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Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter für LED-Leuchten in der Straßenbeleuchtung. Die Erfindung betrifft ferner einen Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten mit einem Überspannungsableiter für LED-Leuchten und einen Nachrüstsatz für einen Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten umfassend einen Überspannungsableiter für LED-Leuchten.
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Überspannungsableiter der oben genannten Art werden eingesetzt, um LED-Leuchten für die Straßenbeleuchtung vor Spannungsspitzen aus dem Straßenbeleuchtungsnetz, die zum Beispiel durch magnetische Vorschaltgeräte entstehen, zu schützen. In diesen Überspannungsableitern dient eine elektrische Funktionseinheit der Ableitung einer Überspannung, beispielsweise an einen Nullleiter. Da die Überspannungsableiter bei Wartungsarbeiten abgeklemmt werden müssen, ist der Einbau in einen Leuchtenkopf nicht zweckmäßig und der Einbau in den Sicherungskasten zu bevorzugen. Die dabei benutzten Sicherungskästen sind meist genormt. In Deutschland müssen sie den DIN-Normen DIN VDE 0660-505 und DIN 43628 genügen.
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Ziel der Erfindung ist es, einen Überspannungsableiter bereitzustellen, der die Durchführung von Wartungsarbeiten vereinfacht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für den eingangs genannten Überspannungsableiter dadurch gelöst, dass der Überspannungsableiter eine Isolierkomponente aufweist, durch welche die wenigstens eine Funktionseinheit zumindest abschnittsweise elektrisch isoliert ist, und dass der Überspannungsableiter vollständig innerhalb bestückter Straßenbeleuchtungs-Sicherungskästen anordenbar dimensioniert ist. Ferner wird die Aufgabe durch einen Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten mit einem Restvolumen, das innerhalb des inneren Volumens liegt und dadurch definiert ist, das es außerhalb des Volumens der elektrisch leitenden Bauteile des Leuchtenstromkreises liegt, bei dem ein Überspannungsableiter vollständig in dem Restvolumen angeordnet ist und die elektrisch leitenden Teile des Überspannungsableiters durch eine Isolierung von den elektrisch leitenden Bauteilen des Leuchtenstromkreises elektrisch isoliert sind, gelöst. Weiter wird die Aufgabe auch durch ein Nachrüstset für einen Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten gelöst, das die Bauteile zum Bau eines erfindungsgemäßen Überspannungsableiters umfasst.
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Damit wird der Nachteil der herkömmlichen Überspannungsableiter ausgeräumt, die entweder nicht ausreichend elektrisch und mechanisch von der Umgebung isoliert sind oder sich in Gehäusen befinden, die aufgrund ihrer Größe für den Einbau in den beengten Verhältnissen in bestückten Sicherungskästen nicht geeignet sind. Ein solcher Überspannungsableiter ist beispielsweise von der Anmelderin unter der Produktbezeichnung PSR-27976 erhältlich.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann mit den folgenden weiteren, jeweils für sich vorteilhaften Ausgestaltungen beliebig kombiniert und weiter verbessert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Größe des Überspannungsableiters durch die mindestens eine Isolierkomponente nur soweit vergrößert, dass die vollständige Anordnung in einem Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten, der den DIN-Normen DIN VDE 0660-505 und DIN 43628 oder den entsprechenden nationalen beispielsweise US-Normen entspricht, möglich ist. Insbesondere kann eine vollständige Anordnung in den Sicherungskästen mit den Bezeichnungen EKM 2042, EKM 2020 und EKM 2050 der Anmelderin möglich sein.
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Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die mindestens eine Isolierkomponente die elektrische Funktionseinheit des Überspannungsableiters vollständig elektrisch isoliert. Dies verhindert einen ungewollten Kontakt der elektrischen Funktionseinheit des Überspannungsableiters mit anderen leitenden Teilen, beispielsweise mit anderen Komponenten im Sicherungskasten, oder während Wartungsarbeiten. Zusätzlich bietet eine vollständige Einkapselung den Vorteil, dass der Überspannungsableiter auch mechanisch geschützt sein kann. So kann ein vollständiges Umschließen mit der Isolierkomponente die Teile des Überspannungsableiters mechanisch stabilisieren und beispielsweise Beschädigung durch Verkratzen oder mechanische Zug- oder Biegebelastungen verhindern.
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In vielen Fällen werden zwei Stromkreise für je eine LED-Straßenleuchte in einem Sicherungskasten angeschlossen. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn der Überspannungsableiter die Möglichkeit bietet, zwei Stromkreise gleichzeitig anzuschließen. Dies wird ermöglicht, wenn zwei Anschlüsse vorhanden sind, die dem Nullleiter gegenüber liegen. Diese können mit den Außenleitern von zwei LED-Leuchtenstromkreisen verbunden werden. Ein solcher Überspannungsleiter kann nur einen einzigen Nullleiter benötigen und somit einen Anschluss gegenüber der Verwendung von zwei einzelnen Überspannungsableitern für jeweils einen Stromkreis einsparen. Der Überspannungsableiter für zwei Stromkreise kann insbesondere einstückig ausgestaltet sei, da dies eine kompakte Bauform ermöglicht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Isolierkomponente durch einen Schrumpfschlauch gebildet sein. Schrumpfschläuche sind in der Elektrik und Elektronik weit verbreitet und liegen in verschiedensten Ausführungsformen vor, zum Beispiel mit verschiedenen Größen, Schrumpfverhältnissen, Farben, oder Materialien. Aufgrund der weiten Verbreitung und der einfachen Bauweise sind Schrumpfschläuche preisgünstig und einfach zu erhalten, was den Preis minimiert. Zusätzlich bieten Schrumpfschläuche die Möglichkeit, auf einfache Weise montiert werden zu können.
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Besonders vorteilhaft kann die Verwendung von Schrumpfschläuchen sein, die mit Kleber beschichtet sind, da diese einen erhöhten Schutz vor eindringender Feuchtigkeit bieten, was bei der Verwendung im Außenbereich, wie dies bei Straßenbeleuchtungen üblich ist, mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit bietet.
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Insbesondere können auch in einer weiteren Ausgestaltung zwei oder mehr Schrumpfschläuchen verwendet werden. Dabei dient der erste vor allem zur elektrischen Isolation von Teilen des Überspannungsableiters und der zweite bietet zusätzlich zur weiteren Absicherung der elektrischen Isolation noch einen mechanischen Schutz sowie einen Schutz vor der Umgebung, beispielsweise vor einem Eindringen von Feuchtigkeit, wie sie im Außenbereich oft vorkommt.
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Da die Anbringung von Isolierkomponenten das Volumen des Überspannungsableiters vergrößert, kann es in vielen Fällen notwendig sein, die Anschlüsse für einen Nullleiter oder einen Außenleiter zu verlängern. Falls die Anschlüsse von Kabeln gebildet sind, ist dies auf einfache Weise möglich, indem längere Kabel verwendet werden oder Verbindungselemente mit Kabeln verlängert werden. Zusätzlich bietet die Verwendung mindestens eines Verbindungselementes, das von einem Kabel gebildet ist, eine größere Flexibilität beim Anschluss und beim Einbau des Überspannungsableiters in den begrenzten räumlichen Gegebenheiten innerhalb eines Straßenbeleuchtungs-Sicherungskastens.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Überspannungsableiters ist die elektrische Funktionseinheit zumindest teilweise in ein isolierendes Material eingegossen. Beispielsweise kann das isolierende Material ein Kunststoff, insbesondere ein Kunstharz sein. Ein solches Vergießen der elektrischen Funktionseinheit bietet neben der elektrischen Isolation einen dauerhaften Schutz vor eindringender Feuchtigkeit sowie eine hohe mechanische Stabilität. Speziell das Vergießen in Kunstharz bietet zusätzlich den Vorteil, dass während des Anbringens des Isoliermaterials keine thermische Belastung für die Bauteile entsteht. Des Weiteren kann die endgültige Form des Überspannungsableiters durch die Gussform genau vorgegeben werden. Beispielsweise ist es denkbar, dass die endgültige Form des Überspannungsableiters genau an die Gegebenheiten in einem speziellen Typ von Sicherungskasten angepasst wird. So kann etwa die Form derart gestaltet werden, dass der Überspannungsableiter möglichst wenig Bewegungsfreiraum im Sicherungskasten hat oder es kann eine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit, beispielsweise ein Loch zur Befestigung des Überspannungsableiters an oder mit einer Schraube, gegossen werden.
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In einer speziellen Ausführungsform einer solchen gegossenen Isolierkomponente hat diese eine Form, die im Wesentlichen flach und in einer Projektion entlang der Flächennormalen die Form eines Rechtecks aufweist, bei dem zwei benachbarte Ecken abgeschnitten sind. Die Kontur kann dabei bei den abgeschnittenen Ecken eckig oder rund sein. Durch das Weglassen der Ecken ist ein Einbau in einen Sicherungskasten ermöglicht oder erleichtert, da an diesen Stellen Platz für Teile des Gehäuses oder weitere im Sicherungskasten befindliche Bauelemente ist.
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In der beschriebenen Ausführungsform kann an mindestens einer der nicht abgeschnittenen Ecken ein Verbindungselement für den Stromkreis herausragen. Beispielsweise kann dies ein Kabel sein. Speziell kann an den beiden vorhandenen Ecken jeweils ein Verbindungselement für einen Stromkreis herausragen.
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Ein Überspannungsableiter für zwei Stromkreise kann an den beiden vorhandenen Ecken jeweils ein Verbindungselement für einen Stromkreis aufweisen, wobei der Abstand zwischen den beiden Verbindungselementen auf den Abstand der beiden Anschlüsse für die beiden Stromkreise im Sicherungskasten abgestimmt sein kann. Beispielsweise kann dies ein Sicherungskasten mit der Bezeichnung EKM 2042, EKM 2050 oder EKM 2020 der Anmelderin sein.
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Bei der oben genannten in Kunstharz gegossenen Ausführung kann die Verbindung zum Nullleiter an der Seite zwischen den beiden abgeschnittenen Enden herausragen. Dies ermöglicht eine einfache Montage, da der Anschluss zum Nullleiter im Sicherungskasten damit einfach erreicht werden kann.
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Generell sind verschiedene Möglichkeiten zur Verbindungsherstellung mit dem Überspannungsableiter möglich. Um den Aufwand möglichst gering zu halten und eine flexible Montage zu ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn mindestens ein Verbindungselement von Außenleiter oder Nullleiter ein Kabel ist oder von einem Kabel gebildet ist. Dies ermöglicht eine einfache Montage, die auch unter den widrigen Bedingungen, wie sie im Außenbereich zu finden sind, möglich ist. Auf zusätzliche Verbindungskomponenten, wie zum Beispiel zusätzliche Kabel, kann dadurch verzichtet werden. Beispielsweise ist ein direkter Anschluss an ein Klemmelement möglich. Des Weiteren bieten solche Verbindungselemente eine gewisse Toleranz bei der Positionierung des Überspannungsableiters im Sicherungskasten.
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Da die Überspannungsableitung meistens durch einen Varistor realisiert ist und dieses Bauteil beim Ableiten von Überspannungen warm wird, kann an dem Überspannungsableiter ein Marker angebracht sein, der eine Überschreitung der zulässigen Grenztemperatur des Varistors anzeigt. Somit kann der Benutzer auf einfache Weise feststellen, dass der Überspannungsableiter defekt ist. Dadurch kann dem Benutzer ein Hinweis auf einen nicht mehr funktionsfähigen Varistor gegeben und eine unnötige Fehlersuche vermieden werden. Dieser Marker sollte in direktem thermischen Kontakt mit dem Varistor stehen. Beispielsweise kann er bei Verwendung eines Schrumpfschlauchs auf diesen Schrumpfschlauch als Folienmarker aufgeklebt sein. Ein solcher visueller Marker kann zum Beispiel mittels Thermochromie funktionieren, d. h. eine Änderung der Temperatur führt zu einer Änderung der Farbe oder Reflektivität
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Isolierkomponente aus einem Gehäuse bestehen, das den elektrischen Schaltkreis umgibt. Solche Gehäuse haben meist den Vorteil, dass sie auf einfache Weise vielfach geöffnet und geschlossen werden können und somit die Wartung vereinfacht ist. Dazu können beispielsweise kleine Standardgehäuse benutzt werden oder auch Gehäuse, deren Außenform an die Innenform eines Sicherungskastens angepasst ist. Speziell kann ein solches Gehäuse derart gestaltet sein, dass es passgenau in den Innenraum eines Sicherungskastens passt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Die beschriebenen Ausführungsformen stellen dabei lediglich mögliche Ausgestaltungen dar, bei denen jedoch die einzelnen Merkmale, wie oben beschrieben, unabhängig voneinander kombiniert oder weggelassen werden können. Gleiche Bezugszeichen stehen dabei in den verschiedenen Zeichnungen jeweils für gleiche Gegenstände.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Überspannungsableiters;
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2 eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Überspannungsableiters;
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3 eine schematische Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels in einem Gehäuse eines Straßenbeleuchtungs-Sicherungskastens;
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4 eine schematische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Überspannungsableiters;
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5 eine schematische Ansicht einer Straßenbeleuchtung.
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In 1 ist eine erste mögliche Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Überspannungsableiters 1 dargestellt. Die für die Funktion relevante elektrische Funktionseinheit 2 befindet sich im linken Teil und die Verbindungselemente 3 zum Anschluss an einen LED-Leuchten-Stromkreis befinden sich auf der rechten Seite. Die Verbindungselemente 3 werden dabei von Kabeln 4 gebildet, die mittels einer Lötverbindung 5 an Aderendhülsen 6 angeschlossen sind. Die dabei entstehende elektrische Verbindung wird mittels Schrumpfschläuchen 7a elektrisch von der Umgebung abgeschirmt, die Schrumpfschläuche 7a bilden erste Isolierkomponenten 8. Die Verbindungselemente 3 sind elektrisch mit der für die Funktion des Überspannungsableiters 1 relevanten elektrischen Funktionseinheit 2 verbunden. Eines der Verbindungselemente kann an den Nullleiter des Straßenbeleuchtungs-Sicherungskastens angeschlossen werden, das andere Verbindungselement 3 an den Außenleiter. Die elektrische Funktionseinheit 2 wird in diesem Beispiel im Wesentlichen von einem Varistor 9 gebildet. Dies kann etwa ein Metalloxidvaristor sein. Durch den bei hohen Spannungen schlagartig abnehmenden Widerstand des Varistors 9 können schädliche Spannungsspitzen schnell abgeleitet werden, bevor Schäden im LED-Leuchtenstromkreis verursacht werden.
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Die elektrische Funktionseinheit 2 wird durch einen zweiten Schrumpfschlauch 7b, der somit als weitere Isolierkomponente 8 dient, vor möglichen elektrischen Kontakten mit der Umgebung geschützt. Bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Überspannungsableiters 1 können beispielsweise zwei Schrumpfschläuche 7a über die Verbindungselemente 3 geschoben werden und diese anschließend durch thermische Behandlung geschrumpft werden. In einem zweiten Schritt kann ein weiterer, größerer Schrumpfschlauch 7b über den Varistor 9 geschoben werden und durch Wärmeeinwirkung geschrumpft werden. Um einen Arbeitsschritt zu sparen, können auch alle drei Schrumpfschläuche 7 gleichzeitig behandelt werden. Anstelle eines Schrumpfschlauches 7 können auch andere Isolierkomponenten 8, beispielsweise Schrumpffolien oder Schrumpfkappen benutzt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die elektrische Funktionseinheit 2 vollständig von einem Schrumpfschlauch 7 umhüllt ist.
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Insbesondere kann der Schrumpfschlauch 7 beschichtet sein, beispielsweise mit Kleber. Dies ermöglicht eine bessere Abdichtung gegen eindringende Feuchtigkeit oder Flüssigkeiten.
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Die Parameter der Schrumpfschläuche 7 können an die Größe der verwendeten Bauteile, den Einsatzbereich o. ä. angepasst sein. Beispielsweise kann die Länge und die Dicke an die zu erwartenden Spannungsspitzen angepasst sein, so dass die Möglichkeit eines elektrischen Überschlags gering gehalten wird. Auch kann etwa die Farbe so gewählt sein, dass eine Signalwirkung entsteht.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich auf dem Schrumpfschlauch ein Marker 10, in diesem Fall ein Folienmarker 11, angebracht, der dem Benutzer eine Temperaturüberschreitung, und somit eine Zerstörung des Überspannungsableiters 1 visuell anzeigt. Beispielsweise kann dies ein Marker 10 sein, der bei Temperaturüberschreitung die Farbe ändert, oder ein Marker 10, der bei Temperaturüberschreitung eine Änderung der Reflektionseigenschaften aufweist. Um ein möglichst schnelles Ansprechverhalten zu garantieren, sollte der Marker 10 in direktem thermischen Kontakt mit dem Varistor 9 stehen, was durch ein Anbringen am Schrumpfschlauch 7 garantiert ist.
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Das Ausführungsbeispiel in 1 zeigt einen Überspannungsableiter 1 für einen einzigen Stromkreis. Analog zu dieser Ausführungsform kann auch eine Variante für zwei Stromkreise existieren. Dabei kann der zweite Anschluss an den Nullleiter entfallen, falls die beiden Nullleiteranschlüsse in der elektrischen Schaltung 2 miteinander verbunden sind. Dies ermöglicht eine kompaktere Bauweise, stellt jedoch einen erhöhten Aufwand in der Produktion und in der Lagerhaltung dar.
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In 2 ist ein zweites mögliches Ausführungsbeispiel dargestellt. Der hierin gezeigte Überspannungsableiter 1 ist in einem Bauteil realisiert, das hauptsächlich aus einer elektrischen Funktionseinheit 2 mit Verbindungselementen 3 besteht. Diese sind zumindest teilweise in einen Kunststoffkörper 12, vorzugsweise einen Kunstharzkörper 13, gegossen, in dem je ein Leiter eines Varistors und die Anschlussleitung an den Nullleiter auf einfache Weise miteinander verbunden sind. Der Überspannungsableiter 1 ist also, abgesehen von den abisolierten Enden 15 der als Kabel 4 ausgestalteten Verbindungselemente 3, vollständig elektrisch von der Außenwelt isoliert.
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Bei dieser Ausgestaltungsform ist der Anschluss an zwei LED-Leuchtenstromkreise möglich. Der Anschluss an die LED-Leuchtenstromkreise erfolgt durch die beiden unteren Verbindungselemente 3b, c, die Verbindung zum Nullleiter durch das oben angebrachte Verbindungselement 3a. Der Abstand zwischen den beiden unteren Verbindungselementen 3b, c ist so bemessen, dass er dem Abstand der Anschlüsse für die beiden Stromkreise in einem Sicherungskasten für zwei Stromkreise entspricht.
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Die Form des Kunstharzkörpers 13 ist im Wesentlichen flach, also etwa münzenförmig. Eine Projektion entlang der Flächennormalen hat eine sechseckige Form, die entsteht, wenn bei einem Rechteck zwei benachbarte Ecken abgeschnitten werden. Eine solche Form ist für den Einbau in den beengten Verhältnissen eines Sicherungskastens vorteilhaft, da an den Aussparungen oftmals strukturelle Elemente des Sicherungskastens vorhanden sind. Die Aussparungen können dabei vorteilhafterweise gerade sein, eine Ausgestaltung mit abgerundeten Ecken ist aber auch denkbar.
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Neben der Möglichkeit, die elektrische Schaltung 2 in einen Kunststoffkörper 12 zu gießen, ist es auch möglich, andere isolierende Materialien als Gussmaterialien zu benutzen. Das permanente Einbetten in ein isolierendes Material bietet den Vorteil, dass neben der elektrischen Isolierung auch noch eine mechanische Stabilisierung der elektrischen Funktionseinheit 2 und der Verbindungselemente 3 stattfindet, was die Anfälligkeit gegenüber mechanischen Belastungen verbessern kann.
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In 3 ist das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Überspannungsableiters 1 in einem Gehäuse 16 eines Straßenbeleuchtungs-Sicherungskastens eingebaut. Das innere Volumen 22 des Straßenbeleuchtungs-Sicherungskastens wird vom Gehäuse 16 im geschlossenen Zustand definiert und umfasst neben dem Volumen 23, das von den elektrischen Bauelementen 32 des Leuchtenstromkreises eingenommen wird nur noch das Restvolumen 24. Dieses Restvolumen 24 ist begrenzt und bietet wenig Platz zum Einbau weiterer Teile, beispielsweise eines Überspannungsableiters 1. Trotzdem soll der Überspannungsableiter 1 von den elektrischen Bauelementen des Leuchtenstromkreises 32 isoliert sein, damit das Risiko eines Kurzschlusses und damit einer Fehlfunktion oder einer Beschädigung des Leuchtenstromkreises minimiert ist. Deshalb sollte eine Isolierung vorhanden sein, die den Überspannungsableiter 1 von den elektrischen Bauelementen des Leuchtenstromkreises 32 elektrisch isoliert. In dieser Ausführungsform wird dies durch das Vergießen des Überspannungsableiters 1 in einen Kunststoffkörper 12 und die Verwendung von Kabeln 4 als Verbindungselemente 3 erreicht.
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Das Verbindungselement 3a stellt eine Verbindung zum Nullleiteranschluss 17 her und ist an diesem mittels einer Schraube 18 befestigt. Die beiden Verbindungselemente 3b und 3c sind mittels jeweils einer Schraube 18 an die Anschlüsse für die Stromkreise der LED-Leuchten 19 angeschlossen. Durch Einlegen von Sicherungen in die Halterungen 20 für die Sicherungen können diese LED-Leuchtenstromkreise geschlossen werden.
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Die Form des als Kunstharzkörper 13 ausgestalteten Kunststoffkörpers 12 ist dabei so an die Verhältnisse im Inneren des Gehäuses 16 des Sicherungskastens angepasst, dass dieser geschlossen werden kann.
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In 4 ist noch eine Variante eines Überspannungsableiters 1 gezeigt, bei der ein Gehäuse 21 als Isolierkomponente 8 dient. Durch die besonders platzsparende Ausführung ist eine Montage im Inneren eines Sicherungskastens immer noch möglich. Das Gehäuse besteht aus einem unteren Gehäuseteil 21b und einem oberen Gehäuseteil 21a, die durch ein Filmscharnier 33 miteinander verbunden sind und mittels Schnapphaken 34 im geschlossenen Zustand gehalten werden.
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Ein Gehäuse 21 bietet im Gegensatz zu einer gegossenen Isolierkomponente 8 oder einem Schrumpfschlauch 7 die Möglichkeit, dass der elektrische Schaltkreis 2 beliebig oft zugänglich ist, ohne dafür Material zu verbrauchen.
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5 zeigt eine Straßenbeleuchtung 26 in die ein erfindungsgemäßer Überspannungsableiter 1 eingebaut werden kann. Neben einer Straße 25 befindet sich eine Straßenbeleuchtung 26. Im unteren Teil der Straßenbeleuchtung 26 ist ein Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten 27 angebracht, der zur Verbindung der Leitungen 28 des elektrischen Straßenbeleuchtungsnetzes mit den Leitungen 29 der Straßenbeleuchtung und zur elektrischen Absicherung dient. Im oberen Teil der Straßenbeleuchtung 26 ist ein Leuchtenkopf 30 mit einer Leuchte 31 angeordnet, der durch die Leitungen 29 mit Strom versorgt wird. Um die Leuchte 31 vor Überspannungen aus dem Straßenbeleuchtungsnetz zu schützen, wird zusätzlich in dem Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten 27 ein Überspannungsableiter 1 angeordnet, der trotz des begrenzten Volumens des Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten 27 durch eine Isolierung von den anderen, in dem Straßenbeleuchtungs-Sicherungskasten 27 vorhandenen elektrisch leitenden Bauteilen isoliert ist. Dies wird durch den erfindungsgemäßen Überspannungsableiter 1 erreicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN-Normen DIN VDE 0660-505 [0002]
- DIN 43628 [0002]
- DIN-Normen DIN VDE 0660-505 [0007]
- DIN 43628 [0007]