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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Spanner für einen ein Zugmittel aufweisenden Zugmitteltrieb einer Verbrennungskraftmaschine, mit einem Tragkörper, der eine erste Seite aufweist, die dem Zugmittel zugewandt ist und einer zweiten Seite, die dem Zugmittel abgewandt ist, und einer Vielzahl aufeinander in Kontakt befindlicher Blattfedern, die auf der zweiten Seite des Tragkörpers angeordnet sind.
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Aus dem Stand der Technik ist der Einsatz von Blattfedern bei Spannern eines Zugmitteltriebes bereits bekannt. Die
EP 1030 079 B1 beispielsweise, offenbart einen Blattfeder-Kettenspanner mit einer Basis mit einer Fläche, einem genau geformten Schuh mit einer ersten Seite mit einer Fläche, die im Betrieb gleitend an einer zugehörigen Kette anliegt, wobei der Schuh ein feststehendes Ende aufweist, welches an einem Metallstift befestigt und um diesen drehbar ist, wobei der Stift auf der Basis befestigt ist, und wobei der Schuh ein dem feststehenden Ende gegenüberliegendes freies Ende aufweist, welches in Gleitkontakt mit der auf der Basis gebildeten Fläche ist; mit einer Blattfeder, die entlang des Schuhs auf einer gegenüberliegenden Seite des Schuhs angeordnet ist, wobei die Blattfeder Endabschnitte aufweist, die in Nuten eingesetzt sind, die am feststehenden Ende beziehungsweise am freien Ende des Schuhs gebildet sind, wobei die Nut des feststehenden Endes des Schuhs sich über den Stift hinaus in Richtung einer Spitze des feststehenden Endes erstreckt. Allerdings ist diese Ausgestaltung eher kompliziert und kostenintensiv in der Montage und Fertigung. Ferner ist nicht in alen Betriebspositionen eine Verschiebung einzelner Blattfedern des Blattfederpaketes verhindert.
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Auch offenbart die
US 6 616 557 B2 auch den Einsatz eines Clips, um die Blattfedern auf einer einem Zugmittel abgewandten Rückseite eines Tragkörpers zu positionieren. Der Clip ist ein von dem Tragkörper separates Bauteil.
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Auch ist es aus dem Stand der Technik bekannt bei Blattfedern einsetzenden Spannern diese Blattfedern in deren Endbereich an dem Tragkörper zu befestigen, wobei die Enden der Blattfedern in Vertiefungen des Tragkörpers eingreifen. Zu diesem Zweck weist der Tragkörper Umbiegungen auf, die auf einer zugmittelfernen Seite der Blattfedern angreifen.
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Zwar ermöglichen diese bekannten Varianten, dass zumindest eine der Blattfedern am Tragkörper festgelegt ist, doch wird es nicht ermöglicht, dass die Blattfedern zueinander und untereinander sowie relativ zum Tragkörper in ihrer Position festgelegt sind.
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Die Blattfedern können sich durch Vibrationen oder Montagefehler untereinander und zum Tragkörper verschieben. Es besteht ferner dann die Gefahr, dass sich die Blattfedern in den Kunststoff eingraben. Dies ruft den Nachteil hervor, dass ein ungleichmäßiges Spannerverhalten aufgrund der Verschiebung der Blattfedern untereinander und/oder zum Tragkörper resultiert. Auch werden viele Einzelbauteile benötigt, was zu hohen Kosten und einem hohem Montageaufwand führt.
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Hier greift die vorliegende Erfindung an und soll eine Verbesserung bieten. Ein Verschieben der Blattfedern untereinander und zum Tragkörper soll verhindert werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Tragkörper auf seiner zweiten Seite eine erste Geometrieform aufweist, die in zumindest eine durch alle Blattfedern geformte zweite Geometrieform formschlüssig eingreift.
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Auf diese Weise sind die Blattfedern relativ zum Tragkörper an einem Verschieben gehindert und es wird eine Selbstorientierung der Einzelkomponenten erreicht. Auf diese Weise kann ein in den Kunststoff Eingraben der Blattfedern verhindert werden und ein gleichmäßiges Spannverhalten über die gesamte Lebensdauer beibehalten werden.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend hier erläutert.
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Es ist von Vorteil, wenn die zweite Geometrieform als Vertiefung, insbesondere als V-artige Vertiefung, ausgebildet ist. Solche Geometrien lassen sich besonders einfach einbringen, beispielsweise durch Pressumformvorgänge sowie durch urformende Maßnahmen. Die Kosten lassen sich dadurch reduzieren.
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Auch hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn nur eine einzige erste Geometrieform an dem Tragkörper ausgeformt ist, etwa nach Art eines Vorsprungs. Solche Vorsprünge lassen sich mittels Urformen in Maßnahmen besonders einfach ausfertigen, wobei die Kosten wiederum niedrig gehalten werden. Bei nur einer einzigen entsprechenden Ausbildung kann eine zum Schwerpunkt der Blattfedern symmetrische Ausgestaltung erreicht werden, was Montagefehler verhindert.
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Es ist ferner von Vorteil, wenn die Blattfedern ein Blattfederpaket bilden. Die Einzelkräfte der Blattfedern lassen sich dadurch kombinieren und die gewünschte Federkraft einfach einstellen.
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Es ist auch von Vorteil, wenn beide Enden aller Blattfedern in Längsrichtung der Blattfedern gesehen beabstandet von den Tragkörpern angeordnet sind, da dadurch ein etwaiger Kontakt, selbst beim Verbiegen des Spanners, der auch als Spannschiene bezeichnet werden kann, vermieden wird.
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Um die Kosten niedrig zu halten und auf bekannte Materialien zurückgreifen zu können, ist es von Vorteil, wenn der Tragkörper aus Kunststoff gefertigt ist, wie zum Beispiel PA 66 mit oder ohne Glasfaserverstärkung.
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Es ist auch zweckmäßig, wenn die Blattfedern aus einer Metalllegierung, insbesondere einer Eisenlegierung gefertigt sind.
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Die Erfindung betrifft auch einen Zugmitteltrieb für eine Verbrennungskraftmaschine mit einem vorstehend als erfindungsgemäß erläuterten Spanner, wobei der Spanner zum Auslenken eines Zugmittels vorgesehen ist.
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Auch betrifft die Erfindung einen solchen Zugmitteltrieb, bei dem das Zugmittel aus Kette oder Riemen ausgestaltet ist, da dadurch besonders große Kräfte übertragbar sind.
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Die Reibung zwischen dem Tragkörper und den Zugmittel lässt sich minimieren, wenn auf der ersten Seite des Tragkörpers das Zugmittel direkt oder unter Zwischenschaltung eines Gleitbelages anliegt. Bei einem direkten Anliegen ist der Kunststoff entsprechend zu wählen, um angemessene Gleiteigenschaften zur Verfügung zu stellen.
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Die Erfindung wird auch mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert. Eine erste Ausführungsform ist mit Hilfe von fünf Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Spanners mit einem Tragkörper und einem eingesetzten Blattfederpaket von der linken Seite,
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2 eine Ansicht des Spanners aus 1 von der anderen Seite, also der rechten Seite,
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3 eine Ansicht von rechts lediglich auf den Tragkörper ohne eingesetztes Blattfederpaket,
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4 eine Ansicht von links auf den Tragkörper aus 3,
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5 eine perspektivische Ansicht eines singulären Blattfederpaketes, wie es in den Tragkörper der 3 und 4 eingesetzt wird, um den Zusammenbau der 1 und 2 zu realisieren.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein erster erfindungsgemäßer Spanner dargestellt, der auch als Spannschiene bezeichnet werden kann. Der Spanner hat das Bezugszeichen 1.
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Der Spanner 1 ist zum Einsatz in einem Zugmitteltrieb vorgesehen, wobei der Zugmitteltrieb in einer Verbrennungskraftmaschine zum Einsatz kommt und ein Zugmittel aufweist. Der Zugmitteltrieb ist zum Verbinden einer oder mehrerer Kurbelwellen mit einer oder mehreren An-/Abtriebswellen, wie Nockenwellen oder sekundären Antriebswellen für Nebenaggregate, wie Lichtmaschinen oder dergleichen vorgesehen.
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Der Spanner 1 weist einen Tragkörper 2 aus Kunststoff, nämlich PA 66 mit Glasfaserverstärkung, auf. Auch PA 46 ist möglich.
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Der Tragkörper 2 weist eine erste Seite 3 und eine zweite Seite 4 auf. Die erste Seite 1 ist einem nicht dargestellten Zugmittel zugewandt, wohingegen die zweite Seite 4 als gegenüberliegende Seite definiert ist. Die erste Seite 3 ist grundsätzlich konvex ausgebildet, wohingegen die zweite Seite 4 grundsätzlich konkav ausgebildet ist.
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Auf der zweiten Seite 4 sind auch mehreren Blattfedern 5 angeordnet, wobei die dem Tragkörper 2 nächst gelegene Blattfeder 5 in Anlage mit dem Tragkörper 2 im Bereich der zweiten Seite 4 ist.
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Der Tragkörper 2 weist eine besonders gut in 2 und in 3 zu erkennende erste Geometrieform 6 auf. Die erste Geometrieform 6 ist als V-förmiger Vorsprung 7 ausgebildet.
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Die Blattfedern 5 weisen auf der der ersten Geometrieform 6 zugewandten Seite jeweils eine zweite Geometrieform 8 an derselben Stelle auf. Die zweite Geometrieform 8 ist als V-förmige Vertiefung 9 ausgebildet, die ungefähr in der Mitte 10, siehe 5, befindlich ist. Die Mitte 10 ist von den Enden 11 der Blattfedern 5 gleich weit entfernt.
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Die zweite Geometrieform 8 nimmt die erste Geometrieform 6 formschlüssig auf.
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Zurückkommend zur 1 ist eine seitliche Lasche 12 zu erkennen, die einseitig an den Blattfedern 5 anliegt und diese gegebenenfalls auch umgreifen kann. Eine dann vorhandene Abkantung liegt dann auf einer zugmittelfernen Seite der zweiten Geometrieform 8 an den Blattfedern 5 an.
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Der Tragkörper 2 weist eine Öffnung 13 auf, die in den 3 und 4 gut zu erkennen ist.
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In diese Öffnung 13, die als Durchgangsöffnung ausgebildet ist, ist eine Buchse 14 eingesetzt, wie in den 1 und 2 gut zu erkennen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spanner
- 2
- Tragkörper
- 3
- erste Seite
- 4
- zweite Seite
- 5
- Blattfeder
- 6
- erste Geometrieform
- 7
- Vorsprung
- 8
- zweite Geometrieform
- 9
- Vertiefung
- 10
- Mitte
- 11
- Ende
- 12
- Lasche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1030079 B1 [0002]
- US 6616557 B2 [0003]