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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur unsichtbaren Befestigung hölzerner Türzargen in Maueröffnungen mittels eines Dübelsystems, bestehend aus einer mit der Außenfläche der Türzarge verleimbaren Holzplatte, die ihrerseits über eine Schraube mit einem in die Maueröffnung einbohrbaren Dübel verdrehbar verbunden ist.
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Unsichtbare Befestigungen für hölzerne Türzargen in Maueröffnungen, insbesondere für Türzargen mit Edelholzfurnier sind im Innenausbau moderner Wohnungen und Häuser bis vor kurzer Zeit durch Montageschäume bewirkt worden, die jedoch nicht nur während der Montage, sondern auch noch über längere Zeit danach gasförmige Stoffe freisetzen können, die die Raumluft belasten. Für hohe Anforderungen an eine reine, unbelastete Luftqualität wird deshalb auf Dübelsysteme zurückgegriffen werden können, die die Verwendung gasender Montageschäume vermeidet.
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Aus der
DE 29 07 480 A1 ist beispielsweise eine unsichtbare Montage von hölzernen Türzargen mittels einer Stellschraube bekannt, die mit einem Dübelsystem zusammenwirkt, das mit einer Holzplatte versehen ist, die mit der der Maueröffnung zugewandten Außenfläche der Türzarge verleimbar ist. Diese Holzplatte ist mit einer Schlüsselschraube über eine mit der Holzplatte auf der der Leimfläche abgewandten Seitenfläche mit einer starr verbundenen Metallplatte lösbar verbunden, die ihrerseits mit einem Aufnahmeschlitz versehen ist, in den die Schlüsselschraube mit einem schraubkopfnahen Vierkant verdrehungssicher eingreift.
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Da bei dieser bekannten Lösung die exakte Lage der Holzplatte mit ihrer zu verleimenden Fläche in Bezug auf Außenfläche der Türzarge nicht nur geometrisch festliegen muss, um den Pressdruck beim Verleimen der Zarge sicher zu gewährleisten, ergibt sich nachträglich nach dem Verleimen keine Justiermöglichkeit durch Verdrehen der im Schlitz der Metallplatte verdrehungssicher gelagerten Stellschraube.
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Die durch diesen Stand der Technik beschriebene Lösung ist handwerklich aufwendig und wegen der fehlenden nachträglich vorgesehenen Justiermöglichkeit nachteilig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur unsichtbaren Befestigung hölzerner Türzargen in Maueröffnungen mittels eines Dübelsystems anzugeben, das bei einfacher Montage auch nach der Verleimung eine stufenlose Feineinstellung und bleibende Fixierung aller eine Türzarge stabil haltenden Befestigungsteile ermöglicht.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Holzplatte eine ihre beiden Großflächen durchsetzende, den Schaft der Schraube mit Abstand umgebende Durchgangsbohrung für die Schraube und auf der zur Verleimung mit der Türzarge bestimmten Großfläche eine der Durchgangsbohrung axial zugeordnete kugelkalottenförmige Ausnehmung zur Aufnahme des angepasst kugelförmig gebildeten Schraubenkopfes aufweist, der mittels einer der Schraube zugordneten Mutter auf der anderen Großflächenseite zusätzlich zur Normalen in einer bezüglich der Normalen allseits begrenzt abweichenden, Winkellage ortsfest fixierbar ist. Dabei kann die Mutter als Spannmutter mit einem metrischen Feingewinde versehen sein, das in ein korrespondierendes Feingewinde im Bereich des Schraubenkopfes eingreift.
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Die durch die Erfindung gegebene Verbindung der Holzplatte mit der Schraube erlaubt dieser eine begrenzt taumelnde Bewegung allseits unter verschiedenen Winkeln auch abweichend von der Normalen. Diese Taumelbewegung ist deswegen wichtig, weil in der Regel die mit Maschinen gesetzten Dübellöcher und damit die Dübelachse sowie die durch sie bedingte Lage der Schraubenachse nicht exakt rechtwinklig zur späteren verlangten Position der Türzarge verlaufen.
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Ein besonderer Vorzug ergibt sich in Weiterbildung des Erfindungsgedankens, wenn die Schraube mit ihrem Schaft nach Art einer Stockschraube ausgebildet ist, die am freien Ende ein Holzgewinde aufweist, an das sich zum Schraubenkopf hin axial ein Sechskantkörper anschließt, der axial in ein metrisches Maschinengewinde mündet. Damit kann mittels eines Schraubenschlüssels die Schraube über den Sechskantkörper nach dem Verleimen durch stufenloses Verdrehen der Abstand zwischen der Maueröffnung und der Türzarge feineingestellt werden, ohne eine gegebene abweichende Winkellage zu verändern oder die ortsfeste Fixierung mittels der der Schraube kopfseitig zugeordneten Mutter zu beeinträchtigen.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ergibt sich, wenn das Maschinengewinde des Schraubenschaftes an seinem freien Ende mit dem kugelförmig gebildeten Schraubenkopf einstückig verbunden ist. Damit wird die Anzahl der Montageteile verringert, jedoch die Fertigung der Schraube etwas aufwendiger als bei einer genormten Stockschraube, was jedoch im Hinblick auf den Lohnkostenanteil im Gewerbe des Innenausbaus nicht entscheidend kostensteigernd ist.
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Bei einer etwas anderen Ausführungsform der Schraube ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Schraubenschaft eine mit dem Maschinengewinde verbundene, den Schraubenkopf bildende, mit einem kugelförmig gebildeten, überkragenden Randkörper versehene Gewindehülse trägt, die mit deren korrespondierendem Innengewinde in das Maschinengewinde eingreift und mit dem Schraubenschaft kraftschlüssig koppelbar ist. Bei dieser Ausführung ist die Fertigung etwas vereinfacht und erlaubt durch die kraft- bzw. drehmomentenschlüssige Kopplung zwischen der Gewindehülse und der Schraube die Verwendung von normgerechten handelsüblichen Stockschrauben.
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Vorzugsweise weist in Weiterbildung des Erfindungsgedankens der Schraubenkopf auf der dem Schraubenschaft abgewandten Seite zentrisch eine Ausnehmung zum Eingriff eines Inbus-, Torx- oder anderen Schlüssels auf. Dies ermöglicht vorteilhaft eine günstige Schnellmontage der Befestigungsvorrichtung.
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Die die Winkelstellung der Schraubenachse gegenüber der Holzplatte sichernde Mutter kann einseitig eine axialsymmetrische kugelige Kontur aufweisen, die ihrerseits den Winkel der Schraubenachse durch Anlage an der Holzplatte unter Reibschluss fixiert.
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Ferner kann es für eine genaue Einstellung der Winkelstellung von Vorteil sein, wenn die Mutter mit einem metrischen Feingewinde versehen ist, das in ein korrespondierendes Feingewinde im Bereich des Schraubenkopfes eingreift.
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Anhand der Zeichnung sind weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben und deren Wirkungsweise erläutert.
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1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung mit einer einstückigen Stockschraube mit einem Schraubenkopf in einem Längsschnitt.
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2 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung mit einer mehrteiligen Schraube in einem Längsschnitt.
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Die in 1 teilweise geschnitten dargestellte Befestigungsvorrichtung 1 besteht aus einer Stockschraube 2, die an ihrem freien Ende 3 mit einem Holzgewinde 3a versehen ist, das in einen Dübel 4 eingreift, der in ein Loch 5 einer Maueröffnung 6 eingesteckt und dort verankert ist. In einem Abstand A zur Maueröffnung 6 befindet sich eine hölzerne Türzarge 7, der eine Holzplatte 8 zugeordnet ist. Die Holzplatte 8 ist bezüglich ihrer beiden Großflächen 8a und 8b vorzugsweise rechteckförmig ausgebildet, damit hölzerne Türzargen 7 mit unterschiedlicher Zargentiefe durch Verdrehen der Holzplatte um 90° mit der Großfläche 8a durch Verleimung fest und sicher miteinander verbunden werden können.
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An das Holzgewinde 3a der Stockschraube 2 schließt sich ein Sechskantkörper 9 in Axialrichtung an, der zum Eingriff mit einem nicht weiter dargestellten Sechskantschlüssel mit angepasster Schlüsselweite bestimmt ist. In Axialrichtung der Stockschraube wird der Sechskantkörper 9 durch einen Maschinengewindebereich 10 fortgesetzt, der vorzugsweise mit einem metrischen Feingewinde versehen ist. Diesem Gewindebereich 10 ist eine Mutter 11 zugeordnet, die sich an der Großfläche 8b abstützt. Die beiden Großflächen 8a, 8b sind mittig mit einer Durchgangsbohrung 12 versehen, die den Schaft 13 mit Abstand B umgibt. An die Durchgangsbohrung 12 schließt sich zur Großfläche 8a hin eine ihr axial zugeordnete kugelkalottenförmige Ausnehmung 14 an, die den Kopf 15 der Stockschraube 2 aufnimmt.
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Infolge des Abstands B zwischen dem Durchmesser der Durchgangsbohrung 12 und dem Außendurchmesser des Schaftes 13 der Stockschraube 2 ergibt sich durch die aus der 1 ersichtliche kugelige Kontur 16 eine taumelnde Lagerung der Stockschraube 2 gegenüber der Holzplatte 8, so dass der Winkel W sowohl 90° betragen kann, bei dem sich die Achse zur Ebene der Holzplatte 8 in der Normalen befindet, als auch geringfügig mehr oder weniger als 90° aufweisen kann. Der Winkel W kann nämlich durch die kugelige Kontur 16 des Kopfes 15 in der kugelkalottenförmigen Ausnehmung 14 eine von der Normalen abweichende Winkellage einnehmen, sofern die Bohrung 5 und damit der Dübel 4 schräg gebohrt angeordnet sind.
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Eine korrekt lotrecht ausgerichtete Türzarge 7 lässt sich mittels der Mutter 11 in dieser Lage fixieren. Sollte sich nach der flächigen Verleimung der Großfläche 8a mit der Außenfläche 7a der Türzarge ergeben, dass der Abstand A verändert werden muss, kann nach dem Lösen der Mutter 11 durch Verdrehen der Stockschraube 2 über den Sechskantteil 9 der korrekte Abstand eingestellt werden.
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Der Kopf 15 ist zentrisch auf der dem Schaft 13 abgewandten Seite mit einer Ausnehmung 17 zum Eingriff eines nicht weiter dargestellten Inbus- oder Torxschlüssels oder eines anderen gleichartigen, Drehmomente übertragenden Schlüssels versehen, der die Grobeinstellung der Befestigungsvorrichtung 1 vor dem Verleimen der Holzplatte 8 mit der Türzarge 7 ermöglicht. Dies kann auch anstelle eines Schlüssels ein Kreuz- oder Schlitzschraubendreher sein.
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Zum Einbau einer kompletten Türzarge 7 in eine Maueröffnung 6 werden üblicherweise sechs Befestigungsvorrichtungen 1 der in 1 dargestellten Art verwendet.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel, in dem gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, besteht der Unterschied darin, dass die Stockschraube 2 zwar ein Holzgewinde 3a, einen anschließenden Sechskantkörper 9 und einen Maschinengewindeteil 10 hat, jedoch mit keinem Kopf einstückig ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform nach 2 ist anstelle des Kopfes 15 in 1 eine Gewindehülse 18 vorgesehen, die mit ihrem Innengewinde 19 in den Maschinengewindebereich 10 eingreift und in diesem Bereich kraftschlüssig koppelbar ist, z. B. durch diskrete Verformung des Gewindebereiches 10 mittels eines Körners oder durch eine deformierbare, den Reibschluss erhöhende, zwischengelegte Schicht.
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Die Gewindehülse 18 hat einen überkragenden Randkörper 21, der kugelförmig ausgebildet ist und damit die taumelnde Lagerung der Stockschraube 2 gegenüber der Holzplatte 8 ermöglicht. Die Gewindehülse 18 hat zur Fixierung mit der Mutter 11 ein Außengewinde 20, das bevorzugt als metrisches Feingewinde größeren Durchmessers ausgeführt ist, um eine Feineinstellung der Winkellage zu ermöglichen. Auch der den Kopf bildende Randkörper 21 kann auf der dem freien Ende 3 der Stockschraube 2 abgewandten Seite mit einer Ausnehmung 17 versehen sein, die zum Eingriff eines nicht weiter dargestellten Schlüssels bestimmt ist, bevor die Großfläche 8a mit der Außenseite 7a verleimt wird.
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Die Feineinstellung erfolgt bei dieser Ausführungsform wie unter 1 beschrieben. Bei beiden Ausführungsformen ist der Einsatz von Montageschäumen beseitigt, so dass die dargestellte Befestigungsform für Rein- und Reinsträume zur Befestigung von Türen, vorzugsweise Innentüren bestens geeignet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungsvorrichtung
- 2
- Schraube, Stockschraube
- 3
- freies Ende
- 3a
- Holzgewinde
- 4
- Dübel
- 5
- Loch
- 6
- Maueröffnung
- 7
- hölzerne Türzarge
- 7a
- Außenfläche
- 8
- Holzplatte
- 8a
- Großfläche
- 8b
- Großfläche
- 9
- Sechskantkörper
- 10
- Maschinengewindebereich
- 11
- Mutter
- 12
- Durchgangsbohrung
- 13
- Schaft
- 14
- kugelkalottenförmige Ausnehmung
- 15
- Kopf
- 16
- kugelige Kontur
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Gewindehülse
- 19
- Innengewinde
- 20
- Außengewinde
- 21
- Randkörper
- A
- Abstand
- B
- Abstand
- W
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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