trägt die Erfindung dadurch Rechnung, dass die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 bzw. die zugehörige Stelleinrichtung 8 so beaufschlagt wird, dass überwiegend der rechte hintere Bereich im rückwärtigen Sektor der Kraftfahrzeugkarosserie von der Bilderfassungseinrichtung 2, 3 erfasst und ausgewertet wird.
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Ergänzend zu dem Sensor bzw. Lenkwinkelsensor 10 können mit Hilfe der Steuereinheit 6 auch weitere Sensoren ausgewertet werden, mit deren Hilfe sich der zukünftige bzw. gewünschte Fahrweg 9 prognostizieren lässt. Denkbar ist es beispielsweise, mit Hilfe von Radsensoren und/oder eines GPS-Sensors in der Kraftfahrzeugkarosserie die Geschwindigkeit des Fahrzeuges ergänzend zu ermitteln und in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit die Stellbewegung der Stelleinrichtung 8 zu verändern. Die entsprechenden Stellsignale gibt die Steuereinheit 6 in Abhängigkeit von den betreffenden Sensorsignalen vor.
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Wie bereits erläutert, wird die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 von dem Gehäuse respektive Leuchtengehäuse oder Lampengehäuse 4 umschlossen. Das Gehäuse 4 nimmt folglich im Innern neben der Bilderfassungseinrichtung 2, 3 zusätzlich zumindest eine Lichtquelle 12 auf. Bei der Lichtquelle 12 handelt es sich überwiegend um eine oder mehrere LED's, so dass die Wärmeentwicklung im Gehäuse 4 minimal ist. Dabei können die Lichtquelle 12 und die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 unabhängig voneinander ausgelegt sein und betrieben werden.
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Im Regelfall sind die Lichtquelle 12 und die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 jedoch miteinander synchronisiert. Hierfür sorgt die Steuereinheit 6, welche die Lichtquelle 12 ansteuert und ebenso die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 bzw. die zugehörige Stelleinrichtung 8. Die Synchronisierung meint, dass beispielsweise bei beaufschlagter Lichtquelle 12 zugleich auch die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 derart angesteuert wird, dass mit ihrer Hilfe Bilder vom rückwärtigen Bereich der Kraftfahrzeugkarosserie im Ausführungsbeispiel aufgenommen werden. Mit Hilfe der Lichtquelle 12 wird bei diesem Vorgang der betreffende und bildlich zu erfassende rückwärtige Bereich besonders gut ausgeleuchtet, so dass mit einer hohen Qualität der Bilder zu rechnen ist.
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Sofern das Anbauteil 1 als Rückfahrleuchte 1'' ausgebildet ist, korrespondiert die Synchronisierung von einerseits der Lichtquelle 12 und andererseits der Bilderfassungseinrichtung 2, 3 ergänzend dazu, dass die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 automatisch bei eingeschalteter Lichtquelle 12 und folglich eingeschaltetem Rückfahrscheinwerfer im Beispielfall aktiviert wird. Zugleich sorgt die Lichtquelle 12 bzw. der Rückfahrscheinwerfer in diesem Fall für eine günstige Ausleuchtung der bildlich mit Hilfe der Bilderfassungseinrichtung 2, 3 aufzunehmenden rückwärtigen Umgebung der Kraftfahrzeugkarosserie. – Selbstverständlich kann die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 auch unabhängig hiervon aktiviert werden, und zwar jedes Mal dann, wenn der Rückwärtsgang eingelegt wird. Das mag ebenfalls mit Hilfe eines nicht ausdrücklich dargestellten Sensors erfasst werden, welcher von der Steuereinheit 6 ausgewertet wird und in entsprechende Aktivierungssignale für die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 resultiert.
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Das Anbauteil 1 ist im Ausführungsbeispiel überwiegend im Gürtelbereich der Fahrzeugkarosserie angeordnet. Auf diese Weise lassen sich praktisch sämtliche möglichen Hindernisse besonders gut erfassen, weil die Bilderfassungseinrichtung 2, 3 typischerweise mit einem Erfassungswinkel B in senkrechter Richtung von 30° bis 60° bzw. zu 90° ausgerüstet ist. In Verbindung mit dem horizontalen Erfassungswinkel α von mehr als 90°, der sich darüber hinaus mit der Stelleinrichtung 8 auf bis zu 180° und noch mehr steigern lässt, besteht die Möglichkeit, auf dem Monitor 7 ein Panoramabild wiederzugeben, welches den gesamten rückwärtigen Bereich der Fahrzeugkarosserie erfasst und abbildet.
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Dies geschieht so als ob dieser letztlich einen Zylinderabschnitt darstellende rückwärtige Bereich in die Ebene auf den Monitor 7 projiziert worden wäre. Dabei ist das betreffende Anbauteil 1 im Ausführungsbeispiel im Heckbereich angeordnet, kann alternativ oder zusätzlich aber auch genau so gut im Frontbereich oder auch im Seitenbereich der Kraftfahrzeugkarosserie zum Einsatz kommen und in beschriebenem Sinne Verwendung finden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10050002 A1 [0002]
- DE 102009057825 A1 [0004]
- DE 102006035376 A1 [0005]
- DE 102008060770 A1 [0006]
- DE 102008049113 A1 [0007]
- EP 1309171 A2 [0037]