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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wanddurchführung mit einem Außengehäuse und einem Durchführungsteil.
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Wanddurchführungen, insbesondere für Lüfterrohre, sind in vielfältigen Ausführungen bekannt. Bei vielen dieser Wanddurchführungen ist ein Außengehäuse vorhanden, in das ein Durchführungsteil eingesteckt ist. Ein Beispiel einer solchen Wanddurchführung findet sich in der Schrift
DE 10 2005 000 146 .
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Bei den bekannten Wanddurchführungen ist der Einbau in die Wand schwierig. Es ist bekannt, das Außengehäuse in eine Betonwand einzugießen, wie es bei der Wanddurchführung gemäß der Schrift
DE 10 2005 000 146 der Fall ist, oder es muss nachträglich ein Loch in die Wand gestemmt werden, um das Außengehäuse in das Loch einzusetzen. Es ist auch bekannt, Schaumstoffblöcke an der Durchführungsstelle in ein Mauerwerk einzusetzen, die nachträglich aus ihrer Einbaulage entfernt werden müssen, um sodann das Außengehäuse in das entstandene Loch einzusetzen. Alle diese Maßnahmen sind arbeitsaufwendig und bieten keine einfach umsetzbare Lösung für aus Steinen gemauerte Mauern.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mauerdurchführung zu schaffen, die auf eine einfache Weise in ein Mauerwerk integrierbar ist.
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Ein Problem stellt auch die Geräuschentwicklung von Lüftungssystemen dar. Die Lüfter, die den Luftstrom erzeugen, machen ein Betriebsgeräusch, das an der Wanddurchführung in die Wand übertragen werden kann. Auch Strömungsgeräusche des Luftstroms können im Bereich der Wanddurchführung auf das Mauerwerk übertragen werden.
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Es ist die zusätzliche Aufgabe der Erfindung, eine Wanddurchführung zu schaffen, bei der Schallwellen nur in erheblich reduziertem Umfang auf die umgebende Wand übertragen werden.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem das Außengehäuse aus einem extrudierten Polystyrol hergestellt ist, das Außengehäuse eine Würfel- oder Quaderform und eine Durchführungsöffnung aufweist, durch die das Durchführungsteil eingesteckt ist, und das Durchführungsteil aus einem Schaummaterial hergestellt ist.
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Der Werkstoff Polystyrol verfügt über eine ausreichende Festigkeit und Tragfähigkeit, um in einer Würfel- oder Quaderform in eine Mauer eingemauert werden zu können. Durch die Würfel- oder Quaderform passt sich das Außengehäuse der Form der für die Mauer verwendeten Steine an. Die Breiten-, Höhen- und Tiefenmaße des Außengehäuses können an übliche Steinformate angepasst sein, so dass kaum Anpassungsarbeiten zwischen dem umgebenden Mauerwerk und dem Außengehäuse erforderlich sind, wenn das Außengehäuse beim Mauern einer Mauer in diese eingemauert wird. Das Außengehäuse kann wie ein normaler Stein in die Mauer eingesetzt werden. Das Polystyrol verfügt an seiner Oberfläche aufgrund der Schaumstruktur über gute Hafteigenschaften für darauf aufgebrachten Putz und Mörtel. Polystyrol verfügt zudem über einen Wärmedehnungskoeffizienten, der denen von Stein- oder Betonmaterialien ähnelt, so dass sich bei Wärmeschwankungen im Baukörper keine Risse zwischen dem Polystyrol und dem angrenzenden Mauerwerk bilden. Darüber hinaus ergibt sich im Bereich des Außengehäuses eine gute Wärmedämmung der Mauer, da das Polystyrol als Werkstoff auch nur in geringem Umfang Wärme überträgt.
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Die Durchführungsöffnung kann bereits im Schaumwerkzeug für das Schäumen des Außengehäuses vorgesehen sein, oder die Durchführungsöffnung wird in ein Außengehäuse nachträglich eingeschnitten, was bei dem Werkstoff Polystyrol schnell und einfach möglich ist. In die Durchführungsöffnung kann das Durchführungsteil sodann einfach eingesteckt werden.
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Wenn das Durchführungsteil aus einem Schaummaterial hergestellt ist, ist dieses leicht und verfügt ebenfalls über gute Dämmeigenschaften. Bei Verwendung eines Spezialschaummaterials ist das Durchführungsteil besonders dazu geeignet, keine Schallwellen auf das Außengehäuse zu übertragen. Durch das aus einem Schaummaterial gefertigte Durchführungsteil wird die Schallübertragung von Geräuschen aus dem Lüftungssystem deutlich reduziert.
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Es ist möglich, direkt an dem Durchführungsteil einen raumseitigen Lüfter zu befestigen, beispielsweise als Lüftungsgebläse zur Entlüftung eines innenliegenden Bades. Die Laufgeräusche eines solchen Lüftungsgebläses werden nur noch in einem erheblich geringeren Umfang an das umgebende Mauerwerk übertragen als es ohne die Zwischenschaltung des Durchführungsteils der Fall wäre. An das Durchführungsteil können auch handelsübliche Rohre, beispielsweise aus PVC, die als Baukasten zur Erstellung von Lüftungskanälen handelsüblich verfügbar sind, angeschlossen werden, deren Schwingungen ebenfalls nur in einem erheblich geringerem Umfang auf das Mauerwerk übertragen werden.
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Durch die Kombination des Außengehäuses und des Durchführungsteils aus den jeweiligen Werkstoffen ist es also möglich, die Übertragung von Schwingungen auf ein umgebendes Mauerwerk erheblich zu reduzieren.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Durchführungsöffnung rund gestaltet und das Durchführungsteil weist eine runde Querschnittsform auf. Eine runde Form der Durchführungsöffnung und des Querschnitts des Durchführungsteils eignen sich besonders gut, um an runde Kanalquerschnitte von Bauteilen für Lüftungskanäle und Lüfter angeschlossen zu werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Innendurchmesser der Durchführungsöffnung durch das Durchführungsteil 125 mm, 150 mm oder 180 mm. Diese Innendurchmessermaße finden sich besonders häufig bei Bauteilen für Lütungskanäle und Lüfter.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung steht das Durchführungsteil beidseitig über die raumseitigen Stirnflächen des Außengehäuses über. Durch den Überstand kann die Wanddurchführung leicht eingeputzt werden. Es ist auch leicht möglich, durch Absägen einer überschüssigen Länge das Durchführungsteil auf eine gewünschte Länge einzukürzen. Bei einer Länge des Durchführungsteils zwischen 450 mm bis 700 mm dürften alle Längenwünsche aus der Praxis abgedeckt werden können, auch wenn das Mauerwerk, in das das Außengehäuse eingesetzt wird, nur Mauerstärken zwischen 175 mm bis 360 mm aufweist.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Innenmaße der Durchführungsöffnung gleich oder geringfügig kleiner als die Außenmaße des Durchführungsteils. Durch diese Dimensionierung der Innen- und Außenmaße ergibt sich ein leicht klemmender Sitz des Durchführungsteils in der Durchführungsöffnung des Außengehäuses.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind das Außengehäuse und das Durchführungsteil nur durch die klemmende Anlage der jeweiligen Kontaktflächen aneinander in ihrer Relativstellung zueinander gehalten und die Relativstellung dieser Bauteile zueinander ist nur durch die Einbringung einer die Reibschlußkräfte überwindenden Kraft veränderbar. Zur Verbindung der Bauteile miteinander sind keine Befestigungshilfsmittel nötig, wie beispielsweise Kleber, Schrauben, Nägel oder dergleichen, und das Überstandsmaß des Durchführungsteils über die die raumseitigen Stirnflächen des Außengehäuses kann auf der Baustelle noch an die maßlichen Bedürfnisse vor Ort durch Verschieben des Durchführungsteils in der Durchführungsöffnung angepasst werden. Für die Möglichkeit, das Durchführungsteil zu verschieben, muss kein Kleber oder sonstige Befestigungshilfsmittel entfernt oder unwirksam gemacht werden, was die Handhabung vereinfacht.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind eine oder mehrere der zum umgebenden Wandungsmaterial weisenden Oberflächen des Außengehäuses und/oder des Durchführungsteils uneben gestaltet. Durch die unebene Gestaltung der Oberflächen finden die Bauteile guten Halt in der Mauer, wenn die Fugen zu angrenzendem Mauerwerk mit Mörtel oder Montageschaum verfüllt oder die Wanddurchführung mit Putz in die Wand eingeputzt wird.
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Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen der Erfindung jeweils für sich, aber auch untereinander mit dem Gegenstand der Erfindung gemäß dem Hauptanspruch beliebig miteinander kombinierbar sind, soweit dem nicht zwingende technische Gründe entgegenstehen.
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Weitere Abwandlungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung lassen sich der nachfolgenden gegenständlichen Beschreibung und den Zeichnungen entnehmen.
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Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden, es zeigen:
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1: eine Ansicht auf eine Wanddurchführung in einer Mauer, und
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2: eine Ansicht von schräg vorne auf eine Wanddurchführung.
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In 1 ist eine Wanddurchführung 2 gezeigt. Die Wanddurchführung 2 besteht im Wesentlichen aus dem Außengehäuse 4 und dem Durchführungsteil 6, das in eine Durchführungsöffnung 8 eingesteckt ist.
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In 1 ist die Wanddurchführung 2 in eine Mauer 10 eingemauert dargestellt. Die Höhe des Außengehäuses 4 der Wanddurchführung 2 entspricht annähernd der Höhe der in der Mauer 10 vermauerten Steine. Die Mauer 10 ist teilweise mit einem Putz 12 versehen, der bündig an die stirnseitige Ringfläche des Durchführungsteils 6 angeputzt ist. Im Ausführungsbeispiel ist das Durchführungsteil 6 als Rohr gezeigt, dessen Innenraum nun als Luftführungskanal nutzbar ist. Durch das Durchführungsteil 6 können auch Kabel, Rohre oder dergleichen hindurchgeführt werden.
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In die stirnseitige Öffnung des Durchführungsteils 6 kann nun ein Anschlussstutzen eines raumseitigen Lüfters eingesteckt werden, oder es wird ein Rohr in die Öffnung eingesteckt. Dadurch, dass der Innendurchmesser des Durchführungsteils 6 identisch oder annähernd identisch zum Außendurchmesser gängiger Bauteile für Luftführungsrohre oder der Anschlussstutzen von Lüftern ist, können entsprechende Bauteile klemmend in die Öffnung des Durchführungsteils 6 eingeschoben werden.
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Da das Durchführungsteil 6 aus einem Schaummaterial hergestellt ist, werden Schwingungen von in das Durchführungsteil 6 eingesteckten Lüftern und/oder Rohren nicht auf das an die Wanddurchführung 2 angrenzende Mauerwerk 10 und/oder Putz 12 übertragen. Die Wandstärke W des Durchführungsteils 6 reicht aus, um die von einem Lüfter oder sonstigen Kanalbauteilen ausgehenden Schwingungen wesentlich oder vollständig zu absorbieren.
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In der Abbildung in 2 ist erkennbar, dass das Durchführungsteil 6 an beiden raumseitigen Stirnflächen 16 des Außengehäuses 4 übersteht. Der Überstand ermöglicht es, die Wanddurchführung 2 anzuputzen oder entsprechende Bauteile von Lüftungskanälen anzuschließen. Durch die Länge des Durchführungsteils 6, das die Dicke des Außengehäuses 4 überschreitet, verfügt das Durchführungsteil 6 über eine große Oberfläche auf der Innenseite des Rohres, über die hohe Haltekräfte für mit dem Durchführungsteil 6 zu verbindenden Bauteilen aufgebracht werden können.
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In 2 ist die Innenoberfläche 14 der Durchführungsöffnung 8 schraffiert dargestellt. Die Innenoberfläche 14 der Durchführungsöffnung 8 bildet eine Kontaktfläche zur Außenoberfläche des Durchführungsteils 6. Wenn die Maße der Durchführungsöffnung 8 und des Durchmessers des Durchführungsteils 6 passend aufeinander abgestimmt sind, ergibt sich ein etwa klemmender Sitz des Durchführungsteils 6 in der Durchführungsöffnung 8 des Außengehäuses 4. Zusätzliche Befestigungshilfen wie beispielsweise Kleber oder sonstige Befestigungshilfsmittel sind nicht erforderlich. Es genügt, das Durchführungsteil 6 als Rohr in die Durchführungsöffnung 8 einzuschieben, um die Wanddurchführung 2 fertig herzustellen.
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In 2 ist erkennbar, dass die zum umgebenden Wandlungsmaterial weisende Oberfläche 18 eine umlaufende nutförmige Vertiefung 20 aufweist, durch die die Oberfläche 18 uneben gestaltet ist. Wenn die Wanddurchführung 2 wie in 1 gezeigt in eine Mauer 10 eingemauert wird, so ragt der Mörtel in die Vertiefung 20 vor, nach dem Aushärten des Mörtels wird das Außengehäuse 4 über die uneben gestaltete Oberfläche 18 in der Einbaulage fixiert. Eine gesonderte Befestigung des Außengehäuses 4 in der Mauer 10 ist somit nicht erforderlich, es genügt, die Wanddurchführung 2 wie einen Stein in die Mauer 10 einzumauern. Gesonderte Arbeitsgänge oder Werkzeuge sind somit für den Einbau der Wanddurchführung 2 in eine Mauer 10 nicht erforderlich. Auch die Oberfläche des Durchführungsteils 6 kann uneben gestaltet sein, so dass auch in dieses Bauteil in seiner Einbaulage durch die unebene Oberfläche ortsfest fixiert werden kann.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Dem Fachmann bereitet es keine Schwierigkeiten, das Ausführungsbeispiel auf eine ihm als angemessen erscheinende Weise an einen konkreten Anwendungsfall durch Änderung der entsprechenden Bauteile anzupassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005000146 [0002, 0003]