DE202011100238U1 - Vorrichtung zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen eines Kolbens einer Spritze - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung (1) zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen eines Kolbens (4) einer Spritze, umfassend: – eine erste, mit dem Kolben (4) koppelbare Stange (5), – eine zur ersten Stange (5) gegenläufige zweite Stange (6), und – ein rotierbar angeordnetes Übertragungselement (7) zwischen den beiden Stangen (5, 6), wobei das Übertragungselement (7) durch eine translatorische Bewegung einer der Stangen (5) in Rotation versetzbar ist und das rotierende Übertragungselement (7) die jeweils andere Stange in eine gegenläufig gerichtete translatorische Bewegung versetzt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen eines Kolbens einer Spritze, insbesondere einer Spritze zur medizinischen Anwendung. Ferner betrifft vorliegende Erfindung eine Spritze, umfassend die Vorrichtung zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen des Kolbens der Spritze.
- Herkömmliche Spritzen für die medizinische Anwendung bestehen üblicherweise aus einem Zylinder und einem darin geführten Kolben. Bei der Anwendung der Spritze wird üblicherweise der Zylinder zwischen dem Zeige- und dem Mittelfinger eingeklemmt. Der Anwender drückt sodann mit dem Daumen auf den Kolben und injiziert dadurch den medizinischen Wirkstoff. Bei gewissen medizinischen und auch nicht-medizinischen Anwendungen ist es notwendig, dass der Kolben nicht nur in den Zylinder der Spritze hineingedrückt wird, sondern auch wieder herausgezogen werden kann. Beispielsweise kommt diese Anwendung einer Spritze beim Punktieren zum Einsatz. Bei bisherigen Spritzen ist es nachteilig, dass der Benutzer zum Zurückziehen des Kolbens bzw. zum erneuten Aufziehen der Spritze umgreifen muss. Ohne weiteres ist bei den herkömmlichen Spritzen keine einhändige Betätigung in beide Richtungen möglich.
- Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen eines Kolbens einer Spritze bereitzustellen, die bei kostengünstiger Herstellung eine bedienerfreundliche Anwendung ermöglicht.
- Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die abhängigen Ansprüche haben weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung zum Gegenstand.
- So wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen eines Kolbens einer Spritze, umfassend: eine erste mit dem Kolben koppelbare Stange, eine zur ersten Stange gegenläufige zweite Stange, und ein rotierbar angeordnetes Übertragungselement zwischen den beiden Stangen, wobei das Übertragungselement durch eine translatorische Bewegung einer der Stangen in Rotation versetzbar ist und das rotierende Übertragungselement die jeweils andere Stange in eine gegenläufig gerichtete translatorische Bewegung versetzt. Erfindungsgemäß kann also durch Drücken auf die erste, mit dem Kolben gekoppelte Stange oder direkt durch Drücken auf den Kolben der Kolben in den Zylinder der Spritze eingedrückt werden. Dank der beiden Stangen und dem Übertragungselement bewegt sich bei diesem Eindrücken des Kolbens in den Zylinder die zweite Stange gegenläufig zum Kolben. So kann durch Drücken auf die zweite Stange der Kolben wieder aus dem Zylinder der Spritze herausgezogen werden. Hierzu verlaufen bevorzugt die beiden Stangen parallel zueinander.
- In weiterer bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Aufnahme für eine Spritze, insbesondere für den Zylinder einer Spritze, umfasst. Diese Aufnahme ist insbesondere als hohler Zylinder oder als hülsenförmige Aufnahme ausgestaltet. So kann die Vorrichtung ohne weiteres auf eine Einmal-Spritze aufgeschoben werden. Die erste Stange wird dabei nicht zwangsläufig fest mit dem Kolben verbunden. Es reicht aus, wenn die erste Stange mit einem Mitnehmer ein Ende des Kolbens der Spritze untergreift, wodurch eine Kraftübertragung von der ersten Stange auf den Kolben während des Drückens der zweiten Stange möglich ist.
- In einer ersten bevorzugten Variante ist das Übertragungselement als Reibrad ausgebildet. Die beiden Stangen umfassen jeweils eine Reibfläche, die in Anlage mit dem Reibrad steht. So wird bei Betätigen einer der beiden Stangen über die Reibfläche das Reibrad in Rotation versetzt. Das rotierende Reibrad überträgt die Bewegung auf die andere Stange. Infolgedessen bewegen sich die beiden Stangen in einer gegenläufig gerichteten, translatorischen Bewegung.
- In einer alternativ bevorzugten Variante ist das Übertragungselement als Zahnrad ausgebildet. In entsprechender Weise umfassen die beiden Stangen Zahnstangen, die mit dem Zahnrad in Eingriff stehen. Letztendlich ist auch eine Mischung aus Zahnrad und Reibrad möglich. So kann das Übertragungselement aus einem Reibrad und einem zum Reibrad koaxialen Zahnrad bestehen. Eine der beiden Stangen steht dann über eine Reibfläche mit dem Reibrad in Verbindung. Die andere Stange steht sodann über die Zahnstange mit dem Zahnrad in Verbindung.
- Darüber hinaus ist bevorzugt vorgesehen, dass das Übertragungselement zwei koaxiale, drehfest miteinander verbundene Räder (Zahnräder oder Reibräder) mit unterschiedlichem Durchmesser umfasst, wobei je ein Rad mit einer der beiden Stangen in Verbindung steht. Durch diese Anordnung mit Rädern unterschiedlicher Durchmesser ist eine Übersetzung zwischen den beiden translatorischen Bewegungen der beiden Stangen möglich.
- Ferner bevorzugt ist es, dass die erste Stange und/oder der Kolben sowie die zweite Stange Abflachungen für die drückende Betätigung mit einem Finger einer menschlichen Hand aufweisen.
- Darüber hinaus ist erfindungsgemäß eine Spritze vorgesehen, die die soeben beschriebene Vorrichtung umfasst. Die im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen sind in entsprechender Weise auf die erfindungsgemäße Spritze anzuwenden.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann entweder fest mit einer Spritze verbunden sein oder kann als Zusatzteil auf beispielsweise Einmal-Spritzen aufgesteckt werden.
- In bevorzugter Ausführung besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem Material, das leicht desinfizierbar und/oder in einem Autoklaven behandelbar ist.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand der begleitenden Zeichnung genauer erläutert.
- Dabei zeigt:
-
1 die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Ausführungsbeispiel mit eingefahrenem Kolben der Spritze, und -
2 die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel mit ausgefahrenem Kolben der Spritze. - Die
1 und2 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung1 zum einhändigen bidirektionalen Betätigen einer Spritze2 . Die Spritze2 , hier für den medizinischen Anwendungsbereich, besteht aus einem Zylinder3 und einem im Zylinder3 geführten Kolben4 . - Die Vorrichtung
1 umfasst ein Gehäuse9 und eine mit dem Gehäuse9 fest verbundene hülsenförmige Aufnahme8 . Der Zylinder3 der Spritze2 ist in diese hülsenförmige Aufnahme8 eingesteckt. - Auf dem Gehäuse
9 der Vorrichtung1 ist ein Übertragungselement7 , ausgebildet als Zahnrad, drehbeweglich gelagert. Darüber hinaus sind in dem Gehäuse9 eine erste Stange5 und eine zweite Stange6 linear beweglich gelagert. Die beiden Stangen5 und6 verlaufen parallel zueinander. Zwischen den beiden Stangen5 und6 befindet sich das Übertragungselement7 . Die erste Stange5 umfasst eine erste Fläche10 , ausgebildet als Zahnstangenprofil. Die zweite Stange6 umfasst eine zweite Fläche11 , ausgebildet als Zahnstangenprofil. Die beiden Flächen10 ,11 liegen sich gegenüber. Die beiden Zahnstangenprofile der Stangen5 ,6 stehen jeweils mit dem Übertragungselement7 im Eingriff. - Die erste Stange
5 umfasst an einem Ende ein Koppelelement, ausgebildet als Mitnehmer13 . Mit diesem Mitnehmer13 ist die erste Stange5 nicht absolut fest mit dem Kolben4 verbunden. Vielmehr untergreift der Mitnehmer13 ein Endstück des Kolbens4 . Dadurch kann der Mitnehmer13 eine Bewegung zum Aufziehen der Spritze auf den Kolben4 übertragen. Zum Kontrahieren der Spritze wird bevorzugt direkt auf den Kolben4 gedrückt. Dabei wird ebenfalls über den Mitnehmer13 die erste Stange5 in eine translatorische Bewegung versetzt. Über das Übertragungselement7 überträgt sich die translatorische Bewegung auf die zweite Stange6 . Diese zweite Stange6 bewegt sich dabei entgegengesetzt zum Kolben4 und zur ersten Stange5 . Durch ein erneutes Drücken auf eine Abflachung14 der zweiten Stange6 bewegt sich die erste Stange5 und der Kolben4 in eine der Bewegungsrichtung der zweiten Stange6 entgegengesetzte Richtung. - Bevorzugt kommt die Erfindung im medizinischen, sowohl dem humanmedizinischen als auch dem veterinärmedizinischen, Bereich zur Anwendung. Nichtsdestotrotz lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. die erfindungsgemäße Spritze in allen Bereichen der Technik einsetzen, wo ein einhändiges bidirektionales Betätigen der Spritze von Vorteil ist.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Spritze
- 3
- Zylinder
- 4
- Kolben
- 5, 6
- Stangen
- 7
- Übertragungselement
- 8
- Aufnahme
- 9
- Gehäuse
- 10, 11
- Zahnstange/Fläche
- 13
- Mitnehmer
- 14
- Abflachung
Claims (8)
- Vorrichtung (
1 ) zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen eines Kolbens (4 ) einer Spritze, umfassend: – eine erste, mit dem Kolben (4 ) koppelbare Stange (5 ), – eine zur ersten Stange (5 ) gegenläufige zweite Stange (6 ), und – ein rotierbar angeordnetes Übertragungselement (7 ) zwischen den beiden Stangen (5 ,6 ), wobei das Übertragungselement (7 ) durch eine translatorische Bewegung einer der Stangen (5 ) in Rotation versetzbar ist und das rotierende Übertragungselement (7 ) die jeweils andere Stange in eine gegenläufig gerichtete translatorische Bewegung versetzt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stangen (
5 ,6 ) parallel angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Aufnahme (
8 ) für eine Spritze (2 ), insbesondere für den Zylinder (3 ) einer Spritze (2 ). - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement (
7 ) zumindest ein Reibrad umfasst und dass zumindest eine der beiden Stangen (5 ,6 ) eine Reibfläche in Anlage mit dem Reibrad umfasst. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement (
7 ) zumindest ein Zahnrad umfasst, und dass zumindest eine der beiden Stangen (5 ,6 ) eine Zahnstange (10 ,11 ) im Eingriff mit dem Zahnrad umfasst. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement (
7 ) zwei koaxiale, drehfest miteinander verbundene Räder mit unterschiedlichem Durchmesser umfasst, wobei je ein Rad mit einer der beiden Stangen (5 ,6 ) in Verbindung steht. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stange (
5 ) und/oder der Kolben (4 ) sowie die zweite Stange (6 ) Abflachungen aufweisen für die drückende Betätigung mit einem Finger einer menschlichen Hand. - Spritze (
2 ), umfassend eine Vorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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---|---|---|---|
DE201120100238 DE202011100238U1 (de) | 2011-05-04 | 2011-05-04 | Vorrichtung zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen eines Kolbens einer Spritze |
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DE201120100238 DE202011100238U1 (de) | 2011-05-04 | 2011-05-04 | Vorrichtung zum einhändigen, bidirektionalen Betätigen eines Kolbens einer Spritze |
Publications (1)
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DE202011100238U1 true DE202011100238U1 (de) | 2011-08-09 |
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---|---|---|---|
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DE (1) | DE202011100238U1 (de) |
Cited By (2)
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- 2011-05-04 DE DE201120100238 patent/DE202011100238U1/de not_active Expired - Lifetime
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